Die sonderbare Wunderlamp«
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Der in Nr« ergraute und schon vor Aufbruch des ersten Weltkrieges pensionierte Land- postbote Mückle, «in schwäbisches Original, mel- dete sich, wie Rot an Mann ging, 1914 wieder freiwillig M seinem Dienst und trug i, seiner weitverstreuten Landgemeinde genau so wacker und unermüdlich wie «Hedem die Briefe aus. Hu seinem Bezirk gehörten auch einig« abseits liegende Bauernhöfe, und wie er uun eines Tages zu diesen mußte und auf einem weuig begangenen Feldweg dorthin marichierte, stietz er nicht weit von einem alten Grenzstein entkernt mit dem linken Fuß an einen kleinen Gegenstand, der daraufhin ein Stückchen verk«ug«te und dann aut sichtbar liegenblieb.
Mückle bückte sich ächzend, sein« alten Knochen waren nicht mehr >o gelenkig, hob das Ding aus und hielt ein« kleine, rundgc- formte, längliche Taschenlampe in der Hand. Er murmelte nachdeustich vor sich Lin: „Des Dcng liegtr sicher scho lang do, was weiß mr. wer des verlöre bot? Bei der heutige Materialknappheit köunt m'rs vielleicht
aber scho braucha. -
Lmol sH, ob's überhaupt no funktioniert?" Nun drehte er die Lampe einigemal hin »nd her, wischte mit einem Zipfel seines DienstumhangS Staub und Schmutz von der Blechhüls« und im gleichen Augenblick spürte er neben sich einen kurzen Windstoß und wie er aaifgucktc, stand vor ihm eine lan"bemäntelte, sonderbare Gestalt mit einem ziem -- anSgefransten Vollbart und einem Gngclhut auf dem Kopf, wie ihn früher die Zauberer hatte«. In seiner ersten Verwunderung könnt« Mückle nur das sagen, waS^ in dem Fall jeder andere Schwab« auch gesagt hätte, nämlich „Hano?!", doch sofort darauf machte die sonderbare Gestalt eine kurze Verbeugung und erklärte dem wackeren Postboten: . „Wisse, o Wanderer, ich bi» der Geist von dieser Lampe, bi« du soeben gesunden hast und wenn du an ihr reibst, dann muß ich erscheine« und du kannst dir etwas wünschen:" Rach dieser Eröffnung war der alte Mückle so platt, daß chn sogar ferne sonst angeboreue Schlagfertiakeit verließ und ihm rm erste» Augenblick wirklich nichts Gescheites «infiel. Zudem bemerkte er, daß der Geist ungeduldig vou einem Fuß auf den andern trat und so wünscht« sich der biedere Schwabe in der Eil« nicht etwa ein Schloß oder ein Flugzeug, sondern etwas in der Rationiernngszeit viel Näh erst egendes. als er sagte: „Guat, nao mscht ich letzt a Wurstbrot ond a Glas Bier!" Kaum hatte er keine« Wnnsch ausgesprochen, war der Geist sofort wortlos verschwunden, ko daß nicht klar zu ersehen war, ob er nun den erteilten Auftrag auch auSfnhren würde oder nicht. Warten konnte Mückle aber auch nicht, denn di« Briefe, die er bei sich trna, wollten ansgetragen fein, und so zupfte er sich kurz an seinem Sch nanzbart, steckte die mvsteriöie Taschenlampe gedankenverloren ,n kein« Rocktasche, ftcchfte weiter »nd wurde vor lauter Sinnier«» schier hintersiuuig, bis er innerlich zu dem Schluß kam, baß der ganze Vorfall vieNeicht überhaupt gar nicht gewesen wäre. „Ischt jo doch alle? Zinnober!" war sein »orlänfigeS Urteil über die Sache.
