Schwarzwald. Heimat
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ES ist März geworden und Plötzlich ist die Sehnsuu-t nach dem Frühling da. Du bist gestern aus der warmen Stube hinausgctreten vor die Türe, ganz in der Frühe schon, als Du zur Arbeit gingst — da lag etwas in der Morgenluft, das war nicht mehr der eiskalte Winter, wenngleich Du Deine Hände schnell, in den Manteltaschen vergrubst. Am Mittag aber gingst Tu mitten in der Sonnet Sieh, und deshalb möchtest Du nun so viel! Du bleibst stehen und schaust in den knorrige» Strauchern nach Knospen aus. Und hinauf zu den Bäumen und wartest auf den ersten Ruf eines Vogels Dort vor dem kleinen Borgarten, der schon so sauber gereinigt ist, hältst Du wieder den Schritt an und suchst nach dem ersten Schneeglöckchen.
Wie konnte es sein, daß Du an Weihnachten einmal den Wunsch hattest: es möge schneien'? Und Du kannst auch nicht mehr begreifen, daß die Kinder die schmutzigen Schneereste zusammen- tragen, um eine letzte Schlittenfahrt zu machen.
Was möchtest Du Plötzlich nicht alles? Die ersten bunten Blumen, die ersten Gartenbänke im
Freien, neu und farbig gestrichen-Gemach,
einmal muß er ja kommen, der ersehnte Frühling: Stell Deine Blumen nur ruhig wieder aufs Fensterbrett und trag Deine kleine Lampe beiseite — aber sei ihr dankbar, denn sie hat Dir manche Stunde zwischen Tag und Dunkel verschönt und übers Jahr wirst Tu sie wieder holen? Jetzt kannst Lu >a abends noch für eine gute Weile nach der Arbeit die Gardinen zurückziehen und kannst Dich mit all Deinen Gedanken an Deine fernen Lieben und Deiner großen Sehnsucht ans Fenster setzen und auf den Frühling warten.
Er kommt noch nickt morgen und noch nicht über Nacht. Aber er komrat bald. Nur Geduld mußt Tu haben und ein starkes Herz und dankbar sein mußt Tu schon für den kleinen Sonnenstrahl, der für Minuten wie verirrt in Deiner Stube weilt. Dein Herz weiß es ja ganz genau: Einmal muß nnd wird es Frühling werden. Draußen und drinnen nnd überall auf der ganzen Welt.... M.B.C.
Technischer Wettbewerb der Hitler Jugend
Der Reichsjugrndführer bat tm Einvernehmen nin dem Retchsmtnister für Rüstung und Kriegsproduktion die Durchführung einer Aktion* .,I u g e n d und Technik' verfügt, die aus einer Erweiterung der allgemeinen Wertarbeit der -Kitler-Juaend mit der Anfertigung technischer Arbeiten, dem Ausbau von freiwilligen technischen ArbeitSqemeinsckas- ten, dem d«S technischen Jugendschrifttums
und vor ->ns der jübrsi-k'-" Durchführung
eine- technischen Wettbewerbs besteht.
Aus den Nachbargememden
Weil der Stadt. Im Alter von 73 Jahren starb unser Mitbürger Heinrich Ayasse sen., Walkmeister. Die Beerdigung findet am Mittwoch um 2 Uhr statt.
Conweiler. Oberfeldwebel Eugen Hö ll wurde mit dem Deutschen Kreuz tu Gold ausgezeü met. Eugen Höll ist der Sohn des verstorbenen Goldarbeiters Ernst Höll.
Wart. Marie Th »urer, gebürtig aus Zum- weilcr, befindet sich seit 50 Jahren in den Diensten des Erbhofs Alfred Lutz in Wart. Sie hat schon unter dem Vaier und Großvater des jetzigen Erbhofbauern, gearbeitet und hält damit nunmehr schon drei Bauerngenerationen die Treue. Mit ihren 7b Jahren ist sie noch heute die erste, die die Tagesarbeit beginnt. Stolz und treu hält sie zu ihrer Baucrirfamilte.
