* Schwarrwald-Heimat
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Das Äoe clee
In einein Augenblick größten Schmerzes, gleich-' lam an der Bahre seines Sohnes, dessen Tod ihm soeben bekanntgeworden war. hat Goethe jenen Brief an Zelter geschrieben, in dem es beißt: „Istemo ante olritum treatus ist ein ZHort, das in der Weltgeschichte figuriert, aber eigentlich nichts sagen will Sollte es aber mit einiger Gründlichkeit ausgesprochen werden, so müßte es heißen: „P r ü- fungen erwarte bis zuletz tl"
Hier nun allein kann-der große Begriss der Pflicht uns aufrechterhalten. Ich habe keine Sorge, als mich physisch im Gleichgewicht zu bewegen: alles andere gibt sich von selbst. Der Körper muß, der Geist will, und wer seinem Wollen die notwendigste Bahn vorgeschriebe» steht, der braucht sich nickt viel zu besinnen "
Wir. die wir in brennenden Terrornächten dem Chaos ins Auge blickten und dennoch vor dem Morgengrauen wieder Ordnung und Willen lebendig schassend an ihrem Platz sahen, misten einem Goethe dieses Wort zu danken Er ha» hier weit über die Zeiten und Umstände hinweg dem leidgestählten, ge- prüsten Menschen ins Herz geblickt. Und er hat mit anderen Worten Schillers Mahnung erneut her- oufbeschworen: „Wenn etwas stärker als das Schicksal. dann ist'« der Mut. der's unerschüttert trägt.'
Es hat da wenig zu sagen, ob der SchassenSkretS. in dem wir stehen, groß oder klein ist. Man kann nur bestehen oder man kann versagen, ein für allemal Denn dieses ist uns klargeworden: wir stehen alle für eine Sache, und eS gibt für ein banges Gemüt keine heimliche Zuflucht vor der Verpflichtung, die uns mahnt und antreibt, die uns aber auch stärkt und die uns adelt Erst später« Zeiten werden ganz ermessen können, was der einzelne in unseren Tagen hingab. was er still und klaglos und mit berechtigtem Stolze an Opfern aufzuweiscn hat Ent- cheidend ist allein, daß das Tor der Prüfung durch- chrilten wird
Niemand denkt daran, das verkleinern zu wollen, was heute geleistet werden muß Niemand ist auch so töricht, hinter tönenden Phrasen die nackten Rea- litäten zu verbergen Nur das beste und das lauterste Erz besteht einen Läuterungsprozeß. und wir haben zu beweisen, daß uns der härteste Schlag nicht in die Knie zu zwingen vermochte.
landwirtschaftlich nicht genutzte Uecker, hat die Stadtgemeinde gepachtet.
Die Anerkennung der Stadt als „Luftkurort" hat besonders in den beteiligten Kreisen Freude und Genugtuung hervorgerufen. Man ist sich jedoch im Klaren darüber, daß diese Anerkennung nicht allein ein erreichtes Ziel bedeutet, sondern weit mehr eine Verpflichtung für die Zukunft. Kurort sein, verpflichtet zu besonderen Leistungen, zu denen in erster Linie auch die Pflege des äußeren Gesichtes der Stadt und die Erhaltung der Straßen, Wege und öffentlichen Anlagen zählt. Der Krieg hat hier manchen Mangel entstehen lassen, z. B. Schäden an Straßen und Gehwegen, die es auszubeßern gilt. Mit Mißvergnügen stellt der kritische Betrachter fest, daß vor allem außen um die Stadt nicht alles in Ordnung ist. Gerade hier kann der . Einzelne mit für Abhilfe sorgen, wenn er durch Wachsamkeit Und notfalls energisches Einschreiten gegen die sich leider häufenden. Zerstörungen an Sicherheitsgeländern und Ruhebänken angeht. Ein eigentümlicher „Kraftsportler" hat kürzlich sogar Sicherheitssteine herausgewuchtet und über die Böschungen heruntergeworfen! Die öffentlichen Einrichtungen und Anlagen der Stadt sind auf den Schutz durch die Allgemeinheit angewiesen. Jeder ist aufgerufen, ein wachsames Auge anf ihren Pfleglichen Zustand zu haben.
