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OsseLöklestelle cker 8rl»vare>e»lck-p7sclit: iluLv, 1-eäerstrsL« 23, kernruk 251. - LebluÜ cler Xneeigenannsbiue kür ckie uöcliele Ausgabe 12 Ulir loilksgs. koslscliecllcoulo 6ml Llultxsrt 13 447. kostecblieükseli 36. krküllunzsort 6»Ix. - Lerugspreie: Lei 7uLleIIunx ckurcL 2eituas»lräxer unä Lerug über unsere I.sn6»xeniuren moaollicli Rbl. 1.50 (elllLcblieÜIicb 20 Rxk. Trözecloim). Lostberuzspreis Rbl. ILO einscblieLUctl 18 kpk. 2eitulixszebülir rurügUcli 36 Rpk. iüuLteUzebülir. Limelverirmrkspreii 10 Rpk.

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^lontsg, 24. )u!i 1944

Kummer 171

^eklige Ostkämpke suk breiter thront

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Von unserer Lerliner Lckriktleituug . Berlin, 24. Juli. Unsere Divisionen stehen »n »er Ostfront in hartem Kampf. Ohne Rücksicht «f die gewaltigen Verluste, die das ständige Stu­mmen gegen die todesmutige deutsche Abwehr testet, wirst Stalin alle Reserven in die Schlacht, k» steigert sich die Abwehrschlacht im Osten zu pößter Heftigkeit auf breiter Front, ohne daß es »en Sowjets gelänge, einen größeren Teil unseres verteidigungssystems durch einen Durchbruch auf-

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turoUen. Wie zu erwarten war, haben die Bolschr- loisten namentlich im galizischen Raum ihre Offen­st»« mit neu nachgrschobcnen Verbänden fortgesetzt. raS Bortrcibcn von feindlichen Keilen nördlich an Lemberg vorbei zum San und südöstlich der Stadt in Achtung auf den oberen Dnjestr veranlaßten uns, den ostwärts Lemberg noch in unserem Besitz ge­wesenen Geländebogen zurückzunehmen. Der nach- bringendr Feind erreichte somit das Stadtgebiet »on Lemberg selbst.

Bet den Angriffen der Sowjets im Raum von Lemberg handelte es sich für den Feind um ein »rcikämpfen des Weges durch unsere tiefgestaffelten Verteidigungskräfte. Durch ihre zahlenmäßige uebrrlegenheit vermochten die Bolschewisten zwar unter hohen Verlusten einige räumliche Vorteile p> erringen, doch wurde die operative Ausnutzung meser Bodengewinne durch ausgedehnte Kämpfe im Hintergrund der feindlichen Angriffsspitzen beträcht- «ch verzögert. Vorübergehend abgeschnittcne eigene Kräfte kämpften sich gegen verbissenen feindlichen Widerstand durch, vereinigten sich mit den Haupt- Kuppen an neuen Linien und setzten dort ihre Ab- wchrkämpfe fort. Dieses galt insbesondere für die Gegend südlich Lemberg, wo das Vordringen der Eowjets durch den zähen Widerstand unserer Trup­pen erheblich verlangsamt wurde, sodann aber auch mr die Operationen im Raum von Jaroslau, wo der, Feind den San zu überschreiten versuchte.

8m Kampfraum westlich Kowel sind die Bol­schewisten nach schweren Kämpfen bei Cholm bis m den Raum von Lublin vorgcdrungen. Da ihnen dort durch unsnre Divisionen härtester Wi­derstand entgegengesetzt wird, setzten sie Teilkräfte an, um an der Stadt vorbei mit gepanzerten und motorisierten Verbänden weiter nach Nordwcsten vorzustoßeii. Schwere Kämpfe sind hier im Gange.

2 USA,Divisionen auf Guam gelandet

Tokio, 23. Juli. Das Kaiserliche Hauptquartier leute gestern mit: Am Morgen des 21. Juli unter­nahmen ungefähr zwei feindliche Divisionen Lan- oungsoperationcn im Gebiet der Akashi-Bucht und ae> Ehewa im Westen der Insel Guam. Unsere BesahungStruppcn verwickelten den Feind in hef­tige Kämpfe, die noch andaucrn. Wie ergän- zend gemeldet wird, spielen sich die Kämpfe zwischen oen Manischen Garnisonen in Omiyajima und oen Kindlichen Streitkräften ab. Die japanischen Ein- heiten fügten den Eindringlingen empfindliche Ver­luste zu.

