bergegangen, als an diesem Abende. Die Alte, die in der Aiegel schweigend, vor sich hinstarrcnd dasaß, war so beiter, wie ihre Töchter sie kaum je gesehen hatte». Alles, was sie besaß, gab sie znm Besten, und Ferez sang seine lustigsten Lieder. Auch die Alte stimmte summend mit rin, wenn er eines jener Lieder sang, welche sie vor Jahren gelernt, als sie mit dem, der sie verlassen, umhergezogen war. Und die Mädchen horchten, als Ferez sang:

Einsam wächst ein Lürchenbaum im Walde,

Wächst und grünt im Winter, wie im Sommer;

Hüpfen um den Lärchenbaum drei Flämmchen Mitternachts in wunderbaren Sprüngen;

Bis die Lärche abgcgrünct.

Löschen aus die Flämmchen,

Fliegen fort die holden Seelen Hinter blau Gemälde.

Kamen, kamen her drei Knaben,

Trugen Weiße Hemdlein;

Niemand weiß, woher sie kamen.

Goldgelockte Knaben.

Hinter ihnen her drei Mädchen,

Roscnfarb bcgürtet; »

Niemand weiß, woher sie kamen.

Drei gar schöne Mädchen.

Und hinein in'S Erdreich setzten Sie die grüne Lärche,

Wunderbar im Kreise hüpften Paarweis sic um's Bäumchen.

Ei, aus ihren Häuptern lohet.

Loht hellblaue Flamme

Ei, wo sind, wo sind die Mädchen,

Und wo sind die Knaben?

Hüpfen um den Lürchenbaum drei Flämmchen Mitternachts in wunderbaren Sprüngen;

Bis die Lärche abgcgrünct.

Löschen aus die Flämmchen,

Fliegen fort die holden Seelen Hinter blau Gemälde,

Weit davon, weit davon, weit davon!"

Die lustige Stimmung in der kleinen Hütte sollte nicht zu lange währen. Am folgenden Morgen, als Ferez bereits sort- gegangen war, kamen die Gensdarmen wieder und nahmen die Alte mit. Die beiden Mädchen jammerten laut. Sie waren nun ganz verlassen.

Die Alte ließ sich nicht merken, was in ihr vorging. Sic sprach kaum einige Worte. Gegen die Gensdarmen durfte sie sich nicht widersctzen, wollte sie nicht Alles noch schlimmer machen. Sie hatte mit dem Diebstahl nichts zu schaffen gehabt, das mußte sich früher oder später Herausstellen.

Als die Mädchen sich klagend an sie hingen, sprach sie ge. faßt: ..Seid ruhig. Weint nickt, Mädchen. Der der Ferez wird Euch nickt verlassen, bis ich wiederkoinme. Aber hört, wenn der Mensch, der Wirth, zn Euch kommt, so weiset Ihr ihm die Thüre, und wehe Euch, wenn Ihr einen Pfennig von ihm an. nehmet."

Die Mädchen versprachen eS.

Tie Gensdarmen trieben zur Eile.

,,Mack schnell, dumme Miene!" rief der eine derselben.

Da richtete sich die Alte hoch ans. Das Blut schoß ihr in die Wangen und ihr Auge flammte.

Wißt Ihr nicht, wie ich heiße? rief sic. Nennt mich nickt wieder so, oder ich nenne Euch dummer GenSdarm, und ich will sehen, wer mir dcßhalb etwas anhat. Ich widcrsctzc mich nickt, da habt Ihr mich zu nennen, wie ich heiße." (Forts, s.)

Allerlei.

Nagold. Landwirthschastlicker Bezirksverein. (Wander-Vorträge.) (Schluß.) Was nun die Wie­se» betrifft, so ist die Bewässerung von großem Vorthcil und dient zur Tüngerersparniß. Eine Bewässerung ans versumpf­ten Wiesen aber ist mehr schädlich als nützlich. Hier muß noth- wendig Entwässerung durch Drainirnng vorangchen, damit der kalte, nasse Boden trocknen und durch die Einwirkung der Lust sich erwärmen kann. Dadurch kann die Vegetation recht­zeitiger eintretcu, und cs wird mehr und besseres Futter gewon­nen.' Hochgelegene, trockene Wiesen, die wenig Ertrag lie­fern und bedeutende Düngung erfordern, liefern das thcnerste Fntter und sollten umgebrochen und zn Ackerfeld angelegt werden,

wenn Lage und Bodcnbeschaffenheit eS zulassen. Durch vermehr­ten Futterbau und durch gut gehaltenes 'Lieh wird in gcgenwär. tiger Zeit mehr verdient, als auf dem Fruchtmarkl, und hienach sollte der lanbwirthschastliche Betrieb eingerichtet werden. Dabei ist aber hauptsächlich zu bemerken, daß nicht eine große Viehzahl den vcrhältnißmäßig größten Nutzen abwirst, sondern gut genähr­tes Vieh, daher auch die Bauernregel: Viel Futter und wenig Vieh. "