Nach einigen Wochen mußte Mückle wiebet M einem der Einödböse einen Brief hintragen «») wie er aiff dem schon bekannten Feldweg frrwnch daher kam. stand genau an dem alten Grenzstein ans einmal wieder der Lampengeist vor ihm und machte «in äbwartendeA Gesicht. Mückle war mit seinen Gedanken in dem Augenblick ganz woanders nnd fragte deshalb den andern ziemlich geistesabwesend, obwohl doch ein Geist vor ihm stand: „So. an wieder da ond worein anckscht heut so sandomm?" worauf dann der Geist wieder eine bösliche Verbeugung macht« und sofort die Gegenfrage erhob, mit was für «»er Wurst »04 kürzlich bestellte Brot eigentlich belegt sein soll? Mückle war kein Spaßverderber, sonder« st» S«nd seine» Herzens ein gutmütiger Mensch, in feiner Abgeklärtheit betrachtete er ^aS Ganze auch als Ulk und gab deshalb dem Geist nun zur Antwort: „Jano, mir isch fei wnrscht.
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bar Geist wieder wortlos verschwand »n» Mücke weitevging und an dem Tag i« der Angelegenheit auch nichts Greifbares mehr eintrat.
Dm übrigen erzählte Mückle niemand etwas davon, auch am Stammtisch nicht, zu was auch, eS hätte ihm ja doch niemand geglaubt. Zudem trat« im Weltgeschehen auch damals so viele Ereignisse ein, dost er de« Fall selber wieder vergasen hatte, und so kam eS, daß er an einem wunderschön« Fr.Wiizgstaq wieder d« bewußten Feldweg entlang ging. Die Sonne schien schon aauz nett warm, der alte Postbote freute sich über das Wetter und über einen kleinen Vogel, der trillernd nÄen ihm flog, ab nnd zu auch kurz vor ihm herhüpft«, um erneut aufzufliegen, und mitten in diele friedlich« Stimmung hinein erschien an dem Grenzstein unversehens wieder der Geist mit dem ausgefransten Bart. Diesmal war Mückle über die Störung schon leicht verärgert und fragte deshalb auch dementsprechend kurz: „Was ischt denn jetzt scho wieder los - ha?!"
Der Geist machte diesmal jedoch keine Verbeugung, sondern antwortete genau so kurz nnd unmärchenhaft, sachlich: „Mein Herr, bevor ich das bestellte Wnrstbrot bringen kann, muffen Sie mir vorher fünfzig Gramm Fleischmarkeu hergebenl"
Da» war zu viel! AiGt Wüte sich Mückle doch gefoppt n»d rief: M» Gallot, mach daß »om Teufel kommM!", griff in seine Rocktasche «nd warf die leere Taschenlampenhülse nach dem Geist worauf dieser ganz erschrocken verschwand nnd sich auch nie mehr blicken ließ. Die Hüls« «her Linkte nach dem Wurf an einen blitzende»
Gegenstand und wie sich Mückle danach bückt«, lag vor ihm ein in Gold gefaßter Bierzipfel, den er einmal von seiner UHrkctte weg verloren nnd den ihm vor langer, langer Zeit feine Alte, sein Mariele, zur Hochzeit geschenkt hatte. Somii war der absonderliche Fundgcge»stand also doch eine Wunderlampe gewesen!
„2ßt" und „ischt"
Erlebnis eines Sergeant« vom vorder« Schwarzwald in Charleville
Frühjahr 1918.
Charleville. Ein typisches, französisches Etappennest mit seinen wenigen Vorzügen, aber um so größeren Schattenseiten.
Der Soldat beherrscht das Straßenbild.
Daß vorne an der Front sich etwas tut, liegt in der Luft. Alles dient Offensivvorbereitungen, der Urlaub ist gesperrt, nnd die, die daheim sich schöner Tage freuen, werden zurückgeholt.
So kehrt auch Wilhelm K., ohne den Urlaub in der Heimat im Schwarzwald voll ausgekostet zu haben, zurück. — In Charleville nmsteigen. Seine Kameraden machen sich auf den Weg nach einem Soldatenheim. Er will ihnen folg«, muß aber erst auf einen verschwiegenen Ort auf dein Bahnhofe.
Aber, was ist denn das! Da ist ja nicht einmal ein Sitz drin!
Wilhelm schließt die Tür wieder auf und geht hinaus.
