letzten Samstag während einer Rauferei sämmtlicke Mobilien einer Wirthschaft znsammengeschlage».

HeiIbrvnn, <4. Jan. Der Abgeordnete der Stadt, StaatS- rath Goppelk, hat sein Mniid.it im Hinblick ans eine vor seiner Wahl abgegebene Erklärung und ans sei» vorgerücktes Alter niedergelegk.

In München sind nickt weniger als 40 Bierbrauer wegen Fabrikation von schlechtem Bier in der neuesten Zeit streng be­straft worden. Man steht wie mild die wnrttemb. Regierung ge­genüber solcher Strenge auch in Sachen des Biers ist. (S. V.)

Ans München verlautet das Gerücht, der König beab­sichtige abzndanken.Zeidler's Corrc)pondcnz meldet aus Paris, dag der Konflikt mir Amerika nicht zum Ausbruch kommen wird. Napoleon wolle den Konflikt wegen Mexiko'S benützen, um in Washington den Hebel für die Verwirklichung des EongrcßplaneS anzusetzen. (?)

Als'die sächsischen Regimenter ans Holstein znrück- kehrteu, machten sie einen Umweg, um nicht durch preußisches Gebiet zu fahren. Dieser Umweg kostete 60.000 Thaler, die ihnen aus politischen Rücksichten vom Bundestag bezahlt werden.

Dresden. sEine ganze Familie ermordek.j Der Gutsbesitzer Thieme in Dobra bei Radebnrg, ein sonst geach­teter und in guten Verhältnissen lebender Mann, der aber in letzter Zeit an Geistesstörung gelitten, hat in der vorgestrigen Nacht seine Frau im Bett erschlagen; das jüngste Jahre alle Kind war ebenfalls gelobtet; die zwei andern Kinder, wovon das älteste 5 Jahre alt ist, haben tödtliche Verletzungen erhal­le», wurden aber noch lebend gesunde». Thieme selbst saß todt am Bette, zwei Pistolen lagen ans dem Tische, eine z» den Füßen Thieiucs, der sich damit durch den Mund geschossen hatte.

Berlin, 4. Jan. Das Krimiualgericht verurtheilte den Maurermeister Marquardt, Erbauer des am 20. Okt. einge- stürzten Neubaues vor dem Kouigslhore, zu Omouatlichem Ge­fängnis;.

Berlin, 5. Ja». Laut einem Telegramm derEisen- bahnzeitung" steht die demnächstige Ersetzung des Civiladlakns Zedlitz durch Baron v. Sckecl-Plesfcn bevor. Erstcrer wird vor­läufig schon ans Gesundheitsrücksichten vom Dienst sich fernhaltcn müssen. (St.-A.)

Bonn, 6. Jan. Graf Eulcnberg ist heute Vormittag zur Antretung seiner Festungshaft durch einen Wachtmeister des Königs-Husaren-NegimentS »ach Ehrcnbreitstein escortirt worden.

Wien, 8. Jan. Der Kaiser hat die wegen unbefugter Auswanderung vcrurkheilten Lombarde» begnadigt und angeord- net, daß ihnen ihr mit Beschlag belegtes Vermögen ansgesolgt werde. Der Statthalter ist ermächtigt, unbefugt Abwesenden oder Ausgewanderten straffreie Rückkehr und das Bürgerrecht zu bewilligen.

Stockholm, 1. Jan. Mit allgemeinem Bedauern wird man überall vernehmen, daß die Schriftstellerin Friederike Bremer nach kurzem Krankenlager gestern früh auf ihrem Landsitze Arsta gestorben ist.

Brussel, 8. Jan. DieJndep." meldet aus angeblich offizieller Quelle, daß in Paris der Abschluß einer Convention über die Räumung Mexicos vorbereitet sei. Diese Convention sei mit der dem Königreich Italien abgeschlossenen September- Convention ähnlich und es seien nur noch die Specialbediugunge» sestzustcllen.

Turin, 31. Dez. Der Kassier des hiesigen großen Fin- delhauses wollte das neue Jahr, wie es scheint, im Auslande beginnen, denn er verließ in verwichcner Nackt die Stadt mit Hinweguahme der hübschen Summe von 200,000 Franken.

Als Cnriosnm wird erzählt, daß in den letzten Tagen zu Bologna ein übergeiziger Bettler buchstäblich an durch Nabrnngsmangel herbcigefuhrter Entkräftung starb, während man in seinem Stroh­sack die Summe von 42,000 Fr. aufsand. (A. Z.)

In Spanien geht'S munter zu. Der bekannte General Prim hat mit zwei Kavallerieregimentern i» Araujuez revvltirt und will die Königin, die Minister rc. stürze». Marschall O'Dou- nell, der jetzt Minister ist und Truppen gegen ihn ausschickt, hal's selber ein paarmal wie Prim gemacht.Die Woche fängt gut an", rief jener Verbrecher, als man ihm am Montag sein Todesurtheil verkündigte. Mancher Spanier denkt dasselbe vom neuen Jahr.