Calwer KdF.-Werkgruppe spendete Areude und Erholung
de» Lazarettsoldate» in Hirsau
Am SamStag gab eine Calwer KdF.-Werk- gruppe im Teillazarett Hirsau einen Bunten Abend. Nach Begrüßung durch Betriebsobmann Kühnle ließ Ansager Bauer seinen goldenen Humor sprühen. Das Werkorchester unier Hilde- brandS tüchtiger Leitung, aber auch die Werk- gesangsgrnppe brachten die Herzen in Schwung. Die schmissigen Rhythmen gingen ins Blut über, und bald sah rnan nur noch strahlende Gesichter. Die Tanzgruppe gab gleichfalls ihr Bestes, ei« Step, den Frau Kling und Frl. Thoma vorführten, erhielt besonderen Beifall. Gefallen fand auch Kling« humorvoller Vortrag in der Mundart de« Schwarzwaldes. Nach einer Pause wurden di« bunten Reihen der Darbietungen durch junge, frische Mädel der Tanzgruppe vervollständigt, und der Beifall wollte kein Ende nehmen. Die Leistungen dieser KdF.-Werkgruppe sind um so höher zu bewerten, da alle Mitwirkenden tagsüber im harten Arbeitseinsatz stehen und unermüdlich für den deutschen Sieg schaffen.
Calwer Etadlnachrichle«
Oberwachtmeister Eberhard Lörcher von Calw wurde im Osten für Tapferkeit vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet.
Nagoldee Stadtnachrichte«
Dr. Beck LS Jahre Arzt in Nagold vr. wsä Karl Beck, geb. am 29. S. 91 in Metz, ist nun 2ü Jahre als praktischer Arzt in Nagold tätig. Er kam von Heilbronn nach Nagold und hatte bald eine ausgedehnte Präzis, die im Laufe der Jahre immer größeren Umfang annahm und jetzt tm Kriege dazu geführt hat, daß er weit über seine Kräfte hinaus in Anspruch genommen wird. Von hoher Berufsauffassung erfüllt, stellt sich Dr. Beck, der mehrere Jahre an der Front als Oberstabsarzt sich bewährte, gern und freudig ganz in den Dienst der leidenden Menschheit. Er ist aber nicht nur ein sehr tüchtiger und erfahrener, in der ganzen Gegend geschätzter Arzt, sondern auch ein Monn mit einem wirklich vornehmen. edlen Charakter, der die volle Sympathie der ganzen Einwohnerschaft hat. Durch seine Frau Berla Beck, geb. Wurst, ist seine Familie eng mit Nagold verbunden, entstammt seine Gattin doch einem alten angesehenen Nagolder Geschlecht. Ihr Großvater spielte als Verwaltungsaktuar und Stadtrat in Nagold eine große Rolle, ihr Vater ist der älteren Nagolder Generation gut bekannt und war später Oberamtsrichter in Weinsberg. Möge es Dr. Beck vergönnt sein, noch recht lange in Nagold seine reichen Kenntnisse und vielen Erfahrungen für die Heilung Suchenden zu verwerten.
82. Geburtstag
Seinen 82. Geburtstag begeht heute in körperlicher und geistiger Frische Schreiner Friedrich Theurer, Wolfsbergstraße 16. Der verwitwete Jubilar zwar kein geborener Nagolder, aber seit Jahren und Jahrzehnten schon eng mit der Stadt verbunden genießt allgemeine Hochachtung.
Fahrradbeleuchtuag richtig verdunkeln!
Durch unvorschriftsmäßige Verdunkelung der Zahrradbeleuchtungen entsteht insbesondere bei Fliegeralarm eine Gefährdung nicht nur der am Mraßenverkebr Beteiligten, sondern auch der Bevölkerung nnd der Wohnstätten der weiteren Umgebung. Es muß daher verlangt werden, daß die Vorschriften über die Verdunkelung der Beleuchtungsvorrtchtungen an den Fahrrädern befolgt werden Wer gegen sie verstößt, wird unnachstchlltch zur Verantwortung gezogen.
