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auch de» Haut schuh zu »thinc». Nachdem alle Kinder ihre Ga­den geopfert, suchte der (sl cp haut sich dasjenige Kind heraus, welch cs sichtlich wegen seines Handschuhes in Verlegenheit war, und siche da! — der galante Miß präscntirt ihm den Hand- schuh wieder.

— Nach einem Bericht des „Norddeutschen Korresp." über den Bilduugszustand der in diesem Herbst in Mecklenburg, Schwerin neu eingetretenen 907 Rekruten konnten 243 gut; 489 nur etwas, d. h. kurze Lätze fehlerfrei, lese»; 172 könn. ten nur buchstabircn; 3 auch dieß nicht. Geschriebenes konnten 124 gut lesen; 320 etwas; 339 konnten nur bnchstabireu und 124 konnten auch dieses nickt. Schreiben konnten 115 gnl; 405 etwas; 286 konntcn die Buchstaben schreiben und 102 über­haupt nickt schreiben. Rechne» konnten 49 gut id. h. die vier Spezies in ganzen und gebrockencn Zahlen); 199 .ziemlick gut; 426 etwas und 233 gar nickt. Eine höhere Schulbildung batten 7 Rekruten. Am Besten steht es in den Städten und Flecken, am Schlimmsten in den Domanial-, ritterschaftlicken und Klosterämtcrn, besonders 6, den beiden letzteren.

— Im Scknurr- und Backenbart saß neulich der berühmte englische Humorist Charles Dickens, bekannter unter dem Namen Boz, eifrig schreibend an seinem Arbeitstisch an einem Schaufenster in Paris, als die Polizei cintrat und verlangte, er müsse sich entfernen, widrigenfalls er weggenommen würde. Wie? fragte der Bilbhandlcr; was hat Charles Dickens ge- rhan? — Charles Dickens? fragte die Polizei kopfschüttelnd, besann sich und ging ab. Sie hatte das Bild für eine Carri- katur auf den Kaiser und jedenfalls nicht für hübsch gehalten. Paris fragt sich heimlich, ob der Kaiser oder der Engländer die Polizei verklagen wird.

— sMutterg efühle eines Thieres.j Bekanntlich ist der Hase das furchtsamste und scheueste Thier, stets beflissen, sich der ihm durch die Menschen und Hunde drohenden Verfol­gung auf's Eiligste zu entziehen. Um so merkwürdiger ist das nachstehende Beispiel von Muttertreue einer Häsin, was kürzlich beobachtet wurde. Beim Mähen eines Gerstcnfeldcs in der Nähe von Arnstadt fanden die Schnitter beim Niederlagen eines Schwadens ein blutjunges Häschen, das sich vergebens auf der Erde fortzubcwegen juckte. Einer der Arbeiter kauerte sich auf die Erde, um das zarte, niedliche Thicrchcn zu untersuchen.

Es schien kaum eine Woche alt. Indem er es an dxn Löffeln

aufbält, um, des Spasses willen, das Häschen auf den Hin- terläufen gehen zu lassen, schlägt und schießt ans der noch un- gemäbten Gerste die Hasenmuttcr, vermuthlich nur eben vor den Sensenschlägcn entflohen, und geht auf den Mann. Sie — der richtige Ausdruck ist schwer dafür — springt, schießt, wirft sich auf denselben, natürlich nicht in der Absicht, ihn zu beißen, aber im Jnstinct der Mutterangst, ihn zu bewegen, vom Kleinen abzulassen, oder zu trennen. Natürlich ist es nur Sache des Moments; die Häsin will nickt mir dem Manne einen

Kampf anfangen, und im selben Augenblicke, wo sie an den Menschen prallt, iss sie auch schon, aus dem höheren Jnstincte der Furcht, wieder zurückgeschncllt, als der Widerstand zu mäch­tig war. Der Besitzer des Feldes, der mit Erstaunen das

Schauspiel gesehen, ruft im selben Moment dem Arbeiter zu, er solle das Thicrchcn loslassen. Kaum ist's gesehen, als die Häsin ehe» so schnell wieder zurücksetzt, das Kleine mit den Zähnen 'gm Nacken packt, es hebt und in einigen Lätzen mit dem Gerotteten in's Getreide znrückgeflogen ist. Es waren nicht Jäger, die die Fabel von einem mnthigen Hasen erzählten, der Besitzer des Feldes, ein gebildeter Mann, und mehrere Arbei­ter, achtbare Männer, treten als Zengen aus. Niemand ent- sinnt sich eines ähnlichen Zuges.

Ledensregeln für Kaufleute.

