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Ueber 1 Million Deutsche im Warthekand

Litzmailiiftadt, 15. März. Gauleiter Reichsstatt- hakter Greiser konnte dem Führer sowie dem Reichssührer F in dessen Eigenschaft als Reichs­kommissar für die Festigung deutschen Volkstums melden, daß im Zuge der gegenwärtig vor sich gehenden Umsiedlung der Schwarzmeerdeutschen die Zahl der Deutschen im Wartheland die Millionen­grenze erreicht hat. Nach Aufnahme der noch unter­wegs befindlichen Schwarzmeerdcutschen wird der deutsche Bevölkerungsanteil im Wartheland aus 1,1 Millionen steige». Im Rahmen einer Massen­kundgebung der NSDAP, in einer hiesigen Werk­halle, zu der sich über 30 OOO Männer und Frauen eingefunden hatten, nahm Gauleiter Greiser selbst die feierliche Einweisung des million­sten Deutschen in sein Gaugebiet vor. Es handelt sich uni einen 39jährigen Bauern aus dem Gebiet von Taganrog, der zu Beginn der Kundgebung m schlichten und ergreifenden Worten zu den Versammelten über den schweren Schicksals­kampf der Deutschen unter bolschewistischer Zwanas- herrschast sprach und im Namen seiner mit ihm umgesicdelten Volksgenossen der Dankbarkeit Aus­druck gab, der Sowjethöllc entronnen zu sein und nun seine Heimat tm Großdeutschen Reich gefun­den zu haben. Anschließend nahm Gauleiter Grei- serzu grundsätzlichen Fragen der Volkstumspolitik Stellung

Montgomerys neuer Termin

Osr kritiseli« Osueral <Le svi ets« kommende

kügenderielit 6«r klL.-Rresse mit Berlin, 19. März. Bor wenige» Tage» sprach man in England noch «on einerkleinen Brrzogcrung" der binnen kurzem zu erwartenden Invasion und setzte diese Verzögerung anf zwei Monat« fest, um die sich angeblich das sowjetische Vordringen verspätet habe, da» in Teheran mit der Invasion gleichgeschaltet wurde. Man sah in diesem Hinweis der Brite« eine deutliche Spitz« gegen die ErpressungSversuche der Bolschewisten, denen nun van England anS der Borwurf der Langsamkeit gemacht wird. Inzwischen mehren sich in England die Stimmen, die die Bevölkerung mit dem Gedanken vertraut machen sollen, daß die so oft und so bestimmt versprochene große Landungs­operation vorläufig nicht zu erwarten sei.

Churchill, der noch vor einigen Wochen geheim­nisvoll auf März hingewiesen hatte, hatte bereits in seiner letzten Unterhausrede eine Bemerkung gemacht, die jeder Engländer leicht als ein neues Ausweichen in die Zukunft.auslegen konnte. Seit­dem haben die alliierten Militärs Zeit und Ge­legenheit gehabt, sich ein Bild von dem großen

Der Führer beglückwünscht Staatspräsident Hacha

iöuin siilikten Iskreatux 6er ieckeevereioüx» ax vo« LkiRnaea n»6 LKUure» wrtt 6» Neirti

Fiihrrrhauptqnarticr, 16 März. Anläßlich des fünften Jahrestages der Wiedervereinigung der Länder Böhmen und Mähre» mit dem Reich hat der Rcichsprotektor in Böhmen und Mähren, Reichsminister Dr. Fr ick, gestern Staatspräsident Dr. Hacha ausgesucht und ihm ein herzlich gehal­tenes Handschreiben des Führers überreicht. In dem Handschreiben heißt es:

