fast gänzlich ob. Das Fabrikgebäude jkonnte des großen Flam­menmeeres ungeachtet geschützt bleiben.

Aus Babe», 16. Äug. ES ist weit mit einem Kirckenrcgi- ment gekommen, wen» man ikm, wie es i» den letzten Tagen von Seiten unserer Staatöregiernng geschah, mit Grund vorwer- fcn kann, daß ein von demselben ansgegangenes, anheiliger Stätte verlesenes" Aktenstück, nämlich der jüngste erzbischöfliche Hirtenbrief, eineKette unwahrer Angaben, entstellter Mit­theilungen und jeden Grundes entbehrender Ueberkreibungen" ent­halte. Die Sache wird eben nur dadurch erklärlieb, daß eS eine äußerste Partei" ist, welche tcn im höchste» Lebensalter stehen­den Kirchensürsten in Freiburg unter sorgfältiger Fernhaltnng jeg. lichcr andern Einflüsse beherrscht, undin verblendetem Sinn den Versuch macht, durch Verletzung heiliger Pflichten ihre selbstsüch­tigen und sanatischen Zwecke zu erreichen." Ans welchen Ele- inenten die Hofkamerilla des Erzbischofs besteht, ist in unserem Lande kein Geheimnis;, und es mag zur näheren Eharakteristik derselben die Miktheilnng dienen, baß sich darunter ein überge- tretcner Protestant und ein getaufter Jude befinden. In solchen Händen liegt thatsachlich das katholische Kirchenregiment unseres Landes; den» daß das Domkavitel bei den wichtigsten Anlässe» gar nicht zu Rath gezogen wird und ost hinterher erfährt, was geschehen, das weiß namentlich der Knralklerus, der unter sol-' chcntzUmstände» den größten Willknrlttbkeiten ausgesetzt ist, nur zu gut. Wie sehr derselbe übrigens eingeschstchtert ist, beweist der Umstand, daß cs bis jetzr nur wenige vereinzelte Stimmen gewagt habe», sich über eine solche Herrschaft zu beschwere». Wohl aber mag bei manchem Geistlichen der Gedanke ost recht lebendig werden, daß ihnen die Freigebnng der Kirche die größte Tyrannei und jeglichen-Mangel an Rechtsschutz gebracht bat.

,S. M.)

Ja Hufs Haus in Frcibnrg wird von dem sächsischen Arzte, dem es in der Schillerlotterie zngefallc» ist, wieder verkauft. Die Turner in Berlin haben den Plan, es anzukaufen und zu einem Asyl für verdiente und ausgediente Turnlehrer zu machen.

Weimar, 17. Aug. Die Weimarer Zeitung thcilt mit, daß Oestreich und Preuße» die Einsetzung einer Jnkerimsrcgie- ruug in den Herzogthümern, bestehend aus drei Mitgliedern, mit Zuziehung des Bundes beantrage». Die Buadestrnppc» sollen ! in Holstein bleiben. (T. d. St.-A.) !

Berlin, 10. August. In Lauenburg (Pommern) lebt ein ! armer, arbeitsunfähiger Veteran, der die Feldzüge von 181315 z mitgekämpft, auch Verwundungen erhalten hat, aber mit seiner ! Jnvalidenpension nicht anskomme» kan». Er wandte sich deßhalb ! an sein Kommando mit der Bitte um Erhöhung seiner Pension ! oder Aufnahme in ein JnvalidenbanS. In dem Bescheide heißt ! es, nach Anweisung des Gesuchs um Pcnstonserhöhnng, wörtlich: > Was Ihre fernere Bitte um Aufnahme in ein Jnvalibenhaus ! anbetrifft, so bedauert das Bataillon, Ihnen hiemit eröffnen zu ! müssen, daß ein derartiges Gesuch diesseits nicht befürwortet wer- ! den kann: nach den eingezogenen Ermittlungen-besitzen Sie nicht ^ den patriotischen Sinn eines preußischen alten Kriegers; Sic ha­ben, obgleich gewarnt, dennoch wiederholt bei den Wahlen mir der demokratische» Partei gegen die Regierung Ihres Kriegsherrn gestimmt und dadurch bewiesen, baß Ihr Umgang für die ande­ren Kameraden in den Jnvalidenhänsern kein empfeblenswerther, vielmehr nur ein nachiheiliger im Allerhöchsten Interesse Sr. Maj. des Königs und des Vaterlandes sein würde. Fernere Gesuche Ihrerseits wird das Bataillon, mit Porto belegt, unbeantwortet zurücksenden. Grandenz, 11. Juli 1864. Der Major und Ba- taillons'Kommanbeur Zanke."

Berlin, 13. August. Nach derNorddeutschen Allge­meinen Zeitung" hat Hannover erklärt, von der Besetzung Lanen- burgs durch hannover'schc Truppen keine Kenntniß gehabt zu haben und selber dadurch überrascht worden zu sein. Die Be­setzung habe Herr v. Hake auf eine vom Dresdener Cabinet an ihn ergangene Weisung angeordnet.

Berlin, 15. August. Die Norddeutsche Allgemeine Zei­tung bestätigt, daß Sachsen am Bundestag den Antrag stellen werbe, Oestreich und Preußen zu einer rechtfertigenden Erklärung über die Gründe aufznsordcrn, aus denen sie sich vom König von Dänemark Rechte hätte abtrelen lassen, die dieser selbst nicht besessen. Das genannte Blatt bezeichnet in einem drohenden Ar­tikel diesen Antrag als eine Verhöhnung der Sieger. Die

Ratifikationen der neuen Zollverträge wurden heute hier ausgewechselt.

