gen. Als diplomatische Coinbinatioiien, die bereits nach dem I Tode Friedrichs VII. ausgekauckst seien, werden bezeichnet: Deine ! Personalunion zwischen den Herzogtümern »nd Dänemark bei! Lebzeiten des Königs Christian IX. und nach dem Tode bessel- ! den Heimsall der Herzogtümer a» die Augustenburger Linie;
2) Einsetzung des Erbprinzen von Augnstcndnrg als Herzog von Schleswig-Holstein unter der Oberherrlichkeit Dänemarks, so das; er zu Dänemark in einem ähnlichen Verbältiuß stehen würde, wie der Fürst der Moldau und Walachei zur Pforte. (A.Z.)
Berlin, 27. Ja». Wie der „Kob. Z." telegraphirt wird, ist der Kronprinz dem Generalstab de» Feldmalschalls v. Wränge! zugetheill worden.
Berlin, 28. Jan. Die Kreiszeitung widerspricht der Nach- licht, daß Feldmarschall Wränget heute die Däne» auffordern werde, Schleswig zu räumen.
Berlin, 28. Jan. Die Abgeordneten des Fortschritts haben vor ihrer Trennung eine Ansprache an bas Volk be- rathen. ' (D. V.)
Berlin, 29. Jan. Nach Berichten aus Stockholm ist gestern der Schwedisch-Dänische Allia uz vertrag unterzeichnet worden, wonach 35,000 Manu schwedische Truppe» zur Verteidigung Schleswigs in Dänemark cinrücken.
sT. d er.-A.)
Koblenz, 16. Jan. Aus dem kleinen Orte Würg wirb ein großes Unglück gemeldet. Aus einem unmittelbar vor dem Orte gelegenen Teich erlustigte sich eine Kinberschaar ans dem Eise, als plötzlich die Decke cinbrach »nd die Kinder, vierzehn an der Zahl, sämmtlich ertranken. Vier davon gehörte» allein einem Vater a». (S.-B.)
Wien, 26. Januar. Die Regierung hat das Gesuch um Gründung einer protestantischen Gemeinde in Meran abschlägig beschieden.
Einer Prager Familie warf daS Glück bei der jüngste» Ziehung der Credit-Loose 25,000 Gulden zu. Mit dem Glück kam das Unglück ins Haus. Die Frau sagte: ich habe daS Geld zum Loose hergegeben, der Gewinn gehört mir! — Der Manu antwortete: mit nichlcnl Wir habe» Vermögeiisgemeinschast und ich bin der Verwalter! DaS Gericht ward angernfen und die Gatten haben sich getrennt. Es sind Stieflindcr in der Familie, für welche die Lache wichtig ist.
Hamburg, 27. Jan. Der Eckernsörd. Zkg. zufolge wurden zu Garding »nd Tönningen vier eidverweigernbe Advakareu suspcndirt.
Hamburg, 28. Jan., Morgens. Den „Hamb. Nachrichten" wird unterm Gestrige» (Mittwoch) aus Kiel gemeldet: Letzte Nacht ist der Befehl zum Vorgehen der Avantgarde eingelroffen. Morgen wahrscheinlich beginnen die Truppenbewegungen gegen den Eidercanal.
Altona, 24. Jan. Unsere Hauptkirche ist heute der Schau- platz von Austritten gewesen, von denen wir sage» müssen, daß sie sehr bedauerlich gewesen. So viel bis jetzt mit Zuverlässigkeit hat in Erfahrung gebracht werde» können, ist der Hergang in der Kürze folgender gewesen. Die Kirche war gedrängt voll und wurde noch »instanden von einer große» Zahl Solcher, die nicht mehr hatten hinein kommen könne». Nachdem ProbstNledert die Kanzel bestiegen »nd ein Gebet gesprochen hatte und daraus die Predigt beginnen wollte, verließen die Anwesenden »nd zwar schweigend die Kirche in so großer Zahl, daß Probst Nievert sich veranlaßt sah, seinerseits die Kanzel zu verlasse». Ta riefe» einige Stimmen: „hielbleiben! Probst Nievert hier- bleiben!" und der Probst kehrte um, die Predigt wieder zu beginnen. Nun aber brach ein lauter Sturm los in Ausdrücken, welche zeigten, daß die Gemeinde vergaß, wo sie sich befand. Einige Frauen sollen das Wort für den Probst ergriffen haben, e'm Zeichen, daß auch sie vergaßen, wo sie sich befanden. Einer der Herren Commiffäre soll die Gemeinde angeredet haben — aber vergebens. Drei oder vier Mal versuchte' Probst Nievert zum Wort zu gelangen, aber jedes Mal haben betäubende Rufe der beständig die Kirche im Uebcrmaß füllenden Menge dieß verhindert.
Altona, 27. Jan. Vom 27. Ja», an bis zum 1. Februar befördert die Eisenbahn 35,000 Man», besonders Ocstrel- 2'". (W.-Ztg.)
In Schwartau sind die Ouatiermacher des 6. preußischen
Kürasfierregiments zurückgewiesen worden. Schwartau ist Olden- burglsch »ad liegi in der Nähe von Lübeck; zwei Compagnien Preußen von da sind ihren Omatiermachern zu Hülfe geeilt.