Die Frage, warum der Esperklee nicht so lange halte als früher? wurde dahin beantwortet: daß l) entweder in zu kurzer Zeitfolge im gleichen Acker wieder Espcr gepflanzt werde, was sich mit dem Boden nicht vertrage, oder 2) daß der Acker vor der Bepflanzung nicht gehörig vorbereitet und kräftig gedüngt wurde und 3) häufig ei» zu frühes Beweiben mit Schafen statt« finde. In den ersten zwei Jahren namentlich Frühjahrs sollte der Esperklee gar nicht beweibet werden. Auch sollten die Esperäcker dem Frnchtban wieder zurückgegcbcn werden, sobald solche im Ertrag Nachlassen und der Boden kräftig genug ist, um einige Jahre ohne Düngung einen gute» Fruchtertrag zu lie­fern. Dasselbe bezieht sich auch auf die L.izernselbcr.

Die Frage, woher die Flach Ssci de im ewigen Klee komme? fand ihre Beantwortung dahin: daß dieses Unkraut mit dem Klee- samen gekauft und auSgesäct, auch von den Vögeln hin und her- getragen werde. Die Vertilgung derselben ist im ersten Entstehen mittelst sorgfältigen Jättcns ermöglicht. Geht man der ersten Spur des Auftretens nicht sogleich aus den Grund und läßt da« Unkraut weiter um sich greifen, so helfen alle Mittel zur Vertil­gung nichts mehr und die Luzerne muß vor der Zeit umgebro­chen werden. Znm Bezug von gereinigtem ewigen Kleefarnen wurde die Samenhandlung des Kaufmanns Schöll in Plienin­gen welche für reine Waare garantirt empfohlen.

Sofort kam der Maulwurffang auf den Wiesen zur Sprache. Es wurde dargclhan, daß der Landwirth auch hierin verständiges Maas und Ziel halten soll. Wo Engerlinge sind, schone man die Maulwürfe, wo die Maulwürfe zur Last werden, möge man ihrer zur großen Verbreitung Einhalt thnn. Wo viele Mäuse sind, sucht man die Katzen zu vermehren, und wo die Katzen mehr schade» als die Mäuse, werden crstere vermindert. Ein fleißiges Verrechnt des ansgeworfcneii Bodens, der zur Düngung der Wiesen beiträgt, wurde namentlich empfohlen.

Die Frage, ob eine Verpachtung oder die Selbst- Administration der Schafweiden nützlicher wäre? wurde dahin beantwortet: daß eine Verpachtung insofern zweckmäßiger erscheine, als eher eine Züchtung mit Erfolg ciukreten könne, und in der Regel für die Gemeinde eine erhöhte Einnahme er­zielt werde. Bei einer bessern, gleichartigeren Züchtung finde man mehr Vortheil durch Erzeugung einer werthvollercn Wolle und dadurch auch einen höheren Erlös. Zn einer ordentlichen und nutzbringende» Schafhaltung gehören aber auch verbesserte Schaf- wciden mit gehöriger Weidenahrnng und vor Allem wurde als nöthig erachtet, die Egarlen oder natürlichen Weiden von Ge­sträuchen, Steinen und nassen Stellen gehörig zn reinigen, damit sie den Schafen eine reichliche und gesunde Weidenahrnng geben.

Was die Viehzucht betrifft, so wurde solche theilweise als im Argen liegend gefunden; tbeils schlecht gefüttertes Vieh und theils zu viel Mischung von Racen, und doch weißt man, daß die Viehzucht jetzt lohnender ist als der Frnchtban. Also muß die Viehzucht verbessert werden, und dazu gehört neben gu­ter Fütterung und Pflege auch gute F ar r e» h a lt u n g und na­mentlich Einführung einer gleichartigen, für die Ge­gend Passe,» de n Nace. Wo eS an Futiec fehlt zur Haltung eines größer» ViehschlagS, wäre der Allgäuer- oder Mvntasoner- schlag zn empfehlen. Die großen Bor- und Nachtheile einer ver­besserten oder vernachlässigten Viehzucht wurden jedem Zuhörer eindringlichst zu bedenken gegeben.

Neben anderweitigen landwirtbschastlichenBcsprechungcn wurde zum Schluß zn freiwilligen Versammlungen von Lanb- willhcn, namentlich an Winterabenden, ansgesordert, und ins­besondere die Einführung weiterer landwirthschaftlichen Fortbil­dungsschulen im Bezirk empfohlen; hervorgernfen durch Prü­fung der bestehenden älter» derartigen Schulen in Sulz und Gnltiingen, und die daselbst gemachten erfreulichen Wahrneh­mungen gedeihlichen Fortgangs.

Redaktion, Druck unv Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung.

Dieses Blatt 54 kr., im B gespal

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Unter Bez, Regiernngsbl K. Ministers genheiten, b, Brieftare zw Meilen von e Postorten, w gebracht, das hier und folg, d. I. an sta Bondorf, Erg Horb, Nords!

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2j- Pfa Bet Das Peitsch ist bei Tag > verboten.

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Die hiesige Oiiantnm Eiei zum Sckälcn AkkordSverhan Monte LI

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