Was sucht denn der Jäger am Mühlbach hier Bleib trotziger Jäger in deinem Revier!" undWas taugen die Fnchlcin im grünen Gezweig?

Was will denn das Eichhorn im bläulichen Teich?"

Das ist cs! wahrlich!" rief er laut,wir passen nicht zu­sammen; sie nicht in meine Kreise, ich nicht in die ihrige», aber eben darum hätte ich nichts thnn dürfen, was leicht eine andere Meinung ansdrücken und erwecke» konnte!"

Fröhlich jubelnd erscholl wieder das Lied des Bögleins, und eS war ihm, als sagten einige Töne deutlich: Komm mit! Komm mit!"

Im halben Traum und wie unbewußt folgte Julius dem Rufe, und die Augen nur aus das Böglein gerichtet, das sin­gend und lockend von Banm zu Baum vor ihm hersiatterte, war er längst von seinem Wege abgekvmmcn und quer durch den Tann geführt worden. Da leuchtete ihm ei» bester Fußpfad entgegen, und als der junge Mann die Träume und Gedanken abschüttelnd, schärfer umher sah, um sich gerecht zn finden, tauchte aus dem Grün die schlanke Gestalt eines jungen Mädchens aus, und daS Mareili, ein Körbchen am Arm, stand vor ihm.

Wie mit Blut übergossen traten sich Beide gegenüber, und als Julius »ach einer kleinen Zögerung ihr grüßend die Hand entgcgenstreckte, reichte ihm das junge Mädchen, gleichfalls zögernd, die ihrige, seinen Gruß mit leiser Stimme erwidernd.

Woher? Mareili, woher?" fragte Julius ihre Hand fest­haltend.

Ans der Tannenmühle, junger Herr!"

Junger Herr?" fragte er betroffen.Gestern, Mareili, gestern sagten Sie kurzweg Julius!"

Weil Jedermann hier Eie so nennt; und das war gestern!" war des Mädchens Antwort.

Habe ick Ihnen seitdem etwas z» Leibe gethan?" fragte Julius mit unsicherer Stimme.

Seitdem? Run heute nicht! cnlgegncte sie leise.

Henke nicht?" fragte er weiter, also gestern?"

O ja, gestern!" sprach das Mädchen mit leichter Neckerei.

Also gestern! was denn, Mareili?"

Ei, ist das Nichts? Mich zum Walzer zn engagirc», und bann gar nickt zn kommen?" fragte sie mit allerliebstem Schmol­len, fehle aber vollkommen heiler hinzu:Es war jedoch reckt gut, daß Sie nicht wiederkamen. Denn ich schätz', cs hätte Hän­de! gegeben. Tie Andern waren gestern noch recht wüst.

Wer denn? und wcßhalb?"

Ei. die Andern," und verschämt das Köpfchen zur Seite wendend fuhr sie fort:und auch des Tannenmüllers KaSpar."

Und warum denn der, liebes Mareili?"

Ei! weil weil," stockte daS Mädchen, und sagte dann, wie mit einem plötzlichen Entschlüsse.Na Sie werden's ja Lock bald genug erfahren, weil der KaSpar meint, ich hätte viel zu viel mit dem jungen Lttdlherrn getanzt und geschwätzt und gelacht. Er war recht aufgebracht, und wir hätten uns henke Morgen beinah' noch ordentlich gezankt doch cS ist Alles wie­der gut »nd und (aber Sie müsseus Keinem wieder sa­gen) heute nach dem Essen will der Tannenmüller zum Baler kommen, und für seine» Sohn um mich werben. Nun wissen Sie's aber nun lassen Sie auch meine Hand los!"

Nicht eher, als bis Sie mir sagen, Mareile, ob Sie den KaSpar auch so reckt vom Herzen lieb haben?"

Ei ja! gewiß! Ist er nicht der Schmuckste im ganze» Ort? Aber was das für Fragen sind? Was geht denn Sie das an?"

,,O viel, viel!" jubelte Julius mit ganz frohem, leichten Herzen.Ta wünsch ick Gottes Glück und Segen! und ich hätte heute keine jgrvßcre Freude haben können. WaS wird denn aber der Baker dazu sagen?"

,,O der! der ihnt Alles, was ich mir so recht von Herzen wünsche, und was er mir an den Augen absehen kann! Hier geht aber links ab mein Weg nach Hause »nd Sie müssen gerade ans dem kleine» Steigle folge», das führ! schnür gerade in das Pfarrhaus. Einen schönen Gruß an die Frau Schwägerin und bitte, sagen Sie noch nichts!"

Aber morgen, Mareili?"

I, morgen wirLS das ganze Tors wissen!" rief das Ma­lest! pfeilgeschwind davon eilend.

