geschah, auch Pfamieü für dgs Oin'sVumxln',vseser//Käjßer änsge- setzt würden? Kommt unser' Aiisrp/f'züin/Krleg'gkgcn diese blutheii- zerstörenden Eindringlinge de-' Lehzmonat» auch etwas'verspätet, so kann bei schnellem und ernstem Handeln das Heer derselben doch »och bedeutend gelichtet werde»! Am liebsten wäre uns eine Verordnung, die jede» Baumbesitzer die Vertilgung derselben, gleich wie bei de» Raupenuestern. bei Strafe zur Pflicht machen würde.

^Nagold. Am Pfingstmontag Nachmittag hakte die Feuer­wehr zu Ergenzingen der hiesigen einen Besuch abgestaltet. Es war ein stattliches, mit guter Musik begleitetes Corps. Bei den Uebungen, die die hiesige Feuerwehr am Schulbause vornahm, ging cs diesmal leider nicht ohne Unfall ab. Ein lLjähriger Knabe nämlich wollte sich ebenfalls durch den Rettungsschlauch herablaffen, durch irgend eine noch unerklärte Ursache hatte aber der Schlauch ein Loch erhalte», durch welches er fast drei Stock hoch auf das Pflaster herabstürzte. Ein Glück darf man es ne», »en, daß der Knabe dies g>suchte Vergnügen blos mit einem Beinbruch und einer anderen weniger bedeutenden Verletzung am Kopse statt mit dem Tode büßen mußte. Ei» kaum nach Been­digung der Uebungeu cingetceteuer starker Regen brachte den Wirthen zahlreiche Gäste und vereitelte die beabsichtigte gesellige Unterhaltung beider Feuerwehren im Saulter'sche» Garten.

Stuttgart, 11. Mai. Da« Neueste und wirklich Interes­sante i» unserem Tele grapheuwesen sind die sogenannten Blau« schreiber, d. h. Apparate, welche so eingerichtet sind, daß die Telegrapheuzeicheu auf die Papierstreifen statt wie bisher blos eingedrückt mit blauer Farbe oder Time cingeschricbeu oder ge­druckt werde» und daher uuverlvichlich sind, was ein großer Fort­schritt ist und namhafte Vorteile gewährt. Hier sind bereits zwei solcher Apparate in Thätigkeit und ich habe auch Proben ihrer Arbeit gesehen; nach Mm sind 4 abgegangen. Hieber kom- men demnächst 24; Hauptstatiouen des Landes werden damit ver­sehen und die andern Apparate nur noch auf den Nebenstalionen verwendet. (N.-Z.)

Karlsruhe, 11. Mai. Ucber die um allgemeine Wehr- barmachnng, beziehungsweise um Einführung der allgemeinen Wehrpflicht eingegaugeiien Eingabe» aus Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Rheiubischofsheim. Oberkirch. Lahr. Lörrach, Singen, Ueberliugcn und Mößkircb, erstattete i» heutiger Sitzung zweiter Kammer der Abgeordnete Lamev von Pforzheim Bericht. Die Eingaben verlangen: Stellvertretung und Looskauf sollen falle»; das Loos soll nur »och über Einreihung zur Linie oder zur kür­zer» Dienstzeit der Landwehr entscheiden; die Nichltauglichen sollen durch Geldleistungen beigezogcn, die Dienstzeit namentlich auch im Hinblick auf das Turnen abgekürzt werden. Den Gedanken der allgemeinen Wehrpflicht erkennt die Commission nur in der Gestalt an, wie er sich zwischen 1806 und 13 in Preußen auS- gebilbet hak. Aber nur in Zeiten schwerster Roth ist eine solche Last zu trage», und selbst dann bleibt immer »och ein fester Be­stand von Berufssoldaten unerläßlich. Das Wehrsystem der Schweiz ist für uns als Beispiel zulässig; die Schweiz hat eine Ausnahmsstellung und überdieß hat sie ihre Erfahrungen noch nicht erproben können. Deutschland wird jedenfalls gut thun, mit Einführung des schweizerischen Wehrsystems zu warten, bis Frankreich und Rußland dasselbe thun. Baden für sich allein kann keiuenfalls die allgemeine Wehrpflicht einführen, denn es hat bestimmte Bundespfljchken. (Schw-. V.-Z.)

Aus Baiern schreibt die Franks. Postztg. vom 12. Mai: In Bezug auf die Gerüchte von der beabsichtigten Vereinigung der Elbherzogthümer mit Preußen theilt ei» Münchener Blatt die Nachricht mit, Napoleon III. habe bereits erklärt, wenn in Schleswig-Holstein Annexionen staltfänden, so muffe Frankreich dafür entsprechenden Ersatz erhalten und als solchen habe er Landau mit einem Umkreis von mehreren Meilen und unter Nam- hastmacbung der betreffenden Orte bezeichnet Ueberdies habe er sich für den Fall größerer Annexionen auch größere Entschä­digung durch Weilerausdchnung des genannten Umkreises Vorbe­halte». Das erwähnte Blatt stellt diese Nachricht als eine ganz unzweifelhafte Thalsache hin. Daß dieselbe nicht ganz »»gegrün­det ist, wird auch der Fr. Postz. durch direkte Mittheilungcn be­stätigt.

