Metz von Darmstadt und PrätorinS von Alzei waren anwe­send, und wurden jubelnd begrübe. Metz sprach von der Noth- wendigkeit eines deutschen Parlamentes, mehrere andere Redner von der Einberufung der Stände. Man brachte Hoch aus auf den Herzog und die Gäste.

Nom. DieUnika Cattolica" hat im verflossenen Jahre 594,000 Frs. als Peterspfennig eingesandt. Teil 1860, wo sie die Collecte eröffnele, sandle sie 2,110,872 Frs. nach Rom.

Mau schreibt dem Moniteur ans Madrid, den 20. Jan., dag der militärische Aufstand vollständig beendigt ist. Die vor. tugiestsche Behörde» haben die Flüchtlinge sofort iniernirt. Wie bereits bekannt, bat der Senat mit 138 gegen 1 Stimme die gerichtliche Bersolgnng des General Prim genehmigt.

Der Patlie ist aus Madrid vom 20. Januar die Nach­richt zugegaugen, daß der Marschall O'Donnell dem Generalca- pttän von Katalonien Befehl ertheilt hak, Truppen adzusenden, um die Grenzen dieser Provinz zu überwache» für den Fast, daß Prim, nachdem er Portugal verlassen, versuchen sollte, in Kata­lonien einzndringen. Während die Truppen die Landgrenze über­wachen, wird eine aus vier Kriegsschiffen gebildete Division an der Küste von Katalonien kreuzen.

Madrid, 23. Jan. Wahrscheinlich wird morgen der Be­lagerungszustand aufgehoben. (T. d. St.-A.)

Madrid, 24. Jan. Tie Minister sind in den Königlichen Palast gerufen, da die Königin die ersten Wehen spürte. (Sl.A.)

Ein Pariser Korrespondent der Köln. Ztg. schreibt, die Thronrede habe eine» entschieden schlechten Eindruck gemacht. Tic,Börse beantwortete sie mit einem anständigen Fallen der Course. Auch der Hut des Fürsten Metternich that einen Fall, und zwar während der Ceremonie von der Tiplomatcugallerie herab in den Saal, was Anlaß zu lautem Gelächter gab.

New-Uvrk, 10. Jan. Seit dem 7. d. herrscht im gan­ze» Lande eine starke Kälte, in New-Uork steht das Thermome­ter 15* unter Null, an andern Orken 28*.

Jung Blut.

(Fortsetzung.)

Der Major war nicht ausgelegt gewesen, wie sein Bruder zu lachen. In größter Aufregung und mit größten Schritte» hatte er daS Zimmer bnrchmesseu. Tie Prüfung hatte ihm niebiS genutzt. Nichts hatte er erraihen nichts! und gar nickt wollte das Mädchen heiraihen gar nicht! ha das sah ihm ähn­lich! vielleicht dies tolle Leben ewig sortsetzen und eine alte Jung­fer werden. Er haßte nichts mehr als ältliche Jungfrauen. Ohne Erben sollte er bleiben!Zum Kukuk!" halte er end­lich loSgewcitert für sich selbst.Und von dem Jungen, dem Hugo, hat sie kein Wort gesagt! An ibn hat sie nickt einmal gedacht! O, ick wußte, ich habe Alles vorausgcsehen ich habe mich nicht getäuscht, denn auch ich bin einmal jung gewe­sen! Also eitie alte Jungser! ha, dabei habe ich auch ei» Wort zu sprechen! Nun soll sie Bergen heirathen, nun soll sie es. Morgen srüh reite ich zu ihm, ich sage ihm Alles! Nun soll sie!"

Aufgeregt hatte auch er sich zur Ruhe gelegt, und sei» letz­ter Gedanke, ehe er eingeschlafen, war gewesen: ,,Nuu soll sie!"

Am ruhelosesten ging die Nacht für Hugo und Armgard hi». Auf Beide Halle die Millhcilung den tiefsten Eindruck hervorge- rusen, Beide wurden aber auch endlich mit sich einig, welchen Weg sie cinschlagen, waS sie thun wollten.

Kaum war der Morgen herangebrochen, so verließ Hugo das Haus. Die durchwachte Nacht Halle ihn noch mebr aufge­regt. Er sattelte sich selbst ein Pferd, und ohne Jemand zu sagen, wohin er wolle, rill er fort. Weder sein Baker noch der Major halten ihn bemerkt. Sein Entschluß stand fest, und seine zusammengepreßlen bleichen Lippen verrielhcn, daß er etwas Schlimmes im Sinne hatte.