Herr Staatspräsident! Am 14. März 1944 jährt sich zum fünften Male der Tag, an dem die tau­sendjährige Verbindung zwischen dem Reich und den Ländern Böhmen und Mähren dank Ihres siaatsmännischen Weitblicks in friedlicher Verstän­digung wiederhergcstellt werden konnte. Die ersten fünf Jahre des Protektorats haben nahezu ganz im Zeichen des europäischen EchicksalSkampfes gestan­den und bedeuten daher eine geschichtliche Er­probung der neuen staatsrechtlichen Verhältnisse in Böhmen und Mähren, die beweiskräftiger ist als die Erfahrungen von vielen Jahrzehnten in Zeiten des Friedens. Am Schlüsse dieses Abschnittes feststellen zu können, daß sich diese neue staatsrechtliche Ordnung für das Reich wie besonders auch für die Länder Böhmen und Mähren bewährt hat. gereicht mir zu aufrich­tiger Genugtuung.

Während andere europäische Völker, die sich von unseren Feinden in den von ihnen gegen das Reich entfesselten Krieg Hetzen ließen, empfind­lichste Blutopfer bringen mußten und sich heute von ihren einstigen Freunden gewissenlos dem Bolschewismus ausgeliefert sehen, hat das tschechische Volk -unter dem Schutz der känipfenden deutschen Wehrmacht seinen Bestand und seine Lebenswerte unversehrt erhalten können.

Durch ihre -in fünf Kriegsjahren an den Tag ßclegte Loyalität und durch ihre Jlrbeitsleistung im Rahmen der neuen Ordnung hat die Bevölke­rung des Protektorats erkennen lassen, daß sie sich dieser Lage bewußt ist. Sie hat damit am besten alle im Ausland verleumderisch verbreiteten gegen­teiligen Gerüchte widerlegt. Möge sich im tschechi­sche» Volk auch in Zukunft die Uebsrzeugung immer mehr vertiefen, daß die Abwendung der bolschewistischen Bedrohung und die Erhaltung seiner überkommenen Lebensformen und seines mitteleuropäischen Lebensniveaus allein ab­hängig sind vom Sieg des Reiches! Wenn das tschechische Volk in diesem Sinne seine Pflicht erfüllt für Heimat, Reich und für Europa,

dann wi«d es auch an den Errungenschaften unseres Sieges teilhaben

Ihnen, Herr Staatspräsident danke ich für Ihre verantwortungsvolle Amtsführung und wünsche Ihnen Gesundheit vnd Kraft, auch weiterhin an der Spitze Ihres Volkes Ihr hohes Amt zum Wohl des Protektorats ausüben zu können/ Mit den besten Grüßen Ihr

gez. Adolf Hitler."

»

Aus dem gleichen Anlaß empfing der Führer in seinem Hauptquartier im Beisein des Reichsmini­sters u«ck> Ehess der Reichskanzlei Dr. Lam- mers, des Leiters der Parteikanzlei, Steigleiter Marlin Bor mann, und des deutschen Staats- ministerk für Böhmen und Mähren, Ä-Obergrup­penführer K. H. Frank, den Vorsitzenden der Protektoratsregierung, Minister Dr. K. Krejci.

Hachaö Antwortschreiben

Staatspräsident Dr. Hacha hat aus das Hand­schreiben des Führers mit einem Schreiben geant­wortet, in dem es u. a. heißt:Mit besonderer Freude erfüllt mich Ihre Feststellung, daß sich das Protektorat Böhmen und Mähren in den seit seiner Errichtung verflossenen fünf Jahren bewährt hat. Wir erblicken darin zugleich die Verpflichtung, auch weiterhin im Schutze der deutschen Waffen unbeirrbar alles zu tun, was dem Reich in seinem historischen Kamps gegen die bolschewistischen und englisch-amerikanischen Feinde von Nutzen ist." ,

Risiko zu machen, das mit einer Landung auf dem Kontinent verbunden sein wird, und sie haben in­zwischen auch weitere Ausschlüsse über die Gren­zen der amerikanisch-britischen Luftherrschaft ge­wonnen

