Wenipreiszettel.

Hessigh eim, den 17. Okt. 4260 ff. Feil noch 150200 E. Stadt Cannstatt, den 18. Ott. Mittelgewächs 5060 fl. Berg- Wein 6470 fl. Zuckerbergwcin von Pfeiffer roth 136 fl-, weist 110 fl. Vorrath noch ungefähr 300 E. Hcdclfingen, den 18. Okt. 4854fl. Vorrath 150 E- Uhlbach, den 17. Okt. Preise halten sich von 55 bis 66 ff- Fellbach. Bcrgwein 7790ff. Mittelgcwäcbs 5062 fl. Feil noch ungefähr 130 Eimer. Stadt Eßlingen, 10. Okt. 44 bis 50 fl. Noch ziemlicher Vorrath. Mcttingcn. 5564 fl. Vorrath noch 100 E. Rudern. 5062 fl. Vorrath 175 E. Sulzgries. 5052 fl. Vorrath 250 E. Asper.g, den 18. Okt. Verkäufe zu 46 bis 62 ff-, reiner Bergwcin 7080 fl. Vorrath etwa 250 E. Stadt Tübingen, den 18. Okt. Lese beendigt. Ertrag 1500 E. Verkauf sehr lebhaft zu 4049 fl., einiges zu 3640 fl. Noch seil 500 E. Großheppach, den 18. Okt. Einige Käufe zu 45, 48 und 55 fl. Noch Vorrath. Strümpfelbach, den 18. Okt. 4448 fl. Noch seil 3'0 E- Stadt Wcinsdcrg, den 18. Okt. Weißes Gewächs 3646 fl., rothes Gewächs 5570 fl. Unter den Keltern noch etwa 200 Eimer feil.

Tuges - Neuigkeiten.

-Z- Altenstaig Stadt. Im vorigen Jahre habe ich Veranlassung genommen, über den reichen Ertrag der von I. Gg. Müller, Tnchscheerer hier, in seinem Garten an der Thalstraße gepflanzten Reben in den Spalten dieses Blattes Etwas zu sagen. Heuer liegt hiezu nicht minder Grund vor. Der Stand der Reben war Heuer ein ausgezeichneter, und hat den von fernd weitaus übertroffen. Mit Freude sah Müller der Zeit entgegen, wo er den Ertrag einbeimscn, und Wein aus eigenem Erzengniß genießen konnte. Diese Freude wurde ihm jedoch verdorben, denn eines TagcS machte er die unan­genehme Entdeckung, daß der größte Theil des Nebencrtrags von fremden Händen weggenommen worden war. Allgemein war man über diese boshafte That, die, wie cs sich bald her­nach herausstellte, von 4 noch schulpflichtigen Buben begangen wurde, entrüstet.

Stuttgart, 19. Okt. Dem Vernehmen nach wird cs nicht mehr lange anstehen, bis unsere Gesammt-Jnfauterie mit dem vstrcichischcn Gewehre bewaffnet sein wird. Tie bisherige Miniobüchse schoß zwar vortrefflich, war aber wegen zn groben Kalibers zu plump und zu schwer zu handhaben, sollte eine abermalige Feldausstellung nothwendig werden, so werden die älteren Miuiägewehre eine vortreffliche Wage für die Landwehr bilden. (H- T.)

Gmünd, 15. Okt. Se. Maj. der König äußerte seine allerhöchste Zufriedenheit mit den Schießübungen, die mit der gezogenen Kanone angestellt wurden. Man schoß ans 1600, 1800 und 2'st)0'. Selbst in der letzteren Entfernung traf die Spitzkugel das Schwarze. Bei den ersten Bersuchen mit der Kanone flog die Kagcl nicht selten weit über das Ziel hinaus in den hinter Demselben befindlichen Wald, wo mancher Baum zerrissen wurde. Jetzt aber haben sich die Kanoniere so einge­übt und einstudirt, daß sie des Zieles sicher sind. Gutem Ver­nehmen nach hat General v. Baur die Ausrüstung einer Bat­terie (8 Kanonen) mit gezogenen Kanone» beantragt und wird dieselbe kommenden Winter ins Werk gesetzt werden. (D.V.)

Der 15. Oktober, des Königs von Preußen Geburts­tag, ist dicßmal sehr still vorübergegangen. Ein alter litthaui- schcr Bauer traf in Potsdam ein, nachdem er die ganze Tour zu Fuß znrückgelegt hatte, um den König gesund zu machen; er tonnte aber nicht vorgelasseu werden.

Neiße (Obcrschlcsicn), 18. Okt. Der Kaiser von Oest- reich wird zur Begrüßung Kaiser Alexanders nach Myslowitz reisen. (A. Z.)

Breslau, 15. Okt. Der Prinz-Regent wird am Mon­tag mit dem russischen Kaiser, der Thronfolger am Donnerstag hier eintreffen. (Mg. Ztg.)

