ums Leben gekommen ist. In der Nacht vom letzten Samstag auf Sonntag hütete er in der Nähe von Huzenbach mehrere brennende Haufen, sowie eine Partie frisch ansgezogener, noch glühender Kohlen, die mit einem kleinen Bretterdach vor dem Regen verwahrt wurden. Als er gegen Morgen dieses Dach brennen sah', es an dem noch nicht brennenden Theile wegschaf- sen und auf den Rücken nehmen wollte, fiel er halb schlaftrun­ken mit dem Vorderteil) in den glühenden Kohlenhaufen, wäh­rend auf seinein Rücken das Dach sortbrannte und durch sein Gewicht ihm noch sein Entkommen aus den Gluthen erschwerte. So stürzte er sich nun, am ganzen Leibe fürchterlich verbrannt, noch in den nahe vorbeiflicßendcn Bach, um sich zu retten, hatte, trotzdem daß ihm die Nägel an den Händen weggefallen und die Hände fürchterlich anfgeschwollen waren, noch die Kraft, seine gänzlich verbrannten Beinkleider zu wechseln und sich bis zum nächsten Hanse in Hnzcnbach zu schleppen, wo er zusam­mensank und auf seinen Jammerruf ausgenommen wurde. Am ganzen Leibe förmlich geröstet, bot der Arme einen herzzerrei­ßenden Anblick, ohne daß ihm noch irgend hätte geholfen wer­den können, bis ihn der Tod in der folgenden Nacht von sei­nen gräßlichen Qualen erlöste. (S. M.)

Mainz, 3. Scpt. Zu der von dem Konnte deutscher Feuerwehren für dieses Jahr in unserer Stadt anberanmten Versammlung hatte sich eine überaus zahlreiche Menge von Teilhabern (etwa 300) aus vielen deuffchcn Städten eingcfuu- den. Ans Württemberg waren vertreten: Stuttgart, Ulm, Eß­lingen, Reutlingen, Plochingen. Nach einer Inspektion aller Feuerlöschgeräkhschasten mit Parade auf dem Schloßplatze und nach den Schulübungen im Hose des Nealschnlgebändes began­nen gestern Morgen 'um 10 Uhr die Berakhungen im Akadcmie- saalc des ehemaligen kurfürstlichen Schlosses. Den Gegenstand der Berathungen bildeten technische Fragen, wie z. B. die Ein­führung gleichmäßiger Gewinde und Schläuche, die Untersuchung über die beste Art' der Schläuche rc. Auf den Antrag des Hrn. Dr. Kaps aus Stuttgart wurde die Gründung einer Feucr- wehrzeitung beschlossen und zum Orte der nächflen Versamm­lung Augsburg gewählt. Um 4 Uhr Nachmittags hatte ein großes Manöver'an dem Hanse des Herrn Goldschmidt auf dem Gntenbergsplatzc statt, und bei einbrcchender Dunkelheit das imposante Schauspiel eines Schiffbrandes, durch dessen rasche Bewältigung die Löschmannschaft bewies, daß sie nicht allein zu Lande, sondern auch zu Wasser des wüthcnden Ele­ments Meister zu werden versteht. Heute Morgen entführte das Dampfboot die fremden Gäste zu einer Vergnügungsfahrt nach dem Rheingau und auf den Niederwald. (M. I.)

Mainz, 6. Sept. Die Königin von England ist heute Morgen auf der rheinischen Eisenbahn von Köln hier einge- troffen und sofort ohne weiteren Aufenthalt auf der Taunus- bahu nach Frankfurt abgereist. (M. I.)

In Berliner Fabriken werden jetzt ans Bestellung viele Gummischuhe für Schafe angcfertigt, welche solche bei feuchtem Wetter gegen die überhand nehmende Klauenseuche schützen sol­len. Für jedes Schaf sind vier solcher Schuhe nvthig, die zusammen 54 kr. zu stehen kommen.

Ans Wien vom 1. September wird derD. Zta." ge­schrieben:Im Proceß Eynattcn ist das letzte Wort gespro­chen worden. Bekanntlich hat sich der Feldmarschall-Lieutcnant und Vorstand der Armecverpflegung Frhr. v. Eynatten nach Entdeckung zahlreicher und ungeheurer Unterschleife im Herbst vorigen Jahres entleibt. Seine Frau, deren Verschwendung übrigens als Ursache seines Verbrechens angesehen wird, war in die Untersuchung verwickelt, und wurde nun dieser Tage vom Militärgericht abgeurtheilt. Der Spruch lautete auf drei Jahre schweren Kerkers. Doch wurde das Urthcil im Gnadenweg in Berücksichtigung der unschuldigen Kinder in drei Monate Arrest umgewandell. Die Baronin hat ihre Strafe bereits angetreten.

Mailand, 4. Sept. Die heutigePersevcranza" mel­det: Briefe aus Neapel vom 31. August berichten, daß der Plan des neapolitanischen Fcldherrn Bosco, bei Salerno eine Schlacht anzunehmen, aufgegeben wurde, da sein Heer in Auf­lösung und Desertion ist. Bosco kehrte nach Neapel zurück, und es scheint, baß Truppen bei Gaeta concentrirt werden.