Nun kommt General Niontgomery, dem an der Zweiten Front" unter dem Amerikaner Eisen- hower das Oberkommando über die britischen Landetruppen anvcrtraut sein soll, und winkt denen, die von einem baldigen Ausbruch der entscheiden­den Kriegshandlungen sprechen, deutlich ob. Selbst­verständlich gibt sich der englische General sehr zu­versichtlich, aber die Aussicht, daß die Alliierten den Krieg istirch den Sieg noch in diesem Jahre beenden könnten, seisehr unsicher". Wenn man, so meinte er, nach einer Reuter-Meldung, in diesem Jahre alle Anstrengungen mache, so werde manim nächsten Jahr" dem Feind dey endgül­tigen Schlag versetzen. In einer anderen englischen Fassung lautete die Formulierung noch vorsichtiger, indem Montgomery nämlich nur versprach, im nächsten Jahre zum entscheidenden Schlageaus- holeu" zu wollen. Im übrigen möchte Montgomery sie Engländer daran gewöhnen, den stalienischen Feldzug beretts als die .^Zweite Front" zu be­trachten. Ob freilich die Sowjets sich dieser Be­trachtungsweise anzuschließen gedenken, darüber ivtrd sich Montgomery keinen falschen Porstekkingen hingeben.

Um seine pessimistischen Landsleute über die wirkliche Lage zu täuschen, behauptete er vor de» englischen Rüstungsarbeitern, die Bombardierung Deutschlands sei doch eineäußerst famose" Sache. Damit glaubte er die vielen Stimmen der britischen Öffentlichkeit besänftigen zu können. Seine Darstellung, nach der die Zweite Front be­reits begonnen habe, wie er immer wieder be­tont, wird vor allem von den Bolschewisten aufs heftigste bestritten werden. Der Begriff der Zweiten Front dürste bei Freund und Feind klar sein. Schwatzereien, wie die von Montgomery, belegen nur, daß sich dir Briten weiterhin uni ihre Ver­wirklichung berimrdrücken wollen. Montgomery glaubt, durch oen Luftkrieg die Deutschen auf einen inorallschen Stand zu bringen, us dem es einfach seiii werde, die Soldaten nur über den Kanal zu führen und dann mit den Deutschen zu verfahren wie mit den Italienern denn wörtlich saate er:Wenn die Deutschen erst richtig nieder- aeschmettert sein werden, werden wir mit den deut­schen Soldaten und Arbeitern umgehen, wie wir das mit den Italienern getan haben." Mont- gomcry wird schon sehr bald Ansehen, daß er es nicht mit verräterischen Italienern zu tun hat, wenn er es wagen sollte, im Westen anzugreifen. Wenn er aber darauf warten will, bis die Deut­schen auf einen moralischen Stand gekommen find den die Engländer und Amerikaner für eine un­gefährliche Kriegführung gebrauchen, so dürfte ihnen die Zeit noch recht lange werden.

Erfolgreiche deutsche Gegenstöße bei Taruopol

Der kciuck versuckt ver^eklicd, uneere ^ksctrtresvexunxen ru ckurckstoken

Von unserer kerllner Lvkriktleitung r6. Berlin, 16. März. Immer stärker konzentriert sich das Geschehen im Osten aus die Südschlacht. Während sowohl im Norden als auch in der Mtt- telfront die Kampfhandlungen Nachlassen oder feindliche Angriffe schon in der Bereitstellung zer­schlagen werden, stehen unsere Truppen ain Süd­abschnitt in unablässig hatten und schweren Kämp­fen mit den starken feindlichen Offenflvverbänden, die immer wieder versuchen, keilartig in die all­gemeinen Absetzbewegungen htneinzustoßen. Aber auch diese Kämpfe haben sich in den letzten Tagen immer mehr auf einige wenige Abschnitte beschränkt, in denen die sowjetische Truppenführung alle

Roosevelt bezeichnet Rom als militärisches Ziel

Unverschämter Versuch, 6ie 8chulck an 6er Xulturschnncke aak Oeutschlauck abrurväiren