Nagolder Standesnachrichten
Monat Atzt« 1944
Geburten: Pacher, Haus Helmut, Nagold; May e-r, Peter, Walddorf; Kurz, Werner, Nagold; Schuon, Gertrud Gisela, Nagold; Sterr, Hans Klaus, Nagold; Deuble, Heinz Gottlteb, Nagold; Ufer, Heinz Wilhelm, Eb- haufen.
Heiraten: Ewald Stnkcnberg, Uffz., Bremen, mit Angeborg Trüker, Sekretärin, Stuttgart; Emil Roller. Flaschner, Gültlingen, mit Mary Schormann, Angestellte, Nagold; Heinz Stoye, Fabrikarbeiter, Gnadau-Saale,
mit Lore Raus er, Haustochter, Nagold/ Werner Frey, Konditor, Münchberg/Obersr., mit Maria Mayer, Kontoristin, Nagold; Gerhard Dinkelacker, Leutnant, Sindelfingen, mit Helene Klotz, Sekretärin, Nagold.
Sterbefälle: Dorothea Hirneisen, geb. Bechtold, Schuhnracherswitwe, 70 J^ Nagold; Eugen Wilhelm Knöller, Elektromonteur, 40 I., Nagold; Theodor Fritz Ho ff mann, verh. Schreiner, 65 I., Nagold; Maria Elisab. Pfnrr, geb. Ebinger, Pfarrers-Wstwe, 74 I., Walddorf: Wilhelm Friedrich Eugen Dürr, Kaufmann, 36 I., Nagold; Karl Beutler, verh. Stattons- schaffner i. R., 70 I., Nagold-Jselshausen.
Wir sehen iin Ailm:
Ueber das Wochenende bringt das „Bolks- theäter Calw" ein reizvolles DoppKpro- gramm. Es laufen der volkstümliche Ufa-Film »Der Edelweißkönig", nach Ganghofers bekanntem Roman gedreht, mit Hansi Knoteck und Paul Richter, sowie dir groß ausgestattete Filmoperette „Das Schloß imSüden" mit Viktor de Kowa, Liane Haid u. Paul Kemp. Dazu der wertvolle Kulturfilm „Deutsche Vergangenheit". — Im „Tostftlmtheater Nagold" sehen wir die entzückende, psychologisch fesselnde Filmkomödie „Die Gattin", ein Spiel um Liebe und Ehe, mit Willy Fritsch, Jenny Ingo und Viktor Staat.
Anderthalb Millionen beim Wehrschreßea
Im April beteiligten sich 1 400 000 Männer der kämpfenden und schaffenden Heimat an dem von der SA. durchgefübrten „Wehrschieben dcSdeut- schen Volkes" In der kommenden letzten Woche des Wehrschießens werden noch Tausende von Männern dem Ausruf des Stabschefs der SN zur Bekunduna ihrer Webrbereltfchaft „nd ihres unbeirrbaren Sicgeswillcns Folge leisten.
in
Es muß erneut daraus htugewiesen werden daß auch blaue Lampen so abzuschtrmen sind, daß tbr Licht ledialich nach unten, keinesfalls nach den Sxiten oder gar nach oben scheint Auch blaues Licht ist auf große Entfernung zu erkennen
Soeben erschien in Krakau unter dem Titel .Plo- nler-Kalalog 194-1" ein Verzeichnis der Brief- marken der Generalgouvernements und des ehemaligen Polen.
Himmelfahrt und Fronleichnam sind Werktage
Mit Rücksicht aui die besonderen Ersorderniste des Krieges sind der Himmelsahrtskag und der Fronlcichnainstag auch in diesem Fahre aus den jeweils nachfolgenden Sonntag verlegt Kirchliche Feierlichkeiten aus,Anlaß dieser Feier- tage sind ebenfalls auf den nachfolgenden Sonntag zu verlegen und genießen an diesen Tagen den bisherigen reichs- und landesrechtlichen Schutz. Der 18 Mal und der 8 Juni sind Werktage.
