Nagold.

Eine reiche AnSwabt seidener Litzen- Netze, theils mit Stahlperlcn und Nnsck, Barben, gestickie und gcbäkelte Kragen, weiße Kittelrii, seidene n»p Eiseiigarn-Halb- handschube, Kiiidcrstrümpfe, weiß, blau und gereisell, Vorhemden für Herren, Hosen­träger rc. hält billigst empfohlen

Nisch, Bortenmacher bei der Post.

N a g o l d.

Englische Schnsscheeren

empfiehlt billigst

Gottlob Knödel. Alte n st a i g.

LehrUngs-Gesuch.

Einen geordneten Burschen, der die Bein-

dreherci erlernen will, nimmt unter billige» Bedingungen in die Lehre

Dreher Wurster.

2j' Altenstaig.

Lehrlings-Gesuch.

Einen von achtbaren Elter» gut erzogenen jungen starke» Menschen nimmt unter bil­lige» Bedingungen in die Lebrc

Christian Lutz. Lorenz Lohn, Rothgerber.

Nagold.

Schlojsertchrlings-Gesnch.

. Einen von rechtschaffenen Eltern gut erzogenen jungen Menschen nimmt unter

billigen Bedingungen in die Lehre auf; wer? sagt die Redaktion d. Bl.

Drittes Verzeichniß von Beiträge« für die Nothleidenden in Ungarn.

Es gingen wieder bei mir ein: aus Alten­staig Dorf 30 kr-, aus Alienstaig Stadt 2 ff. 30 kr., aus Ebhausen durch Schullehrer Kreß 14 fl-, aus Hochrorf bei Horb 30 kr., aus Na­gold rurch Herrn Kaufmann Gayler 4 fl. 57 kr-, durch Frau Kaufmann Kapplcr 2 ff. 15 kr., aus Walddors von der Gcmcindckaffe 10 fl., au- Ob.rschwandorf 6 ff. 12 kr., letztere beiee Posten durch das Pfarramt Walbdorf. Summe 41 ff. Gcsammtsummc der 3 an Herrn HberrcgirungS- rath Bitzer abgegangencn Sendungen 117 fl. 40 kr. Möge Maltb. 25, 31. 31. 35. 40. an den l. Geber sich erfüllen!

Rohrdorf, den 10. Mai 1864.

Hermann Moser, Pfarrverwescr-

T a g e s - N e u i g k e i t e n.

Stuttgart, 6. Mai. Die gestrige Landesversammlung von Mitgliedern der Vvlkspartei war von etwa 250300 Theil- Nehmern besucht. Nach dem Bericht »der die OstermontagSver- sammlungen wurden deren 50 im Lande gehalten, von denen 30 daö Stuttgarter Programm unbedingt annahme», 43 stimmten dem Mißtrauensvotum gegen das Ministerium bei. Die Anträge, welche den Kern der Verhandlungen bildeten, sind folgende:

1) Trennung der Herzogtümer Schleswig-Holstein von Dänemark und selbstständige staatliche Verbindung derselben; freie Selbst- bestimmung des schleswig-holsteinische» Volks über seine künftige Stellung auf den Grund allgemeiner Abstimmung; keine Unter­werfung unter Londoner Conferenz-Beschlüsse gegen das Recht und den Willen des schleswig-holsteinischen Volks; Mißtrauen eine Negicrungsvolitik, welche das Recht und die Ehre Deutsch­lands und der Herzoglhümec dem AuSlande preisziigebett droht.

2) Vorläufige Verbindung der deutschen Mittel- und Kleinstaaten, gestutzt auf eine gemeinsame Vertretung-und'allgemeine Wehrhaft- machnng des Volks und Befreiung derselben von dem herrschen­den Einfluß Preußens und OestreichS; die politische Constilujr>i»g Gesammtdentichlands mit Centralgcwalt und Parlament ohne preußische und ohne ostreichischc Spitze, unser Endziel. 3) Be­seitigung der Hindernisse des freiheitlichen und nationalen Fort­schritts in den Versassungs- und Regierungszustänben der Einzel- staatcn; Revision der würtkembergischen Verfassung in demokrati­schem Geiste des Volks an der Stelle bureaukralischer Beherr­schung; Verwirklichung des konstitutionellen Grundsatzes der Mchrhcitsregierung; Entfernung der Minister, deren politisches System mit diesen Forderungen im Widerspruch steht. Die Begründung derselbe» übernahmen Rechtskonsulent Wolbach von Ulm, der neue Abgeordnete des Amts, Rechtskauf. Oesterlen und Tafel, und wurden dieselben sämmtljch angenommett. Der Vorsitzende, Rechtskons. Freiersleben von Hetkenheim, mahnte die Theilnebmer, jeder möge, so viel an ihm sei, in seinem Kreise im Sinne der 'gefaßten Beschlüsse wirken und für sie ent­stehen. Schließlich wurde eine Ansprache au das würtlembergische Volk verlesen und aiigcnomme», auch fand die Wahl eines neuen Ausschusses statt.