Nördlich von Brest-Li towsk versuchte der Feind näher an den Bug heranzukommen, um da­durch die Stadt von Norden zu umfassen. Unsere Truppen vereitelten diese Absicht und vernichteten dabei zwei vorgeprellte sowjetische Bataillone Der Einsatz starker deutscher Kampf- und Schlachtflie­gerverbände trug wesentlich zur Abwehr der bol­schewistischen Angriffe bei. Im Raum Bialystok Grodno wurde ein starker, mit mehreren Divisionen geführter feindlicher Angriff an der Straße GrodnoBialystok aufgefangen. Weiter nördlich unternahmen die Bolschewisten amNjemen zahl­reiche Uebersetzversuche, die zum großen Teil im Abwehrfeuer unserer Truppen fehlschlugen. Gegen einige weitere Brückenköpfe wurden erfolgreiche eigene Gegenangriffe angesetzt. Durch das gutlic- gende Feuer unserer Artillerie sowie durch zahl­reiche Tiefangriffe unserer Schlachtflieger erlitten die Sowjets hier besonders hohe Verluste.

An der Seenplatte zwischen Kauen und Düna­burg erneuerten die Bolschewisten ihre Angriffe. Sie wurden von unseren Truppen aufgefangen, so daß der Feind in diesem Abschnitt keine weiteren ins Gewicht fallenden Fortschritte erzielen konnte.

Auch östlich Dünaburg blieben mehrere sowje­tische Angriffe ohne Erfolg. Zwar gelang den Bol­schewisten hier ein Einbruch, doch wurden aus der vorgedrungenen Panzerspitze durch Ttgerpanzer, die überraschend in den Kampf eingriffen, 19 Panzer herausgeschossen, so daß damit der feindlichen Pan­zerspitze das Rückgrat gebrochen war. Auch weiter nördlich bis hinauf nach Ostrom und Pleskau

verstärkte sich wieder der feindliche Druck. Die un­seren sich absetzenden Truppen nachdrängenden So­wjets versuchten vergeblich, die Bewegungen unserer Truppen zu stören, erlitten jedoch dabei besonders hohe Verluste. Allein an der Straße Pleskau Karsau wurden aus den feindlichen Panzerspitzen 20 Panzer herausgeschossen. Insgesamt verloren die Sowjets an dem weit nach Ost?» vorspringen­den Frontbogen zwischen Düna und Peipussee über 50 Panzer und damit einen wesentlichen Teil ibcer dort eingesetzten Panzerkräfte. Unsere Truppen er­rangen somit in diesem Raum einen ausgesproche­nen Abwehrerfolg.

USA«Bomberverluste über -er Schweiz

sek. Bern, 23. Juli. Am Donnerstag und Frei­tag sind auf schweizerischem Gebiet weitere 14 vier­motorige USA.-Bomber gelandet bezw. ab­gestürzt. Damit hat die USA.-Lustwafs« allein in den letzten elf Tagen auf schweizerischem Boden 44 Maschinen, darunter 43 viermotorige Bomber, eingebüßt. Von den am Donnerstag und Freitag unter neuer Verletzung des schweizerischen Luft­raumes verloren gegangenen USA.-Diaschinen stürzten fünf brennend ab. Das zwischen Schaff- Hausen und Winterthur gelegene Schloß Wyden, auf das am Dienstag «ine von seiner Besatzung durch Fallschirmabsprung verlassene amerikanische Maschine fiel, ist zum größten Teil ausge­brannt. Dabei ging auch die wertvolle Bibliothek von Professor Max Huber, dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz Genf, größtenteils verloren.

in

Wehrmacht unü Nationalsozialismus sin- eins

6Ue 8oläatcr> entbieten äeo deutschen Oruk

Die deutsche Wehrmacht grüßt jetzt durch Er­heben des rechten Armes und erweist den deutschen Gruß, wie er vom gesamten Volk ausge­tauscht und dabei nicht als reine, nebensächliche Aeußerlichkeit, sondern als sinnfällige Bekundung der Verbundenheit mit dem Führer empfunden wird. Der neue Befehl, der die Grußpflicht in allen Teilen der Wehrmacht der Waffen-jf an- glcicht, kann deshalb nicht als belanglose Aende- rung der Grußdisziplin gewertet werden, sondern ist als Ausdruck des nationalsozialisti- schen Bekenntnisses der Wehrmacht anzusehen. Eine Aenderung in der Grußpflicht der Wehrmacht mochte in der Vergangenheit nicht er-