Erwerbet Geld, um zu leben, doch lebt nicht nur, um Geld zu erwerben.

Verdient mit eurem Gcldc Geld, doch lasset euer Geld nicht als Verdienst gelten.

Schätzet das Geld, doch schätzet nicht nach dem Gelbe.

Hüter euch vor Geldmangel in der Börse und vor Man­gel an Geltung an der Borst.

Seid stets auf eucrn Vortheil bedacht, doch mit Bedacht bevortheilt Niemand.

Die Seele eurer Handlung laßt die Zahlen sein, doch als Zahlenseelen zu handeln unterlaßt.

Rechnet gut im Kopfe, doch verrechnet euch nicht, wenn ihr auf den Kopf gerechnet habt.

Seid vorsichtige Cassirer und cassirt niemals die Vorsicht.

Geizet mit der Zeit, doch zum Geize laßt euch Zeit.

Euer Geschäft liege euch stets am Herzen, doch euer Herz nicht immer am Geschäft.

Sehet stets auf ordentliche Geschäftsfreunde, und machet euch im Geschäfte die Ordnung zum Freunde.

Lchet stets auf gute Waare, doch sehet das Gute nicht als Waare an.

Haltet auf gute Preise, doch auch das Gute des Prei- sens werth.

Hütet euch vor langweiligen Klagen, und vor Klagen über Langeweile.

Im Geschäftslebeu seid kurz, doch euer Leben kürzet nickt durch's Geschäft ab.

Achtet hoch und haltet in Ehren, was ihr durch euer Be­mühen verdient, und bemüht euch Achtung und Ehre zu verdienen.

Bewahret den Ruf eurer Handlung und rufet die Wahr­heit zu jeder Handlung an.

Bestrebt euch, darzuthun, daß euer Stand einer der höch­sten ist, doch strebt nicht darnach, der höchste eures Standes zu sein.

Kaufleute, nehmt diese Regeln auf in euern Sinn und in euer Herz, regelt darnach Sinn und Herz, dann wird Euer Wirken gesegnet sein und ihr werdet Segen damit wirken, ihr werbet um manche Gefahr herumkommen und nicht so leicht Ge­fahr laufen, herum zu kommen.

— Zwei Amerikaner, welche sich in Aufschneidereien die Spitze boten, kamen im Laufe des Gesprächs auch auf die Thcucrung des Iah res 1816 und 17. Der eine wußte »och mehr zu erzählen, welche Er­sparnisse er gemacht, wie der andere, als einer von ihnen anhub: „und wissen Sic wohl, mcin Herr, welches Mittel ich anwandte, um meine 3 — 4 VV Schafe billig durchzusütlern? — Nun, ich will es Ihnen sagen: ich setzte jedem eine grüne Brille auf, und warf ihnen Hobelspänc vor."

— Ein Handwerksbursche fragte in Wien einen Fiaker, wo er wohl am besten auf die Polizei käme? „Gehen Sie hier in den Laden da drüben und stehlen Sic einen Pack seidener Tücher," antwortete der witzige Fiaker.

— Das Lorpus üelioli. Es hatte ein Stadlrichter in der Pro­vinz mit seinem Leipziger Agenten den Vertrag getroffen, daß er ihm manchmal in den zurückkommendcn Aktcnpackcten allerlei Kramwaaren zu Ersparung der Transportkosten einsendcn mußte. Eines Tages schickte der Agent ein Stück Kriminalaktcn zurück, und hatte mit großen Buch­staben darauf gefetzt: „Inliegend ein 6orpus üelicti." Der Accisbeamtc, der im eigentlichen Verstände den Braten roch, löste der heiligen Justiz ohne Scham und Scheu den Gürtel und fand — eine Braunschwei- gcr Mettwurst, welche dem Stadtrichter unversteuert zukommcn sollte.

R ä t h s e l.

1 .

Verwechsle meine erste nie mit einer andern.

Du könntest als Dieb sonst in's GefLngniß wandern. Mit meiner zweiten darfst Du ja nicht scherzen,

Das Ganze liegt sonst schwer auf Deinem -Herzen.

2 .

So wie Du mich jetzt siehst.

War ich der Schauplatz großer Thatcn.

Manch' -Hühnlein wurde da gerupft Und auch gebraten.

Aendere meiner Zeichen erstes.

Zum letzten setze den Kameraden!

Zwei große deutsche Brüder nenn' ich jetzt,

S' ist leicht zu rathen-

Auflösung des Räthscls in Nro. 102:

E u l e n s p i e g e l.

Truck undVerlag derG. W. Z aiscr'schenBuchhandlung. Rcdalnnn- Holzlr

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