schlag des Eichenstammholzes Hat sich in den ersten beiden Tagen der Woche bei einem Verkaufe in den Slaktwaldun- gen sehr bemerklich gemacht, indem beinahe noch einmal so viel gelöst wurde, als in früheren Jahren; 125 Stamme, zum Theil von geringer Mächtigkeit, wurden zu 4800 fl., einer von 150 Kubikfuß zu 180 fl. verkauft. (St.A.)

Stuttgart, 29. Febr. Eine empörende Mißhand­lung eines Mhrigen Mädchens durch seine Pflege-Eltern veranlaßte heute die Behörden zum amtlichen Einschreiten. Dieses unglückliche Geschöpf, oon einer Beamtenwittwe im Wittwenstaude geboren, befindet sich seit einigen Jahren bei einer ledigen.Wäscherin von hier gegen ein ordentliches Kostgeld in Verpflegung und wurde von dieser, sowie von ihrem Zuhälter, durch Stockschläge (die Nachbarn wollen oft 6070 Streiche auf einmal gezählt haben) so mißhan­delt, daß das Kind zu Herstellung seiner Gesundheit in die Kiudcrheilanstalt gebracht werden mußte. Die grausamen Pflcge-Eltern sind bereits dem K. Kriminalamte übergeben Für die spätere Aufnahme des Kinds hat sich ein wackerer Holzspälter von hier bereit gezeigt. (St.A.)

Nottenburg, 24, Febr. JnHopfeu werden noch immer Geschäfte gemacht; aber zu niederen Preisen. Ein wohlhabender, inzwischen verstorbener Bürger wurde Wegen Kapiialienverheimlichung zu einer Strafe von mehr als 6000 fl, verurtheilt. Davon fallen der Stadtkaffe nahe­zu 700 fl. an.

Ravensburg, 26. Febr. Der letzte Bahnzug nach Friedrichshasen stieß gestern Abend zwischen Mochenwangen und Niederbiegen auf einen Güterwagen, der sich durch ir­gend einen Zufall von dem früher von Friedrichshofen kom­menden Zuge abgelöst hatte und stehen geblieben war. Tie Lokomotive stürzte die Bahnböschnng hinab und der Loko­motivführer kam unter dieselbe, woselbst er wohl über eine Stunde liegen mußte, bis er unter der Last förmlich her­vorgegraben war. Seine Verletzungen sind sehr bedeutend. Die übrige Bedienungsmannschaft und die 5 Passagiere kamen mit dem Schrecken davon. (S-)

T a g e s - N e ir i g k e i t e,r.

In Augsburg haben sich die angesehensten Firmen und Kapitalisten zur Bildung einer Kreditgesellschaft vereinigt. Das Unternehmen beruht aus einem Kapital von 20 Mil­lionen Gulden, wovon aber zunächst nur 6 Millionen in Aktien zu 500 fl. ausgegeben werden sotten. (N. S.)

Münchener Blätter berichten, die Gesundheit des Mi­nisterpräsidenten v. d. Pfordteu bedürfe so sehr der Schonung, daß Herr von Zwehl daS Handelsministerium, das jetzt wegen der Eisenbahnfrage besonders wichtig sei, an Psordtens Stelle übernommen habe.

Bi der ach, 25. Febr. Einen besonderen Vorfall muß ich Ihnen doch auch mittheilcn: Im Sommer v. I. wurde ein Handwerksbursche, nach seinem bei sich geführten Wanderbuch ein Buchdrucker K. aus Kiebingen, Oberamts Rottenburg, von dem ihn transportirenden Landjäger, als er entspringen wollte, nur eine Viertelstunde von hier, auf der von Warthhausen hieher führenden Straße erschos­sen. Die Gemeinde Kiebingen wurde nun zu Bezahlung der Legal-Jnspeknons-, Sektions- und Begräbniskosten :c.

augehalten und leistete solche auch, wahrscheinlich froh, eines solchen Menschen entledigt zu sein, gerne und willig. Ende v. I. kam nun von dem Ortsoorstaud in Kiebingen ein Schreiben hieher, in welchem der Ersatz der bezahlten Ko­sten ans dem einfachen Grunde zurückverlangt wurde, weil der Erschossene wieder heimgekehrt seic! Wie und auf welche Art der wirklich Erschossene in den Besitz des bei sich ge­führten Wanderbuchs gekommen, und woher derselbe ist, konnte bis jetzt nicht ermittelt werden, (H. T.)

Die Rhcinschisssahrt hat mit der größten Tbäkigkeit von Neuem begonnen; mehr als 170,000 Ctr. Getreide sind nach Mannheim passirt; dieser Verkehr dauert täglich in demselben Maße fort.

Wien, 23. Febr. Es verlautet, daß Se. Majestät der Kaiser in den nächsten Tagen sich zur Feier der silber­nen Hochzeit Sr. Maj. des Kaisers Fredinand nach Prag begeben wird. (St.A.)

Wien, 25. Febr. In der Nacht vom Sonnabend auf den Sonntag ward in Wien ein gräßliches Verbrechen begangen. TieA. C." berichtet darüber wie folgt: Der am Spittelberg wohnhafte Viktualienhändler Joseph W. hat in der Sonntagsnacht seine drei kleinen Kinder mittelst eines starken FleischermesserS ermordet und sich sodann durch Ab­schneiden des Halses selbst entleibt. (S'.A.)

Ter geniale Handclöminister v. Bruck in Wien soll wegen seiner Verdienste um Oestreich vom Kaiser zum Grafen und Eigenthümer großer Güter gemacht werden.

Der alte, Marschall Radetzky hat ein Herz für seine Soldaten, Neulich schrieb er nach Wien: ich habe den Ruhm von den italienischen Feldzügen, abec gar viele der tapfern Soldaten, die ihn mir erwarben, sind zu Krüppeln geschossen worden. Da schicke ich 5000 fl. für die Stif­tung, die sie unterstützt und meinen Namen trägt; hätte ich eher Geld gehabt, hätte ich eher geschickt. Tie Radetzky- Stiftung ist für Wien, was für Preußen die Nationalbank für die Veteranen ist.

Jur Kanton Tessin, wie ,'m Kanton Granbündten sind mehrere Bergstürze vargekommen, in Wallis bebt noch im­mer die Erde und aus dem Berner Oberlande werden allerhand ausfallende elektrische und meteorologische Erschei­nungen gemeldet. (St.A.)

In Ca mb rin traten zwei Männer in die Schenke, ließen sieb Kaffee machen und stürzten todt nieder, als sie die erste Tasse getrunken hatten. Die Wirthin holte die Polizei, diese spricht von Vergiftung. Wie ist das mög­lich? sagte die Wirthin: sie haben nnr eine Taffe Kaffee zn sich genommen, und der kann nicht schaden! Sofort trinkt sie seilst, um dessen Unschädlichkeit zu beweisen, eine Tasse. Da stürzt auch sie todt hin. Man untersucht die Kaffeekanne und findet auf dem Boden derselben ein Packet Streichhölzer.

Dänemark will den Sund zoll gegen eine baarc Entschädigung von 30 Millionen Thaler für immer auf­geben. Rußland, das ein Drittel der Summe zu zahlen hätte, hat angenommen.

Kaiser Napoleon hat'ö zn einem Beinamen gebracht. Die Aergerlichen neunen ihn den Schweiger, auch den gro­ßen Schweiger, obgleich sie zugebcn, daß Schweigen der