doch mit den ungarischen zusammen auf 4 Millionen Gulden zu berechnen.
Wien, 26. Dez. Die in Aussicht gestellten strengen Maß. nahmen zur endlichen Bewältigung des Räuberwcsens in Ungarn sind nunmehr auf dem Papiere wenigstens ins Lebe» getreten. Mehrere Proklamationen des Statthalters in Ösen führen für eine Reihe von Comitaten die militärischen Standgerichte für Raub- vergehen ein. Ob dießmal wirklich Ernst gemacht werden wird, bleibt nach den bisherige» Erfahrungen noch abzuwarten. Das Standrecht ist schon mehrfach verkündet worden, ohne daß dem Räuberwesen ein Ende gemacht worden wäre.
Turin. König Franz hat seiner Finanznoth für eine Weile dadurch abgeholsen, daß er sein Silberzeug gegen 500,000 Fr. verkauft hat.
Aus verschiedenen Theilen Italiens, so auch aus Venetien wird von dem wachsenden Zwiespalt zwischen dem niederen und dem höheren Clerns berichtet. (Fr. I.)
Ein Jahreswechsel regt immer zu nützlichen Betrachtungen an. Ein Blick auf Rom und Paris z. B. bestätigt die alte erfreuliche Erfahrung, daß keine Suppe so heiß gegessen als auf- getragen wird. Im Anfang d. I. sah es aus, als wolle Napoleon seinem Freunde Victor Emanuel Rom sammt Pertiuenzieu mit Gewalt in die Tasche stecken — und jetzt? — Jetzt sind Kaiser und Papst gute Freunde und Napoleons Moniteur als der Herold römischer Herrschertugenben kündigt Franzosen und Rö- mern zum neuen Jahre große Verbesserungen im Militär, i» der Justiz und sogar sin den Finanzen des Kirchenstaates an. Die so schön schillernden Leuchtkugeln werden an einem der nächsten berühmten römischen Abende vom St. Peter aufsteigen, und wir bitten den gläubigen Leser »m so dringender, den schönen Augen- blick nicht zu verpassen, als derlei Leuchtkugeln rasch steigen und platzen, spurlos am Himmels verschwinde» und tiefe Finsterniß zurücklassen.
Der letzte Nachkomme des Reformators Calvin ist in Paris katholisch und dessen Tochter eine Nonne geworden.
Spanien. ;Die Londoner Korrespondent des „Constitn- tionnel" sagt, England gehe mit dem Gedanke» um, den Spaniern Gibraltar abzutreteu.
Die schweb ische Regierung hat dem Landtag eine Vorlage gemacht, welche die Ehe zwischen Christen und Juden erlaubt. Alle Stände gaben ihre Zustimmung, nur der Pricster- ftand nicht, aber hindern kann er die Sache nicht.
Kopenhagen, 28. Dez. Dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten sind von dem russischen und dem englischen Gesandten Noten insBetreff der dänischen Frage übergeben worden. Di- englische Note ist sehr energisch. (Fr. I.)
Se. Emin. der Cardiual-Erzblschos Morlot ist heule i20.) Morgen um 6'/s Uhr, verschieden, einige Stunden nach seinem zurückgelegten 67. Lebensjahre. Vor wenigen Tagen halte ihm der heil. Vater seine» apostolischen Segen aus telegraphischem Wege zugehen lassen; vorgestern hatte ihn der Kaiser besucht.
London, 26. Dez. Der „Expreß" meldet: „Königin Vic- toria bat eine zweite Auswahl aus Zschokke's Schriften (d. h. ans den „Stunden der Andacht") veranstaltet, und sie der Miß Rv- wan zur Veröffentlichung übergebe». Wie früher erwähnt, ist die englische Orthodoxie über diese von ihrem verstorbenen Gemahl ererbte Vorliebe für das als rationalistisch verrufene deutsche Erbauungsbuch nicht sehr erbaut.
London, 1. Jan. Eine Depesche der Times meldet ans New-Aork "om 20. Dez.: Der Unwille gegen die Regierung ist im Steigen begriffen, und es wird ein Cabinetswechsel gefordert. Die Verluste welche das Unions-Heer in der Schlacht bei Frede- ricksburg erlitt, sind ungeheuer. Von 1200 Mann der irischen Brigade blieben nur 250 am Leben. General Buirerfield verlor binnen einer Hallen Stunde 3000 Mann. Das Corps des Generals Hancock zählte 40 Trdte und 160 verwundete Offiziere. General Burnside hat weitere- Operationen ststirt- Die Uomoiis- truppen haben bei Kingston Lorlheile errungen. M'Clellan ist noch nicht zum Präsidenten Lincoln beschicken worden. Das Gerücht von Sewards Entlassung erhält sich. (K. Z.)
