Gefecht bei Petersburg stattgefunden. Lee war bei seinem Angriff zuerst siegreich, wurde aber nachher zurückgeschlagen. Großer Verlust auf beiden Seiten. Sherman» hat sich mit Shofield vereinigt und Goldsborough besetzt, wo die Armee sich aufhält. Die Friedensgerichte wiederholen sich. (T. d. St.-A.)
Ferez, der Slovake.
(Fortsetzung.)
Noch einmal wiederholte die Alte mit Bestimmtheit, daß sie keine Ahnung von dem Diebstahl gehabt habe, und sie blickte ihn dabei so offen a», daß er an ihrer Unschuld nicht zweifeln konnte.
„Und ihr wißt genau, daß der Wirth die Gensdarmen zu Euch geschickt hat?" forschte der Bursch weiter.
„Ich weiß es. Sie haben es selbst gesagt."
Ferez stand aus. Ein Entschluß schien schnell in ihm gereift zu sein. Die Alte bemerkte cS.
„Wohin willst Du?" fragte sie.
„Zum Wirth."
Sie fragte nicht weiter, aber forschend waren ihre Augen auf ihn gerichtet. Sie schien seine Absicht zu errathen.
„Ich will ihn fragen, mit welchem Rechte er auf Euch den Verdacht lenken kann," fuhr er fort. „Und er soll mir Rede stehen. Ich will ihm die Lust zu anderen Absichten vertreiben."
Aus den Augen der Frau blickte eine feurige Glnth. Auch jetzt sprach sie noch kein Wort, aber ans dem Lächeln um ihren Mund sprach ibre Zustimmung.
Da trat Mare zu ihm heran und legte die Hand aus seinen
Arm.
„Bleib' Ferez," sprach sic. „Du kannst gegen den Wirth nichts ausrichten. Auch gegen Dich wird er seinen Haß richten."
„Ich furchte ihn nicht," erwiderte Ferez entschlossen.
Tie Alte erhob sich.
„Laß ihn! — laß ihn! rief sie. „Der Wirth kann ihm nichts thun. Er wird ihn fürchten, denn er ist feige. Ich kenne ihn. Selbst mir weicht er aus, wenn er mir begegnet, und ich bin ein ohnmächtiges Weib. Nur hüte Dick vor einer Gcwalt- that, Ferez!"
Dieser versprach es.
Mit bangem Herzen sah Mare ihn das Haus verlassen. Sie wäre ihm gern nachgeeilt, um noch einmal zu versuchen, seinen Entschluß zum Wanken zu bringen, der Blick ihrer Mutter hielt sic zurück.
„Wie meinen Sohn will ich ihn lieben," sprach die Frau, „wenn er mich, — Euch, — uns Alle an dem Menschen rächt!"
Rasch schritt Ferez durch das Dorf der Schenke zu. Alle Bewohner des Dorfes wußten, daß er häufig in der Hütte der dummen Miene verkehrte, sie halten ihn oft gesehen und ihre Neugierde hatte sich gelegt. Sie hatten auch gehört, mit welcher Schnelligkeit und Sicherheit er auf benachbarten Dörfern die Ratten und Mäuse vertilgt hatte, und einige Bauern hatten sogar die Absicht gefaßt, zu ihm zu gehen, und seine Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn zu ihnen war er nicht wieder gekommen, so lange er mit der Alten und ihren Mädchen verkehrte.
Wie das erstemal, als er in das Dorf gekommen war, traf Ferez den Wirth vor der Schenke. Er stand mit mehreren Männern im Gespräch. Ohne Zögern schritt er auf ihn zu.
„Ah, da ist ja der Gast ans der Bcttelhütte, der Gast der dummen Miene," sprach der Wirth zu den neben ihm stehenden Männern. Kaum hatte er indessen diese Worte ausgesprochen, so trat Ferez dicht an ihn heran.
„Wen meint ihr?" fragte er und seine Stimme klang entschieden. Seine Augen blickten drohend.
Erschreckt trat der Wirth zurück.
„Was geht es dich an," erwiderte er. „Was hast Tu hier zu schaffen! Fort hier, oder —"
Ferez rührte sich nicht, aber jede Muskel seines Körpers schien gewaltsam ausgespannt zu sein.
„Oder?" wiederholte er, und ein spöttisches Lächeln zuckte um seinen Mund. „Oder?"
Die Nähe der ihm bekannten Männer verlieh dem Wirthe mehr Muth als er besaß.
„Das Bettelpack wird alle Tage unverschämter!" rief er, „Die Behörden sollten darunter ausräumen. (Forts, f.)
Wegen des Charfreitags e
Allerlei.
Nagold. Landwirthschastlicher Bezirksverein. (Wander-Borträge.) Auf eine an die K. Centcalstelle ergangene Bitte des Bereinsvorstandes wurde Herr Inspektor Fritz behufs der Besprechung und Beralhnng der lanbwirthschaft- lichen Interessen in de» hiesigen Bezirk abgeordnet und hat derselbe in letzterer Zeit vor zahlreich versammelten Znhvrerkrcjseu in mehreren Gemeinden des Bezirks der Zeit entsprechende, praktische Vorträge gehalten.
Den ersten Gegenstand der Besprechung bildete die Frage: Wie soll der landwirkhschaftliche Betrieb bei gegenwärtigen Zeit- Verhältnissen eingerichtet werde»? Antwort: Vereinfachung desselben und thunliche Ersparniß von Ausgaben für Dienstboten, Taglöhner u. j. w. Die zweite Frage, wie dies möglich wäre? wurde dahin beantwortet: daß, da die Fruchtpreise zu den gesteigerten Ausgaben des LandwirthS in keinem richtigen Verhältniß stehen, dagegen alle Produkte der Viehzucht thener verwerthet werden können, derselbe auf vermehrten Fntterban und verbesserte Viehzucht sein Augenmerk zu richten und den Frnchkdan aus eine kleinere Fläche zu beschränken habe.
Dadurch, daß mehr Futter gepflanzt und erzeugt wird, kann mehr Vleh gehalten, dieses auch besser gefüttert werden, dies gibt wieder mehr und kräftiger» Dünger; durch kräftigere Düngung und fleißige Bearbeitung einer kleinern Fläche, die unter dem Pflug behalten wird, kann ein größerer Ertrag erzielt werden, als zuvor von mehreren nur spärlich gedüngten und schlecht bearbeiteten Morgen Aecker».
Durch vermehrten Fntterban und bessere Viehzucht wird gegenwärtig mehr gewonnen, als durch den mehr Kosten verursachenden Fruchtbar!; Arbeitskräfte und viele Ausgaben werden durch crstcre erspart.
Um aber diese veränderte Bebauung und Bepflanzung des Felds entführen zu können, muß nothwendig die Anlage von Feldwegen vorangehen, deren große Vortheile nach allen Richtungen hervvrgehoden und welche zur Ausführung dringendst empfohlen wurden.
Gute Feldwege, die cs möglich machen, zu jeder Zeit und ohne Hindernisse von Seiten der Nachbarn auf einen Acker zu gehen und zu fahren, ermöglichen dadurch eine freiere und bessere Fruchtfolge, die in keinen Flnrzwang eingegrenzt ist; der Eigen- thiimer kann bauen, was seinem Acker und seinem Geldbeutel am zuträglichsten ist.
Wir wissen, daß ein feiler Acker, der an einem Weg liegt, immer theurer bezahlt wird, als einer, der mitten im Gewänd liegt und keine Zufahrt hat. Durch eine zweckmäßige Feldweganlage erhöhen wir den Werth aller Aecker, die dadurch eine freie Zufahrt bekommen.
Wo Dreifeldcrwirthschait existirt und wenig reine Brache gehalten wird, ist man genötbigt, auf Hackfrüchte Winterfrucht folgen zu lassen. Häufig wird ein in der Brache mit Kartoffeln und dergl. angcpflanzker Acker für Winterfrucht zu leicht oder müsse» Kartoffeln und die andern Brachfrüchte zu früh einge- heimst werden, wenn die Wintersaat nicht verspätet werden soll; oder ist ein mit rothem Klee bepflanzter Acker mißrathen und zu unrein zur Aufnahme der Wintersaat; in diesen beiden Fällen sollte man nicht durch den Flurzwang zur Wintersaat gezwungen sein. Aus Hackfrüchte sollte Sommergetreide folgen können. Je fleißiger der Kartoffelacker gebaut wird, um so schöner wird die darauf folgende Gerste stehen; wird sodann in die Gerste rother Klee gcsäet, so ist dessen Gedeihen gesichert und nach diesem Klee wird die Winterfrucht einen reichlichen Ertrag geben.
Hieran anreihend folgte eine Abhandlung über den Ackerbau und den Fruchtban. (Forts, folgt.)
Jagt das Lob vom Erdenrund,
Aber ehrt des Tadels Mniw!
Lob ist Gift den stärksten Seelen,
Tadel kann den Schwachen stählen.
Nur ein Götterhaupt verträgt Dampf des Weihrauchs unbewegt;
' Räuchre sterblichen Geschöpfen,
Und sie geh'n bald auf den Köpfen.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung.
lernt nächsten Samstag kein Blatt.
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