zerfahrt nach Jerusalem unternehmen. Es soll während dieser Zeit für Frankreich ein Rcgentschaftsrath eingesetzt werden, an dessen Spitze Prinz Napoleon treten wird.

Ferez, der Tlovake.

(Fortsetzung.)

So aufmerksam Mare auch durch das Fenster schaute ans die Landstraße bi», so entging eS ihr dennoch, daß der Slo- vakc von der ankern Seite sich näherte. Leise trat er in die bald geöffnete Thüre ein, und erst als er lachend sein lustiges Hoioh!" ertönen ließ, fuhren Mare und die Alte überrascht empor.

lieber die Wangen des Mädchens ergoß sich wieder eine dunkle Nöthe.

Ich bin Euch den Dank noch schuldig für Eure Gast­freundschaft," wandte sich Ferez an die Alte und warf ihr lachend eine Hand voll kleiner Silbermünze in den Schoß.

Tie Alte blickte finster ans.

Hab' ick Geld von Dir verlangt?" fragte sie.Glaubst Tu, ich lasse mir bezahlen, was ick aus freiem Willen gethan habe? Nimm das Geld zurück! Und wenn Tn mir zwanzig Mal so viel geboten hattest, nicht eine Stunde halte ich Tick hier be­halten, wenn es nicht mein freier Wille gewesen wäre?"

Befangen blickte der Bursche darein. Er zögerte, das Geld zurück zu nehmen. Er Halle nickt erwartet, daß die Alte dies so ausnehmcn werde.

Es soll keine Bezahlung sein," erwiderte er verlegen. Ich habe das Geld gestern und heute verdient, ich halte mir vorge­nommen, eS Euch zu bringen, und und . .

Er stockte.

Und?" wiederholte die Alte.Sprich ans, was Du noch hinzufügen wolltest. Und?"

Und, ich wollte Euch bitten, mir wieder ein Lager für diese Nawt hier zu geben," antwortete Ferez.

Das solltst Du haben," sprach die Frau und ihr Auge blickte sivon etwas ruhiger und milder.Aber erst nimm das Geld zurück. Hier!"

^ Ferez rühme sich nickt.

Hier!" fuhr die Frau fort.Glaubst Du, ich hätte kein Stück Brod zum Verschenken? Tu bist ebenem ans dem Lande, aus welckem er war, und wer weiß..."

Sie schwieg und blickte sinnend vor sich hin.

Es soll ja keine Bezahlung sein!" rief Ferez endlich. Aber seht wenn ich Euch zu gering bin, daß Ihr die wenigen Groschen nicht von mir nehmen mögt, so bin ich auch zu gering, bei Euch zu bleiben. Ihr hattet mich freundlich ausgenommen, daö trieb mich wieder hierher," unwillkürlich warf er bei diesen Worten einen Blick zn dem Mädchen hinüber, welches ihn halb bittend, halb ängstlich ansah,ein Lager für die Nacht finde ich unter jedem Baume."

Er wandte sich, um die Hütte zu verlassen. Bis an die Thüre ließ ihn die Alte gehen, dann rief sie ihm ein lautes, fast befehlendesBleib!" zu.

Er stand still, er blickte sich um. Ans seinem Blicke leuchtete es hervor, wie lieb es ihm war, daß doch alles eine andere Wendung nahm.

Tu scheinst auch kürzer angebunden zn sein, als nöthig wäre," fuhr die Alte fort.Hab) ich gesagt, daß ich Dir kein Nachtquartier geben wolle? Und ich hätte es Dir gesagt, wenn ich es nicht gern thäte. Nun bleib. Dies Mal will ich das Geld behalten. Aber gib mir keins wieder, so oft Du auch kommen magst. Haha! Sonst geh' zur Schenke, der Wirth, der läßt sich vom Aermsten bezahlen, obschon er reich ist und nie ge­bettelt hat, wie ich es tbue!"

Ferez blieb. Die Alte gab Mare den Auftrag, für Essen zu sorgen, und diese that es schneller, als sonst ihre Art war. Ihr Auge leuchtete. Die Heftigkeit ihrer Mutter hatte sie besorgt gemacht, daß sie Ferez für immer vertreiben möge, jetzt wußte sie, daß ihre Mutter ihm wohl wolle, trotz ihrer rauhen Worte.

Und Ferez blieb die Nacht, und es war kein Zweifel, daß er sich mit Mare verständigte und unterhielt, selbst wen» sie jetzt weniger mit einander sprachen als bas erste Mal, wo sie sich ge­sehen hatten.

