danken, daß wir Schuld an dem Unheil seien. Sie sag­ten, ich hätte eine geheimnißvolle Büchse, ans welcher sich, wenn ich sie öffne, die Fieber nnd Krankheiten über das Land verbreiten. Sie waren ans dem Punkte uns zu steinigen, der König verhinderte sie daran. Ein Hauptzug in dem Charakter dieses Bvlkes ist Undankbar­keit. Ich genieße hier des Rufs eines Arztes und war in der That schon so glücklich, mehrere von ihnen zu heilen, von Dank ist nie die Rede. Eines Tages kam ich zu einem hohen Häuptling im Gebirge, als man eben daran war, einen Mann hinzuriebten. Ich machte ein Bittgesuch für ihn, »ach Landessitte mit einem Wallfisch- zahu, und erlangte seine Begnadigung. Ohne mich würde ihm unfehlbar das Haupt gespalten und er in die Flam­men geworfen sein. Vor einigen Tagen kam ich nun in denselben Ort nnd er gab sich nicht einmal die Mühe zu danken. So ist der Vitiancr. Es vergeht keine Woche, ohne daß der Sckall der Trommel uns benachrichtct, daß hier oder in der Nähe irgend ein Authropophageu-Fest gefeiert werde. Sie sind wahrhaft vom Dämone des Mensästnmords besessen; cs gibt keinen größeren Ruhm, keine höhere Freude für sie, als ihre Feinde zu tödten und zu verschlingen. Sie sind noch grausamer als sic habgierig sind. Gelingt es ihnen «worum sie bei jeder Gelegenheit beten- ein einzelnes Individuum, eine arme Frau oder ein Kind zu erwischen, so sind sie nicht damit zufrieden, es erbarmungslos zu tödten, sondern Einer nach dem Andern nnd wenn sie ihrer 50 sind ver­setzt der Leiche einen Streich, denn das ist ihnen eine Art von Erholung; sodann bringen sie die Leiche in den Tempel ihres Götzen, dessen Priester seine Freude bezeugt, indem er aus den Bauch des Opfers schlägt, das sogleich gebraten wird. Manchmal werden einzelne Stücke gesot­ten, und die Eingeborne» trinken diese scheußliche Suppe. Können sie ein Dorf überrumpeln, so erwürgen sie Alles, was in ihre Hände fällt; einen Theil zehren sie auf, die Andern hänfen sie anf. Die kleinen Kinder, welche sie fingen, hängen sie a« da« Segelstangen ihrer Pirognen auf, nnd wen» sie b'ei ihrer Ankunft noch welche beim Leben finden, so belustigen sie sich damit, die unglück­lichen Kleinen durch ihre Kinder tödten zu lassen, um sie an den Mord zu gewöhnen.

Merkwürdige Ueberreste von Ureinwohnern in Texas wurden wie dieGalveston Gazette" berichtet in der Grafschaft Angelina von einigen Jägern aufgesunden. Sie waren einem Panther so erzählen diese bis an den Eingang einer Höhle gefolgt, wo er von ihren Ku­geln getroffen zu Boden sank. Die Höhle, die sic jetzt untersuchten, führte in ein keilerartiges, gemauertes Ge­wölbe von ungefähr 40 Fuß Länge, 12 Fuß Breite und 8 Fuß Höhe, an dessen entgegengesetztem Ende sie, zu ihrer nickt geringen Ucberraschung, zwei menschliche Kör­per gewahr wurden. Der eine war seiner ganzen Länge nach anf dem Boden hingcstreckt, der zweite lehnte in sitzender Stellung mit dem Kopfe an der Mauer. Beide Leichname befanden sich im Zustande der vollkommensten Versteinerung. Fuße und Hände waren nackt; am Körper '

Beider dagegen war eine Art Jagdgewand, namentlich an den Nähten und Falten, i» der Versteinerung noch ganz deutlich zu erkennen. Am Leibe des einen befand sick eine Schnalle ans reinem Golde von etwa 3 Zoll Durch­messer, die in der Versteinerung fest eingebettet stack. Die Züge erschienen nicht sehr zusammengeschrumpft; die Au­gen waren theilwcise geschlossen, und selbst von den Augen­brauen hatten sich Spuren erhalten. Welcher Zeit diese Leichen angehören, wußten die Jäger nicht zu bestimmen. Es ist überhaupt noch sehr die Frage, ob das Ganze nickt in die Kategorie der famosen Jäger-Abenteuer ge­hört. (St.A.)

Humor eines Souffleurs. Große Heiterkeit erregte dieser Tage in München der Zettel des Schwei- ger'schen Volkstheaters. Der Souffleur desselben hatte sein Bcuefice und kam auf den Einfall, den Redakteur desPunsch ," M. Schleich, um Abfassung einiger Worte an das Pnblikum anzngehen. Der Humorist willfahrte und somit bringt der Zettel folgende Meditation:Jeder Mensch strebt darnach, daß man ihm nichts nachsagen kann; ein Souffleur mag aber noch so rechtschaffen sein, man wird ihm immer etwas nachsagen, und mitunter ganz schlechte Lachen! Meine Stellung beim Theater ist eine, wenigstens über bas Podium, hervorragende; ick bin ein Mann von Einfluß: die stolzesten Helden, die eigensinnigsten Tyrannen sehen sich oft genöthigt, meinem Rathe augenblicklich zu folgen; obwohl selbst arm, habe ich schon Kaisern nnd Königen aus der Verlegenheit ge­holfen. Der Souffleur ist eigentlich der Vorsitzende einer Bühne, sein Dach gleicht einem gemeinschaftlichen Hirn­kasten , aus dem Jeder seine Gedanken holt. Ick bin der Buckhalrer der Dichter, und wache darüber, daß nickt ein Wort veruntreut wird, ein Thcaterarzt, der den Schauspielern fortwährend eingibt. Verehrtes Publikum, wir sind uns unbekannt, oder Sie kennen mich doch höchstens nur vom Hörensagen; halten Sie meine Person nicht für unwich­tig; obwohl auf ein sehr kleines Fach beschränkt, spiele ich dock alle Rollen. Der Souffleur ist sonst ein Beneftce für die Schauspieler, heute aber haben die Schauspieler die Güte, ein Benefice für mich zu sein, und ich erlaube mir, das Publikum mit obigen paar Stichwortcn znm Besuche aufzumuutern. Hohe, Verehrungswürdige Verehrungswürdige hohe! Ich sonfflire Ihnen noch ein­mal: Kommen Sie! Behalten Sie mich im Gcdächtniß und bleiben Sie mir nicht auswendig!"

Ein Affen streich. Es war in schwüler Mittags­stunde unter der brennenden Sonne Indiens, als ein junger Engländer auf der Jagd zufällig an das stille Ufer eines abgelegenen Sees kam, wo seiuer ein merkwürdiges Schau­spiel harrte. Ein Patriarch des Urwaldes breitete seine mächtigen Acste weit über das Wasser hinaus, und auf einem der untersten und stärksten lag in sich zusammen­gerollt eine Riesenschlange in sanftem Mittagsschlafe, wäh­rend hoch über ihr ein kräftiger Pavian mit gespanntester Aufmerksamkeit das Nahen eines gewaltigen Krokodils beobachtete, das schlafend von der langsamen Strömung