T a g e s - A c u i g k c i t e n.

S! ultgar t. Nach einer königl. Verordnung vom 5. Fe- r. sind tw Zwanffg- und Zehnkrenzerstiickc des ösireichischen und beS demselben gleich zu achtenden Gepräges außer Kurs gesttzt. Tie ersteren werden bis zum l. März bei den Slaalötaffeü zu 23'/, ti'., die letzteren zu 11 kr. iu Zahlung noch angenominen. Nach diesem Termin hören solche aus, ZahlnngSmiltel zu sein.

Stuttgart, 8. Febr. An! vergangenen S.nnstag wobnke der Hc. Minister der ..nswäilig. n Angclegenbeilcn der Sitzung des Fiiiattz.insschnsses an, welche über den Gesetzesenlwurs, b-- kreffend dieBestreitung aiißeiordentlicher Bedürfnisse des Tc- partements auswärtiger Angelegenbeiten und des Kriegswesens" Berathung pflog. Dciselbc konimt wahrscheinlich am kommende» Donnerstag iu der Kammer zur Sprache. Hoffenilich wird der Herr Minister bau» in der Lage sein, über die Bedeutung der mysteriösen Auslassung des Hcrin v. Beusl i» der ersten Kammer zu Dresden nähere Auskunft zu geben. Am nächsten Mittwoch und Donnerstag findet die Wahl eines Abgeordneten für die Residenz statt. Die Umtriebe beiderseiis gut» die leiche-liesten. Am Samstag war bei Frhrn. v. Hügel, Minister icS Aus­wärtigen, Ball, dem die höchste Welt anwohnle.

Stuttgart, 10. Febr. Gestern Abend wurde in der En­gen Straße zwischen dem Teichmaiin'schen und Bnbeck'schcn Hause die 24 Jahre alte Tochter des Glasers Früh von Heslach durch einen Messerstich in die Brust geiödlei. Heinr. Sch äs er anü JlSseld, Schrcinergcselle. ist der Thal verdächtig. Eifersucht scheint der G>n»d des BerbiechenS zu sei». Schäfer ist fluchtig.

Herreuberg, 6. Febr. Am 3. d. M. Hai die Amis Ver­sammlung deu Beschluß gefaßt, an Stelle der seitherigen tägli­chen Amlsbolengäuge die Land post eiuziisüvren. welchem Bor- haben das k. Finanzministerium Mit großer Liberalität enigegen- gekouttiic» ist. Dieses neue Justiutt hat Herrenberg zugleich die Veranlassung gegeben, den Grundsatz der Fraueucmanzipatton zur Durchführung'zu bringen; cs werde» nämlich im hiesigen Bezirk auch weibliche Personen Mit Laudpvsibvlendienstei! betraut werden.

Hall, 7. Febr. Der vem k. Justizministerium aufgcstell.'e Kommissär für die Gustav W e r n e r'sche BermögeiiSuntersnchiUig hat i» der abgclauseuen Woche iein Geicoäsc in den Anstalten, zu Allbütte, Dedendorf und WÜHelinsglück vollendet. Wie mau' hört, ist das Resultat ebeino, wie in den Schivarzwaldanstalren, ein sehr günstiges. Veransstchilia- werden daher die Gläubiger keine Berlnste erleiden, wenn einestheils dieselbeii d ii tynen bei einer Generalversamuilniig jii inachrnden Bvistbiagen ein geneig­tes Dhr schenken uiid wenn andern.'heils das gioßar.ige Werneiffche Werk reiner Nächstenliebe diejenige Staats, und Puvakttnierst,!' tzuug findet, deren es im Interesse der nvthteidenden Mensch­heit in so hohem Grabe würdig ist.

Was über bei, Endzweck der Okkupation Schleswigs durch Oestreich und Preußen verlautet, ist noch wenig b. friedigend. In keinem Falle sollen die Herzvgihnmer dem Herzog von Au- giisteiidnrg übergeben werden, welcher von dem Pceßorgan des Hrn. v. BiSmarck als einRevolutionär" verschriee» wird. Oest­reich und Preußen, sagen offiziöse Kundgebungen, werden Schles­wig so lange behalten, bis Über das Schicksal dieses Landes eni- iveder durch einen Frieden, den sie mit Dänemark abichließeu, oder durch eine Uebeie,»tunst der eu>ohmschen Mächte ciilichieden sein wird. Außerdem würden die beiden Mächte, bevor sie Schles­wig herausgeben, die Erstattung ihrer sämmtlichcn Kncgskvsten seit 1848 verlange», die von Dänemark kaum zu erschwingen sein würden. In gonvernementalcn Kreisen nährt man die Hoff­nung, die Herzvgthiimcr für Prengen zu acqnirlren.

Vom Bodensee, 7. Fcdr. Ter Mörder Gasser von Lau­trach hat im Gefängnisse zu Bregenz eine» zweiten vergeblichen Sclbstmvrdsversnch durch Oeffnen einer Pulsader gemacht. Der­selbe wird jetzt sorgfältig bewacht.

Karlsruhe, 5. Febr. Unser Grohherzvg hat besohlen, daß in allen evangcl. Kirchen des Landes vom näassten Sonn­tag an in das allgemeine Kirchcngebcr eine Fneditle snr den sieg­reichen Erfolg der deutschen Waffen in Schleswig-Holstein aus­genommen werde. (B. L.)

