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Nagold.

Zur Frier uuscrer Hockzeit am Donnerstag den 7. Oktober d. I.

laden wir unsere werthcu Bekannten und Verwandten aus die Post freundlich ein.

Cbr. Lehre, Schmidmeister,

MM

2H Nagol d.

Anzeige.

Von heute an schlage ich wieder jeden Tag Ocl-Samen und alle MontagMag- samcu.

Den 30. Scptbr. 1858.

Aug. N sichert.

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Klettenwurzel Oel

mit Chinarinde von A. Ost erb erg in Stuttgart, zur Beförderung des Haarwuch­ses und gegen das Ausfallen der Haare, ist mit Gebrauchs-Anweisung in Fläschchen zu 15 kr. zu haben in der Niederlage für Nagold in der

G. W. Zaiscr'schcn Buchhandlung.

sin 28. 8opt, 185-i.

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zur Verloosung von Kunstwerken aus der dießjährigcn Kunst-AuSstellung in Stuttgart sind k 30 kr. zu haben in der

G. W. Zaiser'schen Buchhandlung in Nagold.

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D i e n st n a ch r i ch t e n rc.

Seine Königliche Majestät baden vermöge höibstcr Entschließung auf die in Höchst-Jdrcm Patronat befindliche kath. Stadtpfarrci Tübin­gen Ikeol Ine. Hitzfcbdcr von Apselback gnädigst ernannt. Demsel­ben Geistlichen hat der Bischof von Rottcnbnrg das Direktorium 'des Wilhelmstiftcs in Tübingen unter den burck die Konvention festgestclltcn Bedingungen übertragen; ferner haben Se. König!. Maj. vermöge höch­ster Entschließung die evang. Pfarrei Althen» (L. Ulm.) dem Pfarrer Frisoni in Erligheim gnäoigu übertragen und ans die in Höchst-Jhrcm Patronat befindlichen kath. Kirchenstcllen: Stadtpfarrei Eßlingen de» Pfarrer Zimmerte in Dietingen, Pfarrei Äocherthürn den Rektor des Gpmnasiums in Ehingen, Vr. Allgapcr, unter Vorbehalt seines seit­herigen Titels und Rangs, Pfarrei Untcrbohingcn den Pfarrvcrwefer Rieß in Ochscuhaufcn, Pfarrei Schwörzkirch den Repetenren Mcp am niederen Konvikt in Rottenburg gnädigst ernannt, sowie den Oberamt­mann Wiebdekink in Nagolv unter Vorbehalt seines Titels und Ran­ges als Expeditor zu der Regierung des Donaukrciscs gnädigst versetzt.

Der evang. Schuldienst zu Zell (Dck. Eßlingen) wurde rem Schul­meister Gaiser in Holzmadcu, der zu Gebershcim dem Untcrlehrcr Zimmermann in Gerlingen, rer zu Bciningcn dem Amtsverwcser Scheib le daselbst, und der zu Fcldrcnnach dem Schulmeister Span- nag.el zu Baiersbronn-Obcrthal übertragen.

Gestorben: Zu Stuttgart v. Zoller. Rektor des Katharincn- fiifts, Oberinspektor und Pfarrer am Ä. Waisenhaus (a. D->, R. d. O. d- w. K., 85 I- alt.

Tages - Neuigkeiten.

* Nagold, 27. Sept. Schon in früher Morgenstunde verkündeten Böllerschüsse das GcburtSsest unseres viclvcrehrten Königs, der mit dem Heutigen das 78. Lebensjahr antritt. Um 10 Uhr war solenner Kirchcngang. Als Text zur Fest­predigt auf allen Kanzeln des Landes hatte der König Psalter 101, Vers 6 ausgewählt; derselbe lautet: Meine Angen scheu nach den Treuen im Lande, daß sie bei mir wohnen; ich habe gern fromme Diener. Mittags war großes Festessen im Gast­hofe zur Sonne, wobei die auf das Wohl Sr. Maj. unter kräftigen Böllerschüssen ausgebrachten Toaste mit wahrer Begei­sterung ausgenommen wurden. Erst gegen Abend vermochten sich die Gäste zu trennen, da neben der allgemeinen Heiterkeit die Bewirthung auch eine solch vorzügliche war, daß wir der­selben hier wohl Erwähnung thnn dürfen. Auch unsere be­nachbarten Rohrdorfer, die bei Betheiligung an Festlichkeiten nie die letzten sind, hatten des heutigen Tags zu Ehren ein Abendessen im Gasthaus zum Ochsen veranstaltet, das sehr zahlreiche Theilnahme fand.