Wilhelm Bauer in München veröffentlicht in den deut­schen Blättern eine öffentliche.Anfrage, deren Schluß lautet:

Darf ich.Densschjaiid durch meine unterseeischen KriegsfahrjtM dixuezb'f D,rf ich den deutschei, Brandtqitcher, nach Kopenhagen fuhren und dort Gleiches n,It Gleichem vergelten? Kann Deutsch. la»d, können seine Regierungen vpcr seine Vereine von Patrio­ten 500,000 Tblr. stelle», so erbiete ich mich, dafür sechs Brand- laucher znm Schutz der deutschen Küsten und zur Aufhebung von Blokadeu für alle Zeiten zu stellen." (Schw. B.j

Zwei Kinder und eine Schwiegertochter hat der König Lud­wig, der Acht»ttdsiebe»ziger, während seines Aufenthalts in Al­gier verloren und ist jetzt dennoch frisch und munter in München angekommen. König Ludwig H. begrüßte er mit einer Umarmung und den Worten: Mein Enkel und König! König Ludwig ist vielleicht zu rechter Zeit gekommen, um die Regentschaft zu über, nehme»; denn der junge König, der zu schnell gewachsen ist, geht nächstens auf den Rath der Aerztc in einen mildern Himmels­strich. »m seine Gesundheit z» stärke».

Preuße n. Vor dem Schwurgericht zu Naumburg wurde kürzlich ei» gräßlicher Fall verhandelt: ein dreifacher Mord, den ein Büttnergesclle au dreien seiner Familienglieder begangen hat. Als Gehülse bei seinem Vater in Arbeit stehend, suchte er mehr­mals, aber vergebens, diesen zur Uebergabe deS Geschäfts an ihn, den Lohn, -zu bereden, und erschlug aus Rache deS Nacht­mil dem Beile die Eltern, zuletzt auch das im Bett schreiende Brüderchen. Er wurde znm Tobe verurtheilt!

Berlin, 17. Mai. Die Norddeutsche Allg. Ztg. bestätigt die Nachricht brilischer Blätter, baß Oestrcich und Preußen in der letzten Kousercnzsitzung erklärt hätten, baß sie den Vertrag von 1852 nicht mehr für verbindlich betrachten. (T. d. Sk:-A.)

Meperbeer ist nach Berlin gebracht und dort mit anßer- ordeuilichem Pomp begraben worden. Er soll ein Vermögen von 3,600,000 Thalcr hintcrlaffeu habe». Er scheint somit nach seinem schöne» Liede:Ach das Gold ist nur Chimäre" nicht gelebt zu haben.

AuS Her decke ziu Westphalen) enthält dieBarmer Zci« tung" zwei Berichte über eine entsetzliche Gräuelthat. Unterm 3. Mai wird berichtet: ..Hiesige Eltern vermißten seit gestern ihr sechsjähriges Mädchen. Man denke sich nun die Lage der Eltern, als ihnen die Nachricht überbrachk wird, daß man in einem nahen Felde die Leiche des Kindes, mit de» Beine» an einem Baume aufgehängt, gefunden habe. Den angestellten Recherchen der Polizei ist es heute noch gelungen, den muthmaßlichen Mörder zu entdecken und gefangen hier einzubriugen. Ueber die Motive zu dieser sch-ruderhaite» Thal verlauten nur unbestimmte Gerüchte. Ei» zweiter Bericht vom 6. Mai lautet:Die Gräuelthat ist l» ihrem ganzen Umfange noch u,chl einmal von der Presse milge- thcilt. Der Schuhmacher Schleimer in einem Alter von ungefähr 32 Jahren, hat in einem Gebüsche an einem sechsjährigen Mäd­chen zuerst viehische Gewalt zu üben gesucht und Hann hat er das Kind an den Beinen zusaininengebunden und aufgehängt; cs sollte sterben, damit es ihn nicht verrathe. Der Schleimer ist der Thal ganz geständig. Wie lange daS Kind in der fürch­terlichen Lage noch gelebt hat, ist nicht zu ermitteln. Hoch hat es nicht gehangen; es hat mit den Händen noch den Bode» be­rühren können und die Spuren sind an der gekratzten Erde deut­lich sichtbar gewesen."

Oe streich hat eine derbe Lektion erhalten. Die Regie­rung brauchte Geld, schrieb ein Anlehen von 70 Millionen Gulden zu 5 Proc. aus und rechnete namentlich, wie immer, daß Deutschland mit vollen Händen zugreifen werde. Keine deutsche Hand aber regte sich, nur zwei Anerbietungen liefe» ein und die Regierung mußte mit 23'/, Mill. vorlieb nehmen zum CourS von 77 trotz der 5 Proc. So sehr hat Oestreich seinen Credit erschütteit.

Hamburg, 17. Mai. In der Börfenhalle erklärt der kai­serliche Contre-Admiral v. Tegelthoff die Nachricht für unwahr, daß die englische Fregatte Aurora manöorirl habe, um die Fre­gatte Schwarzenberg von der Floite der Allürtcn zu trennen, da« Schiff sei vielmehr bis zum Ende des Gefechtes unter Helgoland vor Anker gelegen. (T. d. St.-A.)

Schleswig-Holstein. Der Herzog von Augustenburg wurde, als er auf seiner Rückreise von Hamburg am Sonntag in Altona einzog, Nachmittags von den Behörden an der Ham­burger Grenze offieiell begrüßt. Die Spalier bildenden Schütze», die Turner, Gymnasiasten, Kampfgenossen und Gewerke ginge»