Das deutsche Volk erwartet, dass endlich in kürzester Fri ei» Heer van B u » d e s t r » p p e » a » f h vl st ei» i s ch e in B o« den erscheint, stark genug, nin der rechtlosen Gewalt die Stirne zn bieten.

Für die geschäflsleitcnde Commission:

Der Vorsitzende: Der Geschäftsführer:

vr. S. Müller. Brater.

Ta 6 es - Aeu I glreiten.

Stuttgart. In d>r 55. Sitzung (16. Febr.) stellen Frnetb, Weippert, Schuldt, Schott n. A. eine An frage, bete, den weiteren Eiscnbahnbau, und die endliche Vorlage darüber von Seite» der Regierung. Schott wünscht endlich einmal einen definitiven Vor­schlag eines Eisenbahnnetzes sür das Land, ein Wunsch, mit welchen, er wohl mit der ganzen Bevölkerung i» Uebereinitim- mung stehe. Et» Stückwerl, wie solches dem Vernehmen nach wieder vorgclcgt werden solle, genüge nicht mehr, eS bedürfe der Vorlage eines Etsenbahusystems. St.-R. v. Sigel erwidert, daß der Entwurf eines Gesetzes, belr. de» weiteren Ba» von Eisenbahnen, bereits dem K. Geheimrakhe »»terstellk und eine Vorlage in kurzer Zeit z» erwarten sei. Wächter: Das ganze Land, insbesondere der ganze Schwarzwald, dringe ans Beschleu­nigung, und erlaube sich, den Chef des Finanzdepartemenis aus die große Verantwortlichkeit ansniertsaa, zu machen, welche er durch eine Verzögerung dieser Lebensfrage sür de» Schwarzwald auf sich laden würde.

Berlin, 10. Fcbr. Tie Krenz-Ztg. sagt: Die alliirte Ar­mee wird nach Instand gehen, wenn die Dänen mir ihrer Flotte die Ostsee angreiscn. (Fr. A.)

Berlin, 12. Febr. In diplomatischen streiten wird die Abtrennung der Herzogtbümer von Dänemark durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten gezählt, aber es wird für diesen Fall eine Vereinigung dieser Herzogthnmer mit Oldenburg für das Beste erachtet.

Wien. 13. Febr. TiePresse" sagt heule: Aus den bis­herige» Verhandlungen der deutsche» Großmächte mit dem briti­schen Kabiirek gebe hervor, daß Preußen und Oestreich Schles- wig vollständig in Händen haben wollen, bevor sie sich ans Un­terhandlungen einlassen, daß sie aber eine Beeinträchtigung der Integrität Dänemarks und e>ne Berücksichtigung der Luccessions- rechte der Augnstenbnrber nickt beabsichtigen. Hiernach wäre die Personalunion der einzige Ausweg, der sich den Kabinetten vo» Wien und Berlin darbiete. (KUsr. Zig.)

FlcnSbnrg, 16. Febr. Die Biuideskommissäre sind nach Apenrade abgereist. Vorgestern machte das erste dänische Infan­terieregiment bei Düppel einen Ausfall aus zwei preußische Bat­terien und wurde babci fast gänzlich aufgcrieben. Nach völliger Räumung Schleswigs sollen die Preußen Nordschleswig, die Oest- reicher Südschleswig besetzen. (T. d. St.-A.)

Jn dem Gefecht bei Oevcrsee vor Flensburg sind nach der offiziellen Angabe 710 Oestreicher geblieben. Der Anblick des Schlachtfeldes ist bei der jetzigen scharfen Kälte ein grauen- erregender. Der vom Blute rothgefäcbte Schnee, die halb vom Schnee verwehten Leichen östreichischcr Jäger, (von welchen ein Augenzeuge ganze Reihen vor einem Zaune liegen sah, fast alle in den Kopf geschossen und gräßlich entstellt; hinter demselben lagen ebensoviele todle Däne»; es muß ei» furchtbarer Kampf, Mann gegen Manu gewesen sein); Montirungsstücke, todtc Pferde, Kanonen, Alles durcheinander! Leider waren von den Blesflrtcn wenige genesen, denn erst nach 46 Stunden wurden dieselben aufgelesen und wenigstens in Häuser gebracht und verbunden. Bei der strengen Kälte aber werden bereits die meisten Wunden brandig sein. Die Bravour der öftreickischen Truppe» ist be- wundcrnswerth: 5 Tage bcrcüs unter freiem Himmel bivuakirt, bei unzureichender Kost und Mangel an Holz zu Wachfeuern, dann im Sturmschritt einen Marsch von 5 Meilen unter heißem Kampf!

Altona, 11. Febr. Die unter dem Name» Düppeler Schanzen bekannten Befestigungen bilden eine Reihe fortlaufen­der Redouten und Batterien von dem am Alsund bclegenen Gut Sandberg über die Düppeler Mühle bis zum Venningbond. Die v»n den Werken gekrönten Höhen beherrschen das vorliegende

! westliche Terrain vollständig. Nach beide» Flanken ist die Stel« i lnng durch dänische Seestreitmackt vollkommen gedeckt. Ein Re­duit bildet der ziemlich starke Brückenkopf, der zugleich den Rück- ! z»g nach Alsrn sichelt. Man darf annehmen, daß bei tapferer ! Verkheidignng etwa 20,000 Mann in dieser Stellung gegen die ! doppelte Stärke mit Erfolg sich wochenlang vertheidigen können, l Sollte die Räumung durch die Dänen dennoch erfolgen, so würde, i wie gesagt, der physische und moralische Zustand der Armee mehr i eingewirki haben, als tactiscbe Erwägungen. (Fr. Postztg.)

