der Rhcilibrücke bei Konstanz verursacht eine empfindliche Stockung des Verkehrs; sogar die von Schasshausen heraus« kommenden Dampfer müssen vor Konstanz landen, die Rei­senden durch die ganze Stadl wandern und im Hafen ein anderes Schiff besteigen. Der Fahrlenplan der Dampfer von Schaffhausen ist dadurch gänzlich in Unordnung gero­chen. (Lt.A.)

Freiburg, 2. Inn'. Die Krankheit der Kirschbäume verbreitet sich fort und fort Weiler. Zuerst hatte man die­selbe nur am Kaiserstuhle gesehen, jetzt hat sie auch schon den größten Thcil der Kirschbäume im Simonswäldetthale, im Wildthalc, im Kirchzactuerthale und noch an anderen Orten in unserer nächsten Umgebung ergriffen, so daß wir auch Heuer wieder nur wenig Kirschenwasser in den Handel bringen werden.

Augsburg, 4. Juni. Die Mg. Ztg. bringt den Tert einer östreichischen Depeschean die kaiserlichen Mis­sionen bei den Höfen von Florenz, Rom, Neapel und Mo­dena" vom 18. Mai, worin den Aeußerungcn des Minister­präsidenten Cavour in der sardinischen Kammer entgegen­getreten und am Schluß gesagt wird:Bereit jeder wohl­verstandenen Reform unfern Beifall zu schenken und ihnen ihre moralische und eifrige Mitwirkung für die Entwicklung ihrer Hilfsquellen und ihrer Wohlfahrt anzubieten, iss Oestceich ganz ebenso fest entschlossen, alle seine Mach, zu gebrauchen, um jeden ungerechten Angriff, komme er von welcher Seite 'er wolle, zurückzuweisen und überall, wohin sich sein Thätigkenskreis erstreckt, zum Schülern der Versuche der Unruhestifter, sowie der Begünstiger der Anar­chie mitzuwirken."

München, 3. Juni. Laut Bekanntmachung im Ver- ordnungs- und Anzcigeblatt der k. baierischen Verkehrsaiistal- ten wird von nun an von den Kassen dieser Anstalten jede Gattung ausländischen Papiergeldes, mit Ausschluß der k. preußischen und k. sächsischen Kassenanweisungen (Thaler­scheine) in Zukunft zurückgewiesen werden. Ebenso ist die­sen Kassen die Annahme von holländischen Zehnguldeustücken untersagt. (N- M. Z)

Gotha, 7. Juni. Der Landtag hat sich für die Wiedereinführung der Todesstrafe entschieden.

Berlin, 4. Juni. An dem Plaee'schen Fallissement in Paris sind ein hiesiges und zwei demselben nahe ste­hende Bankhäuser in der Rheinprovinz mit 1'/, Mill. Fr. betheiligt. (N- K.)

Münster, 4. Juni. Gestern batte ein von Lingen nach Rheine mir Eisenbahnbaumaterial abgehender Zug in dem Orte Salzbergen das Unglück, aus den Weichen zu kommen und mit' solcher Heftigkeit gegen die dort aufge­stellten Wagen anzustoßen, daß der Zugführer gctödtet, 2 Personen lebensgefährlich und 2 erheblich verletzt wurden.

Aus Altwasser (Schlesien) wird vom 30. Mai ein bedauernswerlher Unglücksfall gemeldet: in einem alten För­derschachte wurde ein Kohlenseuer angezündet, um die schlech­ten Wetter (Gasströmungcn) abzuleiteu. Das Holzwerk entzündete sich und der Rauch drang in daS Innere der Gruben, wo die Bergleute arbeiteten; 20 derselben wurden betäubt aus dem Schachte herausgeholt, von denen 6 nicht wieder ins Leben zurückgerufen werden konnten.

Auf einer der letzten Versammlungen von evangelischen Geistlichen in Gnadau wurde die bei der Reformation er­folgte Abschaffung der heiligen Messe als ein Unheil be­klagt und deren Wiedereinführung in den protestantischen Gottesdienst für ei» Bednrsniß erklärt. Tie katholischen Kirchenblätter am Rhein frohlocken darüber und glauben durch diese Kundgebung eine Annäherung und baldige Rück­kehr Gleichgesinnter zum Katholizismus erblicken zu dürfen.

Aus Preußen, 30. Mai. Die letzte Versammlung des kirchlichen Eeutralvereins in Gerdau hat sich u. A. zu folgenden Thesen bekennen zu müssen geglaubt:Die li- turgischen Gottesdienste gehören zu den Nvthständen der evangelischen Kirche, und der normale Zustand des liturgi» schcn Gottesdienstes in die (deutsche) Messe an jedem Sonu- nud Festtage."Wenn demnach die hohen geistlichen Be­hörden ihre Zeit werden ersehen haben, daun werden sie ihr gegebenes Versprechen halten und mit einer neuen Li­turgie an das Licht treten, mit einer deutschen Messe. DaS Krankenbild des Abendmahls ist der Mangel der Privat- beichte, das Krankcubild der Trauung das Verschwin­den des Einflusses der Geistlichen auf die Eheverlöbnisse, und daS Kra.tkenbild der Begräbnisse die Bestattung der unkirchlicheu Glieder der Gemeinde mit kirchlilen Ehren. Endlich sollen die Hebammen nicht bloö medieinisch, sondern auch kirchlich instruirt werden, gründlich belehrt werden über das Bad der Wiedergeburt, und Morgen« und Abend- bctstnnden sollten in keinem Hebammeninstitule fehlen."

(Hamb- Nachr.)

Wien, 5. Juni. Die eintreffende TurinerNnisne" meldet: Graf Eavouc wolle abermals nach Paris reisen. Das halbosfizielleRisorgimento" nennt die Lage ernst, und verweist auf englische Rüstungen in Malta. «TD.d.A.Z.)

Turin, 31. Mai. Wegen Austritts der Gewässer ist der Postenlauf zwischen Frankreich und Piemont gehemmt. Wie man hört, hat Joseph Mazzini den Auftrag gegeben, seine Güter in der Provinz Genua zu veräußern, weil er sich vom politischen Schauplatze nach Amerika zurnckzuziehcn beabsichtige. (?)

Bern, 4. Juni. Im Berner Seeland haben die Ileberschwemmungen eine Höhe erreicht wie seit 1810 nicht mehr. Der ganze Jahresertrag auf mehrere Quadrats)»a- den Ausdehnung ist vernichtet. (S. M.)

Das Bündner Tagblatt hält cS Angesichts der stei­genden Aufregung in Italien nicht unrathsam, wenn aus mögliche Ereignisse hin dem Kanton Tessin seitens der Eid­genossenschaft eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird, nämlich daß man alsdann nicht zögert, sofort einige Ba­taillone an die östrcichisch-piemontesische Grenze als Beo­bachtungskorps hinzusenden. Die Geister von 1818 und 1849 seien noch nicht alle schlafen gegangen. Aufgepaßt meint sie bevor eS zu spät ist.

Paris, 30. Mai. Der Kaiser hat sich neuerdings gegen die unsinnige Mode der Dame»: übertrieben weite Kleider zu tragen, ausgesprochen und die Kaiserin trägt'nur engere Kleider.

Paris, 31. Mai. In Paris soll ein NabbinatSrath zusammentcelen, um sich über die Thunlichkeit einer Ver­legung deS Sabbaths auf den Sonntag zu besprechen.