vom Auslande zu Gunsten des inländischen Fabrikats zeitweise verboten. Aber die einheimische Waare hat sich nach der A». sicht der Bauern für den betreffenden Zweck nicht gehörig er.

probt. lH- D)

Dresden, 21. März. DaS heutige Dresdener Jour- nal behauptet, daß die Frieden Sa »Süchten jetzt etwas konsistenter geworden sind, da Oesterreich Frankreichs Vorschlag zu Kongreßverhandlungcn in einer neutralen Stadt bedingungsweise angenommen habe. (T. D. d. A. Z.)

Wien, 18. März. Ucber die beabsichtigte Reise des Kaisers nach Italien scheinen nun keine Zweifel mehr obzu. walten, die Hofgensd'armcrie soll bereits die Weisung erhalten haben, sich derart in Verfassung zu setzen, daß sie 24 Stun­den nach erlheiltem Befehl alsogleich nach Italien abgehen könne, wohin Se. Mas. der Kaiser am 23. d. von hier abzu- reisen entschlossen sein soll. Erzherzog Albrecht ist heute über zwei Stunden mit dem Kaiser in wichtiger Conferenz beschäf­tigt gewesen. Erzherzog Johann, der mit einem Scparatzuge von Gratz heute angckommcn ist, soll, wie man hört, sich bin­nen Kurzem nach Berlin begeben. Die Woywodschast Ser­bien und das Temesser Banat sollen wieder, wie cs heißt, in Ungarn einverlcibt werden. Aus verschiedenen kleineren deutschen Staaten, besonders ans Hannover, langen viele junge Leute an, die früher schon in der österreichischen Armee gedient haben, um sich um den Wiedereintritt zu bewerben. Alle habe» jedoch vorläufig den Bescheid erhalten, daß man im Augenblicke auf die vorgebrachtcn Versuche nicht eingehen könne. Zum Ober-Hofmeister beim Erzherzog Ferdinand Max ist nun, statt des Grafen Franz Zichy, der F.-M.-Lt. Graf Mennsdorf ernannt worden. sK. Z)

Prag, 18. März. Privatbriefe von Soldaten und Of- ficieren nuferer Armee, die aus der Lombardei hier anlangen, sprechen die Ueberzeugung aus, daß der Kampf in der Thal nunmehr unvermeidlich sei. Jeder Tag könne in irgend einem scheinbar ganz untergeordneten und unbedeutenden Ereignisse den Anöbruch bringen, ohne erst die üblichen völkerrechtlichen Förmlichkeiten abzuwarten. Die Haltung unserer Soldaten wird dabei als bcgeisterungsvoll geschildert.

Bern, 21. März. Der Bundesrath hat die aus schwei­zerischem Gebiet auSgcfübrten Pferde mit einem Ausfuhrzoll von 400 Fr. belegt. Dieser Beschluß tritt unverweilt in Kraft.

(T. D. d. A. Z.)

Mailand. 19. März. Soeben erfahre ich, daß sowohl Modena als Parma, Piaccnza und Guastalla bereits von öster­reichischen Truppen stark besetzt sein sollen. (?) Ebenso will man wissen, daß auch die entsprechende Vermehrung der österreichi­schen Truppen in andern Südtheilen Italiens für gewisse Even­tualitäten schon verfügt sein dürfte. Hier kommen jeden Tag neue Truppen an. Auch von den entferntesten Gegenden der Monarchie treffen schon die cinbcrufenen Urlauber ein. Es finden jetzt sehr viele Avancements statt. Bei einem ungari­schen Regiment hier wurden binnen wenig Tagen schon 15 Ca- detten zu UuterlieutenantS befördert, worunter auch mehrere deutsche^Nichtösterrcicher. Die Obcrgymnasie» wurden wie­der eröffnet, und die Vorlesungen nehmen ihren Fortgang.

(Mg. Ztg.)

Turin, 17. März. Ein Cirkular des Ministers des Innern befiehlt, auf das Volk im Sinne der Regie- rnnlgspolitt k angemessen einzuwirken. (Ocstr. K.)

Paris, 18. März. Wie versichert wird, hat Holland Belgien angetragen, sich im Falle eines Kriegs zwischen Frank­reich »no Oesterreich für die bewaffnete Neutralität zu erklären. Die Gränzen^ würden durch bedeutende Streitkräfte bewacht wer- d«n; beide Staaten würden sich zur gemeinschaftlichen Vcrthei« dlgung verbinden und Holland eine Kriegsflotte zum Schutze Antwerpens bereit halte». (H. x.),

- .19. März. Der 27. März hat dieseSmal eine

grotze Wichtigkeit. Am 27. März endet der 10jährige Waffen­stillstands.Vertrag, welche» Oesterreich und Piemont nach der (Schlacht von Novara abgeschlossen. (H. x.r

- - d"ris, 21. März. Die Nachrichten lauten heute auch lonst noch friedlich und man sagt, daß Preußen und England

Oesterreich bewogen haben, die Doppclwahl vonCouza anzue». kennen. (H. T.)