Schulung der Nuhkraftrvagenfahrer
Nach einer Anordnung des RrichSverkehrSmIni» siers haben sich die Fahrer der rotbewlnkelttn Nutzkrastsahrzeuge — Kraftomnibusse. Lastkraftwagen »nd Zugmaschinen — bis zum 3t Dezember 1944 einer technischen Schulung und Hand- merklichen Ausbildung durch das NSKK zu unterziehen und sich zu diesem Zweck sogleich, bl« zum 31 Mai ISI4 bei der Verwaltungsbehörde, oeni Fabrbereitschaslssührer zur Teilnahme an einer solchen Schulung und Ausbildung z» melden Den genauen Zeitpunkt der Meldung bestimmt im Einzelfall die Mittelbehörde. der Bevollmächtigte kür den Nahverkehr im Benehmen mit der zuständigen NSKK-Molorgruppe Neben dem Ara,l- sahrzeugfükrer selbst ist der Kraftfahrzeughafter für Ke Meldung verantwortlich. Dir Fahrerlaubnis )cr Klasse 2 und 3 berechtigt vom 1 Januar 1945 an aus KtieySdauer zum Führen von rotbewin- 'cltrn Nutzkraftsahrzeugen der genannten Art nur. wenn der Führerschein einen Vermerk trägt, »aß der Inhaber durch das NSKK. geschult ist.
Nagolder Stadtnachrichlea
Iin Kriege darf nutzbarer Boden nicht brachliegen. Die Stadtgemeinde hat deshalb schon im vergangene» Jahr einen Teil ihrer öffentlichen Grünanlagen in 70 Parzellen aufgeteilt und die Stücke als Gartenland an Kleingärtner abgegeben. Nachdem sich Heuer neue Nachfrage nach Kleingärten zeigte, wurden von der Stadt dieses Frühjahr weitere S<^ Länder in der Kehrhalde zur Verfügung gestellt, auf denen bereits fleißig gearbeitet worden ist. Täglich kan» man noch Feierabend die Gartenfreunde hier emsig am Werk sehe». Den benötigte« Boden, es handelt sich um
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Montag beginnt die 4. Reichsspinnstoff-, Wäsche- u. Kleidersammlung im Kreis Calw
Der mit der Durchführung der 4. ReichSspinn- stofs-Sammlung im Kreis Calw beauftragte KreiSwirtschaftsberater der NSDAP, teilt mit:
Dte Sammelstellen im gesamten Kreisgebtet öffnen am Montag ihre Tore zur Entgegennahme von Aitsptnnstoffen, Wäsche und Altkleidern. Die Bevölkerung wird gebeten, alle bereitgestellten Altstoffe möglichst unmittelbar.den Sam- melstrllen zu übergeben. Wer nicht in der Lage ist, dte Altstoffe in der Sammclstellc abzulieferii; hat Gelegenheit, am Mittwoch, dem 17. Mai, dieselben der Schuljugend auszuhändigen. Die gesamte Schuljugend des Kreises ist an diesem Tag von morgens 9 Uhr ab unterwegs und geht von HauS zu Haus, um auch den letzten Faden heran- zuholen. Außer den Spinnstoffen sammelt die Schuljugend noch sämtliche Arten Altpapier, sowie Folien, Tuben, Flaschenkapseln und Stanniol.
Volksgenosse», Hausfrauen des Kreises! Denkt daran, daß die Altstoffe für Aufgaben der Rüstungswirtschaft dringend gebraucht werden; z. B. zu Wattierungen für Tarnauzüge, Wolldecken usw. Hier darf cs keine Wenn und Aber geben, sondern nur die entschlossene Bereitwilligkeit, alles irgendwie entbehrliche herzugebc». Dort, wo noch nichts geschehen ist, muß sofort der Angriff auf den Lumpensack und den Altkleiderkasten beginnen!
Heindhosen, Schlüpfer, Unterkleides Nachthemden. Kinder-, Bett-, Lisch- und Haushaltswäsche, einerlei ob guterhalten oder stark ausgewaschen, ausbesserungsfähig oder zerrissen.
Kleidung aller Art, sowohl gutcrhaltene und tragfähige als auch ausbefferungsbedürftige, zur Umarbeitung geeignete oder auch abgetragene, und zwar: Männer- und Burschenoberklecdung, z. B. Anzüge (Straße,;-, Sport-, Reit-, Schi-, Trainings-, Monteur-, Gesellschoftsanzüge); Jak- ken (Sakkos, »Jacketts, Klub-, Reit-, Schi-, Trainings-, Berufsjackcn); Joppen (Wolljoppen, Lodenjoppen, Stutzer); Westen (auch Wollwesten, Sweater, Pullover): Hosen (lange Hosen, Sport-
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Was wird durch dir Sammlung erfaßt?