Der Besuch des Duee beim Führer

Ilvterreänaxeo im Ociste xrSkter Herrlickiceit Lesic-tixunx italienisclier Divisionen

Führerhauptquartier, 23. Juli. In den Tagen vom 16. bis zum 20. Juli unternahm der Duce eine Besichtigungsfahrt zu den italienischen Divi­sionen, die sich in Deutschland zur Ausbildung be­finden. Der Duce übergab den italienischen Regi­mentern ihre Fahnen, richtete eine Ansprache an die Truppen und wurde begeistert empfangen.

Am Schluß seiner Reise besuchte der Duce den Führer in seinem Hauptquartier. Die Unterre­dungen zwischen dem Führer und dem Duce fanden im Geiste größter Herzlichkeit statt. Der Führer und der Duce prüften die Lage und besprachen unter an­derem die Frage der italienischen Kriegs­internierten. Es wurden die Richtlinien zur Lösung dieser Frage im Sinne der moralischen und materiellen Interessen beider Länder festgelegt. Diese Lösung steht vor, daß die Kriegsinternicrtcn in den Stand freier Arbeiter übergeführt oder als Hilfskräfte im Rahmen der deutschen Wehrmacht eingesetzt werden.

An den Besprechungen im Führerhauptquartier nahmen der Reichsmarschall Hermann Göring, der Reichsminister des Auswärtigen von Rib-

bentrop und Gcneralfeldmarschall Keitel, von italienischer Seite Marschall Graziani und Un­terstaatssekretär des Aeußeren, Graf Mazzolini, teil. Der deutsche Botschafter in Italien, Rahn, und der italienische Botschafter in Berlin, An- fuso, begleiteten den Duce auf seiner Reise.

Nach seiner Rückkehr aus dem Führerhauptquar­tier sandte der Duce an den Führer folgendes Telegramm:Bei meiner Rückkehr nach Ita­lien in dem Augenblick, in dem die Vorsehung Sie der Liebe des deutschen Volkes für eine bessere Zu­kunft Europas hat erhalten wollen, möchte ich Ihnen, Führer, erneut bestätigen, daß ich aus dem Glauben der Soldaten der italienischen Republik, die in Deutschland ausgebildct werden, und aus der unbczwinglichen Tapferkeit Ihrer Truppen die f e l- senfeste U eberzeug »ng gewonnen habe, daß das nationalsozialistische Deutschland und das fa­schistische Italien gegen die mit dem Bolschewis­mus verbündeten Mächte den Sieg erringen werden. Genehmigen Sic, Führer, den Ausdruck meiner unwandelbaren kameradschaftlichen Freund­schaft.'

Montgornery hat kein strategisches Ziel erreicht

Nor örtiicke LLoapke so cker lovssiooskroot ^rtillerieäoelle SstUck äer Oroe

tt. Genf, 24. Juli, lieber das bisherige Ergebnis der neuen, mit gewaltigen Mitteln unternommenen Offensive Montgomerys wird aus dem Invasions- Hauptquartier General Eisenhowers berichtet, daß dieser zwar taktische Erfolge gehabt habe, daß er aber die ihm gesetzten strategischen Ziele bis jetzt nicht erreichen konnte. Der Zweck der britischen Offensive sei nicht nur ein umfassender Ausbruch aus dem Brückenkopf gewesen, sondern gleichzeitig eine Zertrümmerung der deutschen Verteidigung. Dieses Ziel sei aber, wie man nun feststellen müsse, nicht erreicht worden. In weiteren Berichten wird darauf hingewiesen, daß man offenbar auch die Abwehrkraft der deutschen Mas­sen wieder einmal unterschätzt habe. Insbe­sondere die 88-Millimctcr- und die 55-Millimetcr- Geschützc der Deutschen hätten für die britische Offensive ein viel größeres Hindernis gebildet, als man sich vorgcstcllt habe.

Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, kam es am Wochenende nur zu Kümpfen örtlichen Umfangs. Der Gegner benutzte das immer noch an­haltende schlechte Wetter zum weiteren Nachführen von Verstärkungen, um die schweren Verluste aus­zugleichen, die er in den Kämpfen besonders im Raum von Caen erlitten hatte. Wie dringend not­wendig er solche Verstärkungen braucht, ist schon daraus zu ersehen, daß die hritischen Truppen bei ihrem jüngsten Durchbruchsversuch südöstlich Caen über 300 Panzer verloren, von denen eine deutsche

vonTiger'-Panzern allein 120 zur Strecke bra Durch ihren entschlossenen, kaltblütigen Einsatz ten drei P a k-R i ch tf ch ü tz en der Artillerie- Pak-Abteilung 1039 die erste Welle des feindlichen Panzerangriffes vor Gagny. südöstlich Caen, zum Stehen gebracht, und zwar schossen dabei Ober- gefrciter Königs acht, Obergefreiter Ragginger neun und Obergefreiter Schielers zehn Panzer ab. Aus derartig empfindlichen Verlusten des Feindes er­klärt sich auch, daß er den zunächst errungenen Vor­teil nicht weiter auszunutzen wagte Tatsächlich hat die deutsche Panzerabwehr in diesen Kämpfen einen der wirksamsten Beweise ihrer Schlagkraft seit Be­ginn der Invasion geführt.

Den ganzen Samstag über richteten die Briten gegen die deutschen Stellungen östlich der Orne ein außerordentlich heftiges Artilleriefeuer, das sich zeitweise bis zum Trommelfeuer steigerte, während die deutschen Batterien ihrerseits- die feindlichen Trup­pen- und Panzerbereitstellungcn unter wirksames Feuer nahmen. Die Erdkämpfe, in welche die bei­derseitigen Luftstreitkräfte wegen des schlechten Wet­ters nur mit schwächeren Kräften eingreifen konn­ten, beschränkten sich aus Vorstöße der britischen Truppen und auf eigene Gegenangriffe, die beson­ders in dem Hügelgelände bei St. Andrs und St. Martin zu mitunter heftigen Kämpfen führten, ohne daß die Lage eine nennenswerte Aenderung erfahren hätte. Auch auf dem westlichen Flügel der Jnvasionssront blieb die Kampftätigkeit im

Panzerdivision mit der ihr unterstellten Abteilung wesentlichen auf ArtilleriedueÜe beschränkt

Unveränderte japanische Außenpottlik

Orolildericlit unseres liorresponckonten Tokio, 23. Juli. Der Tenno führte Samstag General Koiso in sein Amt als Premierminister sowie die anderen neuernannten Kabinettsmitglieder im kaiserlichen Palast in ihre Acmter ein In einer Rundfunkansprache wandte sich der neue Minister­präsident an die japanische Nation. Er wolle, so er­klärte er, in engster Verbundenheit mit dem Volk alle moralischen und materiellen Kräfte der Ration mobilisieren. DaS fei die Politik im Innern, während er nach außen

die weitere enge Zusammenarbeit mit den verbünde­ten Nationen anftrebe, bis der Endsieg gesichert sei.

Mamoru Shigemitsu, der erneut den Posten des Außenministers und gleichzeitig das Großost- afienministcrium übernahm, brachte in einer Rund­funkansprache am Sonntagabend zum Ausdruck, daß die bisher geführte Außenpolitik auch weiterhin noch mit verstärktem Nachdruck verfolgt werde.

Der bisherige Marineminister Romura wucke zum Mitglied des Obersten Kriegs«tL ernannt, und zwar an Stelle des Admirals Vonaki, der jetzt den Posten des Marineministers übernommen hat.

forderlich erscheinen. Nachdem jedoch der 20. Juli die Demaskierung qiner kleinen verräterischen Offi- zierskamarilla brachte, die aus reaktionären Gefüh­len heraus eine Trcnnungswand zwischen den kämpfenden Söhnen des Volkes und dem Volk selbst zu errichten bestrebt war, in diesem Augen­blick war die Ängleichung der Grußvorschristen not­wendig, und zwar nicht als Geste, sondern als ein unmißverständliches Bekenntnis. Es war eine For­derung, die von den Soldaten und Offizieren selbst empfunden wurde, die in ihrer Gesamtheit makellos aus dem Putschversuch eines Keinen Klüngels her­vorgingen.