Tatsächlich: Auf der Türt steht „Uommss" (Männer), auf der daneben „b>mniss" (Frauen). Also doch richtig. Wieder hinein!
Nun bemerkt er in der Mitte ein kreisrundes Loch und davor zwei, in den Zementboden gelassene Fußstapf«, in die man bei diesem wichtigen Geschäft die Füße stell« muß, um dann eine hockende Stellung einzunehmen. Das ist alles, was es an diesem Orte gibt, den auch der Kaiser zu Fuß aufsuchen muß.
Es dauert natürlich eine ganze Weile, bis man
sich an einem solch« vielbegehrten Platze zurechtfindet.
Da drückt auch schon einer die Türklinke, läßt sie jedoch fahren, als er im Jüneren das Gebrumm einer tiefen Stimme hört.
Eineui zweit« geht es genau so.
Ein dritter läßt sich aber nicht abweisen. Er hat es anscheinend besonders eilig. Aus Leibeskräften bombardiert er mit Händen nnd Füßen die Tür, und selbst Wilhelms urschwäbische Flüche können seinem Offensivgeist keinen Einhalt tun. .
Schließlich wird es dem draußen zu dumm. Er schreit mit allen ihm zur Verfügung stehenden stimmlichem Mitteln: „Ist da einer?"
Keine Antwort. Nur ein noch tieferes Brummen.
„Ist da einer?"
Nochmals dasselbe Brumm«.
„Ist da einer?"
Darauf die Stimme ans dem Hintergrund: „Do ißt koalier, do sch.... ein Sergeant!"
Gleich darauf geht die Tür auf. Eiu hünenhafter schwäbischer Sergeant erscheint, läßt den sich als Muskot ausweisenden Schreier erst mal stillsteh« und putzt ihn dann herunter: „Wisset Se et, daß ma aus der Feldküch ißt, und daß es suscht ischt hoaßt? Los! Ab!"
Mit welcher Belehrung der Soldat endlich ins dunkle Innere verschwinden und sich die so dringende Erleichterung verschaffen kann.
kV 8ekg.
Hammer unö Beißzange
Ziii keilsres Oieieüoiz von Lottkilf 8 » 5 n e r
Ein Hammer und eine Beißzange, dir beide arbeitslos war«, begegnet« einander ans der Landstraße.
„Gut« Tag, Beißzange!' grüßte der Hammer.
„Gut« Tag, Hammer!' erwiderte die Beißzange.
„Wo hinaus?'
„Arbeit such«.' -
Weil die beiden gleich Gefallen fanden aneinander, rastet« sie eine Weile am nahen Waldrand. Der Hammer blieb aufrecht stehen und lehnte sich an einen Baumstamm, denn er trägt gern den Kopf ob«. Die Beißzange hielt sich an einer Wurzel fest „Sie müsse,' sagte sie, „immer etwas zwischen d« Zähnen habe». Es steckt jeder in einer andern Haut und danach ist auch seine Lebensweise und seine Arbeit.'
Natürlich ist es schöner, in Gesellschaft zu wandern,' meinte der Hammer. „Doch haben wir ja erfahren, daß jedes für sich allein keine Arbeit
findet und zwei auf einmal stellt erst recht niemand ein.'
Die Beißzange seufzt«, den, es mar schon eine Art Zuneigung ta ich: entstanden. Sie biß aber tapfer ihre Zähne zusammen, wie er ihre Art ist.
Der Hammer sah es wohl. Das Wes« der Beißzange gefiel ihm ausnehmend. Es schien nicht ihre Weise, großspurig auszritret«, aber was sie anfaßte, das hielt sie fest. Er selbst war anders, stets im Schwung, fast zu großzügig, nicht immer traf er den Nagck auf den Kopf.
.Mir wollen uns,' schlug er vor, „in der nächsten Stadt wieder treffen. Auf de« Marktplatz, beim Fischbrunn«.'
Jedes ging eiu« ander« Weg. fei» Glück zu versuchen.
In einem Dorf ka« der Hammer am Lad« des Krämers vorbei, trat ein und sagte bescheiden: „Ein reisender Hammer spricht um Arbeit vor.'