Der Ministerrath verlangte vom König die Demission des Platz- commandanten Cutrostano. Man versichert, Garibaldi hätte sich am 1. September im Hafen von St. Eufemia mit einer großen Truppcnzabl eingeschifft, um gegen Salerno zu rücken. In Monte maggiore, in Sicilie», fand in der verflossenen Woche ein Ausstand der Bauern gegen die Bürger und die Geistlichkeit statt; der Erzpriester, 12 Edclleute, Frauen und Kinder wurden ermordet. Der Kriegsrath ließ 20 der Aufstän­dischen erschießen. (O. C.)

Turin, 3. Sept. DerOpinione" wird aus Toskana mikgethcilt, daß das Land von derdemagogischen Partei" nn- tcrwühlt werbe, welche durch Ricasoli's Schwäche kühn gemacht ist. Tie Presse erklärt sich selbst als Organ Mazziui's und findet in höheren Kreisen großen Anhang. In der Provinz Basilicata soll die Zahl der bewaffneten Insurgenten bereits 45,000 betragen. (Ocst. C.)

Turin. 6. Sept. Die Opinione erklärt aus Anlaß des Tagesbefehls des Generals Lamori ciöre, das Princip der Nicbtintervention sei nicht durchgeführt, so lange die päpst­liche Regierung nickt ihre fremden Söldner zurückschicke, die sic gegen den Nachbar versammelt babe. Dieser Krcuzzug gegen Italien könne ernstliche Unruhen Hervorrufen. Die Opi­nione fordert die päpstliche Regierung aus, ihre 20,000 Mann fremder Truppen zu verabschieden. Der Papst sollte cinsehcn, daß er um des Friedens Italiens willen aus unnatürlichen La­gen herausgehcn müpe, welche die Geduld aller Mächte er­müde. fT. d. S. M.)

Livorno, 7. Sept. Aus Neapel. Tie Brigade Cal- darelli ist zu Garibaldi übergegangen. Bosco hat aus Gesund­heitsrücksichten (l) verlangt, das Feld zu verlassen. Das Mi- nisterium hat dem König eine Denkschrift vorgelegt gegen die Verbringung der Flotte nach Triest (wohl um sie für das ab­solutistische System zu erhalten). (T. d. S. M.)

Florenz, 7. Sept. Aus Neapel vom 6. Abends. Der König hat sich »m 8 Uhr nach Gaeta eingeschifft. Vor der Abreise hat er die Strafe der Vcrurtheilten herabgesetzt. Ga­ribaldi speiste zu Cava (zwischen Salerno und Nocera).

(T. d. S. M.)

Aus Neapel: Der König Franz II. hat das Anerbieten der Königin Jsabella, ihm für den Fall, daß er Neapel ver­lassen sollte, ein Asyl in Spanien zu gewähren, angenommen.

^ ^ . ' lK- Z.)

Sire, nur nicht bombardiren lassen! bat der Erzbischof in Neapel den König; denken Sie an die armen Nonnen der 180 Fraueuklöster der Stadt!

Paris. 5. Sept. Die Patrie und das Pays erklären die Nachricht, daß Preußen und Rußland jedes 6000 Mann nach Syrien schicken werden, für durchaus unbegründet. (Jnd.)

Paris, 6. Sept. Die Patrie meldet: Gestern hat Ga­ribaldi in Salerno gelandet. Am 6. und 7. dies sollten die verschiedenen Corps der Insurgenten zu ihm stoßen und man glaubte, daß am letzten Tage eS zum Schlagen zwischen Nocera und Salerno kommen werde, wo die königlichen Truppen kon- centrirt sind und General Bosco eine sehr starke Stellung inne hat. Der König und seine Brüder waren bei den Truppen, und man glaubt, daß sie im Falle einer Niederlage sich nach dem festen Gaeta zurückziehen würden, was nur in Folge regel­mäßiger Belagerung genommen werden könne. Das Pays theilt als positiv mit, daß Garibaldi am 4. Palmi verlassen und am 5. d. zwischen Nocera und Salerno ans Land gegan­gen ist. Das ganze umliegende Gebiet war im Aufstande.

Ein englischer Gelehrter, Professor Way, hat ein neues elektrisches Licht erfunden, das alle frühem Entdeckungen an Intensität übcrtrifft. Die Weiße des Lichts kann nur mit der der Sonne verglichen werden. Das Licht wird erzeugt durch die Wirkung einer elektrischen Batterie aus eine bewegliche Säule Quecksilber. Bei einem am 7. Ang. auf einer Nackt gemach­ten Versuch erschienen alle Lichter in Cowcs ans der Insel Wigh düsterroth. Mit bloßem Auge konnte man in das am Vormast hängende Licht nicht sehen, das nicht größer als ein Pfennigstück erschien.

Die Gesundheit des Sultans ist sehr erschüttert. Die