In Madrid wurde am 6. der Belagerungszustand ver« kündigt.

Madrid, 7. Jan. Madrid ist ruhig. Prim erreichte Mancha und scheint »ack Andalusien zu marschiren. Zabala ver­folgt ihn; eine andere Kolonne unter Conssa sucht ihm de» Weg zu verlegen. Die Insurgenten von Avila marschiren an die por- lugiesische Grenze. Im Senate erklärte O'Donnell: die Umstände sind schwierig, eine umfangreiche Verschwörung ist entdeckt, es herrscht aber im allgemeinen Ruhe; blos im Araujuez, Ocaua und Avila fanden Unruhen statt, ich hoffe, die Wiederherstellung der Ordnung in zwei Tagen verkünden zu können. (§t.-A.)

Paris, 4. Jan. Die fremden Mächte sind schon lebhaft damit beschäftigt, für die Ausstellung von 1867 eine Sammlung von lebenden Thieren und von Proben ihrer landwicthschaftlichen Einrichtungen vorznbereiten. Oestreich wird für die Eröffnung der Ausstellung einen Zug von 40 Pferden, 50 Stück Hornvieh, 100 Schafen und 25 Schweinen orgauiflreu. England wird ein Aquarium eiucichten, Belgien eine Sammlung Gartengewächse senden, Holland Ställe mit anserwählten Thieren bauen, die Schweiz erscheint mit einer Milcherei, Spanien stellt seine Pferde und Maulthicre, Italien seine Büffel ans. und Aegypten, Persien und Marokko senden ihre Dromedare und Kameele. El» hie­siges Blatt erzählt, daß die bei Tnilerieubällcu auswarteudcii Dienerschaften an ihrer Ltvrse.nur eine Tasche, um das Schnupf­tuch einznstecken, haben. Alle übrigen Taschen sind fest zngcnäht. Der neue Haushofmeister DupuiS ist ans diesen glücklichen Ein­fall gekommen, und es verschwinden seitdem an solchen festlichen Abenden weit weniger Tcüffelhühner, silberne Tafelstücke und son­stige Delikatessen.Wie gut wäre cs, wenn man auch manchem der Eiugeladenen die Taschen zunähen dürfte," fügt der Monde seufzend hinzu.

In Nancy fand neulich in der Menagerie des Thierbän­dig ers Travers ein Auftritt statt, der die Anwesenden einige Minuten lang in die entsetzlichste Pein versetzte. Frau Travers, jung und sckö», war in den Käfig von zwei Leoparden getreten. Kaum mar die Thür hinter ihr geschlossen, so richteten sich die blntdürstenden Katzen an der jungen Frau in die Höhe und faßten sie am Halse und im Nacken. Das Blut floß in Strömen herab und die Ungeheuer sogen immer gieriger und bohrten ihre Zähne immer tiefer ein. Der Gatte sprang in den Zwinger und riß das eine der Thiere zn Boden; allein auch er wurde verwundet und während er mit diesem rang, hatte der andere Leopard ein so freieres Spiel. Zufällig ragte der Schwanz des letzteren durch die Gitterstäbc des Käfigs. Einer der Zuschauer, ein starker Mann, kam auf de» glücklichen Gedanken, den Schwanz des Thieres um seine Faust zn wickeln und ans Leibeskräften zn zie­hen. Während das Thier von diesem unerwarteten Gegner sich losznmachen strebte und wüthend an den Eiscustäbcn sich krümmte, konnte Frau Travers aus dem furchtbaren Verließ entrinnen, aber in einem schrecklichen Zustande. Bald folgte ihr auch ihr Gatte nach, der seinem Gegner scharf mit der Karbatsche znsetzte, während der Helfer draußen das andere Thier fcsthielt, bis auch Travers den Käfig verlassen hatte.

In Nordamerika lausen zweifelhafte Gerüchte von einer Re­volution gegen Kaiser Maximilian und von einer Verzicht­leistung seines Gegners Jnarez aus die Präsidentschaft um.

Der Kaiser Maximilian in Mexiko sucht, ungeachtet der völligen Unsicherheit seiner eigenen Lage, neuerdings Auswande­rer nach dem genannten Lande zn locken. Jedes Familicnhaupt soll 640, jedes einzeln einwandernde Individuum 230 Acres Land erhalten; für die Unvermögenden würde der Staat die UebersahrtSkosten bezahlen, dazu Steuerfreiheit auf ein Jahr und Militärdieustbefreinng während 5 Jahre. Dennoch hoffen wir, daß es sehr Wenige gelüste, sich dieses Glückes theilhastiz zu machen.

Jung Dl»t.

(Fortsetzung.)

Der Major hatte aufmerksam auf den Schuß gehört.

Das ist nicht mehr in meinem Revier!" ries er.So weit reicht dasselbe nicht. Der Kukuk soll das Mädchen holen, wenn sie darüber hinausgegangen ist. Das kommt von Euren tollen Streichen!"

Nun, was ists? Ich wette, daß es ihr noch einmal")'» viel