Und morgen wußte cs das ganze Tors! Heute aber sagte

Julius rn Hanse allerdings zuerst nichts von dem neue» Braut­paar. Im Wohnzimmer saß der alle Förster bei der Pfarren», und als Julius ans die Frage:Rath Mariele, wer Dich grü­ßen läßt, und wen ich im Walde gesprochen habe?" keine ge- nügende Antwort erhielt, und fröhlich sagte:Das Mareili, und ich bin von Herzen froh." Da richtete der Forstmann einen ernsten tragende» Blick ans ihn, »nd schüttelte de» alte» Kopf, weil der heitere leichte Sinn des lustigen Studenten trotz aller Warnung unerschütterlich blieb.

Nach dem Esse» ging der Pfarrer in sein Arbeitszimmer, und der Bruder folgte ihm dahin, woraus nach kurzer Zeit der Geistliche zum AuSgchcn gerüstet noch vor dem Kaffee der Woh- nnng beS Dvhelmattenbauer znsckritt. >nn dem Alten zu eröffnen, daß ja das Mareili selber keineswegs den Julius wolle, sondern ganz andere Wünsche und Hoffnungen hege, wie er für ganz gewiß erfahren.

Und noch im Laufe des Nachmittags erschien auch der Tan- nenmüller festlich geschmückt beim Tobelmattenchriste, und nach nickt zu langem Gespräche wnibe erst des Christc Frau gerufen, und dann daS Mareili, das im Garten in vertraulichem Gekose mit dem Kaspar gefunden wurde. Eine vorläufige Verlobung fand am selbe» Abend Statt, und che noch der erste Schnee fiel, feierte man im goldene» Lamm wieder eine Hochzeit, auf welcher das Sludeutle frisch und fröhlich tanzte, bei der Trauung hatte aber der Pfarrer eine» Spruch gesagt, der sehr ähnlich klang, wie:

Zum Heiratben gehören zwei!"

Ter Julius bat unterdessen sein Examen gemacht und ist jetzt ein ganzer Bikar und halber Bräutigam.

Allerlei.

Die Menschen in Deutschland. Ludwig Börne sagt in seiner witzigen Art:Unter einer Million Deutschen gibt es nur zehn Menschen. Tje Ucbrigcn sind Schneider, Kausleutc, Soldaten, Justizräthe, Astronomen, Diplomaten, Geistliche. Ge­lehrte, Polizei-Direktoren, Förster, Schullehrer und waS man sonst noch sein kann, wenn man »icktS ist. Der Schneider steht die Weil für einen Kleidersckrank a», der Kaufmann für eine Börse, der Soldat für eine Kaserne, der Jnüizrakh für eine Kanzleistube, der Astronom für eine Sternwarte, der Diplomat für ein SkaalSgeheimniß, der Scknllebrer für eine Scknlstnbe, der Geistlicke für eine Kirche, der Gelehrte für eine Bibliothek, der Pvlizei-Tirckor für eine Diebesherberge, der Förster für einen Wald."

Mit der Fabrikation von Eigarre» sind in Newyork etwa 20,000 Personen beschäftigt. Davon verdient die Mehrheit etwa IE Dvll. per Woche, indem die Arbeiter zwei bis 10 Toll, per 1000 Stück erbalten. Tie Händler müssen 3 bis stO Doll, per 1000 Sinck an Steuer bezahlen. Im 32. Stenerbistrikt allein haben 150 Cigarrenfnbrikanten 20,726,939 Cigarren versteuert. TieseS Gesckait ist fast ganz !» de» Händen von Deutsche».

Tie Bären scheinen keine Trichinen zn haben; denn in Paris ist es Mode geworden, statt Sckweiiiesckinken Bären- schiiiken und Bärenfüße zn verzehren. Die Gntschmccker versichern, auch die Wildschweine hätten keine Trichinen.

Nathscl.

Ich bin ein Bauerntindchcn, Gar oft-nur wenig wcrth.

Und Loch werv ich vom König, Wie Bettler hochvcrcbrt.

Als tu das Licht erblicktest. Ward ich dein Elgciühum.

Ich werte dich begleiten,

Lieast In einst kalt und stumm.

Bei Tisch bin ich der erste Und auch der letzte Gast;

Und selbst zur Nachtzeit wünsch ich. Daß du mich bei dir hast.

Und Hab ich dir gcdicnet.

Bin ich mm alt und schwach. Komm ich z>j hoben Ehre»,

Noch einmal an den Tag.

Noch glänzender als früher Von Arm und reich geehrt.

Ist mir ein neues Leben Im Wisscnsrcich beschccrt.

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. ZaiseD'chen Buchhandlung.