Mannes von Walddorf den Tod durch eine Unlerleibsentzündnng und nicht durch jenen Schlag constatirte. in Folge desfen wurde der inhaftiiie Monn uns JselShansen wieder auf freien Fuß ge­setzt. Edens» fand Müller Breitling von Calw nicht durch Frevlers Hand, sondern wahrscheinlich durch das Schenwerdeu seines Pferdes, unter welchen, er liegend gesunden wurde, seinen Tod.

Stuttgart. 13. April. Die ehemalige Hanptwache ist nunmehr von der Stadt um 45,000 fl. au die H.H. Haueisen und Reyschrr verkautt und das Mohl-Eldenschc Haus um 60,000 fl. von derselben käuflich erworben worden, um dem Mangel an Kanzlei.Lokalen im Rathhansc abznhelse». Die drei politischen Parteien dahier wollen gemeinschaftlich zu einer Beisammlung einladen. in welcher die deutsche Frage besprochen werten soll.

Im Lenninger und N eusf e n e r Thal stehen die K i r f ch- bänme jetzt in voller Blnihe.

Franksurl a. M.. 14. April. Oestreich wird den An­trag wegen BundeSkricgsbercitschast noch anfschieben. Anderweitig wurde gleichzeitige Entwaffn u n g Preußens und OestrejchS angeregt.

München, 11. April. Baien, hat ebenfalls ein Pfe-.de- auSfnhrverbot erlasse».

München, 13. April. Die ,,Baier. Ztg." erklärt die Zeitungsgerückte von einer Berständignng zwischen Baiern und Preußen bezüglich der preußischen Refvrmvorsckläge für grund­los. Die bairische Regierung kenne diese Vorschläge so wenig als die andern Bundesregierungen, sei jedoch bereit, in eine Prüfung der von Preußen zu machenden Vorschläge einzutreten.

München, 13. April. Der wnrttembcrgische Staatsmini- stcr des Aeußern, Frhr. v. Varnbüler, ist beute hier eingetroffen, um mit dem Frhr». v. d. Psordten, besonders über die BnndeS- reformsrage, zu konferiren. (T. d. St.-A.)

Nürnberg, 9. April. Gestern Vormittag erhängte» sich in dem einige Stunden von hier eiitserntcn Burgfarrnbach drei Geschwister, Namens Pfann, jedes in einem andern Theil des von ihnen bewohnte» Hauses. Ihre Vermogensverhältniffe waren nicht die besten. Dasselbe scheint mii ihren Verstandeskrästen der Fall gewesen zu sein.

Dresden, 12. April. Das ,,Drcsd. Jvnrn." veröffent­licht die sächsische Erwiderung vom 6. d. ans die preußische De­pesche vom 24- v. M. Die Antwort des Hrn. v. Beust bekämpft im Voraus die Motivirung des preußischen Refvrmantrags.

(Krieg oder Frieden?) .Die Pariser Fondsbörse wurde erschreckt durch ein Berliner Telegramm, das meldet, der dortige östreicbische Militärbevollmächtigte habe seine bevocstehende Abbe­rufung angekündigt. Der Berliner Börse fuhr ein Schrecken in die Glieder, weil das Gerücht ging, der König habe die Petition der Kaufmannschaft nicht angenommen.

Berlin, 9. April. DerSchles. Ztg." wird telegraphirt: Rußland empfiehlt den Frieden, hat aber keineswegs eine förm­liche Vermittlung angeboten. Mehrere Regierungen rathen Oestreich die Erledigung der Herzogthümersrage durch Compen­satio» an.

Berlin, 11. April. DieZeidlcr'schc Corresp." stellt binnen 8 Tagen bedeutungsvolle Ereignisse in Sachsen in Aus­sicht. Die preußische Regierung habe enorme Geschützbcstellnngen bei Krupp angeordnet; auch erwähnt sie einen bevorstehenden Aufruf an die Nation.

Berlin, 11. April. Man fürchtet hier, Oestreich werde einen europäischen Kongreß beantragen. Die Gazette Le France sagt.- Die Kongresse erdrücken stets das Recht der Kleinen und Schwächer» und messen das Recht nach der Zahl der Bataillone und dem Umsang der Territorien.

Berlin, 13. April. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung erklärt anscheinend offiziös, daß die Antwort der preußischen Re­gierung auf die östreichische Depesche vom 9. dies noch nicht er­folgt sei. Dasselbe Blatt vernimmt, daß bereits mehrere deutsche Regierungen, namentlich die von Bayern, Baden und Sachsen-Weimar sich mündlich über den preußischen Bundesreform, antrag beifällig geäußert haben. (T. d. St.-A.)

