Dieselben gehen dahin, 1) sich über die Haltung zu einigen, wel­che für den Fall zu beobachte» sei, daß die Großmächte Holstein mit Gewalt der Bundesverfügung entziehen wollten, 2) keine Ver­einbarung weder am Bunde »och für sich zu sanktivnire», die das Recht der beiden Herzogthnmer in irgend einer Weise alterirt, 3) die Erklärung avzugebc», dass der Bund einzig und allein die Successtonsfrage zu entscheiden hat, 4» Holstein durch Nachsen- düng von Bundestrnppen vor jedem Gewaltakt sicher zu gellen und 5) endlich die Mobilmachung vorzubereiten. Von Leite Ba­den- wurden einige Amendements eingebrachi, die jedoch nach kurzer Debatte abgelchnt wurden, und namentlich wurde die un­verzügliche Einberufung der Landtage nicht belieb!. Die Ver­ständigung über die den Großmächten gegenüber zu beobachtende Haltung soll in drei geheimen Artikeln fiznrt sein. Die N. Wzb. Ztg. glaubtmit Bestimmtheit" versichern zu können, daß als nächste Konsequenz der in Würzburg zu Stande gekommenen Ver­einbarung der Antrag auf starke Besetzung von Holstein beim Bunde eingebracht werden wird. Mau gehe hierbei von dem Grundsätze aus, daß dem Prinzen von Angustenburg, wenn er einmal als Herzog von Holstein anerkannt sei, auch faktisch zur Behauptung seines Landes beigestanden werden müsse. Vor- ausgesetzt, daß die obigen Miltheilungeu richrig sind, so haben diezu spät" gehaltenen Konferenzen so viel wie nichts erzielt. Die Abmachung 1 geht auf die Zukunft, ist also unberechenbaren Eventualitäten unterworfen, überdies die Ausführung fraglich, 2 ist rein negativer Natur, 3 eine bloße Erklärung, 4 muß erst am Bund beschlossen werden, und man weiß, was das sagen will; 5 war ohnedies schon im Zuge und hat jetzt so wenig als zuvor ei» klares Ziel. Endlich ist die AnerkennungSfrage nach­her, wie vorher, in der Schwebe, und alle Mittel- und Klein­staaten waren nicht einmal vertreten, vor allen fehlte Hannover und Kurhessen.

Kassel. 20. Febr. Im Gegensatz zu andern Staaten ist bei uns eine Beurlaubung der im Dienst stehenden Soldaten cin- getreten.

Der Landtag in Hannover war eröffnet, die Häupter der Opposition saßen Mittag« als geladene Gäste an des Königs Tafel. Der König ließ sie sich vorstellen und sagte zu dem be­kannten R. v. Bennigsen:Ihren Vater habe ich sehr hoch- geschätzt" und wendete sich ab. Z» Roscher, den Obciappilla- lionsgerichtsrath:Ich liebe nicht, wenn ineine Diener in Volksversammlungen sprechen" (Roscher balle für Lchlesirstg- Holstein gesprochen); zu Oppermann, ObergerichtSanwali:Sic sind ein schlechter Bruder (Freimaurer» und schlechter Hannove- raner." Dennoch, antwortete Oppermann, hoffe ich »och man- cheS Gute über Ew. Majestät und Ihre Nachkommen in meiner Geschichte Hannovers berichten zu können. Hak sich vielleicht im Welsen-Museum ein Pergament gefunden, daß eS alte denlsche Sitte ist, seine Gäste zu verletzen und zu kränke»?

Wien, 20. Febr. Fcldmarschall v. Wränget hat nach einer hier eingelaufenen Erklärung deS preußischen KabinclS, das durch den Vorgang gleichfalls überrascht wurde, deu Befehl zur lieber- schreitung der jütischen Grenze auf eigene Leranrwortnng ge­geben. <A. Z.)

Wien, 23. Febr. Die Generalkorrespondeuz berichtet, der dänische Gesandte, Hr. Bille, sei abberufen und die Vertretung der dänischen Unterlhanen habe der englische Botichafter über­nommen. Von Schisssrhedern aus dem Hanuover'schen sei telegraphisch ein Dankschreiben an den Kaiser wegen Absendung östreichischer Schiffe in die Nordsee eingelaufen. (T. d. St.-A,)

Wien, 24. Febr. Das gestrige Abendblatt der östreichischcn Zeitung schreibt, die brittische Regierung habe zur Austragung des deutsch-dänischen Streites in Wien und Berlin Konferenzen beantragt; die östreichische und preußische Antwort hierauf laute zustimmend. ^ (T. d. Sl.-A.)

Hamburg, 17. Febr. Es treffen fortwährend Verstärkungen ein. Die Bundeskommissäre haben die Versuche zur Bildung einer schleLwig-holsteinischen Armee streng verboten. (Schw. V.-Z.)