„Auch das noch!' schrie der Kaufmann. „Wollen Sic mich für Narren halte»? Hier steht eine Kiste, die ich nicht aufbringr. Lin« Beißzange könnte ich brauch«, für eine» Hammer gibt'S hier
nichts M tun.' Der Hammer seht« den H«t M und ging aus dem Laden. Schade, dachte er dal, di« Beißzange nicht da ist. Für sie wäre dar ein" Kleinigkeit gewesen und den Lohn hüllen wir ja teilen können.
hatte auf einem großen Bauernhof nach Arbeit gefragt. „Ihr habt gerade »och gefehlt!' begrüßte sie der Bauer. Die ganz« Tenn« stand voll mit Obstkisten. Um einen Finger hatte der Ban« f«jn Taschentuch gewickelt, vom ander« schleckte er gerade das Mut ab. Die Kisten hatte er mit einem Stein zunageln wollen und das war also schief g«. gangen. „Einen Hammer könnt« ich brauchen- aber keine Beißzange!'
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Die Beißzange ging vom Hof und biß dst Zähne zusammen, im stillen aber dachte sie: EchÄie daß. der Hammer nicht da ist Für ihn wäre das eine Kleinigkeit gewesen und d« Lohn hätten «ch ja teilen könnm. Beim Fischbrunn« aus tzrm Marktplatz beschloß der Hammer: Mir zwei bleiben künftig beisammen, dann wftd «s keinem «n uns an Arbeit und Brot fehlen.'
^erntlirk«' Ratgeber
Muß d«ö Kmd «ue Brülr trazm?
llmrisklitixlreii uoä ibre k»tx«i
Man wird oft find«, daß gerade beg adle Kinder kurzsichtig werden. Bei ihn« erM sich allein ans diesem Umstand — wenn dir Knrzsich. tigkeit nicht sofort korrigiert wird — «in« ernte Uige Entwicklung. Bei allen Spiel«, beim Sport und bei jeglicher Zusammenarbeit, die nicht Näharbeit ist, schneid« solche Kinder wegen ihrer Ungeschicklichkeit schlecht ab. Das nimmt ihnen all« Freude daran, und sie zieh« sich mit ihren diesseitigen Interesse» zu Büchern zurück, wo di« Kurzsichtigkeit kein Nachteil ist. (Obgleich das viele Äsen dir kranken Augen weiter verdirbt.) Sie komm« aus diese Weise i» ihrer körperlichen Entwicklung, Li« wahrend der Wachstumsjahre reiche nnd verschiedenartige Bewegung erfordert, zu kurz: ebenso in der seelischen: sie werden eigenbrötlerisch und lebensfremd, nicht geformt durch Taten, Entschlüsse und lebendige Erfahrungen, sondern sie erwerben statt dessen Wissen und leben nur ihrer Phantasie. Hier kann der Augenarzt Abhilfe schaffe».
Ein Beispiel für die Häufigkeit unzureichender Sehschärfe bei Kindern: Die Augen von MV Ki»- der« einer Stadt wurden bei einem Schülern- ^ trittStermin untersucht. Davon iah« M» daS j heißt drei Zehntel oder ei» schwaches Drittel, in > beeinträchtigender Weise unscharf. Tie gute Hälfte dieser schlecht Sehenden war« Asiigmati- ker, ein knappes Viertel übersichtig, nur 3.7 vom Hundert, also ein knappes s^nsundzwanzigstel, kurzsichtig, der Rest aus verschiedenen Gründen sehbehindert. Bei weiterer Beobachtung von Schulklaff« über die ganze Schulzeit findet man stets, daß Astigmatismus »nd Uebersichtigkeit stetig zurnckgehen, während zur kurzsichtigen Gruppe immer weitere neue Fälle hmzutre- t«, bis sie in den obersten Gyuinasialklassen gelegentlich bis zu 4V bis 50 v. H. sämtlicher Schüler umfaßt!