Gesammelt werden Altsptnnstoffe (Lumpen) jeder Art aus Wolle, Halbwolle, Baumwolle, Zellwolle, Leinen, Kunstseide, Seide, Jute und Hanf sowie nicht mehr tragfähige Kleidungsstücke, alte Wäsche, Krawatten, Strümpfe, Stoffreste aller Art, alte Fahnen, Gardinen, Vorhänge, Teppiche, Kokosmatten, Säcke, Filzhüte, Filzschuhe, Bind- fadcnrcste, auch wenn diese Dinge zerrissen, vermottet, verfchmntzl und verölt sind.
Wäschealler Art, und zwar Männerwäschc wie Oberhemden, Unterhemden, Unterhosen, Nachthemden. Franenwäsche, z. B. Taghemden,
Hosen, Knickerbocker, Breeches, Stiefel- und Reithosen); Mäntel (Winter-, Sonmwr-, Gabardine-, Gummi-Mäntel); Kopfbedeckungen (weiche Filzhüte, Schirm-, Reise- Baskenmützen). Frauen« und Mädchen-Oberkleidung, z. B. Kleider, Blusen (aus. möglichst strapazierfähigen, waschbaren Stoffen); Jacken (Kostüm, Scht-, Wind-, Trainingsjacken); Röcke (aus Wollstoffen oder ans gut waschbaren Stoffen in gedeckten Farben); Mäntel (Winter, Sport-, Gabardine-, Gummi-Mäntel); Kittel (Kittelschürzen. Arbeitsschürzen); Schürzen (große in gedeckten Farben); Kopfbedeckungen (Hüte, Mützen).
Ein Volk braucht Spinnstoffe!
Der Reichsbeaustragte der NSDAP, für Altmaterialerfassung veranstaltet zu der Spinnstoff-, Wäsche- amd Kleidersammlung 1944 laut Ankündigung im Zeitgeschehen vom 9 Mai unter dem Motto „Ein Volk braucht Spinnstoffe" einen Wettbewerb untet den Hörern und Hörerinnen des deutschen Nund» funks. zu dem alle Volksgenossen in der Heimat »nd an der Front aufgerufen werden. Jeder soll in origineller oder ganz einfacher Form, in Prosa oder Versen Mitteilen, welche Erfahrungen er in seinem Haushalt bei dem Herausstichen der Spende zur Spinnstoff-, Wäsche- und Kleider- sammlung machte. ES sollen so Anregungen über den Rundfunk gegeben werden, die aus dem praktischen Leben kommen, wie jede Haushaltung, der Betrieb und selbst jeder Junggeselle die textile Rohstoffversorgung stärken kann. Die Einsendungen sind ausschließlich an folgende Anschrift zu senden: Der Reichsbeaustragte der NSDAP für Alimaterialerfassung „Wettbewerb", Berlin klIV r. Neustädtische Kirchstraße 4/5.
Die Vorschläge sollen möglichst kurz sein —- Postkarte genügt — und inhaltlich sich mit den Spenden des Volkes zur Spinnstoff-, Wäsche- und KlcidersaminMng 1944 befassen. Wenn der Gedanke oder die gemachte Erfahrung eine große Anzahl Volksgenossen anregcn könnte, in gleicher Weise eine Spende zur Annahmestelle zu bringen,
I auch wenn sie vtellekcht den Weg schon gemacht haben, dann wird diese Anregung unter anderem im Rundfunk und in der Presse bekannkgegebeni Dazu erhält jeder, der einen praktischen- Vorschlag — möglichst sofort — macht, eine Prämie von mindestens 25 Mark. Der Reichsbeaustragte behält sich dabei vor, für besonders wirksame Vorschläge eine Sonde rprä m te bis zu 500 Mark zu bezahlen.
