Räumung des Festlandes vvu Schleswig nicht annehmen ^ liches Brod geschenkt und wirb es uns auch fetzt noch schenken, werde. Das Tagbladet spricht sich in ähnlichem Sinne aus. ! Aber ich glaube, der Himmel selber hat dir heule den Gedanken

(T. d. St.-A.) etngcgcben, in die Fremde zu ziehen, und wenn du daraus bc- Paris, 11. Febr. DieNation" will heute mit aller Be. harrest, so will ich dir nicht hinderlich in Weg treten. Wisse, stiiumtheit wissen, daß Frankreich ein Obscrva tio ns corp s von gerade a» dem heutigen Tage sind es neun Jahre, daß ich dich 50.000 Mann am Rbeine bilden werde. armen Knaben hilflos und verwundet ans der Landstraße fand.

Italien. Es ist interessant zu sehe», wie italienische Blät- tec in der schleswig-holsteinischen Sache gegen Deuischland Partei nehmen. Bekanntlich ist ein großer Theil der Deutschen für Jta- i lien in seinem Kampfe mit Oestreich. Hier haben wir nun den Dank für nnsern Kosmopolitismus.

Neapel, 29. Ja». Die Aufregung ist überall noch im Steigen. Dem Beruehmen nach hat König Victor Emmanuel ^ sich abermals nach Paris gewandt, daß es ihm unmöglich sei, ! eine Schilberhebung noch länger zu hindern, und daß er auch ans ; die Gefahr eines zweiten Novara hin de» Krieg mit Oestreich ! beginnen müsse. In der Thal ist die Gefahr des Aufstandes . eine ziemlich drängende. Zu Palermo kommen täglich Kisten mit Revolvers, rothen Hemden, Calabrcserhüten und anderem Kriegs­bedarf an, ohne daß die Regierung es wagt, die Einsuhr zu hindern. Der piemontestsche General Medici hak mehreren der eifrigsten Garibalbisten erklärt: Zwischen Februar und März wer­den wir uns mit den Ocstreicher» schlagen! Von Paris aus wird Mäßigung empfohlen, aber es ist schwer, diesen Raih zu befolgen.

Ungarn. Die Hungersnolh dauert in entsetzlicher Weise ^ fort. (Schw. V.-Z.)

London, II. Febr. In Manchester Hai gestern im Stadtbause unter dem Vorsitze des Mayors ein lehr zahlreich besuchtes Meeting statlgefnnden, welches einstimmig eine Re­solution genehmigt, die gegen j e d e E l n m i sch n ng Englands in den dcutsch-däni scheu Streit protestirr.

London. Der Korrespondent derDaily NewS" beuchtet ^ von Wien aus Rcgierungsquellen, daß Oestreich g»r nicht daran denke, sich vom Protokoll von 1852 znrückzuzlehen, vielmehr dum - Zusammentritt einer Konferenz beantragen werde, die Helzogihn- mer mittelst Personalunion bei der dänische» Krone zu belassen, wobei die bisherige Einigung zwischen Schleswig und Holstein zwmr forlbestehen, doch aber nur letzteres züm deutschen Bund -^gehören A^n Augustenburgcr» wäre die Erbfolge i» der

ganzen dänische» Monarchie beim Auösteeben der Glncksburger zu sichern.

Newyork, 4. Febr. Tie Belagerung von Eharleston ist aufgehoben. (T. d. Lt.-A.)

New-Jork, 4. Februar. Lincoln ortneie eine neue Aus­hebung von 200,000 Mann an. Tic Unionsstotle bereitet einen Angriff aus Mobile vor. Tie Kriegslasten des Jahres 1864,65 werbe» auf 529 Milloncn Dollars veranschlagt. Tie Budget- kommisflon berathet den Antrag aus E>Höhung des Eingangszolls, der Steuer auf den Hausverbrauch und auf Luxusartikel, wo, von man 350 Millionen Einnahmen erwartet. (T. d. Sl.-A.^

C a p t a l.

(Fortsetzung.-

Captal war hoch und schlank aufgeschossen, und für sein Alter ungewöhnlich groß und stark. Die frische, freie Berglust, das Umherstreifen in den Gebirgen hatte seine Glieder kräftig gemacht und seinen Wangen die blühende Rökhe der Gesundheit gegeben. Von der braunen Zigeuncrsarbe, mit welcher Rollet ihn bemalt halte, war keine Spur mehr zu entdecken! wohl aber flogen noch immer seine blonden Locken frei und glänzend um sei« Haupt, und seine blauen Augen blitzten noch Heller und feu­riger als zu jener Zeit unter den langen Wimpern hervor.

Vater," sagte er plötzlich, indem er sein Murmelthier aus den Arm nahm, und den Pflegeeltcrn näher trat, bis er dicht vor ihnen stand,Vater, ich glaube, ich bin nun groß und stark genug, daß ich daran denken kann, selber für meinen Un­terhalt zu sorgen. Als ich da mit meinem Murmelthiere spielte, fiel es mir ein, daß ich mit ihm ja auch nach Paris gehen könne, wie so viele andere Savoyardenknaben, und je mehr ich darüber uachdenke, desto größer ist meine Lust, den Gedanken auszuführen."

