Nagold.

Die Musik dcs 4. K. Infanterie- Regiments wird am

Dienstag den 11- Nov. d. I. im Gasthof zum Hirsch eine Reunion lBlechmnsik) abhalten, zu deren zahl­reichem Besuch höflichst eingeladen wird.

Den 6. Noo. 1656.

Ebhausen,

Obcramts Nagold.

Am letztverfloffenen hiesigen Jahr­märkte ist in meinem Laden ei» Tackle

! mit 1 fl. 30 kr. liegen geblieben, wel- ! ches der rechtmäßige Eigenthümer bei mir in Empfang nehmen kann.

Jvh. Tchöttle, Kaufmann, beim Hirsch.

Nagold. (Arbeits-Verein.) Den verehrten Frauen und Jung­frauen, die den Arbeitsverein hier bilden, wird auf diesem Wege ange- l zeigt, daß diegemeinschaftl. Arbeiten am nächsten Mittwoch im Zeller'schen ! Saale wieder beginnen werden. Hie­zu werden sie, sowie auch weitere ! Frauen und Jungfrauen, die sich an diesem wohlthätigcn Werke betheili­gen wollten, freundlich eingeladen.

De» 7. Nov. 1836. Dek. Frcihofer.

Nagold.

Wohnung zu verrniethen.

An eine stille Familie hat der Un­terzeichnete eine kleine Wohnung, be­stehend in einer Stube nebst Kabinet, einer Kammer und Holzschopf, abzu­geben.

Albert Gayler.

Na gold.

Gesuch

einer Laden-Einrichtung.

Es sucht Jemand eine Ladeneinrich­tung zu kaufen. Von wem? ist zu erfahren durch die

Redaktion d. Bl.

Allerlei.

Rückblicke und Aufsichten.

Sechs Jahre nach dem Abschlüsse dcs westphälischcn Friedens (1648), der den Standen des deutschen Reicks daö Recht der Gewissensfreiheit gewährleistete, wurden in Schlesien den Evangelischen 628 Kirchen mit den dazu gehörigen Gütern weggcnomnien und alle Geistlichen ver­jagt. Dafür erhielten sie die Erlaubnis, >drei Kirchen von Holz und Lehm und ohne Glocken, und zwar außer­halb der Mauern von Jaucr, Glogau und Schweidnitz zu erbauen. Als die bei Glogau flüchtig anfgeführte Hütte von einem Sturmwinde umgeworfen ward, bauerte cs lange, bis der Landeshauptmann den Wiederaufbau gestattete,weil der Kaiser nur die einmalige Errichtung erlaubt habe." Derselbe Mann ließ am Sonntag das Stadtthvr nur soweit öffnen, daß eben nur eine Person durchschlüpfen konnte; so hielt er die Protestanten auf, daß ein Theil derselben den Gottesdienst versäumen mußte. Die sächsische Grenze war nahe; viele Protestanten be­stickten die dortigen Kirchen; da sann man von Wien aus der sächsischen Regierung an, den Bau protestanti­scher Kirchen an der Grenze zu verbieten, und als Sach­sen dazu nickt zu bewegen war, wurde 1669 den Prote­stanten der Besuch ausländischer Kirchen verboten; zugleich damit ward das Halten von Hausandachten untersagt, dagegen die Mitfcier der katholischen Festtage befohlen. Die protestantischen Schullehrer waren schon 1667 ausgctrieben, und der protestantischen Kirchen- und Schulfond wurde für katholische Zwecke verschleudert! Das geschah unter Regenten, welche den Beichtvater zum ersten Nathe hatten und die Jesuiten als Männer des Heils verehrten.

Im August des Jahres 1856 erscheint ein General- edict desheiligen Ofsiciums" (so heißt die Inquisition) von Ankona, unterzeichnet von Generalinquisitor Tho­mas Vincenz Airaldi. Darin werden alle Mit­glieder der katholischen Kirche ermahnt, dem heiligen Amte der Inquisition bei Strafe der Exkommuni­kation alle Ketzer oder der Ketzerei verdächtige Perso­

nen anzuzeigen, ferner Alle, aus deren Handlungen man schließe» kann, daß sie Verträge mit dem Teufel geschlossen haben, Solche, die Versammlungen zur Verachtung und Benachtheiligung des katholischen Glau­bens halten, Solche, die Gott, die Jungfrau Maria und die Heiligen gelästert haben, Diejenigen, welche der heiligen Inquisition in der Ausübung ihres Amtes Hindernisse in den Weg legen Verfasser von Schrif­ten, die Beleidigungen gegen Geistliche enthalten, alle die, welche ketzerische Schriften lesen, drucken, drucken lassen oder vertreiben, endlich Diejenigen, welche einen Katholiken von seiner Religion abwendig gemacht oder einen Nichtchristen verhindert haben, sich laufen zu lassen! Die Inquisition, fürchterlichen Andenkens, reckt ihren Arm wieder über die Erde; das Concordat hat ihr Deutschland wieder aufgeschlossen; die Jesui­ten sind ans dem Plane wie rührig! wie einig! und wir? Rückblicke und Aussichten. (Dfz.)

Aus Gelsenkirchen wird d. Köln. Ztg. geschrieben: Vor einigen Tagen wurde hier eine vornehme Dame aus der Eisenbahn ausgesctzt, weil sie sich unwohl fühlte und ein tvdtes, zwei Jahre altes Kind auf dem Schooße trug. Da sie ganz ohne Mittel und anscheinend hoch schwanger war, so wurde sie auf die Armenherberge gebracht, wo sic nach 2 Tagen starb. Die ärztliche Un­tersuchung ergab, daß Mutter und Kind durch Opium vergiftet waren, lieber ihre Herkunft und Verhältnisse hat man nur so viel erfahren, daß sie die Wittwe eines Rittergutsbesitzers im Regierungsbezirk Trier, sehr schön und vermögend war. In ihrem Wirtwenstande machte sie die Bekanntschaft eines jungen Mannes, der sie zu ehe­lichen versprach, sie verführte, bedeutende Summen von ihr erschwindelte, mit denen er sich heimlich entfernte. Die Dame findet jedoch seine Spur, macht sich mit ihrem Kinde auf die Reise und trifft in Köln wieder mit ihm zusammen. Das Wiedersehen ist ein herzliches. Sein heimliches Verschwinden erklärt er für einen.Scherz, gibt vor, in Dortmund noch einige Geschäfte abzumachen, sie daun in Köln abzurufen und die Hochzeit mit ihr zu