München, 7. Febr. Die von Bellern angeregten Minister« konferenzen werden, nachdem die Hindernisse beseitigt, Ende die­ser Woche eröffnet werden. (St.-A.)

F.

s weiß von folgendem Gedicht, welches Wränget ' oon seinen Soldaten beim Einmarsch in Schleswig gewidmet wor­den ist.

Jehl, lieber alter Vater Wrangt,

Merk' auf dies gutgemeinte G'sangl.

Du gehst bei Trommel und Triangl Mit »ns ein gar gefährlich Gang!!

Hältst heimlich du de», Feind daS Stangl Und merken wir 's Zusammenhang!,

Dann hindert kiin Kamaschenzwangl Mehr unser deutsches Thaterwrangl!

's war schon ein schlechtes Kriegsanfangl Bei solchem Wäsch- und Sockenmangl!

Drum surr' uns bald auf's Danwirkbang!

Bei frohem Siegesliederkiangl,

Sonst weist dir, lieber Marschall Wrangl,

Einst die Geschicht' ein schlechtes Rangl.

Wie man sich in Berlin erzählt, hat der König kürzlich an Rothschild in Frankfurt die Anfrage stellen lassen, ob Roth­schild geneigt sei, gegen Primawechsel auf den Namen und die Güter des Königs die Zivöls-Million-Anleihe zn übernehmen. Rein! aber gegen Ministerwechsel," lautete die Antwort Roth­schilds.

Berlin, 8. Febr. Warschauer Briese melden: Die Ver­haftung Tawskis hak zu den wichtigste!, Entdeckungen geführt, worauf bis zum Samstag an 1000 Personen in Warschau und den Provizen verhaftet wurden. Durch das Ausfinde» des Archivs -der Naiivnalrcgierung sind bedeutende Persönlichkeiten im Jn- u»d Auslände schwer comvrvmittirt. DerDzjennik" theilt mit, daß bei dem Essigs., bei kanten Eckert 10 Höllenmaschinen nebst Bomben und Waffen gesiliiden wurden. Er. Ir.)

Ans Oestreich im Febr. Als ein Zeichen der Strömung, die hier zu Lande durch die maßgebenden Kreise geht, kann aus bester Quelle mttgethejlt werde», daß den östreichischen Sänger- vereinen zwar die Bereinigung zu Prvoinzialbünde» gestattet, der organische Anschluß an den deutschen Sängerbund aber ausdrücklich verboten worden ist.

Wien, 5. Febr. In dem gestern Nachmittag abgehaltenen Ministerrath nt me Ausstellung von weiteren drei Brigaden in der Art beschlossen worden, daß dieselbe» auf die erste Auffor­derung von Letten des Feldinarschalls Wrangel nach Schleswig nachznrncken haben. Preußen stellt eventuell eine entsprechende Beistärknng der Akliouslruppe».

Hamburg, 7. Febr. Die Hamb. Nachr. haben Briefe ans Schleswig von gestern Mittag l'/r Uhr. Hiernach fand seil mehreren Stunden ein Gefecht bei In deck, nordwestlich von Schleswig (unser» der Huftim-FlenSburger Eisenbahn), zwi­schen der Brigade Nvstiz und den fliehenden Dänen statt. Mit­tags hier Prvklamirung des Herzogs ans dem Ralhhause. Die Anfrage des Sladikolleginms beantworte Gablenz dahin: Die Proklaminuig gehe ihn nichts an, das sei Sache des Bundes, die Absetzung der dänischen Beamten si Sache der Bürger. Eine Bürgerdepulalioil ging nach Kiel ab zur Huldigung. (T. d.S.M.)

Hamburg, 8. Febr. Die Hamb. Nachr. baden ein Ko- penhagencr Telegr. vom 6. Hiernach herrschte dort unbeschreib­liche Entrüstung über die Räumung des Dannevirke und den Rückzug. Beide Häuser des Reichstags haben ihre Sitzungen suspenstrt. DeS Königs Proklamation an das Heer (noch unbe­kannt) machte de» ungünstigste» Eindruck. Das Hauptquartier der Armee besindet sich in Flensburg. Ringsum sind die däni­schen Truppen konzcnlrirt, sie werden vom Feinde verfolgt. In Friedrichsstadk wurde der Herzog proklamier. (T. d. S. M.)

Die schleunige Uebergave des Da» ne Werks durch die Dänen wird nunmehr so erklärt, daß in der Nacht vom 5. auf den 0. Febr. der Uebergaug der Preußen über die linkere Schlei erwartet wurde und die Dänen die verschanzte Centralstellung bei Schleswig plötzlich verließen, weil sie fürchten mußten, nach gelungenem Uebergaug der Preußen vom Rückchg ans Flensburg und Fribericia abgeschnitten zu werden. Wie die Oestreicher veranlaß! wurde!!, !>i das bereits verlassene Dannewerk einzurü- cken, darüber gibt wohl die folgende Depesche derRhein. Ztg." die beste Auskunft:Rendsburg, 6. Febr. Der Rückzug der Dänen begann gestern Abend 7 Ühr, während das Dannewerk scheinbar besetzt blieb. Ans Schleswig brachte 3 Uhr Morgens eine Bürgerdeputation die Nachricht ins Hauptquartier, daß die Dänen adzögen. Hierauf drangen die Oestreicher in das Danne-