Allerlei. >

Akattchverzehrende Einrichtungen.

Fast überall, wo Dampfmaschinen arbeiten, sieht man von Zeit zu Zeit dicke Rauchwolken aus dem Schorn- ! stein sich erheben und durch die Masse der niederfalleü- ! den Kohlentheilchen Alles 'in der Nachbarschaft verunreini- ! gen. Die Meisten sind nun der Meinung, das lasse > sich nun einmal nicht ändern, und wer die Vortheile ! einer lebendigen Fabriksthätigkeit wolle, müsse auch diese Nachtheile sich gefallen lassen. Es ist aber nicht wahr, daß dies nothwendig damit verbunden ist. Wo Rauch ist, ist immer eine unvollständige Verbrennung, also fehler­hafte Heizeinrichtung. Es gibt Mittel, dieses Uebel zu beseitigen; sie sind unter dem Namen der ranchverzehren­den Oefen längst bekannt und bestehen dem Wesentlichen nach darin, daß man oberhalb dem Feuer dem abziehen- den Rauch einen Strom frischer, noch unverbrannter hei­ßer Luft von außen zuführt und dadurch die im Rauche enthaltenen, noch unvcrbrannten Kohlentheilc vollends verbrennt.

Haben auch solche Einrichtungen bei Stnbenöfen, wo die Feuerung verhältnißmäßig schwach ist, ihre Schwie­rigkeiten, so ist dies doch bei Kesselfeuerungen gewiß nicht der Fall. Da hier der Rauch sich immer dann am stärksten zeigt, wenn neue Kohlen auf den Rost aufge­schüttet werden, indem hiedurch einesthcils die Zwischen­räume verstopft werden und also nicht die zur Verbren­nung erforderliche Luftmenge zuströmen kann, anderutheils der Heizraum durch die neuen Kohlen erkältet wird und also die zur vollständigen Verbrennung nöthige hohe Tem­peratur nicht mehr vorhanden ist, so besteht eine der ein­fachsten und wirksamsten Vorrichtungen bei Dampfkessel- feuerungen darin, daß man den Feuerranm durch eine in der Mitte errichtete senkrechte Mauer von 45' Höhe in zwei gleiche Theile theilt. Das Beschütten mit frischen Kohlen geschieht nun in beiden Abtheilnngan nicht gleich­zeitig, sondern abwechslungsweise in der Art, daß, wäh­rend man auf den Rost der einen Abtheilung neue Kob- len bringt, die Kohlen der andern Abtheiluug sich in vol­ler Gluth befinden. Dadurch kommt der Rauch, der sich in der einen Abtheilung während der Beschüttung entwi­ckelt, oberhalb der Scheidewand mit der heißen Luft von der andern Abtbcilung in Berührung und wird so durch die in dieser abziehenden Feuerluft noch vorhandene uuverbrannte atmosphärische Luft nachträglich verbrannt, so daß kein Rauch mehr aus dem Schornstein entweicht.

Von welcher Wichtigkeit eine solche Verbesserung in der Heizeinrichtung für unsere Brennereien, Brauereien, Zuckerfabriken werden kann, sieht man leicht, wenn man erwägt, daß die Ausgaben für Brennmaterial nicht selten die Hälfte aller übrigen Ausgaben betragen, durch eine vollständige Verbrennung sich aber leicht 10 bis 20 Pro- cente davon ersparen ließen. Wochcnbl. f. Land- u. Forstwss

Paris, 4. Nov. Die, durch ein momentales Stei­gen der Seine einige Zeit ausgesctzt gewesene Wegräu­mung der Pfeiler der alten Arcole-Brücke wurde vorge­

stern wieder ausgenommen. Diese Arbeiten werden haupt­sächlich durch Taucher ausgeführt, welche mit einem was­serdichten Apparate begleitet sind und mittelst eines KautschuckS-Schlanchs Luft schöpfen. Gestern wurden auf diesem Punkte Versuche gemacht, das Wasser mittelst einer besonderen Gas-Lampe zu erleuchten. Die Ver­suche sielen sehr befriedigend aus. Die Lampe, welche ungefähr 2 Melres tief in'ö Wasser gesenkt wurde, warf auf das Flußbett ein Helles Licht, so daß die Anwesenden allen Bewegungen des Tauchers folgen konnten, der sie handhabte. (H. T.)

Der ärmste Schulmeister weit und breit ist in dem Dorfe P. im Tolnaer Comitat in Ungarn zu finden. Er hat eine Jahresbesoldung von vollen 2 Gulden C. M. und damit er nicht verhungere, den Wandeltisch im Dorf.

Ein Schweizer Lehrer verlangte von einem Solothur- ner Arzte unter andern Mittel» eines zur Vertreibung der Würmer und erhielt 2 Unze» eines weißen Pulvers. Die Mutter gibt den 5 Kindern von dem Pulver und nimmt selbst davon, um den Widerwillen der Kinder zu überwinden. Bald stellt sich heftiges Erbrechen und endlich bei Allen der gräßlichste Krampf ein. Drei Kin­der und die Mutter erliegen den Krämpfen, die 2 letz­ten Kinder liegen am Tode. Herbeigerufene Aerzte er­kannten das Pulver sofort als Arsenik an. Der Solo- thurncr Arzt, der in der Umgegend einen Ruf hat, be­hauptet verstanden zu haben, man verlange ein Mittel zur Vertreibung der Ratten statt der Würmer.

Einer der reichsten Berliner Bürger, der Rentier Norm an n hat sein ganzes Vermögen wohlthätigeu An­stalten der Stadt o!,ne Unterschied, ob sie christliche oder jüdische sind, hinterlasscn. Einem alten Kriegskameraden wendete er ein bedeutendes Legat zu und legte ihm die Bedingung auf, jährlich an dem Todestage in der Mitter­nachtsstunde vor dem Hause des Erblassers Gesäuge zum Andenken desselben und seiner Kriegskameraden anfführeu zu lassen. Nach dem Tode des LegatorS sollen dessen Kinder die Bedingung erfüllen.

In Lyon ist ein Verein für lachende Erben ent­standen, eine Gesellschaft nemlich von Heulern, die gegen eine Vergütung von 5 Franks ü Mann es übernimmt, bei Leichengängen eine beliebige Anzahl von unaufhörlich weinenden Begleitern zu stelle». Die Tracht dieser Heu­ler besteht in einem sehr langen schwarzen Ueberrock und einem runden Hut; sie tragen langes Haar und schreiten eine Kerze in der Hand, schluchzend hinter dem Sarge her

Anekdote.

Ein Oberförster, der keinen Verstoß gegen die WaidmannSsprachc duldete, hielt selbst seine Untergebenen an, sich derselben zu bedienen. Bei einer Jagd hatte er sich am Ohrläppchen geritzt; da trat einer der Treiber zu ihm und sagte:Der Herr Oberförster schweißen am Löffel."

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