DieKrenz-Ztg." sagt: Heule sind die kleinen deutschen Staaten mit nnabweislicher Nothwendigkeit vor die Alternative gestellt, die ihnen unentbehrliche Anlehnung entweder bei den deutschen Großmächten, oder bei dem Anslande z» suche». Daß aber die denlschan Großmächte ihre» Schutz nicht ferner um den Preis gewähren dürften, zum Lohn dafür von den Kleinen majorifirt und überall durch Ebikanen und Mißgunst gehemmt »nd verletzt zu werden, das möchte beute wohl selbstverständ­lich sein. Nicht minder aber sollte» gewisse Leute sich auch da­rüber keiner Illusion hingeben, daß man wie Alles, so auch einen Rheinbund" nickt znm zweiten Male in derselben Weise machen wird. Was man dem deutschen Volke noch zu Anfang dieses Jahrhunderts ungestraft bieten durfte, heute würde das nach allen Seiten hin ein sehr Hobes und gewagtes Spiel sein. Die kleinen Staatsmänner", welche eiwa mit solchen große» Gedan­ken umgehen sollten, sie mögen ernsthast das Ende bedenken. Entweder oder. Entweder sie erkennen bei Zeiten, waS ibnen und Deutschland noth thnt oder sie werden nach einer oder der andern Seite auch das verlieren, was ihnen billig blei­ben könnte und sollte. Wir wollen nicktanneciiren". Wir wol­le» aber auch keine sogenannteSelbstständigkeiten" etabliren, welche nichts als eine Steigerung der Zerklüftung unseres deut­schen Vaterlandes sind. (Schw. V.)

Eine geharnischte östreichisch-prenßiscke Note, die a» Sachsen gerichtet worden, bewirkte nach einem Telegramm der Allg. Ztg. das Znrückziehen des Beust'schen Antrags, betreffend den Artikel 1 der Friedenspräliminarien.

Reisende, welche am 30. Jnli mit dem Eilzug der Südbahn von Graz nach Wien reisten, erlebten ein furchtbar schöne- Schansviel. In der Nähe von Kranicksfeld schlug der Blitz hart neben dem Zuge in ein Getreidefeld, »nd in einem Augen­blick stand das ganze Feld in Flammen.

Salzburg, 16. Aug. Se. Maj. der König von Preußen ist gestern Abend hier cingelroffen, vom Erzherzoge Franz Karl empfangen worden und im Hotel Erzherzog Karl abgestiegcn.

Kopenhagen, 11. August. Eine Heeresproklamation ist an die in Masse zu beurlaubenden Soldaten erlassen, die nicht con­ti asignirt und de» Truppen Gewehr im Arm vorznlesen ist, aber nichts Neues enthält. Im Bvlks.'hing des Reichsralhs kamen die lebhaftesten Ausfälle eiderdänischer Redner gegen das Ministerium vor, wobei selbst Worte wieLandeSvcräiherei" fielen. AtS jedoch der alte Minister Blnhme erklärte, sein Portefeuille dem gerne abtreten zu wollen, der für Dänemark noch etwas von den Herzogthümern retten zu können vermeinte, war lautlose Stille.

Kopenhagen, 14. Aug. Die Bcrling'sche Zeitung weist die Behauptung der auswärtigen Zeitungen, daß in Kopenhagen Aufregung herrsche und der Ausbruch von Unruhen jeder Zeit zu erwarten sei, zurück. Seit der Nachricht von der Räumung des Danewerks im Februar hätten keine Unruhen stattgefunden. In den Interpellationen im Reichsrath spreche sich der Grund- zng des Schmerzes über den Verlust von des Landes aus. Selbst die Tragweite dieser Interpellationen sei überschätzt wor­den, es sei weder die Rede von einem Kabinetsstnrz, noch da­von, daß man das Land in neue Gefahren bringen wolle. Der Reichsrath sei weit entfernt, eine drohende Reserve zu beobachten, er habe nur eine den obwaltenden Verhältnissen entsprechende Stellung eingenommen. (T. d. St.-A.)

In der Schweiz hatte es in den letzten Tagen tüchtig ge­schneit, so daß man z. B. in Gais hätte Schlitten fahren und in St. Gallen ordentlich Schnee ballen können. Kein Wunder, daß hier auf dem Schwarzwald trotz der Zeit der HundSlage manche weichliche Naturen ihre Erwärmung beim Ofen suchten.

Paris, 11. Aug. Hr. Thiers ist von einem AuSfluge nach Deutschland zurückgekchrt und hat die Eindrücke, welche er dort empfangen, in der charakteristische» Aenßerung resumirt:Ich werde auch dieses Mal gegen eine Reduktion unseres Heeresetats stimmen müssen." Der Mann, welcher nach seinen politischen und literarischen Antecedcntien mit Recht für den Apostel der natürlichen Grenzen" gilt, wird allerdings jenseits und hoffent­lich schon diesseits des Rheins Dinge haben anhören müssen, die ihn zu jener Aeußernng berechtigen konnten. (St.-A.)

Paris, 15. Aug. Der König von Spanien ist gestern Abend in Saint-Clond eingetroffen. Der Empfang geschah mit