Fahrradlampen müssen lichtdicht so abgedeckt sein, daß nur ein waagreckter, etwa ein Zentimeter breiter Schlitz in der Mitte der Abschlußscheibe da» Licht austreten läßt Sie sind durch geeignete Vorrichtungen nach oben so abzuschirmen, daß unmittelbares Licht zur Beleuchtung der Fahrbahn nur »nterbalb der Waagrechten a»Streteii kann. Die Lampen müssen bei Dunkelheit uno klarer Sicht bis zu einer Entfernung von 266 Meter noch sichtbar sein, aus einer Entfernung von 566 Meter dürfen sie jedoch nicht mehr wahrnehmbar sein Der Lichtkegel muß mindestens so geneigt sein, daß
seine Mitte in fünf Meter Entfernung von der Lampe nur halb so hoch liegt, wie bei seinem Austritt aus der Lampe. Die Lampen sind am Fahrrad so anzubringen, daß wäbrend der Fabrt ihre Neigung zur Fahrbahn nicht verändert werden kann.
Nachtarbeit der Frau
Mit der Wirkung der warmen Mahlzeit auf die Leistungsfähigkeit von Frauen bet Nachtarbeit hat sich Dr. H F. Michaelis in einer eingehenden Untersuchung besaßt. Durch Zeitstudien und Messung der Leistungsfähigkeit wurde an 36 Frauen, die tn einem größeren Werk der Metallindustrie arbeiteten, in einer neunwöchlgen Versuchsreihe der Einfluß von Tee bzw einer während der Nachtarbeit eingenommenen warmen Mahlzeit untersucht Es stellte sich heraus, daß nach Verabreichung von zwei Taffen schwarzem T e r. der mit Traubenzucker gesüßt war. nicht eine Steigerung, sondern eine Herabsetzung der durchschnittlichen Leiftunasfählgkeit. am Ende der Nachtschicht um 16.« v H. eintrat. Die mit diesem Tee eingenommene Menge Koffein betrug etwa 6.1 Gramm Ueber einen etwaigen positiven Einfluß unmittelbar nach dir Kosselnans- nahme sagen dte durchgefübrten Versuche nichts aus. ES ist aber damit zu rechnen, daß fünf bis sechs Stunden nach dem Genuß des TeeS eine negative Phase vorhanden ist. die nach anfänglicher Steigerung der Leistungsfähigkeit auftritt.
Bei der Einnahme einer warmen Mahlzeit ist dagegen die Leistungsfähigkeit gegenüber dem AuSgangSwert um nicht weniger als 16 v H erhöht, bei der am schwersten arbeitenden Gruppe der Schleiferinnen sogar um etwa 14.4 v H. Hieran« geht eindeutig hervor, daß durch ein« wanne Mahlzeit tatsächlich eine günstige Wirkung auf de« Zustand am Ende der Nachtschicht erreicht wird. Der Effekt ist dabel um so größer, je schwerer die Arbeit Ist Auf den zeitlichen Ablauf der Arb-sst selbst aber übten weder Tee noch die warme Mahlzeit eine Wirkung aus.
Freudenstadt. Ter Kreis Freudenstadt war mit 175 Wettkampfteilnehmern am Kriegsberufswettkampf der ländlichen Jugend beteiligt, davon 47 Jungen und 128 Mädel. An drei Wettkampforten wurde der Kampf ausgetragen und zwar in Durrweiler, Göttelfingen und Vterundzwanzig Höfe. Unter Berücksichtigung der heutigen Verhältnisse war die Beteiligung gut; der Verlauf des Wettkampfes stellte vollauf zufrieden. Die Anforderungen wurden von allen Teilnehmern erfüllt; unterdurchschnittlich war keine Leistung, dagegen lagen die Leistungen von 16 Jungen und 5 Mädel über dem Durchschnitt.
Malmsheim. Ortsgruppenleiter Gewerbelehrer Erwin Keck ist als Leutnant tn einem Grcna- dierregiment am 11. Februar im Osten gefallen. Er war seit 1932 aktiv tn der Partei tätig und hat die Ortsgruppe vom 1. Januar 1934 bis zu seiner Einberufung im Juli 1946 stets vorbildlich und mit Erfolg geleitet.
Herrenberg. Frau Katharine Wagner, geb Maisch, Bahnhofverstands-Witwe, wurde 75 Jahre alt. Sie ersreut sich noch körperlicher Frische.