Die Alte schien auf das Alles nicht zu achten, aber Anne,

welche aus dem Walde zurückkehrte, entging cs nicht, und selbst Mare konnte ihrer Schwester gegenüber zuletzt Nicht mehr läng« neu, daß sie den Burschen ganz gern habe.

Wieder ging Ferez am folgenden Morgen, allein bald kehrte er zurück, und manche Nackt brachte er in der ärmlichen Hütte zu, wo er jedesmal lieber gesehen wurde.

Als er eines Nachmittags, nachdem er mehrere Tage fort­gewesen war, zurnckkehrle und sich der Hütte näherte, siel cs ihm auf, daß Alles in ihr so still war. Meistens halte ihn Mare schon vorher erblickt und trat ihm entgegen. Nnhig und nicht mit einem lustigenHoioh!" wie er es gewöhnlich zn th»n pflegte, öffnete er die Thüre, und überrascht blieb er aus der Schwelle stehen.

In düsterem Brüten saß die Alte da, und die beiden Mäd­chen weinten. Fragend richtete er seinen Blick ans sie. Keines sprach ein Wort. Selbst Mare stanh nicht ans, um ihn zu be­grüßen.

Kaum wagte er zn fragen, was vorzefallen sei.

Setz' Dich!" sprach die Alke. Dann schwieg sie wieder und schien sich nicht weiter um ihn zu bekümmern.

Eine veinlicke Stimmung kam über ihn. Noch einmal fragte er, was vorgesallen sei.

Die Gensdarmen sind henke hier gewesen," erzählte Mare schluchzend, und haben die ganze Hütte durchsucht und haben ge­droht, die Mutter und auch nnS wollten sie foriholcn ins Zucht­haus. Der Wirth hat sie hierher geschickt. Der ist vor zwei Nächten bestohlen worden, und wir sollen eS gethan haben. Ge­stern hat die Mutter im Holze ein Tuch gesunden, sie hat nicht gewußt, wem es gehört. Das soll unter den gestohlenen Sachen gewesen sein, und die Gensdarme» haben eS mit sich genommen."

Ans's Nene brachen ihre Thronen in voller Heftigkeit hervor.

Verlegen blickte Ferez sich um. Was sollte er sagen und thnn. Sein Auge begegnete dem der Alken. Ruhig, fest blickte sie ihn an.

Du glaubst, ich habe dennoch die Sachen gestohlen," sprach sie.Ich sage aber, ick weiß nichts davon, und das Tuch habe ich gesunden. Dir würde ick cs nicht verhehlen, wenn ich es gethan hätte, und das Tuch würde ich auch nicht hier behalten haben, und dem dem Wirthe würde ich am wenigsten etwas nehmen, und wenn er mir seinen ganzen Reichlhnm hinstcllte. Ich Habs nicht gethan und weiß nichts davon Vor dem Zucht­haus fürchte ich mich nickt, und wenn ich darin sterben sollte, auch mein Vater ist ja darin gestorben, und obschon er schuldig war, war er dennoch besser als der Wirth. Aber das- das kann ich nicht ertragen, daß er mich dahin bringt, daß ich mich gegen seine 'Rache nicht erwehren kann. Er weiß recht wohl, daß ich ihn nickt bestohlen habe, aber er will mich verderben. Haba! Er hat ja auch meinen Vater schon verdorben. Wer weiß, ob er nicht noch weitere Absichten hat!"

Sie hatte die letzten Worte nur halblaut und mit einem Blicke ans die beiden Mädchen gesprochen.

Dieser Blick ließ in Ferez einen Gedanken anfzncken. Seine Augen blickten glühend.Ihr habt wirklich mit den Sachen nichts zu schaffen gehabt, auch nicht darum gewußt?" fragte er.

(Fortsetzung folgt.)

Allerlei.

Die Araber fangen die Dressur des Pferdes an, wenn es >8 Monate alt ist, mit 30 Monaten wird es geritten, mit drei Jahren zum regelmäßigen Dienst gebraucht. Sie sagen: ein Pferd, welches nicht früh dressirt wird, erlangt nie die Folg­samkeit und die Kraft im Rücken, welche von einem guten Race- pserd verlangt werde». Mit guten Pferden legt der Morgenlän­der 6 Tage lang 2530 Wegstunden täglich zurück, und nach einer zweitägigen Ruhe ist das Pferd wieder derselben Leistung fähig. 60, ja 90 Stunden sind schon von einem Abend zum an­dern von guten Pferden zurückgelcgt worden. Gewicht, welches die arabischen Pferde tragen, ist 318 Pfund, 51 Pfund mehr, als man einem französischen Kürassierpserde zumuthet.

Auflösung des Räthsels in Nr. 41:

Weberschiff. _

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung. ^

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