Wien, 12. Okt. In klerikalen Kreisen wird erzählt, der Kaiser habe den päpstlichen Nuntius zn sich bescheiden las­sen, und seinen bestimmten Willen ausgesprochen, zum Schutze des Papstes mit bewaffneter Hand einzuschreiten. Wenn man auch die mit solcher Bestimmtheit austretcnde Nachricht nicht unbedingt glauben, vielmehr annehmcn will, daß die Erzähler ergänzen, wo die Wahrheit ihre Wünsche nicht ganz befriedigen mochte, so darf doch das Ganze nicht als aus der Luft gegriffen

gelten. Zur Entscheidung drängen die Dinge in Italien, und wenn dieselbe erfolgt ist, dürste cs wohl an der Zeit sein, die deutsche Frage zn stndircn. (N. Z.r

Wien, 14. Okt. In Verona ist gegenwärtig eine Com­mission in Thätigkcit, welche die Ursachen der während des letz­ten Feldzuges stattgehabten mangelhaften Verpflegung der Trup­pen zn erheben und einen ausführlichen Bericht an'den Kaiser zu erstatten hat. Es sollen bei dieser Gelegenheit die merk­würdigsten Entdeckungen gemacht worden sein und Civil- wie Militär-Beamte arg compromittirt erscheinen. Daß alle Ver­pflegungs-Bedürfnisse in überreicher Menge vorhanden waren, ist gewiß; cs fragt sich daher, was damit geschehen ist, da man weiß, daß sie für Diejenigen, für welche sic bestimmt wa­ren, für die Truppen nämlich, nicht verwandt worden sind. Großartige Unterschlcife müssen demnach stattgefnuden haben. Wie man die Rechnungen zusammen zu stellen Pflegte, ergibt sich am besten daraus, daß sich in denselben Posten vorfinden, deren Unrichtigkeit auf der Hand liegt, wie z. B. 30,000 Zwan­ziger für Zündhölzchen u. s. w. (K. Z.)

Der kath.-Pfarrer Süß in Te plitz hat für die dortigen Protestanten einen Acker auf seine Kosten augekauft und ihn zu einem Friedhof für Protestanten Herrichten lassen, weil Prote­stanten und Katholiken nicht mehr neben einander ruhen sollen.

Von der italienischen Gränze, 12. Okt. Wir ha­ben Nachrichten ans Turin, welche für die demuächstige Ge­staltung der italienischen Angelegenheiten von großer Wichtigkeit werden können. Es wird nämlich in den dortigen diplomati­schen Kreisen allgemein versichert, daß Napoleon von dem sar- dinischcn Kabinet eine sehr bedeutende Summe für die Kosten des italienischen Krieges verlangt habe. Da die piemontesische Negierung, welche ohnedieß schon finanzielle Verbindlichkeiten genug gegen Frankreich hat, sich fortwährend in den größten Geldverlegenheiten befindet, in keinem Fall aber im Stande sein wird, die französischen Forderungen zu befriedigen, so herrscht vielfach die Anstckt, daß cs von L. Napoleon eigentlich auf die Abtretung von Savoyen abgesehen sei. Graf Cavour soll in dieser Beziehung sehr weitgehende Verbindlichkeiten gegen den Kaiser eiiigegaugen haben.. Ja man hält cs selbst nicht für ganz unwahrscheinlich, dag dieser seine Hand auch nach Nizza ausstrecken werde. König Victor Emannel wird sich freilich dagegen sträuben, allein cs wird ihm wenig helfen. Napoleon ist seiner Sache insofern gewiß, als er die Lombar­dei noch nicht förmlich abgetreten hat, und seine Truppen noch im Lande stehen. (Fr. Pstz.)

Turin, 12. Okt. Die Friedcnsbedingnngen, wie sie in Zürich stipulirt wurden, sind nicht »ach Wunsch ausg'iallen. Man hatte sich geschmeichelt, daß die beiden Festungen Peschicra und Mantua, als zur Lombardei gehörig, auch derselben ver­bleiben würden, allein dem war nickt so.Die von den bei­den Kaisern in Eile auf ein Stück Papier hingeworfencn Frie- dcnsbcdingungen vonVillafranca", sagt dieOpinione", wurden von Oestreich geltend gemacht, um auch die geringste anderweitige Gränzbcstiminung zu verhüten, und der Kaiser der Franzosen hat in diesem Punkt Oestreich unterstützt, wie er in der Frage der lombardischen Schuld Piemont unterstützte." Es ist ein Friede, wie man ihn sich eben pur korcs majouro gefal­len lassen muß, und ich denke, Oestreich ist so wenig mit dem Frieden zufrieden als Piemont. Die Frage von der Regent­schaft des Prinzen Carignan in Centralitalicu, welche ich in einem meiner letzten Schreiben für unwahrichcinlich oder wenig­sten für verfrüht betrachtete, beschäftigt nun dennoch unser» Miiiistcrrath. Der Prinz soll mit voller köuigl. Gewalt anSge- stattct und ihm zwei Minister, einer für den Krieg und der andere für politische Angelegenheit, zur Seite gegeben werden. Die bisherigen Regierungen sollen bestehen bleiben, allein der Regentschaft in so fern untergeordnet werden, als cs in der Befnguiß derselben liegen wird, dieselben abzubernfen, zn er­setzen und neu zu gestalten. Tie Regentschaft soll ihre Macht­vollkommenheit auch über die Nomagna erstrecken, was sclbst- vcrständlich zn neuen Verwicklungen Anlaß geben wird, wenn die Frage in Betreff der Legationcn nicht vorher auf andere Art gelöst sein sollte. (A. Z-)