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ben gezogen hatten, mit ihrem Raub, worauf sich der Eine der > Beiden auf dasselbe »och hi,laufsetzte, um so die nächtliche Fahrt ^ heimwärts anzutreke». Als hierauf der ankere Geuofse das Pferd, das er bis daher am Kopfe gehalten, lvsliesi, drehte sich tiefer störrische Gaul »m und mit dem Raube und seinem Reiter zurück in den noch offenen Skai!. Hievon erwachte der Verwalter der Fabrik und hatte »och Muße genug, den Stall wieder abznschlie- ßcu, bis daS »öthige Personal geweckt war, um dafür zu sorgen, daß der Eingesperrte ln einem andern Logis untergcbracht wurde Der andere Genosse Halle natürlich inzwischen schon lauge das Weite gesucht.

Stuttgart, 29. August. Gestern wurde durch Landjäger ein Obmann hierher lransportirl, der sich in Gmünd, wo er auf Commaodo war, eines sonderbaren Verbrechens schuldig Machte. Am 9. d. M. begab er sich mit seiner Geliebte», die ihn von hier aus besucht halte, ans denSalvator", einen vielbesuchten Wallfahrtsort, betete dort lauge und daun giugs zur That. Tie Geliebte entkleidete de» Oberkörper, der Obmann lchvß eine mit Schroten geladene Pistole auf sie ab. Ter Schuß verwundete wohl, traf aber nicht tödllich. Das Mädchen bat ihren Lieb­haber, er solle noch einmal laden und sie und sich selbst tödteu; allein der KriegSmann hat den Kopf und allen Mukh verloren, er trug die blutende Geliebte nach der Stabt, übergab sie der ärztlichen Pflege und sich seine» Vorgesetzten zur Bestrafung. Diese loll er hier empfangen. Das Mädchen soll von ihm in gesegneten Umständen sein. Ten, Vernehmen nach soll das Tragen der Bärte beim Militär sreigegeben werden (Schw.B.)

Stuttgart, 29. Ang. Vorgestern waren etwa 30 Freunde G. Werners und seiner Anstalten im ober« Museum versam­melt, um die Verhältnisse desselben zu prüfen und zu ordnen. Es stellte sich ein Ueberschnß von 120,000 fl. heraus, außerdem ist es als erfreulich zu berichten, daß Hrn. Werner die Unter­stützung mehrerer hoher Gönner in Aussicht steht; wir erwähnen die Herren Graf v. Rechbcrg, Direktor v. Keßler und Kanzlei- dircktvr v. Köstlin. Nächsten Sonntag über acht Tage wird hier eine Versammlung izu Gunsten der Werner'schcn Anstalt stattfin- dcn. (B.-Z.)

Stuttgart. Wie die Sage geht, so hat daS Ministerium des Innern bezüglich der durch die Huudswnth gebotenen Aus­arbeitung und Vorlage eines neuen Gesetzes über die Besteuerung der Hunde die Initiative ergriffen und das Erforderliche beim Finanzministerium veranlaßt. Es würde demnach eine Erhöhung der seitherigen Taxe um das Doppelte cinirete», so daß in der ersten Klaffe Hut,de, wie etwa die der Schäfer, 2 fl., in der der zweiten Klaffe Hunde, um des Gewerbes willen. 4 fl. und alle übrigen (Luxus-) Hunde aber in der dritten Klasse 8 fl. zu zahlen hätten; d-s Alter des Hundes, in welchem die Verpflich­tung zur Anzeige desselben behufs der Versteuerung eintritl, würde auf sechs Woche» herabgesetzt werde». Tie Vermehrung der Hunde in te» letzten zehn Jahre» soll aber auch nahezu 15.000 betragen, w.-S vorzugsuwise ans Rechnung der zunehmenden Hun- Letielihaberei der mittler» und untern Volksklass.n in Folge gu­ten Verdienstes zu nehme» wäre. Noch werde ein gestellter An­trag, wonach, wie in Baieru, künftig Hunde bei Strafe nicht mehr in WirthschaftSlokale gebracht werden dürfe», in ernste Er­wägung gezogen werden. Das fragliche Gesetz wird mit dem Etat bei den Ständen zur Berakhung kommen. (N Tbl.)

Bis auf den heutige» Tag sind 154 Hunde im Stadtdirek- tivnSbezuk Stuttgart wegen fehlenden Maulkorbs von der Po­lizei dem Abdecker zum Todtschlagen übergebe» worden.

Stuttgart, 3. Sept. II. MM. der König und die Königin werde» sicherem Vernehmen »ach übermorgen Nachmittag 3 Uhr mittelst Extrazngs aus Oste » de auf der Station Fenerbach eintreffeu und von da nach der Villa bei Berg fahre», wo sie zunächit Wohnung nehmen werde».

Heide uheim, 1. Sept. In der verflossenen Nacht ist die Völtcr'schc Papierfabrik abgebrannt und auch die darin befind­liche» Maschinen sind zerstört worden. (Sl.-A.)

Echterdiugen, 1. Sept. Heute Morgen wurde der 64 Jahre alte Bauer Johann Slreckroth vom Blitze erschlagen. Der Verunglückte befand sich auf einer etwa ',4 Stunde vom Ort ent­fernten Wiese und halte eine Sense und Gabel auf der Schulter. Andere Personen, die ebenfalls zu Boden geschlagen wurden, ka. men unbeschädigt davon. (St.-A.)