Gestorbene: Karl Lämmle, Herrenberg; Eugen RSyrer, 22 I, Aach; Lydia Hartmann, 88 I., Altensteig-Dorf; Lifelotte Koch, geb. Düttling, 76 I., Egenhausen; Karl Müller, Säger, 66 I., Neusatz; Friedlich Sackmann, Revierförster, 61 I., Rol-nsol; Karoliue Müller, We., geb. Schaible, 75 I., Rotensol; Christine Wol- finger, geb. Glauner, 73 I., Obernhausen; Gustl Käser, 46 I., Lehrer, Höfingen-Unterreichenbach; Richard Heinrich, 71 I., Buchbindermeister, Leonberg; Johannes Batter, 86 I., Renningeu.
Bei Terrorangriffen zu beachten
Bomben auf jeden Lichtschein!
Sr gibt immer noch Zeitgenossen, die e» mit der Verdunkelung nicht so genau nehmen Daß ihr Verhalten gemeingefährlich ist. scheint ihnen nicht in den Kops zu gehen Eigentlich sollten ihnen die ständigen Mahnungen und Aufkläru.naen in den Zeitungen schon genug gesagt haben. Wir wollen heute auch keine weiteren. Worte von unserer Seite hinzusügen Lassen wir einmal den Feind selber sprechen Es war in einem deutschen Lazarett Ein dort liegender gefangener Engländer wollte stck für gute Behandlung erkenntlich zeigen Als die Pflegerinnen es ablehntcn. die ihm übersandten Liebesgaben anzunehmen, erklärte der Engländer: „Na dann will ich Sie wenigstens warnen daß Sie auch mit kleinstem Licht sehr vorsichtig sein müssen Wir haben Befehl auf , jeden Lichtschein Bomben zn werken!" Da? berichtete ein Luktsckutz- stabsarzt. Wir haben dem nichts mehr hinznzu- fügen. Dte Lehre daraus ergibt sich für jeden einzelnen von selbst! Uebrigens muß auch bet Stromunterbrechung abgedunkelt werden.
Achtung auf Blindgänger!
Es ist von größter Wichtigkeit, daß all« Volksgenossen nach einem Luftangriff, und erfolgter Entwarnung eine gründliche Nacherkundung nach Blindaänaern «Brand- und Sprengbomben! vor- ES ist erforderlich, jedes Gebäude und alle Räume, sowie die Umgebung der Gebäude, besonder» Gärten und Höfe auf Bombeneinschläge, Blindgänger, EntstehungSbrändr, sowie sonstige Schäden eingehend abzusuchen. Blindgänger, dte nicht rechtzeitig gemeldet werden, bilden durch nachträgliche Explosion eine unmittelbare Gefahr für Menschenleben und führen u. U. zu Verschüttung, Einstürze«, Wafferrohrbrüchen, GaSrohrschä- den und Starkstromstörungen. ES ist auch unbedingt darauf zu achten, daß Einschlggtrichter, ohne Aufforderung hierzu, nicht zugeschüttet werden Volksgenossen, meldet daher jeden Blindgänge und jede Mutmaßung eines solchen unverzüg lich dem zuständigen Polizeirevier!
Die Abgabe des Schlüsse!«
Wer seine Wohnung aus mehrere Stunde« »der gar Tage verläßt, darf nicht veressen, dafür zu sorgen, daß bei Fliegeralarm die Wohnung zugänglich ist Wem er die Schlüssel in Ver. Wahrung gibt, bleibt ihm überlassen. Er ist aber dafür verantwortklch, daß bei Alarm die Schlüssel dem Luftschutzwart oder dem tm Hanse wohnenden Beauftragten de» Luftschutzwartes übergeben wer- den Im allgemeinen wird also für die Verwahrung der Schlüssel nur ein Mitbewohner de» Hanse» In Betracht kommen Die Vfllcbt der Schlüffeshinter- leaung gilt nicht nur für Häuser mit zahlreichen Mietpartien sondern in allen Fällen, tn denen stck im Hause des Abwesenden noch Personen befinden die die Bekämpfung entstehender Brände ausnehmen können
Fcindflugblätter abltefernngspflichltg Der Reichsführer ff, Reichsminister des Innern, gibt folgende zur Sicherung der Landesverteidigung ergangene Anordnung der ReicbSregiernng bekannt: Flugblätter oder alle sonstigen Schriften, die der Feind abwirft oder auf andere Weise in da« Reichsgebiet gelangen läßt, sowie staatsfeindliche Schriften aller Art, die zur Beunruhigung der Bevölkerung oder zur Beeinträchtigung der KrlegS- moral verbreitet werden, sind der nächsten Policei- dienststelle »nveriü glich a b z» l i e f e r n. Ablieferungspflichtig ist jeder, in dessen Besitz eine solche Sckrift gelangt ist Wer argen diese Anordnung verstößt, wird gemäß Z 92 8 des NeichSstras- gesetzbuches mit Gefängnis bestraft, soweit nicht nach deren Vorschriften eine schwerere Strafe verwirkt ist.
