merS ist 4 Centner. Die größte der Viertelstundenglockcn ist so groß, wie die große St. Pauls-Glocke, welche Tons wiegt. Die ganze Uhr ist wenigstens achtmal so groß, als eine große Kathedral-Uhr.
Wir sprechen vom China und Hintcrindicn wie von Großflachsenfingen, und doch haben Chinesen und Indier dießmal uns Europäern den Zopf angehängt und darin steckt das Gehcimniß der Silberklcmme. Die Chinesen und Indier beziehen, viel weniger von uns als wir von ihnen und wir schicken ihnen unser Silber dafür (denn Gold nehmen sie nicht) und sic behalten's. Die chinesischen Zolllisten in den Handelsblättern zeigen schwarz auf weiß, daß wir'Europäcr seit 1845 63mal mehr Thee beziehen als früher und über 200mal mehr Seide. Der englische Consul in China hat berechnet, daß für Seide im Jahre 1855 an China 3 Millionen Pfund oder 21 Millionen- Thaler mehr als in früheren Jahren ausgczahlt worden sind. Aehnlich verhält es sich mit dem Thee.
Die Entdeckung der Goldminen Californiens.
Die Goldminen Kaliforniens verdanken ihre Entdeckung dem Zufälle, der schon zu so manchen anderen wichtigen Entdeckung geführt hat.
Herr Sutter, Kapitän in der Schwcizergarde Carls X., hatte Frankreich 1830 in Folge der Julirevolution verlassen. Nachdem er nach und nach in dem Staate Missouri, in der Gegend des Flusses Cvlombia, und dann einige Zeit auf den Sandwichsinseln gelebt hatte, kam er mit mehreren seiner Landsleute nach Kalifornien, und gründete in dem Thalc von Sacramento eine Niederlassung, die sich schnell ausdchnte. Er beauftragte hier einen Sachverständigen, in geringer Entfernung von seiner Niederlassung eine Sägmuhle anzulcgen. Nach einiger Zeit bemerkte der Baumeister, daß der Scklleusenfall ungenügend sei, um dem Wasserrad die erforderliche Kraft zu verleihen. Um seinen Arbeitern eine unnöthige Arbeit zu ersparen, ließ er das Wasser sich selbst einen Weg suchen, so daß nach einigen Wochen sich neben dem Rade eine große Masse Sand angehäuft hatte. Als er im Begriffe stand, denselben wegschaffen zu lassen, bemerkte er darin eine Menge Goldthcile und beeilte sich sogleich, den Capitän Sutter davon in Kenntniß zu setzen. Beide versprachen sich gegenseitig, das Gehcimniß über ihre Entdeckung zu bewahren, allein dennoch verbreitete sich die Kunde derselben mit wunderbarer Schnelligkeit und von allen Seiten strömten bald Tausende von Goldsuchern herbei, von denen Einige, obgleich mit den einfachsten Geräthschasten versehen, täglich für vier- bis fünfhundert Dollar Gold fanden.
Vor mehreren Jahren wurde in einer Frcimanrer- loge zu Frankfurt a. O. zur Feier des Constitutions- Festes wörtlich folgendes gedruckte Programm an die Theilnehmcr des Festmahls vertheilt:
Programm zum Fe st-Co mite (Leiter desselben die Herren N. N. N. Ni):
Suppe.
Rostbo euf.
Lied: Heilig wie Orgelstrom.
Toast auf Se. Majestät den König.
Toast auf Ihre Majestät die Königin.
Karpfen blau.
Lied: Ich bin ein Preuße.
Toast aus S. K. Hoheit den Prinzen von Preußen und das K. Haus.
Teltow er Rüben mit Cötelettes und Z « n g c.
Maccaroni mit Schinken n. Parmesankäse. Toast auf die Kammern.
Toast auf das hohe Ministerium.
Toast auf einiges Deutschland.
Lied: Was ist des Deutschen Vaterland?
Hachis.
Braten mit Compüte und Salat.
Torte.
Butjtcr und Käse, zum Beschluß.
^ Anekdoten.
^ — „Hör Er einmal", so redete Herzog Carl von Württemberg, als er durch das Städtchen Calw ritt, einen Färber an, der mit der Mütze in der Hand vor seinem mit der Färberfirma versehenen Häuschen stand, „kann er mir meinen Schimmel da blau färben?" — „Warum nicht?" antwortete der resolute Farbenkünstler,
„wenn er das Sieden verträgt." '_-
— Der Professor der Zoologie Zk. hatte sich einige Zeit mit seinem Examinanden über die Fische und deren Bedeutung als Nahrungsmittel unterhalten. Da manche Fiscke, als Barbe, Maifisch rc. zu ihrer Laichzeit ungenießbar, sogar entschieden ungesund werden, so stellte der Professor unter andern die Frage: „Welche Fische können zu gewissen Zeiten dem Menschen schädlich, selbst gefährlich werden?" „Die Haifische," antwortete der Kandidat.
— Als an dem Dache eines Staatsgebäudes in Wien Reparaturen vorgenommen wurden, fiel ein Arbeiter vom Dache. Ein Witzbold, welcher gegenwärtig war, als dieses Unglück passirte, bemerkte: „Der Mann sei wegen Mangel an Anhänglichkeit an das kaiserliche Haus herunter gefallen."
-— Ein Beduine, welcher sich in Paris aufhielt und dem natürlich die Begrüßungsweise mit dem Hut auffallend war, weil sie der seinen so entgegengesetzt ist, bedient sich jetzt im Zorne des Fluches: „Möge deine Seele nicht mehr Ruhe haben, als der Hut eines Europäers!"
Gemeinnützige s.
Perlen und Perlmutierarbeiten zu reinigen.
Nachdem man Loth Wcizcnkohle und 1 Loth feinste Wcizcnkleie in Wasser gesotten hat, hält man die Perlen und die ans Perlmutter bestehenden Gegenstände über den Dampf der heißen Flüssigkeit, bis sie erwärmt sind und läßt sie bann 5 Minuten lang darin kochen. Hierauf spült man sie in warmen Molken ab, und putzt sie vorsichtig trocken ab.
Verantwortliche Redaktion; Holzle. Druck und herausgegebcn von der G. Zaiser'schen Buchhandlung.