Nagold.
Lehrmädchen-Annahme.
Mädchen, die im Kleidermachen und Weißzeugnähen unterrichtet zu werden wünschen, finden hiezu Gelegenheit bei
Dorothea Zu ndel.
Nagold.
Ein junger Mensch, der Lust hat, daS Schubmacherhandwerk zu erlernen, findet eine Lehrstelle bei
I. Gottsried Walz , Schuhmacher.
2j> NH ö"l^
Lehrlings-Gesuch.
Ein junger kräftiger Mensch, der Lust hat, die Bierbrauerei zu erlernen, findet unter billigen Bedingungen eine Stelle; wo? sagt die
Redakti o n.
A l t c » st a i g.
Duchbinder-Lehrlings-Gesuch.
Einen ordentlichen jungen Menschen sucht > unter billigen Bedingungen in die Lehre aufzunchmen
Fr. Großmann, Buchbinder. 2j» Nagold.
Duchbinder-Lehrlings-Gesuch.
Einen von ordentlichen Eltern gut erzogenen jungen Menschen nimmt unter billigen Bedingungen in die Lehre auf
W. Eitel, Buchbinder.
Nagold.
Lehrlings-Gesuch.
Ein dieses Frühjahr aus der Schule getretener Bursche, der Lust hat, die Schncll- spinnräber-Dreherei zu erlernen, findet eine stelle; wo? sagt die
Redaktion.
N o h r d o r f,
OberamtS Nagold.
Schlosscr-Lehrlings-Gesucb.
Einen gut erzogenen jungen kräftigen Menschen nimmt unter billigen Bedingungen in die Lehre auf
L. Eitel, Schlosser.
Mötzingen,
OberamtS Herrcnberg.
130 Bund Stroh und 20 Centncr He» har zu verkaufen
Simon Bert sch.
W a l d d o r f,
OberamtS Nagold.
14s-s Scheffel Haber hat zu verkaufen Heiligenpfleger Beutler.
E b h a u s e n.
Am Sonntag den 12. April ist mir ein weiß und braun gezeichneter Hühnerhund zugelaufen. Der rechtmäßige Eigenihümer kann denselben gegen Ersatz des Futtergcl- ! des und der Einrücknngsgebühr bei mir ^ abyolen. Seeg er, Waldschütz. !
Nagold.
Hübsche Unterärmel, schwarze und weiße Chemisetten empfiehlt in schöner Auswahl
Albert Gayler-
bei Kaufmann Kappler
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in Nagold.
Dem Herrn Conrad Herold hier bescheinige hiermit mit Vergnügen, daß mir der von demselben bezogene Mayer'sche Brust- Syrup. den ich auf den Rath meines Arztes gebrauchte, ganz vortreffliche Dienste geleistet, und kann ich denselben für Brust- leidende bestens empfehlen.
Mannheim, den 28. Mai 1858.
E. Streisguth.
Calw.
Sternkohleripreif e r
1. Sorte per Pfd. 52 kr., bei Abnahme von 10 Pfund billiger.
Gottlob Mohr.
Tages - Reuig beite».
Nottwcil, 29. März. (Schwurgericht. Fortsetzung.) Alle verließen miteinander das Wirthshaus und schlugen die Straße nach Engen ein. Außen vor dem Dorfe trennten sich Orsolin und Tisolt von den klebrigen und gingen wieder bis zu der Stelle im Wald, wo die Leiche lag. Um sie recht gründlich zu untersuchen, zogen sie ihr die Stiefel und Hosen ab und fühlten überall an ihr herum, ob Nichts am bloßen Leib verborgen sei, sie fanden aber Nichts mehr. Dabei schlugen sie, um den eingebroche- ncn Kopf nicht ansehen zu muffen,' dem Leichnam die beide» Rockflügel über den Kopf herauf. Daun gingen sie wieder zu ihren Genossen zurück, welche sie im Wirthshaus zur Tbalmühle trafen; sie erzählten ihnen, daß sie Nichts mehr gefunden, worauf Alle sehr niedergeschlagen waren. Von da an setzten sie ihre Reise über Engen hinaus bis zum nächsten Dorfe fort, wo sie übernachteten. Hier bezahlte V. Boso die gemeinschaftliche Zeche mit der östr. Einguldennote, welche ihm Önolin abgeliefcrt hatte. Am 9. Dezember kamen sie Abends in Schaffhausen an. Gelb hatten sie keines mehr und sie mußten am ersten Abend das, was sis im Wirthshaus verzehrten, borgen, und dafür ihre Pässe im Versatz lassen. Uebrigens fanden sie in Schaffhausen sogleich Arbeit und verdienten sich während ihres Aufenthaltes daselbst ein schönes Geld. Das Schuldbewußtsein, welches auf ihnen lastete, ließ ihnen keine rechte Ruhe, sie entledigten sich der meisten Gegenstände, die sie noch von Chiogna hatten und-behielten nur Weniges. Auch verabredeten sie, daß sie, im Falle sie gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden sollten, eben sagen wollen, daß sie bei Tuttlingen den Chiogua verloren hätten und Nichts von ihm wissen. Im Laufe der Untersuchung haben Orsolin und Tisolt umfassende, Viktor Boso und Anton Marcon weniger umfassende Bekenntnisse abgelegt, Franz Boso, seine Ehefrau und Baptist Marcon aber haben ihre Schuld in Abrede gezogen. Ueber den Leichenerfund bemerken wir nur, daß der Schädel des Getödtelen in 49 Stücke zerschlagen war.