Ucber die Schlacht vor Fred ricksburg veröffentlicht die Times vom Samstag folgende,.«bereits im Auszug mitgetheilte Depesche ihres Correspondenten: „Newyork, 17. Dez. Niederlage der Unionisten. Die Schlacht vor Fredricksburg war eine
der heißesten und entschieden die allerunglückseligste dieses Krieges für die Unionsarmee. Die Truppen kämpften mit der entschlossenste» Tapferkeit, aber General Lee'S Position auf den die Stadt beherrschenden Höhen war unüberwindlich. Die föderirten Generale Bayard und Jackson fielen und General Meagher, von der irischen Brigade, wurde verwundet. Der Angriff der Föderirten wurde mit sehr schwerem Verlust ihrerseits zurückgeschlagen; man gibt die zahl der Gefallenen auf der Seite der Föderirten auf 10,000 an und nach einigen Berichten zum wenigsten aus das Doppelte. Der Kampf wurde am Sonntag und Montag nicht erneuert, indem die Föderirten an beiden Tagen mit Aufsuchung der Verwundeten und Beerdigung der Tobten beschäftigt waren. Am Montag Abend erließ General Burnside, nach einem kurzen und ernsten Kricgsrath Befehl, über den Rappahannock zurückzu- zlehen. Tie Bewegung wurde in der Finsterniß bei Sturm und Regen glücklich ausgeführt, indem die Conföderirten, diese Bewegung vermuthlich nicht wahrnehmeud, keinen Widerstand entgegensetzte». Die Potomacarmee ist jetzt in Falmouth und der Nachbarschaft gelagert, und die Wiutertanipagnc wird für beendigt gehalten. Große Unzufriedenheit herrscht in Newyork und Washington. Der Präsident ist aufgefordert worden, General Halleck und Sekretär Stanlon zu entlasse».
Allerlei.
— Folgen eines Katze» brate n s. In Landenburg starb vor einigen Tagen ein im kräftigsten Mannesalter stehender Kleinhänsler unter allen Anzeichen einer Vergiftung, und die Se- cirung stellte heraus, baß er wirklich durch Gift geendet hatte. Die Umstände der Vergiftung waren aber ganz eigenthüinlicher Art. Der Häusler Halle nämlich seit längerer Zeit gefunden, daß es »ur ein Vorurtheil sei, Hunde und Katzen nicht ebenso wie andere Hauslhiere verspeisen zu wollen, und er hatte an dem Genuß des Fleisches solcher Thiere ein derlei Wohlbehagen ge- sunden, daß er gch stets bemühte, diese Kost zu erhalten. Er patte nun auch zuletzt eine Katze verspeist, die ihrerseits wieder kurz zuvor eine matte verzehrte, die an Rattengift verendet war. Dieses Gift wirkte auch noch für den Häusler tödilich.
— Die New-Uork „World" schreibt: „ES sind täglich 4,000,000 Dollars erforderlich, um unsere (der Union) Ausgaben zu bepreile». 4,000,000 Dollar-Scheine, der Länge nach neben einander gelegt, würden sich über eine Strecke von 431 (engl.) Meilen erjirecken und in 54 Tagen de» ganzen Erdball umspänne». In einem Jahre würde e,n etwa 20 Zoll breiter ans Dvl- lar-Billelö bestehender Gurt gebildet sein, der sich um die ganze Erbe, d. h. aus einer Strecke von 24,000 Meilen binzöge. Ein Eisenvahuzug würbe täglich 12 Stunden in der Geschwindigkeit von 36 Meilen per Stunde zu fahren habe», wenn er die mit den Dollar-Scheinen, welche zur Bestreitung der Kriegskosten täglich ausgegeben werden, bedeckie Strecke zurücklegen wollte."
— Als Gegenstück zu den Heirathsanträgen in den Zeitungen ist im Schw. Merkur ein H e irathsa b schlag zu lesen. „Ein Willwer in den mittleren Jahren, protestantischer Religion, von erträglichem Außen,, in angenehmer Lebensstellung, Vater von zwei lieben Kindern, die für sein Herz genug sind, wünscht sich s nimmer zu verheiratheu und bittet daher die kuppelsüchtigen Znn- i gen Stuttgarts und der Umgegend freundlichst, ihn mit wohl- thuenbeiu Stillschweigen zu übergehen." ^
— Elektrische Orgel. In Cvmpiegne hat man dieser Tage die Erfindung eines Deutschen, die „elektrische Orgel", auf die Probe gestellt, die sie übrigens glänzend bestanden hat. Das Instrument soll eine ungeheure Vollkommenheit und Stärke besitzen. Die auf demselben gespielte Melodie wiederholte sich auf einem Piano, welches sich am entgegengesetzte» Ende deö Schlosses befand. Der Erfinder behauptet sogar, daß eine in Paris gespielte Melodie sich eben so gut in Petersburg wiederhole, wenn nur die Telegraphendrähte in gutem Stande sich befänden. — Das wäre freilich nur eine Anwendung des Systems der jetzigen Politik ans die Musik, da bekanntlich meh. 're europäische Höfe genau dasselbe Stück spielen, das in Paus angeschlagen wird.
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