Auch in Ahrnbcrg (Holstein) wurde einer preußischen Mi- litär-Abiheilung anfangs d,e Einguanicung verweigert.
Kiel, 27. Ja»., Abends. Morgen werden die Preußen die Elder überschreiten. Sie babe» 2600 Wagen reguirirt.
' (T. d. K. Z.)
Kiel, 28. Jan. Die schlesivig-holiteiuischen Blätter sagen: die holsteinische Ltäudeversammlnng soll zunächst zu dem Zweck ciuberufen werden, die Einsetzung einer neuen herzoglichen Lau- bcSregiernug nachträglich zu genehmigen.
K ie l. Herzog Friedrich gehl einer Einladung des Kammer- Herrn Buchwald folgend morgen aus einige Tage nach Nendorf bei Euu». ' ' <N.-Z.)
Aus Schleswig-H ölst ein. Die östreichisch-preußische» „Protokoll-Truppen" werden tu dev. Städten und aus dem Laude mehl Utlllchweigeud ausgenommen. Die deutschen Favnen sind verlchwundeii, der Jubel ist verstummt! Hie und da sieht man eine »ui Flor verhüllte fchleSwig-holstelnifche oder eine schwarze Fahne als Zeichen der Trauer des Landes! Es ist allgemein be- Ichlosse» , die einzelne» Soldaten gut zu bewirlhen, allein sonst sich ganz still zu verhallen. Unter de» preußischen Soldaten zeigt sich viel Mitgefühl mit nnseree Lage und llnznsriedcnheit über die Schmach ihrer Sendung. Die Sachsen und Hannoveraner sind nicht in der beste» Laune, daß sie bei Seite geschoben wurden.
Aus -L ch l c s w ig. Der „Srblesw.-Holst. Ztg." zufolge gltd die in Oer dänifcheu Armee Menende» Holsteiner darum befragt worden, vo sie gesouueu seien, mit gegen den Feind zu gehen, woraus et» allgemeines „Nein" e-folgt will soll. Beim 16. Reguuenk loliien die dazu gehörenden gehoreneu Dänen gleichfalls mit lauter Lllmme geschueen haben: „auch wir wolle» nach Hanse", woraus bis jetzt noch nichts weiteres erfolgt i,I.
Rendsburg, 29. Ja». Tie Dänen räumen daS Krön« werk, ausgenommen einer kleinen Abkhetlnng für den Wachtdieust und Zollfchutz. Lte retirircu überall vom Kanal und der Elber- lu"e. (T. d. St.-A.)
Böhm e u. Wie mau aus Ledeuitz. Bezirk Lischau (Böhmen) meldet, find dort 9 Kinder, welche ans dem Torfe Zalin nach s Ledenitz zur Schule ginge», bei einer Capelle, bei der sie rasien ! wollten, in Folge der strengen Kälte er froren. Die armen ! Kleinen hielten sich im Tode noch fest umschlungen!
! Kopenhagen, 28. Jan. In der gestrigen Adveßdcbatte ! des LaudSlhtngs fugte MiniNer Monrad: es sei schwer zu sagen, i ans welche Abmachung man eingehen, leichter, ans welche man ! nicht eingehen wolle. Ans ein Schleswig-Holstein, ein selbstän- ! digeS Schleswig, oder eine Theilnng Schleswigs werde er nie eingehen. — Der Gesnndheilsznstand der dänischen Armee soll ein fehr schlechter sein.
London, 28. Jan. Daily-News schreibt: 20.000 bis 30,000 Man» Truppe» werden, wie verlautet, auf den Kriegs- ' fuß gestellt, um die Vorstellungen gegen die Invasion Dänemarks ! zu unterstützen, eventuell Englands Engagements iiachzukvmmen. Die Kaualstotte wird täglich zurückerwartet. Der Morningpvst zufolge ist der Cvmmandaist des eventuellen ExpedstwiiSheereS nach Kopenhagen bereits ernannt. (T. d. N.-Ztg.)
Die britische Flotte im Mittelmeer wird vermehrt werden. Im Fall an der Eider Feindseligkeiten beginnen, soll sie sofort
> t»S adriatischc Meer (also gegen Oestreich, das aus Rücksicht ! gegen England uuventsche Politik treibt!) geschickt werden.
i Paris, 26. Jan. Oestreich und Preußen haben wirklich
> den dänischen Vorschlag abgelebtst, um aber de» Schein der Vcr- l söhnlichkeit zu rette», ans eine Conferenz rekurrirt. — In keinem
Falle könne» sie ihre Truppen in Holstein lassen. Wird die Eou- screnz, wie wahrscheinlich, nicht angenommen, so gehen sie über die Eider.
! Warschau, 25. Januar. Der Dzienik enthält eine Jn- j striiktioi, Berg'S, wornach Polen künftig militärisch verwaltet
> wird.
! Truck und Bcrlag der G. W. Zais-r'schc» Buchhandlnng. Sicdact,»» : Holzte.