In völliger Verblendung der wahren Situation hatten die Akteure des Putsckes auf eine Gefolg­schaft gehofft, die ihnen auf jeden Fall versagt blei­ben mußte, da die Ziele der Verräter in völligem Gegensatz zu den wahren Interessen des Reiches standen. Dünkelhafte Ueberheblichkeit glaubte, in das Rad der Geschichte eingreifen zu können, dabei auf die Macht ihrer Schlüsselposten vertrauend, aber die Haltung des Volkes übersehend. Die Planung der Verräter ist dabei völlig klar: die kleine Offiziers­gruppe ohne jeden Anhang bildete sich ein, durch das Attentat auf Adolf Hitler das deutsche Offi­zierkorps in seiner Treue zum Führer wankend machen und durch agitatorische Maßnahme» eine künstliche Kluft zwischen dem Nationalsozialismus und der Wehrmacht Herstellen zu können, um auf diese Weise ein Chaos anzubahnen, das wertvolle Divisionen deutscher Truppen im Innern des Lan­des mit Uebcrwachungsaufgäben gefesselt hätte, während der Feind seinen Generalansturm auf die Fronten im Westen, Süden und Osten unternimmt.

Sämtliche Londoner Morgenblätter haben die Verlautbarung des deutschen Hauptquartiers in größter Aufmachung gebracht. Was die Kommentare der englischen Blätter anbetrifft, so kommt in ihnen ganz offen die Enttäuschung zum Ausdruck, daß der verbrecherische Anschlag trotz seiner, wie es heißt, trMichen Vorbereitung" gescheitert sei. In den meisten Blättern, vor allem aber imDaily Herold" und in derDaily Mail", wird der Ueberzeugunz Ausdruck gegeben, daß es von nun an wohl ver­geblich sei, auf die Karte einer inneren Revo­lution in Deutschland zu setzen.

Bezeichnend für die verderbte innere Haltung der britischen Regierungskreise ist in diesem Zusammen­hang die Bemerkung des Londoner Sen­de r s, der bedauernd feststellt,von Stausfen- berg ist seine Ausgabe leider nicht geglückt". Ein neues, uneingeschränktes Bekenntnis aus englischem Munde zum politischen Mord!Daily Expreß" empfindet offenbar das Bedürfnis, diese englische Einstellung zu unterstreichen, wenn er behauptet, daß Graf von Stauffenberg 1937 eine Englän­derin heiratete.

Graf von Staufsenberg, der als unmittelbarer Attentäter bisher als einziger genannt worden ist, dürste weniger die treibende als eine ausführende Persönlichkeit dieses Komplotts gewesen fein. ES darf zusätzlich noch zugefügt werden, daß sich der Täterkrcis ausschließlich aus Offiziere außer­halb der kämpfenden Front beschränkte, die in keiner Weise von den Ereignissen berührt wurde. Interessant sind die unmittelbar nach dem Sprengstoffanschlag gemachten Photos, die ein Ber­liner Bildbüro vertreibt. Man sieht darauf den Führer unverletzt und etwas lächelnd im .Kreise feiner Umgebung, aus der der Reichsmarschak, Großadmiral Dönitz, Generaloberst Lößer, der Duce und Reichssührer sowie Graziani unter anderen zu erkennen sind. Ein anderes Bild zeigt in er­schütternder Weise den Schauplatz des Attentats, auf dcur ein unbeschreibliches Chaos zu ersehen ist. Gerade danach mutet es wie ein Wunder an, daß der Führer unversehrt geblieben ist. Wirr stehen Möbel umeinander, während Balken, Splitter und Trümmer das Gesamtbild beherrschen.

Obwohl nähere Einzelheiten über die Verbindung der Usurpatoren zu einer feindlichen Macht bisher nicht bekannt geworden sind, scheint das blitzschnelle Zugreifen der deutschen Führung weitgehende feind­liche Erwartungen und Planungen über den Hau­fen geworfen und durchkreuzt zu haben. So jeden­falls nur kann man die Meldung auffassen, wonach laut Sender London am Freitag der beratende Europa-Ausschuß der Alliiertenangesichts der letz­ten Meldungen aus Deutschland" zusammengetreten ist. Der Rat setzt sich auS dem amerikanischen und dem Sowjetischen Botschafter in London sowie Sir William Strang als britischem Vertveter zu- smnme». -