Es heißt also bei Kindern „ein Auge auf die Angen haben". Angeblich faule Kinder und solche, di« bei Schularbeiten immer widerspenstig und schlecht gelaunt sind, sind oft Astigmatirer oder uvkrsichtig. Diese Zustände sind angeboren nnb zeigen sich bereits im erst« Schuljahr. Eine Brille bringt die Dinge in Ordnung, bis Normalsichtigkeit eingetreten ist. Kurzsichtigkeit dagegen kann, solange die Kinder wachsen, immer noch plötzlich neu anftreten «nd muh, sobald wie möglich, ärztlich behandelt werden, um ihr Fort- fthreiten zu verhindern. Besonders gefährdeten Kindern, d. h. während Perioden schnell« Wachsens, in der GeuefnngSzeit nach Infektionskrankheiten und Kindern kurzsichtiger Elter» darf man Naharbeit nur mit Maß erlauben. I«
Bett oder in Sesseln liegend oder halb liegend und in dunklen Zimmerecken zu lesen, ist ganz und gar verboten.
Manche Eltern scheuen davor, bei Sport und Spiel Brillen tragen zu lassen, aus Angst, gegebenenfalls könnten Brilleasplit- ter die Augen verletze«. Am allgemeinen werdcM im Gegenteil durch das schürfe Sehen und dl« größere Geschicklichkeit nnd Sicherheit,^ di« 'S mit sich bringt, durch Brilletrag« Unfälle vermied«. Uebereinstimmend lagen auch Auge»' ärzte, daß Augcnverletzung« durch Brille» ivlitter nur äußerst selten vorkomm«. —u
Are»
Einem Gelehrten »mr di« Naht am Aermel seines Nockes geplatzt. Ein Einfaltspinsel, der besonders witzig sein wollte, sagte daraufhin: zTa guckt die Weisheit heraus." — „Und die Dummheit hinein", erwiderte der Gelehrte ruhig.
„Hol mir mal die Essigslusche. Fritz, aus der Haaröl stecht, da muß »och Kognak drin sein . . .'
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^Jch würde hier gern baden, wcu» ich nur wüßte, daß keine Haifisch« im Wasser sind."
— „Ta können Sie unbesorgt sein." — „Sind Sie deffeuaanz sicher?"
— „Ja! Do Krokodile sind, sind nie Haifische."
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I« der Matbematik fragt der Lehrer: „Wenn ich ein« Kartoffel in zwei Teil« zerschneid« «nd diese beiden in vier Teile und jeden der vier Teile wieder halbiere: was erhalt« ich dann, Gottfried?" — „Kartoffelsalat, Herr Hage- manu."
Einfalt oder Witz?
Kaiser Karl V. kam einst ans einer Jagd in der Nähe vonAugSburg vou seinem Gefolge ab. Endlich traf er einen Bauern, der er« SUjck Wegs mit ihm ging. Sie unterhielten sich »nd der Bauer erklärte, er möchte gern, einmal
d« Kaffer sehe«. „Komm mit mir!" jagte va Karl. „Ich geh« jetzt zu ihm." „Aber wie soll man den» wissen, wer er ist?" „Ganz einfach. Sobald wir zu ihm kommen, so gib acht, wer unter all« 8 «ten allein den Hut aufbehält. DaS ist er."
Als sie nun an das Stadttor von Augsburg kamen, wartete dort daS Gefolge. Alle entblößt« daS Haupt. Nur der Kaffer und der Bauer behielten ihre Hüte aus. „Siehst du nun", sagte Karl zu diesem, „wer der Kaiser ist? ,Ach weiß nicht recht, was ich dazu sagen soll", eutgegnete der Bauer, „aber einer von uns beiden muß eS wohl jcin."
Wirkt»- «r««S Dramas
Fante nelle mußte im Theater eine lange und böse Tragödie über sich ergehen lassen. Der Dichter, auf Lob erpicht, fand Fontenelle mit dem Taschentuch vorm Gesicht. „Sie wein« —? fragte er geschmeichelt. „Rein", sagte Fontenelle. „Ich schwitze."