Altona, 12. Febr., 11 Uhr Nachts. Verbürgten Mit- § theilungen zufolge habe« die Preuße» auch die Hauptwache be­setzen wollen, worauf ihnen crkärt wurde, daß Wachmannschaft angewiesen sei, ihren Posten mit Waffen zu vertheidigen. Die Besetzung durch Preußen unterblieb. Dem Vernehmen nach werden i in den nächsten Tagen größere Massen Bundestruppcn hier ein- rücke». ' (Wcs.-Ztg.)

Altona, 14. Febr., Morgens. Die Bnndeskommiffärc ver­öffentlichen eine sehr scharfe Darstellung in Betreff des stattge- babken Eiurückens der Preußen. Dayelve wird als Gewalthat bezeichnet. Um es in diesem Falle nickt zum Aeußersteu kommen zu taffen, haben die Bundeskommiffäre sich auf Protest und nach­drückliche Beschwerde bei der Bundesversammlung beschränkt.

Altona, 17. Febr. Der östreickische Civilkommiffär Graf Revertera sprach sich in Flensburg folgendermaßen aus: Man werbe alle Wüniche der Schleswig-Holsteiner befriedigen, nur könne die Personalunion nicht aufgegeben werden. Flensburger Briefe vom 16. Mittags wissen nichts von Kämpfen bei Düppel vom 13. und 14. Febr. (T. d. St.-A.)

Rendsburg, 6. Febr. Uebcr die Pflege der Verwundeten enthalten die Dresdener Nachrichten folgende Schilderung eines sächstnchen Militärarztes: Obgleich wir Sachsen noch in keinem Gefechte waren und, wie es scheint, auch schwerlich dazu kom­men werden, so arbeite ich jetzt gerade so, wie kaum im härtesten Feuer. Am 3. d. M., Abends 11 Uhr, kam der erste Trans­port verwundeter Oestreicher und Dänen aus dem Gefechte hier an; nun denke dir, welcher Trouble, eS waren keine Verband­stücke, keine Betten, keine Decken, keine Lagerstätten, nicht ein­mal ei» leeres Haus und, was das Schlimmste, keine AerKe der Oestreicher hier. Was nun können drei sächsische Acrzte, so viel waren wir nur, weil die andern nicht auszntcciben waren, unter 320 gräßlich Verwundeten, die theilweise kein Wort deutsch sprachen, anfangen 7 Wir haben Alles gethan, was möglich war, und konnten früh 10 Uhr am 4. Febr. sagen, es hat jeder seinen Veib.ind. Die Kugeln der Dänen, welche wir ausschiiit- ten, haben ein horrenkeS Gewicht und sind gerade noch einmal so schwer und groß, als die der Oestreicher. Die Verletzungen waren oft fürchterlich und selbst für den Arzt schaudererregend, sehr häufig von oben, weil sie in Folge ihrer Schwere mehr im Bogen fliegen, in die Brust eingegangen und unter den Schulterblättern heraus. Trotz des großen Mangels an allem nur Röthigen wurde doch bald Rath geschafft, und heute, wo sich die Zahl der Verwundeten hier bereits auf 423 belauft, hat ein Jeder ein Bett mir Strohsack, weil unsere Soldaten den ganzen Tag über stopfen. Decken, Vecbandmittel; alle Frauen, Jung und Alt bringen von ihren Händen gezupfte Charpie , alte Leinwand; Binden und, was das Nöthigste, Lebensmittel in Masse. Wir hatten vergangene Nacht acht Todle, darunter 2 Offiziere, und der östreichiiche Major v. Stransky, der einen Schuß in den Unterleib erhielt, starb diesen Morgen. Alle sächsischen dienst­freien Aerzte find täglich in die Spitäler beordert. Wie der Zu­fall oft die Kugel fuhrt, habe ich bei verschiedenen meiner Pa­tienten gesehen; ich verband einen jungen Jäger (Deutschböhmen), der mir seinen ganz durchlöcherten Hut, in dem 2 Kugeln, seinen durchlöcherten Tornister, in dem eine Kugel durchgefahren war, zeigte, und schließlich hatte ihm eine vierte Kugel den Vorderarm durchoffen, doch die Knochen dabei nicht verletzt rc.

Kopenhagen, 12. Fcbr. In Hamburg «gekommene Briese bestätigen den Umschwung der öffentlichen Meinung in Be­treff der Räumung des Danewirks. Bei der Landung Meza's ertönte kein Mißlant,. dagegen herrscht Erbitterung gegen Sckwo. den. Die Kriegsrüstnitgcn dauern fort. Das Kriegsschiff Kracke ist nach Alscn abgcgangen. um den Uebcrgauo dern. Nach Berichten über London wird gemes'oct, daß die dänische Regierung einen Waffenstillstand auf ^ner