Bewirtschaftung vou Speisefrühkartoffela
Nach einer Anordnung werden die Erzeuger von SveilrsrNbkarloNcln ortSbauernlchaltSweile zu Lie- sergcmelnlchakten zulammenaelchlossen. Ti« sind vervklichtet. die kestaelctzte Liekermcnge aemäk den erteilten Weisungen zu erfüllen. Die Liefermenge darf nicht obne besondere Genehmigung des OrtS- bauerniübrerS überschritten werden. Verteiler dürfe» beim Erzeuger gegen Aushändigung der voracschrie. bene» Schlub- oder Ablicierungsicheine Sveilelrüb- kartoffeln nur tm Rahmen der tür den Erzeuge, jeweils festgesetzten Menge beziehen. Die Verteile, find verpflichtet, sich vom Kiiuier dte vorgeschriebeue» BczugsauSwcile ausbändige» zu lallen oder air Käufer diese Sem Lieferer auszubändtgen. Berarvei. tunasbctricbe dürfen Orttbkartosscln nur mit Genehmigung der Hauvtvcreiniauna verarbeiten. Der Erzeuger darf Brühkartoffeln innerhalb des Erzeuger- beiricbs zu Sveikezweckcn verwenden. Er dari weiter Tveisckartoffein innerhalb seiner OriSbaucrn- fchaft unter Einhaltung der Zuictluiiassäbe abacben unter Aushändigung der vorgefchricbcnen Bezugs Nachweise.
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Cr "verschwieg seine geheimen Absichten, üie er kurz vor dem Schüsse gehabt hatte. Als er den Generaldirektor in Begleitung des Holzschuhjägers erkannte, hatte es in Schlawas Seele einen wilden Aufruhr gegeben. Er haßte Weden kämper mit fanatischer Eifersucht. Es war Schlawa nicht unbekannt geblieben, daß die kokette Lisa Seidenstücker es mit ihren Gunstbezeugungen nicht so genau nahm und ihr wankelmütiges Herzchen des schnöden Mammons wegen auch an den Generaldirektor verschenkt hatte. Ja, der Revierfärster wußte sogar, daß die Tochter des Generaldirektors es nach harten -Widsrllrebongen ihres Vaters durchge'etzt hatte, daß Lisa aus dem Jaadbauie verschwinden mußte
-!e Lisa Seiden,äücker hatte auf Revierförster Schlawas Vorhaltungen allerdings hoch und heilig versprochen, die Beziehungen zu Wedenkämper auszugeben. Auf Umwegen erfuhr aber der Eifersüchtige, daß die Tugendreiche sich heimlich weiterhin mit dem Rivalen traf. Haß und Wut hatten daher seine Sinne umnebelt, als er seinen verwünschten Nebenbuhler vorhin so nahe stehen sah. Daß Lisa den Generaldirektor nicht liebte, wußte Schlawa. Auch war er davon überzeugt, daß sie nur des Geldes wegen zu denr Rivalen hielt. Lisa sah nur anf einen großen Geldbeutel, alles andere war ihr nebensächlich. Sie verschenkte für Geld ihre fragwürdige Liebe.
Schlawa würde sich längst von ihr losgesagl haben, wenn ihn nicht immer wieder taufend Dä- mone in die Arme dieses blonden Teufels getrieben hätten. Schon oft hatte er gegen seine Ge' fühle anzukämpsen versucht, aber alle Vernunft- gründe unterlagen immer wieder seiner blinden Le'denschaft.
Nun hatte er i» seinem heißen Haß ohne jeglichen Anruf auf den nichtsahnenden Generaldirektor geschossen, um ihn für alle Zelten unschädlich zu machen. Die Wut und Eifersucht hatte«: »hm aber den Blick getrübt ... das Geschoß hatt« nur Wedenkeinpers Arm leicht gestresst. Nasch mal der Uebekraschte hinter einen Baum gesprungen und hatte von hier aus seine beiden wirkungslose« Schrotschüise abgegeben, um darauf zu entwichen.
„Da ich die Wilderer nicht mit ganz sichere» Bestimmtheit erkannt habe", log Schlawa weite» hinzu, „können wir nichts unternehmen. Man kann sich ja immerhin in den Per'önlichkeit»» geirrt haben, weil es bereits etwas schummrig war. Es ist jedenfalls eine heikle Sache, etwas gegen Wedenkämper vorzubriiigen, wenn man ihn nicht auf frischer "Tat ertappt hat und die klaren Beweise fehlen. Einmal wird er uns ja doch ins Garn laufen ... die Katze läßt das Mausen nicht.