DK Schöpfnn-
AlS Haydn alt geworden war, lud« rh» seine Verehrer einmal zu einem Fest eiu, wo ihm zu Ehren die „Schöpfung" aufgeführt wurde. Haydn lauschte in tiefer Rührung; bei der Stelle ,)ES werde Licht!" aber brach er in Tränen auS; er rief laut: „Nicht vou mir, von dort oben kommt alles!" — und war so erschüttert, daß er sich nach Hanse tragen lass« mußte.
Wer raucht« dir Zigarre vou KöutggrStz?
Man weiß, daß Bismarck in Unruhe über de» AuSgang der groß« Entscheidung von Söniggrätz, di« anf des Messers Schneide stand und auch über sein Werk entscheid« mußte, ans d« GenerakWmu» Molt?« raeitt, fei»«
Zigarreutasch« zog und ihm eine von seinen beiden letzten Zigarren anbot. Sie waren beide gut, aber die eine war noch ein wenig besser als di« andere. Moltke prüft« genau, steckte die ge- ringere wiÄer hinein nnd nah» lächelnd die andere. Bon dem Augenblick an wußte Bismarck, daß sein und aller Schicksal in den sicher« Händen dieses Mannes gut geborgen war.
Bismarck aber hob sich seine letzte Zigarre ckuf: fürs stille Behagen »ach der Schlacht. .„Mit glühenden Farben", so hat er spät« erzählt, „malte ich mir dir Stunde aus, in der ich sie nach der Schlacht in Siegesruhe rauchen Wollte." Wenige aber wissen, daß er sie niemals geraucht hat. Und warum nicht? Auf dem Schlachtfelde lag ein Dragoner, dem beide Arme zerschossen waren, und er stöhnte nach einer Erquickung. Der Kanzler suchte in alle» Taschen, fand aber nichts, das jenem nütz« konnte. Doch halt, Bismarck hatte ja noch di« kostbare Zigarre! Die rauchte er ihm an und steckt« sie ihm zwischen die Zähne. Ein Lächeln war der Dank. „So köstlich hat mir noch keine Zigarre geschmeckt wie diese, die ich — nicht rauchte", hat Bismarck später gesagt.
Der Uuprrbefferllch«
Restroy leistete sich auf der Bühne ge« irgendwelche Anzüglichkeit«, die ihm Unannehmlichkeiten eintrugen, und wurde sogar verschiedentlich deswegen „eiugekastelt". Als eine Zeitlang die Wiener Bäcker stark verkleinert« Kipfel» buken, erschien Neftroy eines Abends in einem Frack auf der Bühne, an de« an Stell« der Knöpfe klitze-kleine Semmeln saß«. Di« Heiterkeit war groß, aber die Wiener Bäcker war« schwer beleidigt, und Restroh erhielt <8 Stund« Kerker anfgebrnmmt. Als er -nur erste» Wgle wieder anftrat. keß er sich in sin er
lustigen Szene von seinem Kolleg« frage», ob er denn während des Kerkers nicht gejungt» hätte. Auf die Frage erwiderte Restroy mt harmlosem Gesicht: wo — die reizende, Toch
ter des Gefängnisaufsehers hat mir ja iuuae? dnrch das Schlüsselloch Semmeln zugestrcktt" -
Ländliches Idyll
Lederin ficker surret Srommer» irgendivo, So zirpt a Grill, überall ischt schönster G o m mer on- so warm isch'» »nt so still» vor ma wage standet Schecks »nt a Vaa no mit ma Stecka.
Der «echt'» Gspaan mitsamt am Kar» , gern a Stückle vorwärts führ«, aber zmol hmt ö' stüah an Sparer öent ui» höra vnö nie spüra, standet na, Kant» hrnta braz^a, ond der vua «echt schirr verzwazla.
vodrnff denket stüah: „G herrir,
- mir hmt» gar net so pressant, was willst den» -o kleiner Kerle mit de peitsch en -einer Hand? wenn du au setzt za on« nvmlangst, hoscht du doch a bißle fingst.
letzt grad -ent mir wiedrrkana, was wie '» Zressa wichtig isch,
»nd nao willst du an« verhauch wo d> so a Strnker bffch?
Dn wärst so «tt deine Zag«
ohne Mich von »n« net gwachsak' j.