Paris, 22. März. DerMoniteur" meldet: Nachdem Rußland die Vereinigung eines Kongresses in einer neutralen Stadt beantragt bat zur Abwendung der Verwick­lungen, welche der Zustand Italiens veranlassen könne, und welche der Art wären, die Ruhe Europas zu stören, hat die Regierung des Kaisers dem Vorschläge Rußlands seine Zu­stimmung gegeben. Die Kabinette von London, Wien und Berlin (Sardinien wird nicht erwähnt) haben noch nickt offiziell geantwortet. (T. D. d. S. M.)

Paris. Da Rußland den Vorschlag gemacht, einen Kon­greß in einer neutralen Stadt zusammeiftreten zn lassen, um de» aus dem Zustand Italiens drohenden Verwicklungen vorzubeugen, welche die Ruhe Europa'S bedrohen könnten: so hat die kaiserl. Regierung beigestimmt. Von London, Wien und Berlin ist noch'keine offizielle Antwort eingckroffen.

(T. D. d. H. T.)

Der Elberfclder Zeitung wird aus Paris geschrieben: Aus ganz sicherer Quelle kann ich Ihnen die höchst wichtige Nachricht mittheilen, daß Rußland das bis dahin noch nicht über die schwebende Tagessrage sich ausgesprochen hatte, jetzt den Bemühungen der vermittelnden Mächte Preußen und Eng­land beigetretcn ist, ihre Ansichten zu den seinigen gemacht und dies dem pariser und dem wiener Cabinet durch seine Gesand­ten hat crklärrn lasse». Dies ist eine neue und für die Erhal­tung des Friedens schwerwiegende Bürgschaft mehr."

Frankreich besetzt »ach und nach ganz im Stil­len die Rh eing ranze. Von der Gegend am badischen Oberrhein wurde schon früher das Bezügliche geschrieben; nun sind auch in den kleinen französischen Festungen gegenüber Ra­statt, nämlich in Lauterburg und Hagenau, und, wie man sagt, sogar in dem unbefestigten Orte Selz, anderhalb Stun­den jenseits deS Rheins gelegen, Artilleriemannschaften ange« kommen. Tie Besetzung wird in kleinen Abtheilungen ausge­führt, wahrscheinlich auchum Aufsehen zu vermeiden", wie bei den Pferdekllusen. (N. P. Z.)

London, 21. März. Die Times enthält folgenden hochwichtige» Artikel: Ein Congreß der fünf Großmächte wird entweder in London oder in Berlin zusammentreten, um den Zustand Italiens zn untersuchen, und die Verwicklungen, die sich für den Congreß ans der Mission Lord Cowley's ergeben. Der Kaiser von Oesterreich hat erklärt, daß er keinerlei Ab­sicht habe, Piemont anzugrcifen, und daß er die Romagna zu gleicher Zeit wie die Franzosen räumen wolle, falls, wenn der Räumung eine Revolution in Rom folge, die Franzosen dahin zurückkehren würden. Die Verträge mit den mittelitalicnischen Staaten seien Oesterreich nur zur Last, und gern werde eS die­selben ändern. (T. D. d. Allg. Ztg.)

Petersburg, 17. März. Nach den neuesten Nach­richten vom Kaukasus hat der Kommandeur des linken Flügels der Kaukasuslinie, Generaladj. Eubokimow, am 7/l9. Febr. Weden, den Hauptsttz Schamyls, mit seinem Corps zu belagern begonnen. Der Ort ist stark befestigt und schien der Feind ihn hartnäckig vertheidigen zu wollen. Ausführliche Nachrichten werden erwartet. (T. D. d. H. N.)

Mns Kaiser Josephs letzten Lebensjahren.

Historisch-

An einem Frühlingsmorgen des Jahres 1782 lehnte der Kaiser Joseph II. an dem geöffneten Fenster seines Arbeits­zimmers auf dem Schlösse zu Schönbrunn und schaute in Ge­danken versunken, nach den waldbewachftnen Bergen hinüber.

Eine Weile mochte er so sinnend betrachtend verweilt ha­ben, als ein cigenthümlicheS, auffallendes Geräusch zu ihm drang. Es klangen Stimmen in einiger Ferne, ein Dröhnen des Bodens, um so seltsamer, da sich unmittelbar unter dem Fenster eine Schildwache befinden mußte. Neugierig beugte sich der Kaiser weiter hervor und sah längs deS Wegs, der an der Fronte deS Schlosses vorbeiführte, hin, wo nicht weit von ihm die Schildwache, ein Garde-Grenadier, stand und mit einer Personell sprechen schien, welche das Gebüsch verbarg. Wenig-