Tübingen. Wie lies der Aberglaube noch im Volke wur­zelt, beweisen die mehrfachen Gesuche, welche bei der letzten Hin­richtung beiläufig gesagt, der 18. mit dem Fallbeil seit Wie­dereinführung der Todesstrafe! umBlut von dem armen Sünder" gestellt wurden. Das Trinken von solchem Blut soll ei» Mittel gegen die Fallsucht sein! Gibt es wohl etwas Gräß­licheres, als wenn ein Mensch das Blut eines Menschen trinkt! so etwas sollte unter Christen nicht Vorkommen. (T. Chr.)

Mit Schrecken lesen wir in einer gelehrten Wetterprophezei- nng, daß der Mai auch Tendenzen hat, nud was für welche! Vorherrschend ist die Regcntendcnz, vom 11. bis 16. sdie wun­derlichen heiligen Pankraz und Servaz), sogar Eismänncrlendenz; vom 18- und weiter Gewitter und Wind mit Regenrendenz. Um die Mitte viele Sternschnuppen." Armer tendenliöser Wonne­mond wie ist dein Stern gefalle« !

Bruchsal, 7. Mai. Gestern Nacht brannten hier 7 Häu­ser ab, worunter 3 Häuser und 2 Scheunen vollständig, der obere Tborthnrm wurde stark beschädigt, die Glocken schmolzen von der Hitze.

Professor Gregy in Berlin ist in einer Kellerwohnung am Oranienplatz ermorderk worden; an dem Morde beteiligt find die Bewohner diese- Kellers, eine berüchtigte Familie: 1) die 53jährige Willwe Östliche gcb. Grolbe, 2) ihr 24jähriger Sohn L. Grolhe, ein AcbeikSiiiann, wüst und mehrfach bestraft, 3) dessen 12jähriger Bruder F. Grvthe und 4) seine Geliebte, die 25jäh- rige Marie Fischer, abwechselnd Sängerin in verrufenen Lokalen und Schänkmamsell. Ans die Anzeige eines CvlporteurS hin wurden sie Morgens von der Polizei überrascht und verhaftet. Die Stube und das Bett zeigte» frisch gescheuerte Blutlachen, der Nock des Ermorderlen ist bcigeschafft, L. Grolbe hatte ihn am Tage »ach dem Morde an Arbeiter verkauft, Kragen und Knöpfe waren von ungeschickter Hand verändert; der Handwagen, aus dem der Ermordcrte sortgebracht worben, war frisch ange- strichc»; Zeugen stellten sich, welche den Transport am Tage nach dem Morde beobachtet hatten. Die Marie Fischer war mit Gregv am Morbabende in einer Conditorei nahe ihrer Wohnung eingekehrt und hatte einer Gefährtin gesagt: das ist mein Ge­liebter, ich will aber nichts mehr von ihm wissen, er kommt mir aber immer nach. Sie gesteht den Mord ziemlich unumwunden zu. will aber erst heim gekommen sein, als alle« vorbei war. Auch der 12jabrige Grolhe äußerte:Ich kam nach Hause, als alles rein gewaschen war." Es ist kein Zweifel mehr, daß die Polizei den rechten Griff gcthan hat.

Rendsburg, 8. Mai. Bei der heute abgehaltcneii Lan- dcsversammlniig waren 60,000 Theilnehmer anwesend. Folgen­des wurde beschlösse.,: Unerschütterliches Festhalten an dem gute» Recht der Herzogthümer; Trennung von Dänemark; ein vollkom­men freies Schleswig-Holstein unter dem angestammten Herzog Friedrich; Forderung, daß de» Landesvertretern Gelegenheit ge­geben weide, für dieses Recht feierlich Zeugnis abzulegen: woll­ten fremde Mächte willkürlich über die Herzogthümer verfügen, so sei man entschlossen, für bas Reckt derselben das Letzte «in- zusetze». Außerdem wurde den verbündeten Armeen der Dank der Versammlung volict und verlangt, daß die wehrhafte Mann­schaft der Herzogthümer sich an der Fortsetzung des Befreiungs­kampfes beteiligen dürfe.

Am 3. Mai ist der Brückenkopf von Sonderburg in die Lust gesprengt worden.

Aus Friedericia wird gemeldet, daß nach genauer Zählung daselbst 206 Geschütze, darunter 3 unvernagelt, vorgefunden worden seien. Generalmajor v. Nosti; ist zum Kommandanten der Festung ernannt, deren Desarmirung und Demoliruug in An- griff genommen ist.

Helgoland, 9. Mai,4 Uhr Nachmittags. Heute fand ein anderthalbstündigeS sehr heftiges Seegefecht zwischen drei- Nischen Fregatten und dem östreichischen Geschwader stattt Eine östreichische Fregatte scheint zu brennen. Da» östreichische Ge­schwader kommt auf hier, die Dänen gehen nordwärts ab. 5 Uhr. Die dänischen Schiffe haben hinter der Sandiusel geankert, das