Rom, 16. März. Bei ihrem im gestrigen OKW.- Bcricht gemeldeten neuen Terrorangriff flogen die Nordamrrikliner Roni um die Mittagszeit in drei Wellen an und warfen etwa 100 Sprengbomben schwerer.Kaliber auf- Wohnviertel im Osten und Nordosten der Stadt. Schwere Zerstörungen wurden im Stadtteil Proncstina, einem der dicht besiedelten Wohngebiete der Arbciterbevölkcrung, verursacht. Auch der Zentralfriedhof Cainpo Porana erhielt zahlreiche Bombentreffer. Wertvolle Denk­mäler wurden bis zur Unkenntlichkeit zerstört und die Skelette aus den Grabstätten geschlendert. In den Via Nomentana wurde eine Klinik und ein Kindererziehnngsheim getroffen. Das Haus der Ordensschwestern Cuore Sacramentalc wurde eben- falls zerstört. In den Wohnvierteln sind zahlreiche Häuser eingestürzt und haben die Bewohner ver­schüttet. Bisher konnten über 150 Tote ge­borgen werden.

Während die Welt unter dem erschütternden Ein­druck der Nachricht über den neuen schweren Ter- wrangrifs der amerikanischen Luftgangster gegen Rom steht, gab Roosevelt auf einer Presse­konferenz in Washington bekannt, daß Rom ein 'Militärisches Ziel darstelle.. Um das neue Ver­brechen an der Kultur und der Zivilisation zu begründen, stellte der politische Gangster die freche Behauptung auf, Deutschland benutze Rom als

militärisches Zentrum, und niemand könne davon überrascht werden, denn cs sei nur ein logischer Schritt bei der totalen Kriegführung der Nazis, einer Politik, der nichts heilig sei. Mit einer Heuchelei, die ihresgleichen sucht, behauptet Rdose- vclt, daß die USA. stets peinlich genau darauf achteten oft mit militärischen Verlusten reli­giöse und kulturelle Monumente zu verschonen, und sic würden das auch In Zukunft tun.

Hat Roosevelt die britisch-amerikanischen Schand­taten von Monte Casstno und Castel Gandolfo vergessen, oder glaubt er, durch diese drastische Ver­leumdung Deutschlands und seiner Wehrmacht die Blutschuld »nd die Kulturschande von den USA. und seinem englischen VcrbündetA nehmen zu können? Die Welt weiß, wo die Kulturschänder sitzen, sie hat eine endlose Liste von Kul­turverbrechen zur Hand, angefangen vom Kölner Dom bis zur Peterskirche in Rom. Sollte Roosevelt die versteckte Drohung gegen Rom, die in seiner Erklärung liegt, wahrmachen, das heißt sollte er Rom tatsächlich als militärisches Ziel be­trachten, so würde er damit das Maß seiner Ver­brechen voll machen und aller Welt ein Beispiel desamerikanischen Jahrhunderts" geben, das Roosevelt und seine jüdischen Auftraggeber in Washington auf den Ruinen der europäischen Kul­tur aufzurichten gedenkt.

irgendwie verfügbaren, Insbesondere schnell beweg­lichen Verbände einsetzt.

