iiet sind, die Menschen gegen den sogen. Zufall möglichst sicher zu stellen. Diese Anstalten ließen sich noch auf eine große Menge von Wechselfällen im menschlichen Leben auSdehnen, wenn das Volk die AssociationS-Jdee begriffen hätte. Unter gewissen Voraussetzungen ließ sich z. B. auch ganz gut eine Versicherung gegen den Diebstahl Her­steller Sehr beklageuSwerth ist es namentlich, daß der eigentliche Bürger- und Bauernstand von den Vortheilen der Association so gut wie noch nichts weiß, sonst würde er sie mehr benutzen. Vor Allem ist danach zu trachten, zu verhüten, daß die Associations-Idee nicht ferner bloß vom selbstsüchtigen kaufmännischen SpeculationSgeiste auS- gebeutet wird. Wie das anzufangen, darüber denke jeder Leser ein bischen nach.

Einen merkwürdigen Kampf mit einem Wolfe be­stand unlängst der Jessaul eines KosakenregimentS, der zum Besuche seines VaterS einige Zeit auf dessen Gut, an dem Flusse Zutzkana, zugebracht. ES war in einer kalten Wmternacht, als der Jessaul durch einen fortwäh­rend sich steigernden Lärmen im Hofe, an dem sich auch die ganze Hundcbevölkerung bctheiligte, aus dem Schlafe geweckt wurde. Er sprang aus dem Bette, fuhr in die Stiefel und eilte, eins» Schafpelz überwerfend, mit sei­ner Flinte rasch in den Hof hinab. Kaum war er in die Hürde cingetreten, als er die Ursache des SpectakelS vor Augen hatte. Zwei Wölfe hatten sich nämlich dort Eingang zu verschaffen gewußt; beide fanden aber für gut, beim Stören des unerwarteten Störenfrieds sich auS dem Staube zu machen. Dem Jessaul blieb noch gerade so viel Zeit, die Flinte anzulegen und dem einen Flücht­ling eine Kugel nachzusenden, die auch so gut traf, daß der Getroffene am andern Tage in der Näh« deS HofeS todt gefunden ward. Der zweite Wolf war aber ent­sprungen, und, wie der nacheilcnde Jessaul bemerkte, in unmittelbarer Nähe deS Flusses verschwunden. Durch den Kampf angeregt, wollte der junge Krieger sich Ge­wißheit verschaffen, wohin der Flüchtling gerathen. Er warf daher die entladene Flinte von sich, ergriff einen Zaunpfahl und folgte der Spur deS Wolfes zum Flusse. Kaum an der Stelle angelangt, wo der fliehende Wolf verschwunden, verschwand auch unser Jessaul in die Tiefe und befand sich rittlings auf dem kurz vor ihn in die Schneegrube gefallenen Feinde. Beim Sturze hatte der Jessaul den Knittel fahren lassen, und die Hände vor­haltend, uuwillkührlich den Hals deS ThiereS umklammert. Was zuerst instinctive geschehen war, das that der eigen- thümliche Reiter, als er sich von der Ueberraschung er­holt, mit vollem Bewußtsein und mit Anstrengung aller Kräfte. Es galt, den starken Gegner zu erdrosseln, oder selbst zerfleischt zu werden. Zum Glück waren einige der Hunde ihrem Herrn gefolgt und in die Grube hinab­gesprungen, seine Kampfgenossen geworden. Dessen un­geachtet währte der Kampf über eine Stunde; da erst verrietst das krampfhafte Zucken deS ThiereS, daß der Kosak Sieger geblieben war.

Verschwendung.

Die Sonne vergoldet ver Berge Gipfel,

Der Thürme Zinnen, der Bäume Wipfel, 4

Der Wolken Säume, deS Meeres Ngnd, ,

Nur nicht das Kupfer in deS Armen Hand. ^

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Anekdote. *

Kaiser Leopold I. sgeb. 1640, gest. 1705) hatte^ ein besonderes Talent zum Flötenspiclen.Ewig Schade," sagte einst sein Kapellmeister,daß Ew. Majestät kein MusikuS geworden sind.«Laß Er'S gut sein," antwor­tete Leopold,wir stellen uns Halter so besser."

Gemeinnützige s.

Vortheil Haftes Verfahren, alle Arten von

Unkraut schnell in guten Dünger zu verwandeln.

Auö allen unnützen oder schädlichen Pflanzen, auS Gejate, auch Baumblättern, läßt sich auf folgende Wett sehr schnell ein guter Dünger bereiten. Man macht ei»».. Schicht von frisch auSgerottctem Unkraute, etwa ein FuA hoch, streut eine dünne Lage von frisch gebranntem und' klein gepulvertem ungelöschtem Kalk darüber; nun kommt wiederum eine Schichte von Unkraut, und so wechselt man mit Pflanzen und Kalk ab, bis alles ein großer Hausen wird. I», Sommer fängt nach wenigen Stunden eine Gährung oder Zersetzung der Pflanzen zu entstehen an, die sich durch eine ziemlich starke Hitze ankündigt. Nun hat man bloS darauf zu sehen, daß keine Entzün­dung erfolge, die man dadurch verhüten kann, daß man- einige Schaufeln voll frischer Erde oder etwas GraS aufj das gährende Unkraut wirft. Nach ungefähr 24 Stun», den ist die ganze Gährung oder Zersetzung vollendet und daö Unkraut in Asche verwandelt, die einen vortrefflichen Dünger abgibt. Je frischer die Kräuter sind und je voll­kommener der gebrannte Kalk ist, desto besser geräth diese Verwandlung. Da, wo man im Sommer durch daS AuS- jäten deS Getreides rc. ganze Fuder voll Unkraut ge­winnt und wo jetzt der Kartoffelbau inS Große getrieben und das Kraut davon so wenig benutzt wird, ließe sich dieses Verfahren mit großem Nutzen zur Düngervermeh­rung anwenden, und eS ist also wohl der Mühe werth, Versuche damit anzustellen.

(Ztg. für die deutschen Land- und Forstwirthe.)

AbhaltungSmittel wider die Schmetterlinge und Raupen.

Da nach den gemachten Beobachtungen die Raupen oder vielmehr die Schmetterlinge den Geruch von der Blüthe des Hanfs nicht vertragen können, und dieses das sicherste Mittel ist, die Schmetterlinge von den Kraut­gärten abzuhaltcn, so ist eS am dienlichsten, wenn man in alle Felder, wo Blumenkohl, Kraut, Kohl, Kohl­raben und dergleichen mehr gepflanzt wird, hie und da etwas Hanf säet, und zwar im Juni. Gemeiniglich kom­men die Schmetterlinge im August, mithin zu der Zeit, wo der im Juni gesäcte Hanf in die Blüthe kommt, des­sen starker Geruch und Ausdünstung die Schmetterlinge meiden; so bleiben die Gemüse von den Raupen befreit.

Berantwortliche Redaktion; Hölzl'e. Druck und herausgegeben von der G. Z als er'scheu Buchhandlung.