-Der Gerichtshof besteht' aus dem Präsidenten OJ-Rath Bürger von^Tübingen, den Schwurrichtern OJ-Rath Stein und OJ-Affessor Glocker von-da, Oberamtsrichtcr Speidel von Balingen, Oberamtsrichter Strobel von Urach und Ober- amtsrichter Gmelin von Spaichingeii als Ersatzrichter. — Als Dollmetschcr fuiigiren der Pfarrer We-ißkopf von Beuron
und Sprachlehrer Lind» er von Tübingen. — 2. April. Bis heute wurde das Verhör mit den jüngeren 4 Angeklagten vorgenommen. Giacomo Orsolin (Vertheidiger Rechtskonsulent Dr. Rhcinwald von hier), ein zwar körperlich nicht besonders kräftig gebauter, dagegen wie es sich bei seiner Vernehmung zeigte, geistig begabter Bursche, mit langen über die Stirne hercinfallciiden dunkeln Haaren, blondem Schnurrbart, spitzer Nase, in eine braune Jacke und dunkle Hosen gekleidet, legt ein offenes aufrichtiges Bekenntniß über die schwere Thal, sowie über die Betheiligung seiner Genossen ab. Seine Heimathbehörde erthcilt ihm ein gutes Leumundszcngniß, und sagt, daß man an ihm nie eine Geneigtheit zu schweren Verbrechen wabrgenommen habe. Er erzählt, wie die ganze Gesellschaft in Erlenbach aller Geldmittel baar und ohne Arbeit fast rathlos bei einander in der Behausung der Familie Boso gewesen sei und wie auch der erschlagene Chiogna, allem nach ein gutherziger, dabei aber einfältiger Mensch, sich zu.ihnen gesellt habe. Da man bei ihm viel Geld vermuthete und man'eine Reise in die Schweiz beabsichtigte, um dort Arbeit zu finden, sei unter den Angeklagten bald der Gedanke erwacht, den Chiogna unterwegs umzubringen. Alle seien mit dem Plane einverstanden gewesen und ans dem ganzen Wege von Erlenbach über Heilbronn, Stuttgart, Neckarthailfingen, Rottenburg bis Tuttlingen habe man wiederholt davon gesprochen, den Chiogna aus der Welt zu schaffen. Ihm sei die Rolle zugefallen, mit seinem Beile den ersten Streich auf den Kopf des Chiogna zu führen. Insbesondere seien cs die Alten gewesen, welche fort und 'fort an ihnen gedrängt und gehetzt haben. „Ihr Jungen," haben Franz Boso und Battista Marcon geäußert, „seid nichts nutz, ihr macht viel zu viel Geschwätz, wenn wir noch jung wären, wir hätten es schon längst ausgeführt". Orsolin erzählt weiter, wie er zu wiederholten Malen sein Beil herausgethau habe, um zum Streiche ausznholcii, wie er aber stets wieder von der That abgestanden sei. Erst nach längeren inneren Kämpfen, dem fortwährenden Zureden und den Drohungen der klebrigen nachgebend, und weil es geheißen habe: morgen muß es geschehen, habe er sich endlich herbeigc- lassen, den verhäiignißvollen Streich zu führen. Noch kurz zuvor habe er gegen die Andern geäußert, daß er eS nicht thun könne, wenn er nicht zornig sei, worauf Viktor Boso gesagt habe, er wolle schon dafür sorgen, daß er zornig werde. Tisokt, welcher mit dem Vorschlag von Anfang an einverstanden gewesen, habe