Jni wesentlichen Teil des feindlichen Angrisss, also im Raum von T a r n o p o l, ist die Lage unter dem Eindruck erfolgreicher deutscher Gegenstöße wesentlich fester geworden. Jedoch auS der Mitte der großen feindlichen Angriffsbewcgungen heraus, also am mittleren ukrainischen Bug und südwestlich Pogrebischtsche bemüht sich der Feind, die von der deutschen Führung befohlenen Absetzbewegungen nicht nur zu stören, sondern durch das Vorprcllen stärkerer motorisierter Ver­bände Ilmfassungsbewegungen anzusetzen. Die deutschen Gegenoperationen müssen sich so lange auf die Abdrängung der vordringenden feindlichen Angriffsspitzen beschränken, bis stärkere allgemeine Gcgenbewcgnngen eingeleitet werden können, was bei der iinmerhin noch sehr weiten Entfernung dieses Kriegsschauplatzes von den gro­ßen deutschen Reservebereitstellungsräumen mit er­heblichem Zeitaufwand verbunden ist. Dem feind­lichen Vordringen gegenüber operiert die örtliche deutsche Führung der Südfront äußerst vorsichtig und mit der bei der Betrachtung der gegenseitigen Stärkeverhältnisse gebotenen Zurückhaltung Es kann sich deshalb in der augenblicklichen Phase der Schlacht nicht darum*handeln, bestimmte Gclände- abschnltte zu verteidigen, sondern die Geschlos­senheit und die Kampfkraft der verfügbaren deutschen Verbände zu erhalten. Die Wicdererrin- gung von Geländcstreisen. die im Verlaufe der augenblicklichen Kämpfe anfgegeben werden, muß deshalb einer späteren Phase der Schlacht im Sü­den Vorbehalten bleiben.

Das Verspiel Irlands

Von unserem ktilarbeiter II eine ksrtk

Es lohnt sich gewiß, bei der überall gewaltsam produzierten Neutralitätskrise das irische röcispicl einer besonderen Untersuchung zu unter­ziehen. Man hat seit dem vergangenen Herbst, da sich die sogenannten Demokratien verschworen, mit den letzten noch außerhalb d«S Krieges geblie­benen Ländern auszuräumcn und sic vor den anglo- mncrikanischcn Streitwagen zu spannen, mit de» verschiedensten Prozeduren Bekanntschaft gemacht, die je nach der Sachlage gegeirübcr den enizelnen Reuiralcn Anwendung fanden.»Wenn das Ergeb­nis nicht in allen Fällen den gehegten Erwartun­gen entsprach so war dies gewiß nicht aus den mcmgelnden Druck von «eglo-ameriöantscher Seite zurückzusühren, sondern allein auf die Entschlossen­heit einiger von besonnenen Männern geleiteter Staaten, sich um jeden Preis deck Frieden zu er­halten. Im Gegenteil hat man «her im oiploma- tischen Lager den Bogen in einzelnen Fällen unge­bührlich überspannt, io daß es Verzögerungen und Rückschläge gab die den für die Wintersaison sest- gesctztcn Fahrplan der anglo-amerikanischen Diplo­matie durchkreuzten.

Das Ziel, das man im vergangenen Herbst ins Auge faßte, war mehr -als hinreichend klar: Zu Beginn des Frühjahrs, das den Auftakt zu den entscheidenden Kriegshandlungen dringen sollte, stillt« »s auf der ganzen Welt leinen ein­zigen Neutralen mehr geben. Nur aus dem Hintcr- gru^i dieser «altiven politischen Vorbereitung glaubt« man sich sicher genug zu fühlen, uni das große Wagnis zu urrternehmcn, mit dem jo viele schwerwiegende Risiken verbunden sind. Doch hat di« Generaloffensive gegen die neutrale Welt nir­gends mehr als bescheidene Erfolge gebracht.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wieviel den angelsächsischen Mächten an einer vorherigen Beseitigung der Neutralität gelegen ist, dann wäre er jetzt nachträglich gewiß durch das Exempel Irlands geliefert worden. Es ist offensichtlich kein - Zusall, daß man im alliierten Lager mit dem Angriff auf Dublin länger ge­zögert hat als mit den Vorstößen gegen die übri­gen außerhalb des Krieges gebliebenen Länder. Die Vorsicht, mit der man in London aus Grund vieler bekannter Ersahrungen stets a« die dornenrciche irische Frage hcrinwugehcn pflegt, »st auch diesmal nicht außer acht gelassen worden. Man hat immer­hin drei Wochen benötigt, ehe man den ersten, bereits am 21. Februar in Dublin unternommenen Schritt ans Licht der Oeffentlichkeit ließ. Dieses Vorgehen steht in einem eklatanten Gegensatz zu der Methode der lärmenden Ueberrnmpelung und der drohend gestikulierenden Einschüchterung, mit der man die Position der übrigen Neutralen zu zertrümmern sucht. Zweifellos war man sich in London und Washington von vornherein klar, daß eine Abweisung durch de Valero ihren Eindruck auf dir ander» um die Erhaltung des Friedens bemühten Länder nicht verfehlen würde. Daß diese Abweisung, wie befürchtet, absolut und sogar schnei­dend ausgefallen ist wird von neutralen Beobach­tern, die der britischen Regierung nicht sernstehen, ohne weiteres zugegeben. Der Fall Irlands liefert manchem Neutralen ein treffliches Argument an die Hand, aus das man auf arrglo-amAt konischer Seite nur schwer eine passende Erwiderung finden mag. Denn welches Land befände sich in einer sür die demokratische Kriegführung wichtigeren und strategisch entscheidenderen Schlüsselposition? Wel­ches Land läoc. oain abgesehen von seiner Zu­gehörigkeit zuni Einpire, niehr an den Nervcn- zcntrcn des angelsächsischen Krieges?