— Aber ich wollte Ihnen noch etwas Persönliches gesagt Haben, Herr Wolfbach, und darum ist es gut, daß ich Sie gleich hier getroffen habe. Ich war am Spätnachmittag noch der Hühnerstreife noch im Gebirge. Als ich auf dem Nachhauseweg war, mußte, ich leider sehen, daß Sie mit dem Fräulein von drüben einige recht freundschaftliche Worte wechselten. Das wollen Sie in Zukunst besser unterlassen! Sie wissen, daß es dem Forst- personal streng verboten ist, mit denen über dev Grenze irgendwelche Besteh"»"«-«, anzuknmst?»" „Ich tue meine Pflicht als Beamter.und J8- er, Herr Revierfärster", sagte Walter kühl. „Mein "rioatleben geht keinen Teufel etwas an."
„Es könnte aber der Schein erweckt werden, Herr Wolfbach, daß ein freiherrlicher Jäger dem Vater, der Fleischläger und zugleich Wilddieb ist, fünf gerade sein läßt . . . seiner schönen Tochter zuliebe."
Walter blieb mit einem Ruck stehen. Er pflanzte sich vor Schlawa auf, wie er da» früher von seinen Ulanen als Eskadronsführer gewohnt gewesen war. Wie düstere Gewitterwolken, so stieg es in seinen Augen auf. Zornig ries er:
„Wahren Sie Ihre Zunge, Herr Reoierförsterl Ich wiederhole Ihnen noch einmal, ich lasse mir in dieser Beziehung keine Vorschriften machen — mein Ehrenschild ist rein, dienstlich wie außerdienstlich. Uebrigens, Fräulein Wedenkämper ist eine Dame und kein Mädel von der Straße, das bald mit diesem, bald mit jenem hält. Das merken Sie sich."
„Letzteres habe ich auch nicht behauptet", suchte sich Schlawa zu wehren.
„Sie haben aber durch Ihre beleidigenden Wvie Zweifel ili mstne Pflichterfüllung gelegt. Ich w.ürde nie einen Unterschied bei der Ergreifung eines Wilderers machen, und wenn es sich um ineinen eigenen Bruder handelte. Wer das nicht bei mir voraussetzt, der beleidigt mich und hat die Konsequenzen zu tragen. Es laufen aber andere Menschen einher. Herr Schlawa, die das Licht scheuende Beziehungen unterhalten und nach außen hin eine blanke Weste Vortäuschen, aber stets die Angst vor Entdeckung mit sich herumtrogen." Bor dein Blick, den Walter seinem Vor- esetzten bei diesen Worten zugeworfen hatte, «lug Schlawa die Augen nieder.
Zunächst hatte er losdonnern wollen . . . schon des Ad,unkten wegen, in dessen Gegenwart er sich diese Zurechtweisung nicht bieten lassen durste. In Walters Blick aber hatte mehr gelegen als gerechter Zorn. Das hatte Schlawa nur zu deutlich gesehen, und er hatte auch Walters Worte richtig verstanden. Jetzt wußte er mit Bestimmtheit, daß ihn jener neulich am Kogelwege, als er mit seinem Hanomag so eilig verschwinden mußt«, erkannt hatte. Es fuhr ihm durch den Sinn: „Ce hatte nur den Harmlosen gespielt um bei günstiger Gelegenheit seinen Trumph gegen mich aus- spielen zu können." Darum winkte er mit der Hand beschwichtigend ab und sagte mit gezwungenem Lächeln:
„Regen Sie sich doch nicht auf. Herr Wolfdach So schlimm war- da» nicht gemeint ... im Gegenteil, doch nur gut. Ich — persönlich — habe ja auch nichts dagegen, wenn Sie sich mit dem Fräulein mal unterhalten. Ich weiß nur nicht, wie das der Herr Oberförster aufsassen wird, und der Herr Baron darf es erst recht nicht wissen."
„Ich halte beide für vernünftige Menschen. Herr Revierfärster Von mir aus können Sie feelen- ruhiq die Geschichte melden."
„Ich denke gar nicht daran, lieber Wolsbach. Sie haben recht, das Privatleben eines Angestellten netzt niemand etwas an, wenn er sonst seine Pflicht tut. Aber ich meine. Sie müssen doch schon gemerkt haben, daß Ich Ihnen am allerwenigste!, Schwierigkeiten bereiten will."