* Nagold, 30. Sept., Heute wurde die Wahlschlacht geschlagen nm die erledigte OberamtSpflegersstelle, aber cs ha­ben die Kräfte beider Parteien, die des Herrn Oberamtsassi­stenten Maulbetsch und Hrn. VerwaltungS-Aktuar Wurst, als

Hauptcandidaten, sich gleich gemessen, jeder erhielt 15 Stimme». Die anderen angemcldetcn Candidaten hatten zum Voraus keine Aussicht. Die entscheidende Stimme in diesem Falle bleibt nun der Negierung überlassen.

Stuttgart, 26. Sept. Aus der Kammer. Die Erigenzen von 150,600 fl. für die Erbauung. 3 neuer Kirchen in Stuttgart sind mit großer Majorität all'ehe lehnt. Den- Geistlichen wurden als Entschädigung für Ablösungs-Ver­luste 98,000 fl. vcrwilligt.

Stuttgart, 28. Sept. DaS Volksfest auf dem Cann« statter Wasen, vom besten Wetter begünstigt, hatte dicßmal eine Menschenmenge aus allen Theilcn des Landes, aus Baden, Baiern und der Schweiz zusammenströmcnd gemacht, daß selbst voriges Jahr, wo die beiden Kaiser gegenwärtig waren, die Zahl nicht größer gewesen sein mag. Es war aber auch, als- ob ganz Deutschland alle Drehorgeln, Bänkelsänger, Gaukler Morithaten, Carrousells, Obsthäiidlcrinncn u. s. w. auf den Canustatter Wasen ergossen hätte. Das musikalische Chaos wirkt um so wohlthätiger, als in dem allgemeinen Geräusche die Verstimmung der Instrumente verloren geht. WirthschaftSbu- dcn vou TcichmannS Rieseubude bis zum kleinen Tische mit dem Mostfasse bedecken den Wasen zu 2 Drittheilen, Kochheerda dampfen und daS schwäbische Nationalcssen, Sauerkraut und Schweinefleisch findet seine zahlreichen Verehrer. Bier ist in allen Quantitäten zu haben, doch unterscheidet eS sich mehr durch den Preis, als durch die Güte. Neuer Clcvncr 1858r ist vielfach zu haben, doch ist eS einigermaßen schwer, zu ermegen, wie viel Trauben zu dem Getränke genommen worden sind. Das genirt aber Alles nicht, deßwegcn sind dock alle Buden voll, alle Kehlen durstig und wer mit Wein und Bier sich nickt vertragen kann, der hält sich an Thee und Kaffee, oder an Punsch und Grog. Dieß ist die Situation des FcstplatzeS. Als Seine Majestät, estortirt von dem Stuttgarter Stadlreiter- korpS, zu der Ehrenpforte Hereinritten, wurde er mit freudigen Inbclrufcn begrüßt, die sich bei der Ankunft I. M. der Köni­gin und I. M. der Königin der Niederlande wiederholten. Nachdem Se. Maj. sämmtliche Thierc und Ausstellungsgegen­stände besichtigt hatten, wurde die PrciSvertheilung für die schönsten Pferde und das Vieh vorgenommcn. Neu waren dieß- mal die Wettrennen arrangirt; sie begannen mit einspännigem Weltfahren im Trabe anderthalb mal um die Ncnnbahn.^ Hier erhielten Sonncnwirth Rcisingcr von Stuttgart und Posthalter Heß von Waiblingen die ersten Preise. Hierauf erfolgte ein Trabreilcn, wobei Prof. Dr. Ruess mit einem Brannwallach des Kaufmanns Hörner in Stuttgart den ersten-und Oberamts-