Es ist bezeichnend, daß man in London keine» anderen Weg fand, als auf höchst durchsichtige Weise den amerikanischen Partner vor­zuschicken. Naturgemäß weiß man sehr gut, daß angesichts der komplizierten psychologischen Situation, die zwischen England und Irland besteht, ein direk­tes Eingreisen Londons nur unerwünschte Folgen zeitigen würde. So wurde Roosevelt veranlaßt, in der letzten Fcbrparwochc eine seiner berühmten persönlichen Botschaften an de Valero z» richten, in der dem irischen Präsidenten der freundschaftliche" Rat erteilt wurde, Entschlüsse zu treffen, die der Isolierung Irlands Im Augenblick der Friedenskonferenz Vorbeugen sollen. Die Form des angewandten Druckes ist also, wie auf dem ersten Blick erkennbar wird, im Vergleich zu den Methoden, die sonst gegen die Neutralen üblich sind, verhältnismäßig schwach. Erst in den letzten Tagen haben die Drohungen sowohl Roosevelt? als auch Churchills an Stärke zugcnommen.

Man wird in manchen nichtkriegführenden Staa­ten. in denen Irland viele traditionelle Sympa­thien genießt, diese Entwicklung nicht ohne Be­friedigung verstanden haben. Dies gilt nicht zuletzt auch von Spanien, wo aus Gründen der Rasse, Geschichte und religiösen Uebcrcinstimnmngen manche in Europa nicht hinreichend bekannten Bindungen zu Irland, bestehen.

Regen von Brandbomben über London

Stockholm, 16. März. London hat von neuem die Wucht der deutschen.Luftangriffe zu spüren be­kommen. Selbst das Reutcrbüro, das sonst die deutschen Angriffe zu verkleinern versucht, gibt zu, daß die Londoner dievolle Wucht eines Regens von Brandbomben" zu spüren bekamen, und daß u. a.eine weitere Traube von Brandbomben in der. Nähe eines wohlbekannten Regierungsge- bäudcS niederfiel". Die AufräninungSmannschaften hätten die ganze Nacht hindurch zu tun gehabt, und in meiner Gegend habe sich ein gewaltiger Brand entwickelt

Die Angreifer waren in größerer Zahl als in der letzten Zeft erschienen, berichtet Rentcr in einer weiteren Meldung, in der es u. a. beißt, die Anzahl der Flugzeuge hätte nach Ansicht eines Beobachters mit der Anzahl, die bei den schwersten der letzten Serie der Angriffe zu verzeichnen war, verglichen werden können, lieber England, so sagt der Bericht weiter, habe eine der gewaltigsten Luft­schlachten des Jahres staltgefiinden. Exchange Tele- graph bestätigt, daß die Zahl der angretfenden deutschen Flugzeuge vermutlich größer gewesen ist als im Durchschnitt der letzten Angriffe »nd etwa der Zahl des größten Luftangriffs im Februar ent­sprochen habe

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