Allerlei.

Württemberg soll ungefähr in runder Summe 1,800,000 Einwohner haben. Nach dem Staatsanzeiger ergab der vorjährige Wcinertrag 68,090 Eimer.. Hiernach Würde es auf den Kopf 24'^ Schoppen Wein treffen.

Noch immer kommen traurige Nachlesen aus dem orientalischen Kriege. Die russische Landarmce hat 277,000 Mann, die Flotte 23,000 Seeleute verloren. Die Seeleute waren Elite-Truppen und Jeder hatte zum wenigsten 10 Jahre Dienstzeit. Der Verlust der russischen Milizen, die 250,000 M. stark und zwar nicht im Feuer waren, aber desto häufiger in den Lazarethen, ist unbekannt.

In Bamberg wird mit Hülfe der Eoburger Cre- diibank eine mechanische Baumwollspinnerei und Weberei für 54,000 Spindeln und 1200 Webstühle errich­tet. Die Fabrik soll jährlich 211,000 Stück Kalikvt liefern; die Zahl der Arbeiter ist auf 1250 berechnet, der Arbeits­lohn auf 300,000 Gulden; 12,000 Gulden jährlich sind zur Gründung eines Pensionsfonds, einer Kranken- und Hüifskasie bestimmt.

Seit Jahren bringt jeder Dampfer au-Z Cali sor- nien durchschnittlich für 2 Million Dollars am Bord und jede Post bestätigt, daß die Arbeiten in den Goldrcvieren andauernd lohnen.

Ein Gutsbesitzer in Belgien erbte fast 2 Mill. und sollte 40,000 Franks Stempelsteue'' zahlen. Darüber er- schrack er, klagte, ruim'rte ihn und nahm sich das Leben.

In Kronstadt sind gelungene Versuche mit einem T a ei­ch e^ sch i ff gemacht worden. Elf Mann brachten 8 Stun­den 17 Fuß tief unter dem Meeresspiegel zu, wendeten und drehten das Schiff, brachten Trinksprüche und der Erbauer- Bauer aus München berichtet in dem Meere das glückliche Ereigniß nach München. ,

Statistische Untersuchungen über die Selbstmorde sollen ergeben haben, daß die Zahl derselben an den Montagen ihr Marimum erreicht.

Anekdoten.

Ein Mittel Hilst nicht Allen. Ein kräftiger Schmiedegesell hatte daS kalte Fieber und ließ sich von einem eben nicht sehr pfiffigen Arzte behandeln, dessen Mittel nicht anschlagen wollten. Derselbe hatte ihm den Genuß aller schwerverdaulichen und fetten Speisen unter­sagt. Mehrere Wochen hatte der Kranke nach den Re­geln seines Arztes sich gehalten, da ward ihm dieß kläg­liche Leben langweilig und er beschloß in den Tag hinein- zuiebcn ohne Rücksicht auf sein Fieber. Er machte den Anfang damit, daß er sein Lechgericht, Schweinefleisch mit Klößen und Sauerkraut, bei seiner Wirthin bestellte, sich dick und voll und darauf einige Schnäpse setzte. Sein kräftiger Körper ertrug die ihm gemachte starke Zu-

muthung, anstatt heftiger zu werden , blieb daS Fieber von Stund an auS. Als der Arzt seinen Patienten wie­der besuchte, lachte dieser ihn und seine Kunst aus und sagte rhm, wie er sich durch Schweinefleisch mit Klößen und Sauerkraut und einigen Schnäpsen allen Aerztcn zum Trotze curirt habe. Der Arzt schüttelte den Kopf, be­fühlte den Puls deS Schmicdegesellen und überzeugte sich nt Widerstreben, daß der Kerl wirklich gesund sei. Kr ging: nachdem er sich über alle näheren Umstände genau unterrichtet hatte, nachdenklich nach Hause, seufzte über Unzuverlässigkeit seiner Wissenschaft und trug die gemachte Erfahrung in sein Notizenbuch:Schweinefleisch mit Klößen und Sauerkraut, worauf eine starke Dosis Brannt­wein zu nehmen , ist gut fürs kalte Fieber." Einige Zeit nachher kam wieder ein Fieberkranker zu dem Arzte und bat ihn um ein Mittel. Der Kranke war ein dürftiger, ausgemagcrter Schneidergesell. Voll sicherer Zuversicht aus seine jüngste Erfahrung vcrordnele der Arzt dem Kranken daS Mittel, welches bei dem Schmiede so gute Dienste gelhan hatte. Der Schneider gehorchte, nahm eS und starb. Da notirte der vorsichtige Arzt in sein Notizenbuch zu dem trefflichen Recept:Xv hilft nur Schmieden; Schneider sterben dran."

Benjamin Priolo, ein Schriftsteller im 17ten Jahr­hundert, Pflegte zu sagen:Der Mensch besitzt nur drei Dinge: Seele, Leib und irdisch Gut, welche drei Arten von Nachstellungen zu fürchten haben: der Seele stellen die Theologen,' dem Leibe die Aerzle, und dem irdischen Gute die Advokaten nach."

Treffender Vergleich.

Kant vergleicht die Weiber mit einer Thurmuhr, einer Schnecke und einem Echo. Die bösen Weiber plaudern die ganze Stadt aus, was im Innern ihres HauseS vorgeht, wie eine Thurmuhr ; . sie tragen ihre ganze Habseligkeil ans. ihrem Körper, wie eine Schnecke, und sie müssen stets daS letzte Wort bebaken, wie ein Echo. Eine brave Frau aber ist pünktlich, wie eine Thurmuhr, häuslich wie eine Schnecke, und der Wiedcrhall ihres ManneS wie ein Echo. __

Gemein u ütziges.

Zum Durchwintern des Wurzelwerks.

Man gräbt eine Furche, einen Spatenstich tief; darin legt man die Kohlrüben, Runkelrüben, Möhren, Sellerie, Kohlrabi, dicht neben einander. Alsdann gräbt man wei­ter und bringt die ausgeworfenc Erde auf die eingelegten Rüben u. s. w. So fährt man fort, bis man die Quan­tität eingeschlagen hat. Dies, so behandelte Wurzclwerk kommt selten tiefer als 2 Zoll in die Erde zu liegen, und zeigt sich im Frühjahr'ganz frisch. Glaubt man, daß diese Bedeckung nicht schützend genug sei, so bringt man eine Laubdccke etliche Zoll stark darauf, welche überhaupt das beste Mittel, Gegenstände gegen den Frost zu schützen, ist; wie man dann unter einer solchen Decke daS Erdreich fast immer vom Frost frei finden wird. Alles Wnrzelweck be­halt seinen natürlichen Geschmack, wie das nie der Fall > bei dem ist, waS im Keller aufbewahrt wird.

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