Herr v. Bismarck selbst empfiehlt seine Bundesreform der Hingebung des preußischen Volks und der nationalen Be­geisterung Deutschlands", den Regierungen dagegen sagt er mit aufgehobenem Finger,sie würden sich seinem Reformwerk nicht ohne schwere Folgen entziehen." Es scheint also nicht unmöglich,

daß die Negierungen mit den Waffen in der Hand über die Vor­lagen berakhen, die dem Parlament gemacht werde» sollen. Nun, Volk und Parlament werden jedenfalls abwarten, wie das Kind- lei» ausstehl, das man ihnen zur Annahme vorlegt, und ob eS Hoffnung gibt, daß bei guter Zucht etwas mehr daraus werde als ein Soldatenkindleiii gut zum Krieg, aber nicht gut für Frieden und Freiheit, lind über nngeborne Kinder werden sie sich vor der Zeit nicht den Kopf zerbrechen.

Am 1. Juli, äußerte Bismarck leichthin, muß das Par­lament zusammentretcn. Sich vorher über die Vorlage» zu einigen, ist nicht nöthig; das alles findet sich schon, wenn das Parlament versammelt ist.

DieNene Fr. Ztg." sagt:Die Nachrichten ans Berlin und Wien lassen kann, mehr die Möglichkeit einer friedlichen Ausgleichung erkennen. Preußen will nicht ablaffen von der Vergewaltigung Schleswig-Holsteins und der Unterwerfung Nord- dentschlands unter seine Hegemonie, Oestreich dagegen ist ent­schlossen, beides nicht zu dulden. Eine Entwaffnung verweigert Preußen, unter Festhalten an der leeren Behauptung drohender Rüstungen in Oestreich. Selbst der Plan einerCompensation an Land und Leuten" wird nun mit aller Bestimmtheit als über« wnubener Standpunkt bezeichnet. Oestreich, wird berichtet, habe sich von der passiven Duldung des SatzesMacht geht vor Recht" zu dem GlaubensbekenntnisseRecht geht vor Macht" bekehrt, und werde demgemäß handeln. (?)

Wie». Ei» Berl. Originalcvrr. derN. Fr. Pr." schreibt: Graf Bismarck wird sich beeilen, seine letzten Trümpfe (verstärkte Rüstungen, ja sogar Mobilmachung der ganzen Armee) auszn- spielen; denn cs liegt ihm vor Allem daran, den König in irgend einer Weise zum Festhalten an seiner Politik zu verpflichten. Aus 'diesem Grunde beeilte er auch die Unterhandlungen mit Italien sehr, und wenn nicht eine Gegenströmung eintritt, dürste die Unter­zeichnung des Schutz- und Trntzbündniffrs noch im Laufe dieser Woche eintrcten. Bismarck würde nichts mehr in Verlegen­heit setzen, als wenn ihn eine der deutschen Regierungen fragte, was denn eigentlich sein Plan in der Bundesceform-Angelegen- heit sei. Im Innern ist das Ministerium mit dem Gang der Dinge gar nicht zufrieden. Die vielen Versammlungen, welche sich gegen den Krieg aussprechen, sangen an, «sehr unbequem zu werden, und man denkt ernstlich daran, sie auf die eine oder andere Weise zu verhindern.

Wien, 12. April. Aus Berlin ist eine lakonisch ablehnende Antwort eingetroffen. Dieselbe stellt die Absicht eines Angriffs und dem entsprechende Rüstungen in Abrede; daher eine Abrüstung unmöglich sei.

Wien, 10. April. DieBreslauer Ztg." ist in Oestreich verboten worden.

Prag, 11. April. Hiesige politische Kreise wollen die be­stimmte Nachricht von einer Verständigung zwischen v. d. Psordten und Bismarck erhalten haben, welche der Einbringung des Resormvorschlags vorangt.

Schwarz auf weiß mit sprechenden Zahlen weist das statistische Amt nach, daß in Wien Gewerbfleiß und Wohlstand sinkt, die Armuth steigt, daß die Auspfändungen, Zwangsversteigerungen rc. seit Jahren ums Doppelte bis Dreifache gestiegen sind und daß es oft nichts zu pfänden und zu versteigern gibt; daß der Fleisch­bedarf abgenommen hat, obgleich die Kopfzahl der Einwohner gestiegen ist u. s. w. u. s. w. Die Statistik ist eine unbarm­herzige Wissenschaft, obgleich noch in den Windeln. Kein Wun­der, daß sich i» Wien allein 15,000 Personen um Stelle» in Mexiko beworben haben sollen in Mexiko!

Binnen 18 Monaten räumen die Franzosen Mexiko und zwar in drei Abtheilungen. Ende 1867 hofft Napoleon die letzten seiner lieben Franzosen um sich versammelt zu sehen. Die Ame­rikaner sagen ihnen gerne adieu; der Himmel gebe, daß wir ihnen nicht bon jour! zurnfen müssen.

Reisende aus Neapel erzählen, daß die Cisternen am Ab­hange des Vesuvs ohne Wasser sind ein Phänomen, das als Vorzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs gilt. Bei dem in Süditalien herrschenden Aberglauben kann cs nicht aufsallcn, daß sich die Rothen und Schwarzen das Erdbeben und den Ausbruch schon im Voraus gegenseitig schuldgeben.

Paris, 9. Avril. Heute Morgen um 6 Uhr wurde Cattex, der ein Kind von drei Jahren in St. Denis mißhandelt und