Nach dem Ente deS Herr» von Bergen ritt er.

Dieser war auf das Höchste überrascht, als ihm Hugos Be­such so früh am Morgen angcmcldct wurde. Schnell eilte er zu ihm.

,,So früh schon, Herr von Dörnberg!" rief er ihm zu, doch Sie sind mir zu jeder Zeit willkommen!" Ec streckte ihm die Hand entgegen.

Hugo zögerte, sie anzunehmen.

Ick babe mit Ihnen zu sprechen, Herr von Bergen," er­widerte er düster.

Sie erschrecke» mich durch Ihr ernstes Gesicht!" rief Ber- ge» lachend.Kommen Sie, bester Freund, auf mein Zimmer. Was haben Sie denn? sprechen Sie!"

Sie haben sich um die Hand meiner kouflne beworben?"

Ah, ber Major hat geplaudert!" unterbrach ihn Bergen verlegen.

Nickt er, mein Baler hat eS mir mitgetheilt."

Ihr Herr Baler ist angekommcn?"

Ja," erwiderte Hugo, kurz, finster.Sie haben sich um meine kouflne beworben?"

Ich leugne es nickt."

Und mein Onkel hat Ihnen Zusicherung gegeben?"

Keine bestimmten, indes, hoffe ich>"

Hoffen Sie nichts!" rief Hugo seiner Aufregung nicht mehr

Herr.

Wie soll ich das verstehe», Herr von Dornberg?" warf Bergen ein.

Wie wie? O, die Sacke ist sehr einfach! Erstaunlich eintack! Ick würde Sie nur bitte» einige Kugeln mit mir zu wechseln! DaS ist Alles!"

Sie scherzen!"

Ha! Mil Ihnen gewiß nickt!"

Herr von Dörnberg!" entgegnete Berge» ernst,ich stehe Ihnen gerne zur Bcrsügnng, wenn ick auch nickt begreife, woher Ihre gereizte Stimmung gegen mich kommt. Machen Sie vielleicht selbst Ansprüche auf die Hand ihrer Cousine?"

Ich ich!" ries Hugo, diese Frage hatte er sich selbst noch nickt so bestimmt vvrgelegt.Allerdings!"

lind weiß Ihr Onkel darum?"

Was geht das ihn an?"

Und Armgard?"

Herr von Bergen! ries Hugo ungeduldig.Das ist meine Sache!"

Sie habe» also wirklich ernstliche Ansichten auf Ihre Cousine?"

Ick habe Ihnen bereits die Antwort gegeben!"

Dann muß ich freilich znrnckstehen, denn für den Fall habe ich auch die Zustimmung ihres Onkels nicht."

Meines Onkels?"

Er wünscht ja Ihre Berblndnng mit Armgard."

Herr von Berge» suchen Sie mich nicht zu täuschen!" warf Hugo aufgeregt ein.

Meine Ehre für die Wahrheit meiner Bersichernng! da kommt Ihr Onkel selbst!"

Ter Major sprengte hastig über den Hof.

WaS will er?" rief Hugo überrascht.

Berge» ,»ckte die Achseln.Ich weiß eS nicht. Warten Sie, da werden Sie es selbst hören."

Nein er soll mich nickt hier sehen!"

So treten sie schnell in dies Ncbengemach." (Forts, f.)

Allerlei.

In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Pa' riS von, 11. Dez. d. I. hat der Akademiker Chevrenil folgende merlwürdige Erfahrung vorgetragen. Man Halle nämlich den Bersnch gemacht, Mänse mit Papier zu füttern, welches in die Flüssigkeit der Eingeweide von Cholerakranken getaucht war. Ei.: Theil des Papiers war damit frisch befeuchtet worden, anderes ebenso befeuchtetes Parier hatte man aber seil einigen Tagen getrocknet. Tie Mäuse, welche mit dem frisch befeuchteten Papier gefnticrt waren, bliebe» gesund, während diejenige» Mäuse, welche daS getrocknete Papier gesressen halten, bald nachher gestorben sind.

(Rekursbrlehrung. Fl.-Bl.) Aurtsdicncr:So Nazi, für Der Schrein und wüast Thua wirrst icz N Stund bei Wasser und Brod cin- g'spcrrt und wenn D» irrt z'frrede bist, kannst da Rekurs crgrcifa, woascht was des ist? No muast zum Oberamt nci und Wurscht 2t Stund eing'sperrt. Jez unterschreib, daß r Di über de Rekurs belehrt häb."

Redaktion, Druck und Berc-rg der G. W. Zaiser''chen Zrrchharrdlung.