184

Alrcnstaig Stadt.

Hochzeits-Emtadung.

Zur Feier unserer Hochzeit am Dienstag den 14. Juni erlauben wir uns, alle unsere Verwandten und Bekannten in das Gasthaus zum Löwen hier freundlickst cinzuladen.

M. Schaupp,

Sohn des StadkpflegerS Schaupp, und seine Braut:

Lotte, geborne Psizeniuaier.

2j' EberShardt,

Oberamis Nagold.

Geld-Antrag.

Gegen gesetzliche Sicherheit liegen bei dem Unterzeichneten

50 fl. und 40 fl. zum Ausleihen parat.

^ Andreas Gauß.

Nagol

Aechtes Klettenwurzelöl

mit Chinarinde von A. Osterberg in Stutt­gart, zur Beförderung des Haarwuchses und gegen das Ausfallen der Haare, ist mit Gebrauchs-Anweisung das Fläschchen zu 15 kr. zn haben in der

G. W. Zaiser'scheu Buchhandlung.

Hnlfs-Verein für Kricgsdienstpflichtige.

In Folge unseres Aufrufs vom 26. v. Mts. ist uns bis jetzt die Summe von 1300 fl. zur Unterstützung bedürftiger Angehöriger von Militär- nnd Landwehrpflichtigcn zugckommcu. Wir glauben im Sinn vieler Geber zu handeln, wenn wir uns, ohne die definitive Festsetzung der bei der Vertheiluug im Ganzen einzubaltenden Grundsätze abznwartcn, bereit erklären, in einzelnen Notbfällen sogleich mit einer Unterstützung cinzn- treten, sofern uns solche in beglaubigter Weise zur Kennt,liß gebracht werden, und im Bezirke selbst keine verfügbare Mittel zu deren Beseitigung vorhanden sind.

Nach zuverlässigen Mittheilungen werden die verheirathetcn Kricgsdienstpflichtlgcn im günstigen Fast immer noch 3 bis 4 Wocken bei der Fahne zu' bleiben haben; die Zeit ihrer Ab­wesenheit von Haus kann sich aber je nach Gestaltung der Umstände auf einen viel längeren Zeitraum erstrecken. Es ist daher geboten, schon jetzt Fürsorge zu treffen, um ihren Ange­hörigen feiner Zeit regelmäßige und nachhaltige Unter­stützung gewähren zu können Wir erneuern deßha'lb unsere Bitte an sämmtliche Vereine, sich sofort mit uns in 'Verbindung zu setzen, ihre Ansichten über die Art und Weise der gemein­schaftlich zu leistenden Unterstützungen uns mitzntheilen und uns bald möglichst anzuzcigen, wie groß die Zahl der in ihrem Bezirke regelmäßig zu unterstützenden Familien ist. Alle fer­neren Mittheilungen und Geldbeiträge bitten wir entweder den einzelnen Mitgliedern des Comite's oder unter der Adresse Hnlfs-Verein für Kriegsdienstpflichtige in Stuttgart" cinzu- senden. Stuttgart, 4. Juni 1859. Das Comitö.

Tages - Ueuigk eiten.

Stuttgart, 4. Juni. Nach bis jetzt getroffenen Be­stimmungen würde das 8. Armeekorps unter dem Commando Sr. K. Hoh. des Prinzen Friedrich ein Uebungslager zwischen'Heilbronn und Mannheim beziehen. Der Änsmarsch von liier.soll bis zum 15. d. M. stattfinden. Heilbronn hätte das Hauptgnartier anfzunehmen. (H^ T.)

Stuttgart, 6. Juni. Gestern wurde in sämmtkicheii katholischen Kirchen Württembergs ein bischöflicher Hirtenbrief verlesen, laut dessen um Wiedererlangung des allgemeinen Frie­dens täglich nach dem Gottesdienste von der versammelten Ge­meinde drei Vaterunser zu beten sind. Ferner verordnet der Hochw. Bischof von Rottcnbnrg, daß am nächsten Dienstag, Morgens 8 Uhr, in sämmtlichen katholischen Kirchen des Lan­des ein feierlicher Botivgottcsdicnst ?ro paes (für den Frieden) soll abgehalten werden, nnd daß bis auf weitere Verfügung je am dritten Sonntage eines Monats der Nachmittagsgottes- dieust statt der Vesper in eine Betstunde zu gleichem Zwecke soll umgewandclt werden, und wobei jedesmal an den Kirchen- thüren Opferbeckcn müssen aufgestellt sein, deren Opfergaben an das betreffende Dekanat abzuliesern, und durch dieses, durch eine ?rek gewählte Kommission, an die Familien der cinberufe- nen Landwehrmäiiner sollen verthcilt werden. (B.)

Fabrikant Siebeupfeifer in Pforzheim verfertigt gegen­wärtig Etwas, was schon lange nicht mehr gesehen wurde: deutsche Reichsfahnen und zwar im Ganzen 10, für jedes Ar­meekorps eine; oben steht der heilige Michael, in der Mitte die Germania an eine Eiche gelehnt, und ringsum sind die Wap­pen der deutsche» Bnndesfürsten angebracht. So soll nach nnd nach wieder anserstehcn des deutschen Reiches Herrlichkeit; ha­ben wir deutsche Fahnen, deutsche Führer, so erstreben wir ein schönes Ziel, ein großes deutsches Vaterland.

Frankfurt, 3. Juni. Bis zum 15. d. M. werden sämmtliche deutsche BnndeSarincekorps vollständig marschbereit sein nnd ein Theil der Truppen Caiitonnements bezogen haben.

(Muh. J.l

Die Wollmärkte haben wieder ihren Anfang genom­men; am 4. Juni begann der zu Breslau, wo binnen we­nigen Stunden die Halste von den zngeführten 40,000 Cent« nern zu vollen vorjährigen Preisen verkauft wurde. Gute Do- minialwolle wurde mit 8595 Thlr. bezahlt.

München, 7. Juni. Die Nene Münchener Zeitung ent­hält heute Nachmittag folgende Depesche: Wien, 7. Juni. Gestern Abend ist die Bestätigung ciugetrotzeu, daß die mehr­tägige blutige Schlacht bei Magenta z» Gunsten der östreichj« scheu Armee entschieden, das Schlachtfeld behauptet, der Feind über den Tessin zurückgeworfen wurde. In Mailand arge Störungen. Hier großer Jubel und Besserung der Conrse.

(Allg. Z.)

Wien, 31. Mai. Es übernimmt nun der ritterliche Kaiser dgs Oberkommando der operirenden Armee. Feldzeug­meister Frhr. v. Heß wird dort als Chef des Generalqnartier- mcisterstabs austreten. Feldzeugmcister Graf Gyuiai soll als Ban nach Kroatien kommen, welche Stelle schon sein Vater inne hatte. Tie Verhältnisse an der Save sind wohl-derart, daß man auch hier auf alle Eventualitäten gefaßt sein muß.

(A. Z.)

Wien, 7. Juni, 12 Uhr Mittags. Nachdem am 5. der Kampf bei Magenta erneuert worden, ist der Feind nicht wei­ter vorgedrungcn. - Die Stadt Mailand ist von nniern Trup­pen und Behörden geräumt. Die östreichische Armee hat eine Flankenstellung zwischen Nbbiate graffo und Binasco eingenom­men. Wir haben vier verwundete Generale. Unier Verlust ist groß, dagegen habe» wir zahlreiche Gefangene gemacht.

(T.D.d.St.-A.)

Wien, 7. Juni. Offiziell. Verona, 6. Juni, 10 Uhr Abends. Der Kamps bei Magenta am 4. Juni war überaus beiß und blutig mit wechselndem Glück und außerordentlicher Bravour bis in die sinkende Nacht geführt. Am nächsten Morgen auf dem linken Flügel erneuerter Kampf, worüber Detailberichte fehlen. Der Feind ist nicht weiter vorgcdrungcn. Die Armee bezog am 5. Nachmittags eine Flaiikenstelliing zwi­schen Abbiategrasso und Binasco. Zahlreiche französische Ge­fangene. Beiderseitiger Verlust groß. Mailand auf Bcfehi Gynlai's geräumt. (Allg. Z-)

(Was von einem ZurückdrSngen der Franzosen über den Tessin mehreren Blättern telegraphirt wurde, war wohl das Crgebmß cmes