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In der I. B. Metzler'schen Buchhandlung in Stuttgart ist erschienen und in der Unterzeichneten zu haben:

Repertorium der

evangelischen Kirchengesetze

in Württemberg

von G. A. Süskind und G. Werner.

I. Thcil. 1. Lies, (vollständig in 8 Lieferungen) ft 1 fl. 10 kr.

G. W. Zaijer'sche Buchhandlung iu Nagold.

2s» Walddorf,

Oberamts Naaold.

Wagen zu verkaufen.

Einen eisernen, starken, zwei« spännigen Wagen, fast noch neu.

_stnnint de» Leitern, verkaufe ich

am Dienstag den 10. Januar 1860, und können Liebhaber solchen jeden Tag cinsehen. Chaussenwirth

Gänßle's Wittwe.

D i e n ft n a ch r i ch t e n rc.

Seine König!. Majestät haben vermöge höchster Entschließung die Stelle eines Proteffovs am oberen Gpmnasium zu Heilbrvnn, sowie die Stelle eines Vorstandes des dortigen Pensionats dem Rektor der Latein- und Realschule in Cannstatt, Kraut, die an dem oberen Gym­nasium in Rottwcil erledigte Profefforsstellc dem Professoratsvei Weser Ott daselbst gnädigst übertragen; auf die in Höchst-Jhrem Patronat befindliche kathvl. Pfarrei Dnnningcn den Präzcptoratskapian Göser in Friedrichs Hafen gnädigst ernannt; den Rittmeister E. von Neubronn des 4. Reiicrrcg. zum I-, und den Lieutenant v. Geinmingen des l. züm 4. Reitcrreg. gnädigst versetzt; dem quicscirten Bataillonsquartier­meister Klotz, seinem Ansuchen g>mäß, die Entlassung aus dem Kgl. Militärdienst gnädigst crtheilt; den Kommandanten der Rciterdivision, Generalmajor Grafen v. Linden, wegen körperlicher Dicnsiuntiichtig- kcit mit der gesetzlichen Pension in den Ruhestand gnädigst versetzt; die Oberamtsrichtersnelle in Neckars»!», dem Oberamtsrichter Ganzhorn in Aalen gnädigst übertragen; auf die Gcrichtsaktuarsstclle in Schorn­dorf den Gerichtsaktnar Steeb in Ncckarsulm, auf die in Urach den Gcrichtsnotar Bender in Münsingcn, ihrer Bitte gemäß, gnädigst ver­setzt; die Amtsnotars stelle in Mengen dem Justizrefercndär l. Kl-, Fun- kcnw eh vonObcrmarchthal, gnädigstübertragen; dieRevisorenKlumpp bei der Eiscnbahnbaukommission und Rank bei der Oberrechnungskam- mer gegenseitig gnädigst versetzt; die beider Eisenbahndirektion erledigte Revisorsstelle dem Hülfsarbeitcr Schräg beim Oberrcchnungsrevisorat gnädigst übertragen; die auf der Eisenbahnstation Umniendorf errichtete Posterpcditio» dem Eisenbabneinncbmer Horn daselbst, die neu errich­tete Postcrpedition in Böbmcnkirch dem Posthaltcr Hillcnbrand da­selbst. und die neu errichtete Posterpcditien Großgartach dem Wundarzt und Acciser List daselbst mit dem Titel als Posterpcditcr gnädigst verliehen.

Der kath. Schul-, Meßner- und Organ,stenricnst in Walrhausen, QA- Ncrrsbcim, wurde dem Schulmeister Gehring in Dirgenhciin, der in Durchbausen dem Schulmeister Söll in Bilecchingcn, der cv. Schuldienst zu Grantschen dem zum Schulmc.stcr in Agcnbach ernannten, dieser Stelle aber auf sein Ansuchen wieder enthobenen Untcrlchrer Eg­ger in Plochingen, der zu Agcnbach dagegen dem Amtsverwescr Stotz zu Hünerdurg und Meistern, der katb. Filialsckul- und Meßnerdicnst in Laibach dem Schulamtsvcrwcser Silbcrzahn in Durchhausen, der kath. FiUalschuldicnst in Hachtcl dem Unterlehrer Scherba»er in Salz- sietten, rer kath. Schul-, Meßner- und Organistendicust in Amrichshau- sen dem Schulmeister LctzguS in Dreitenbach und der mit der Meßncrei an der Stiftskirche zu Comburg verbundene zweite kath. Schuldienst in Steinbach, OA. Hall, dem Schulmeister Dcibele in Wimmenthal übertragen.

Gestorben: Zu Grünft-gen, ON. Ricdlingen, Pfarrer und Schulinsrektor Wirth, 45 I. alt; z» Stuttgart Kameralvcrwalter, Finanzrath a. D-, v. Scholl, R. d. O- d. w. K-, 84 I. alt; zn Alt- hcngstcrt der cv. Schnlmeistcr Fischer, 62 I. alt; zu AulcndorfWund­arzt und Geburtshelfer Beutele.

Tugtö - Reuig!; ei ten.