Karlsruhe, 31. Ang. Bei der heute staaitgehabten Se« rienziehuug der badischen fl. 35 Loose wurde» folgende 50 Serien kr 50 Stück Loose gezogen: Serie 114, 142, 352, 434. 474, 550, 695, 791, 1195, 1706. 1795, 1813, 1864, 1930, 2041, 2112, 2121, 2425, 2603, 2703, 2764, 28 t5. 3265, 3531, 3561, 3683, 3847 3995, 4126, 4402. 4438. 4495, 4795, 5089, 5257, 5482, 5901, 6177, 6508, 6545. 6?75, 6840. 7057, 7151, 7220, 7305, 7373. 7514, 7653. und 7922. Die Gewinuzlehung erfolgt Ende September.

In Carls ruhe hatte man am 20. Ang. das Schauspiel einer öffentlichen Eheverküudigung. Um Mittag erschien der Ober­bürgermeister in Amtstrachc in Begleitung des Sladtsebreibers auf dem Allane des Rathhanies und verkündete der nute» stehen­den Menge feierlich, daß Protestant Soundso sich mit der Israe­litin Soundso zu verehelichen beabsichtige. Etwaige Einrede» seien bei ibm, dem Oberbürgermeister, geziemend auzubringen.

Frankfurt, 1 Sept. Nach einer der Postz. von Bern­hard Becker, dem Frankfurter Bevollmächtigten des allgemeinen deutschen Arbeitervereins, milgethetiten Nachricht, ist demselben ein von Genf den 3l. A igust dalirteS Telegramm zngcgaiigen, wonach Ferdinand Lassalle in Folge einer im Duell erhaltenen lebensgefährlichen Wunde gestorben ist.

Berlin, 3l. Ang. Euier Mitiheilung derB. Börs.-Ztg." aus Stuttgart zufolge stelt der Anschluß Württembergs au den rcconstituirien Zollverein demnächst bevor.

Eine Zusammenkunft zwischen de», König von Preußen Utid Napoleon in Kehl oder Baden-Baden ist wahrscheinlich.

Eope »Hagen wird mit einem Besuche des russischen Thron­folgers beehrt. Rußland will Dänemark vor der Einverleibung in Schweden behüten.

Bern, 3l. August, Abends. In G e n f wurde heute der Ait-rrtaatöraihspräsideut Foutauel verhaftet. Andere wichtige Verhaftungen stehen bevor, weßhalb lebhafte Agitation. Die Buudeseommiffäce haben ein Bataillon Infanterie und eine Schwadron Dragoner zur Verstärung verlangt; der öundcSraih hat ihrem Begehr entsprochen.

DasJourn. de Gen." citirt einen kühnen Zug der Auf­opferung und Geistesgegenwart vom eidgcn. Artilleriemajor L. Perier, der in der Rue du Chauteponlet, als einer der Radi­kalen eben die Lunte an eine Kanone legen wollte, sich vor die Mündung derselben stellte und rief: wenn man Feuer gebe, so wolle er bas erste Opfer sein. In der That gelang eS ihm, durch dieses männliche Auftreten noch Schrecklicheres zu verhindern. Durch viele Journale ging kürzlich die Nachricht, daß in

Marseille eine

ein Paket Baukpapier im Werthe von

10,000 Frauken aufgefressen habe, welche dessen Elgenthümcr, eines Geschäfts wegen, einen Augenblick bei Seite gelegt hatte. Manche mögen darin einen Scherz, eine ZeiknugSente erblickt ha­ben. Die Geschichte ist aber völlig wahr und das Ende dersel­ben ist, daß der Eigenthümer der Papiere, welcher gerade noch recht gekommen war, um dem Thier einen Theil seiner Beute zu entreißen, dadurch einen Verlust von 4000 Franken erleidet, in­dem nur noch von 6000 die Identität durch die Kommission der Bank von Frankreich hergestellt werden konnte, an welche die Fragmente eiugeschickt worden waren.

Brüssel, 26. Ang. Der König und die Königin von Wüttemberg werden auf ihrer Rückreise von Osteude auch Brüs­sel berühren und von hier ans nach Antwerpen sich begeben, um die dort eröffnete Kunstausstellung zu besuchen. Tie Königin malt bekanntlich selbst s.hr gut. Wie man uns von wohlunter­richteter Seite ersichrrt, hat sich die Königin von Württemberg während ihres Aufenthalts zu Ostende sehr eingehend mit dem Studium der politischen Verhältnisse Belgiens beschäftigt und viel Jutereffe für unsere Parleikämpfe gezeigt. Hoffentlich wird dieses Studium der freiheitlichen Fortentwickelung des württem- bergischen Verfaffuugsstaates nur förderlich sein.

New York, 24. Ang. Grant hat die feste Stellung an der Wildou-Eiseubahn behauptet. Am Sonntag fand ein Gefecht von Sheridan und Early zum Nachtheil Sherman'S statt. Es geht das Gerücht, Lee marschice gegen das Shenandvahkhal und Richter Black unterhandle Namens der Regierung am Niagara über den Frieden. (St.-A.)

Druck und Perlag der

W. ZLiser 'scheu Buchhandlung. Rkdalti«»: 4 ötjle.