Flensburg, 19. Febr. Am gestrigen Tage fand sowohl zu Wasser wie zu Lande ein Kampf zwischen den kriegführenden Parteien stakt. Wir vernahmen hier gestern Morgen in der Rich­tung von Gravenstein her eine starke Kanonade und erfuhren spä­ter, daß ein dänisches Kriegsschiff die preußische Stranbbatterie bei Holluis glücklich passirt und ein heftiges, aber nutzloses Feuer

auf die bei Eckensund ttübcr die dortige Meerenge errichtete > Pönloubrüeke eröffnet habe. Das Schiff mußte sich, arg bcschä- i digt durch die Salven der aluörer Strandbatterie, bald wieder zurückziehcu und soll sogar später bei Hollnis gesunken sein. Das i Landgefecht fand bei Nübel statt, wo prenßischerseits sechs Ba­taillone (von, 60 , 35., 64. und 24. Infanterie-Regiment), däni- scherseits besonders vaS 17. Jnsankerie-Negiment sich am Kampfe betheiligken. Die Däne» wurden aus dem zwischen Nübel und dem vorgestern Niedergebra,inten Dorfe Düpvel belegcnen Walde verdrängt und verloren 14 Todie, sowie 35 Gefangene, unter welche» 12 Verwundete. Auf Seilen der Preußen soll nur 1 Unteroffizier gefallen fein.

DaS Dauewerk, der Stolz Dänemarks, fällt in Trüm­mer; östreichische und preußische Piouniere sind mir 400 Civil-' arbeiten! eben drüber, die Schanzen :c. gänzlich zu zerstören. Dänemark steht dinier deu Düpvelcr Schanze», in deren Näbe fast täglich Vorpoftengefechte statlfiuden, und blvckirt vom 25. Februar an alle Häfen Schleswigs und Holsteins mit Ausnahme von Neustadt. Lbäiiger als d,e Soldaten sind augenblicklich die Diplomaten, aber ihre Arbeit laugt weniger.

Kopenhagen, 18. Febr. Die Düppeler Stellung wird mit 40,000 Mann und 200 Kanonen vcrtheidigt.

Kopenhagen, 22. Febr. Heute mit Tagesanbruch fand eine starke Rekognvscirnng der Preußen statt. Es erfolgte ein Angriff ans der ganze» Linie. El» Vviposten-Regimenk wurde geworfen, ein anderes Regiment nadm den Kamps unter Mil- wirknng de« FeucrS der Schanzen ans. DaS Gefecht endete Mittags mit Einnahme der alten Stellung. (T. d. St.-A.)

Bern, 16. Febr, In der Schweiz, die im Allgemeinen, besonders in deu deutsche» Kantonen, >»> deuisch-däntschen Streike auf Seiten Deutschlands siebt, wird nun auch ctne öffentliche Kundgebung zu Gunsten Dänemarks stattfinden. Eine Anzahl Lausanne r Bürger Hai eine Volksoersamnilnng ausge­schrieben, deren Zweck der Erlaß etnec Adresse sei» soll, welche dem dänische» Volkedie Spnipaibien ter Schweiz bei seinem Kampfe um seine Unabhängigkeit und die Integrität seines Ge­biets" aussprechen wird.

Paris, 24. Febr. Eine Depesche ans Bremen kündigt - an, daß am 15. Februar ein Vertrag unterzeichnet worden sei, durch welchen Oldenburg an Preußen neue Zugeständnisse in Be­treff der Enichlnng kommerzieller und nultlärischer Etablissements an den Küste» des JahdebusenS gemacht habe. (L. d. Sl.-A.)

l l c r t e l.

I» Tilsit bat fick ein Zwerg Ltpke mit einem stattlichen Mädchen trauen lassen; er mißt volle 2 Fuß und sie nnr 5 Fuß 4 Zoll. Der Zwerg hatte sich mit seinem Kameraden, der nur 1 Fuß 9 Zoll lang ist, für Geld sehen lassen und sich in die große Person verliebt, die nach der Training sagte: der Merk­würdigkeit halber. Er ist sehr eifersüchtig und ein HauStprann.

2» Peking erscheint eine Zeitung, die wohl die älteste der Welt ist. Gerade so wie vor tausend Jahren wird sie noch heutigen Tages in demselben Formale und mit denselben Schrift­zeichen auf gelbe Seide gedruckt.

Bisher galt der Niagarafall für den größten Was­serfall der Welt. Das ist anders geworden; man hat am Schl äu­gen fluß einen größeren entdeckt; er steigt einen Abhang von 198 Fuß hinunter und ist somit 38 Fuß höher als der Niagarafall.

Silben-Räthsel.

Das erste Wort.

Du wünschest mich der Heißgeliebten,

Dem thcuren Freunde minder nicht.

Doch denen auch, die Dich betrübten.

Mich wünschen, ist des Christen Pflicht.

Das zweite Wort.

Ich fuße fest; mich aufrecht halten Ist meine Art und mein Beruf;

Und anders kann ich trennen, spalten.

Was Gott aus gleichem Stoffe schuf.

Das ganze Wort.

In mir mag Jeder gerne leben.

Ich bin nicht arm an Gut und Geld;

Ich kann die schönsten Freuden geben.

Doch nur für dies e Erdenwclt. _

Truck und 'ckicrtag dcr !8. W. Zo ise r'sch eu Vuchhaiidlnml. Rroactio» : Holzt,.