Der alte Savoyarde blickte den Knaben ein wemg erstaunt an und senkte dann nachdenklich seine Augen zu Boden.Um deines Unterhaltes willen brauchtest du uns niemals zu verlassen, mein Captal," sagte er.Gott hat uns noch immer unser täg-

Vielleicht, wenn du davon gehst, fügt cs der Himmel, daß du deine Mutter wieder findest."

Eaplal horchte mit Verwunderung auf diese Worte seines Vaters. In der lauge» Reihe von Jahren hatte er gänzlich die Vergangenheit vergessen, da seine Pflegeeltcrn ihn niemals an seine Hertnnsl erinnert hatten. Er fragte, er forschte weiter, und der alte Gtrond erzählte ihm nun ausführlich, was er selber wußte, und was sich aus diesem geringen Wissen allenfalls schlie­ßen ließ. Jetzt wach.e die Eriunerung in Eaplal, erst schwach, bann immer lebhafter wieder auf, und als der alte Savoyarde ihm das Btlbniß seines Vaters zeigte, schwebten ihm auch sogar die Züge seiner Mutter wieder vor. Das hcimakhliche Schloß, der Zigeuner, Pierre, seine Entführung, Alles dämmerte wie­der ln fernem Gedächtnisse, und lebhaft drängte cS ihn, auszu- ziehen und seine Mutter auszufuchui. Er hielt cs gar nicht für sv fchwec, sie zu finde». Aber Vater Girond erinnerte ihn dar­an, baß seit seiner Entführung gar manches Jahr verstrichen sei, daß seine Mittler ihn jedenfalls für gestorben halten müsse, und dag man gar leine Spur hätte, welche allenfalls znm Leitfaden btenen könne, das Geheinuuß auszutlären.

Die einzige Hilfe ist bei Gott", sagte er.Ans ihn mußt du bauen, und er wirb deine Schrille znm Ziele lenken, wenn er es in feinem Rache also beschlossen hat. Zieh' hin nach Pa­ris, mein Sohn. Ich glaube gewiß, daß d» dort das Licht der Welt erblickt hast. Bist du einmal in deiner Valeistadt, nun, so kann und wird rer Himmel b:r weiter helfe» durch Mittel und Wege, welche weoer on n»ch ich zu erforschen vermögen."

Frau Girond mifchte sich jctz, in das Gespräch, indem sie darauf drang, baß C.-pial wenignenS noch ein paar Jahre war­ten möge, ehe er von ihnen scheide; aber Eaplal ließ sich jetzt nicht mehr Halle», und auch Vater Girond stimmte dem Knaben bei.

Ich war nicht älter als er, da iL das Vaterhaus verließ, um mir ln der Fremde mit Gottes Hilfe ei» kleines Vermögen zu ersparen," sagie e>. Gon stand mn bei. und wird auch Cap­tal nicht verlasse», der noch etwas viel Höheres und Wichtigeres zu suchen geht, atS ich. Morgen magst du deine Vorbereitungen zur Reife treffen, Eaplal, und übermvi genkannst du alsdann deinen Weg anireicn." " -

Mit diesen Worten stand Vater Girond--ans und machte da­durch dem Gespräche ein Ende.

Am nächstfolgenden Tage stand Captal reisefertig da. Aus dem Rücken trug er ein kleines Bündel, i» welches die besorgte Pflegemutter mit eigenen Händen seine geringen Hadscligkeiten gepackt Halle; in der Rechte» hielt er eine» tüchtigen Wanderstab und in der Linken einen hölzernen Kasten, in dem sein zahmes Murmelthier steckte. Aus der Brust trug er das Bildniß seines Vaters, bas ihm der Pflegevater gegeben hatte, damit er sich nie wieder davon trennen solle.

Beim Abschiede stoffen die Thräuen der Mutter und des Knaben, und auch der alte, wackere Vater war tief gerührt.

Zieh' hin in Frieden, Eaptal, und Gottes Segen sei mit dir," sagte er.Ich kann dir nicht Geld nnd Gut auf den Weg mitgeben, denn an irdischer Habe bin ich arm, wie du weißt. Aber einen Spruch gebe ich dir mit, der dir Glück und Heil bringen wird, wenn du ihn fest in Herz und seele einprägst. Dein Lebenlang habe Gott vor Augen und im Herzen, lieber Sohn, und hüte dich, daß du in keine Sünde willigest, noch han­delst wider Gottes Gebote! Willst du den Spruch befolgen?"

Gewiß, Vater, so Gott mir helfe!" schluchzte Captal.

Nun denn, so wird auch der Herr dich nicht verlassen, wie du ihn nicht verlässest," sprach der Vater.Geh' hin, mei­nen Segen hast du!"

Und auch den meinigen," sprach Frau Giroud unter Thrä- ne».Den Segen einer Mutter, die dich von ganzer Seele und von ganzem Gemüthe lieb hat!"

_ '_ (Fortsetzung folgt.) _

"Druck ünt L-rl-g dcr s. W. Luistr'sche» «uchhaiiziuu». «k,»r«i-n: