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chen verborgen i» der Hütte eines TaglöhnerS. Nach Jspahan, der Hauptstadt Persiens, beschloß ick jetzt zu reisen. Doch war dies ohne Geld unmöglich. Mit vieler Mühe brach ich des­halb den ersten Stein aus dem väterlichen Ring. Das, was ich dafür erhielt, setzte mich in den Stand, mick nebst einem Kamccl, das mich trug, und meinem treuen Mnrkim, einer Karavane, welche dahin abging, anznschließen. Ich hatte das Aeuffere und den Ton eines Kaufmanns angenommen und wurde darum unter der Menschenmenge kaum bemerkt.

Als'wir in der unermeßlichen Stadt ankamcn, erblickten wir ein ungewöhnliches Getümmel. Alle Straßen waren mit, Menschen erfüllt. Wir fragten, doch ehe man uns noch die Ursache dieser Erscheinung erklären konnte, wogte die Mcnschen- masse stärker und ich sah was noch jetzt mich in die Erin­nerung mit Schaudern erfüllt.

Der Gesandte meines Nachfolgers, dcS Räubers meines Throns, hielt seinen Einzug in Jspahan. Dieser Gesandte war einst einer meiner vertrautesten Lieblinge, hatte mir oft beim fröhlichen Mahle unerschütterliche Treue bei allen Stürmen des Geschicks geschworen und jetzt trug ihn mein weißer Lcib- elephant, und der Zweck seiner Sendung war meine Aus­lieferung von dem persischen Hofe zu verlangen, da man mit vieler Wahrscheinlichkeit vermuthcle, ich habe dieses Land zu meinem Zufluchtsorte erwählt.

Einst hatte ich Persiens König, bei einem gefährlichen Aufstande, durch Hülsstruppen auf dem Thron erhalten; er dankte mir Reich und Leben; mein Loh» dafür war, daß er jetzt, um sich den Sieger zu verbinden, durch den öffentlichen Ausruf an allen Straßenecke» Jspahans, einen hohen Preis auf meinen Kopf setzen und die genaueste Beschreibung meines Aeuffere» hinzufügen ließ.

Ich hörte diesen Ausruf selbst, erstarrte Anfangs; doch tröstete ich mich, als ich die Schilderung meines Aussehens ver­nahm, daß dieselbe auf meine jetzige Hülle, mein verbranntes, durch Kummer und Gefahren entstelltes Antlitz durchaus nicht paffend sei.

Mein Bild, wie cs entworfen wurde, sah dem, wie cs gegenwärtig war, so durchaus unähnlich, daß ich ungefährdet noch einen ganzen Äkonat in Persiens Hauptstadt weilen konnte.

Dann zog ich ruhig und sicher, immer noch in der Rolle des Kaufmanns weiter, bis ich hierher nach Konstantinopcl kam. Hier kaufte ich mir ein Hänschen, das ein niedlicher Garten in einer einsamen Gegend umschloß. Die Wartung mei­ner Blumen, die Pflege meines einzigen Freundes beschäftigt mich seit scchszehn Jahren, indem ich nur dadurch wahrhaft glücklich bin, daß ich entfernt von einem Geschlechte lebe, wel­ches meinen vollen Abscheu verdient. Was ich bedurfte, besaß ich. Dank sei es, der Fürsorge meines sterbenden Vaterö, durch, meinen Ring; nie habe ich mich binnen dieser sechszehn Jahre zu einer Bitte erniedrigt, nie mir die Last meiner Krone zurück gewünscht, nie mein Geschick angeklagt; nie sogar wieder eine Thrchic vergössen.

Erst heute geschah dies, denn mit dem Anbruch des Mor­gens starb mein einziger Gefährte, mein Freund, mein Netter.' Das Alter rieb ihn auf; noch in den letzten Zügen wedelte er und blickte mich an; so verschied er.

Hier schwieg , der MreiS, Einige Augenblicke, dann fuhr er fort: meine Geschichte ist zu iZnde; noch sind die beiden köst­lichsten Steine meines Ringes vorhanden; der, kleine genügt mir, um die wenigen übrigen Tage meines Lebens zu fristen: nimm du den größeren und ehre durch deinen Mcisel ein We­sen, das, freilich nur ein Hund war, aber wahrlich! edler als viele, die mit Diadem und Scepter prangen.

Des Künstlers Augen füllten sich während der Rede des Men häufig mit Thränen und jetzt da Melai schloß, begann Melönion.

O Monarch! rief er Nickt Monarch, unterbrach ihn Melai, nur Mensch und unglücklich- Edler,, unglücklicher', Greis , fuhr Melonion .fort, dein Schicksal-hat . mich tief, ge­rührt!,.Nimm'den junigsken Dank dafür,, dass du'mein Talent, einen Gegenstand zu verewigenfchnrdigst, der. freilich Anfangs, meiner .unwürdig schien, mir gheri jetzt thsssser ist, filS dass

Manjoleum manches Fürsten. Nur zwei Bitten gewähre mir zuvor. Und diese wären? fragte der Greis.

Behalte dielen Juwel, denn ich bedarf dessen nicht, da mich der Himmel und meine Kunst reichlich gesegnet hat und dann iverdc mein Freund, mein Gefährte/ Herrscher dieses Hauses. So gerecht dein Haß gegen Alles, was Mensch heißt, ist, jo vergönne mir doch den Berjuch, dein Herz zu heilen und ihm den Glauben an Mcnschenwerth, sei er auch noch so selten, wieder einzuflößen. Sei mein Vater und Gebieter mei­ner Habe und sich dann unter deinen Augen sich das Denk­mal bilden, welches deinen Liebling ehren soll. So weit Melonion. - i.

- Weinend sank ihm der edle Greis in die Arme, nahm des redlichen Künstlers Erbieten an und ihm ward an Melo- uionö Seite, nach den Stürmen des Lebens, ein heiterer Abend. Mnrkims Marmorbild, dem nur Leben fehlte, ward der un­veräusserliche Schmuck von Mclonivns Wcrkstättc.

Allerlei.

VLi ilrns »»litis.

Der Kampf beginnt, die Häckclei Hai nun Gottlob ein Ende,

Bon welcher Färb' auch einer sei,

Schwarzgclb Schwarzweiß ganz einerlei!

Wir reichen uns die Hände.

Ach dieser lcid'gc Farbenstrcit Mög' er auf ewig schweigen!

Er schaffte uns manch Heckes Leid,

Jctzl wollen wie in Einigkeit Dem Feind die Farben zeigen.

Er hat zersplittert uns gemeint.

Nun sieh'» für Einen Alle,

Wir sind als deutsches Volk vereint,

Hoch Ocstreich! cs wird der Feind Schwarzgelb vor Grimm und Galle.

Hoch deine Fahne, tapfrer Prcuß!

Der Feind mög' es erkennen,

Wir zeigen cs ihm schwarz auf weiß Und sanreln's ibm mit Kugeln heiß.

Daß wir uns Brüder nennen.

Kein Sud! Kein Nord! Ein Vaterland!

Wir hatten treu zusammen!

Wer, wagt zu trennen dieses Band?

Verjüngt ersteht.das deutsche Land

Als Phönir aus den Flammen. DH. Kerner.

Bei Mastkühen die Milch zu vertreiben, wird nachstehendes leicht zu versuchendes Mittel empfohlen: Mau soll nämlich etwa ein halbes Pfund weißen Zucker in der eigenen Milch der betreffenden Kuh auflösen und dann der­selben eiugcbeu. (Fortschr.)

Wie vielen Mädchen bat große Schönbeit zu nichts ge­dient, als sie mit der Hoffnung eines großen Glückes zu täuschen.

. Eine. schöne Menschcnseele finden,

Ist Gewinn; ein schönerer Gewinn,

Sie erhalten,, und der schönste und schwerste,

Sie, die schon verloren war, zu retten.

Praktische Wissenschaft. .Wohlan, Karl, was hast, du heute gelernt?" Karl. Pneumatik, Großmama! Und ich kann Dir ein Stückchen davon erzählen: Wenn Ach Dich unter eine Glasglocke stellen und die Lust auspumpen würde, so würden alle Deine Runzeln anfgetrloben werden und verschwinden und Dein Gesicht wäre so. glatt, wie Großpapa's Kopf!

. r-a . S i n rr s p r u H.

Willst du Rebell'sein? Rebellire ''Zur Probe gegen dich!

Du hast noch uichs regieret? Regiere'

- - - - ' -Du, w-er du bist, dein Ich.

. ^ - Auflösung des .LogogryphS. in Nro. 32:

Leid. Lied..

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