* Nagold, 28. Dez. Die Weihnachten sind hier sehr still und geräuschlos vorübergegangen, indem die Beschaffenheit der Wege weder Schlittenfahrten noch sonstige Ausfluge zu- licßen; dagegen war z» Befriedigung des religiösen Bedürfnis­ses in Kirche und Hausandackkcn wie immer Gelegenheit genug geboten. Am Schluffe der Feiertage wurde jedoch auch für die, die etwas mehr lieben als Kirche und das stille Familienleben, ein kleiner Genuß verschafft durch eine Production des Kir- chengesangvereinS im Gasthaus zum Hirsch, welche die ziemlich zahlreichen Theiiuehmer wohl noch mehr befriedigt hatte, wenn mehr »euere, und vielleicht auch weniger kirchliche Lieder zum Bor­trag gekommen wären. Am gleichen Abende wurde, wie alle Jahre, auf dem Rathhansc auch Heuer wieder den Klein- kindcrschülern eine kleine Ehristvescheerung bereitet,

Herrcube r g, 21. Dez. Ans dem heute vom Vorstand des landwirtbschafkliche» Vereins erstatteten Rechenschaftsbericht entnehmen wir, daß der Weinbau im untern Theile des Bezirks sich zum Vortheilc der Weingärtner sehr gehoben hat. Der­selbe ertrug durchschnittlich per Morgen 2 Eimer ft 42 fl., wo­

durch sich der Ertrag für den Morgen auf ungefähr 84 fl. stellt. Noch günstiger steht eS mit dem Ergebnisse des HopfenbaueS, der immer mehr Eingang findet. Der durchschnittliche Ertrag stellte sich per Morgen auf 5 Centner ft 65 fl., was, auf den Morgen berechnet, 325 fl. ergibt. Im Ganzen wurden 31? Centner Hopfen gewonnen, welche einen Ertrag von 20,605 fl. abwarfen. Auf der Station Herrcnberg wurden Heuer 16,000 Centner Rüben L 30 kr. abgelieferl. (St.-A.)

Tie vor vier Wochen zn Hilfeleistung bei Herstellung der beschädigten Eisenbahn zwischen Nürtingen und Metzingen dahin abgegaiigene Pionnier-Ablheilnng ist wieder in Ulm eingcriickt. Vor dem Frühjahr kann aber diese Dammstcllc nicht wieder be­fahren werden.

In Würz bürg ertränkte sich am vorletzten Sonntag ein ehemaliger Knlscher, der als Vorbereitung zum Selbstmord noch 44 Seidel Bier, die er aber unbezahlt ließ, getrunken halte.

Berlin, 24. Dez. Alles deutet darauf hin, daß mit der dänischen Regierung in der holsteinischen Frage kein Scherz gemachr werden wird. Nicht nur wird der Bnndestagsgcsandte bald, mit ansreichenden Instruktionen versehen, nach Frankfurt znrückkehren, sondern eS werden für den Fall, daß Preußen eine aclive Rolle in der Sache zufallen sollte, die erforderlichen Vor­kehrungen getroffen, daß es nicht a» seiner scheinbar verwund­baren Stelle getroffen werden kann. (Fr. I.)

Bonn, 26. Dez. Heute ist ein Tag, den wohl, so weit die deutsche Zunge klingt, fühlende Herzen mltfciern wer­de». Ernst Moritz Arndt vollendet beute i» voller Frische des Leibes und der Seele sein neunzigstes Lebensjahr. In Ausführung des am 9. d. Mls. gefaßten Beschlusses, wurde dem hochverehrten Manne vo» den Vertretern der Stadt Köln heute Vormittags Lurch eine Deputation der Bürgerbrief über­reicht, durch welchen ihm das Recht eines Ehrenbürgers ver­liehen wird. (K. Z-)

Wien, 22. Dez. So eben erfahren wir, daß der Kai­ser vorgestern das Gesetz über die Judenemancipation genehmigt hat, nachdem von verschiedenen Seilen die größten Anstrengun­gen gemacht wurden, um den Kaiser zu bewegen, dem von sämmtlichen Ministern befürworteten Gesetze die Genehmigung zn verweigern. Die sehr entschiedene Haltung der Minister soll jedoch zuletzt den Ausschlag gegeben haben. (Fr. I.)

Wien, 24. Dez. Die Elite der Aristokratie, welche in Staatsdiensten ist, hat den Beschluß gefaßt, ihre Gagen und sonstige Emolnmcnie dem Kaiser zu Füßen zu legen, d. h. um­sonst zn dienen, um dadurch den Staatsschatz zn erleichtern, und andererseits um verdienstvolle Männer, die in letzter Zeit vensionirt wurden, zn unterstützen. Fürst Windischgrätz, der Feldniarschall, soll diese Idee angeregt habe», und bis heute nennt man folgende Thcilnehmcr an diesem Projcct: drei Fürste», Liechtenstein, Edmund Schwarzenlwrg-Lobkowitz, Clam- Gallas, Wimpffen, Grünuc, Reischach, alle reiche Dynasten; überdies; sollen sämmkliche Erzherzoge, welche Privatvermögcn besitzen, schon früher dem Kaiser einen ähnlichen Antrag auf fünf Jahre gemacht haben. Sie sehen, der Adel will in die­ser Beziehung seine Schuldigkeit thun und den Thron stützen.

(Mg. Z.)

Wien, 28. Dez. Ein kaiserl. Handschreiben befiehlt, daß die Nekrutenstcllnng für 1860 unterbleibt, da der Kriegs- stand der Armee beinahe vollzählig ist. Gestern ist das Ge- werbegcsetz in dem Reichsgcsctzblatt erschienen, welches die Ge- wcrbcfreihcit ausspricht. (?i- D. d. H. T.)

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