Wenn Kleider in den Kesser kommen —
Bisher waren Sachen In Boden- und Kcller- ränmen gegen ElnbruckSdleb stahl nur mit 26 v H der KesamwerücheriinoSsnmme versichert, während bet der Feu-rverstchernng für Hausrat eine derartige Beschränkung nicht gemacht wurde. Wenn also jemand seinen HanSrat mii 16 666 Mark versichert bat, so wurde iedcr durch einen Einbruch vernrfachte Schaden aus dem Boden oder im Keller bis zur Höh« von 2666 Mark zum vollen Zeitwert gedeckt.
Diese Beschränkung fällt auch bei EinbruchSdieb- stablschaden künftig fort Dies verdient jedoch hervorgehoben zu werden, da bei Einbrnchsdiebstahl- schaden folgende Sonderbedingung sowohl für die Kellerräume als auch für die eigentlichen Wohn- räuine nach wie vor Geltung hat: „Bargeld. Wert- Papiere. Urkunden. Briefmarken- und Münzensammlungen sind nur in verschlossenen Behältnissen versichert, die eine erhöhte. Slck-r^rt nutz gegen die Wegnahme der Behältnisse selbst gewähren. Schmuck-, Gold- und Silbersachen, die sich außer Gebrauch befinden, sind gegen Einbruchsdiebstahl nur unter einem solchen Verschluß versichert.'
ES genügt also nicht, daß man Sachen der vorgenannten Art in einer Kassette tm Keller „ver- steckt'. Die Kassette muß vielmehr auch tm Keller in einem Möbelstück verschlossen aufbewahrt werden. Dasselbe gilt bei Unterbringung in der Wohnung. Andernfalls hat der Geschädigte keinen Rechtsanspruch aus Entschädioung durch seine Versicherungsgesellschaft und ist im besten Falle auf deren srelwilligeS Entgegenkommen angewiesen. Wer also keine geeigneten Möbelstücke im Keller bat, in denen er Schmucksachen usw. unter Verschluß aufbcwahren kann, bringt diese zweckmäßig nur während der Dauer des Fliegeralarm» tu seinem Keller oder tm Luftschutzraum unter.
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diselkllruelc verboten
3»
„Gerhardt, verschließ die Augen nicht. Lore ist gemütskrank. Ich will mit ihr reisen. Irgend- wohin in ein Bad. Sie muß andere Menschen, andere Eindrücke, vor allem Ruhe haben. Und dann, Gerhardt, Lore und Gerd reiben sich gegeni seitig. Hier kann Lore niemals gesunden."
„Tn irrst. Ich habe das Gefühl, daß Lore alle« recht ist."
„Nein, Du bist im Irrtum. Sie sagt nur nicht« um des lieben Friedens willen. Gerd handelt viel zu eigenmächtig. Sie drückt Lore ganz beiseite."
„Warum gibt Lore dem Kinde kein gutes Wort? Das Unglück mit Manfred ist geschehen. Das hat doch auch Gerd nicht wollen."
„Das kannst Tn nie verstehen. Lore und Gerd war immer ein Kapitel für sich. Ich habe Lore oft bewundert, mit welcher Nachsicht sie das Kind behandelte. Sie kommt einfach nicht darüber weg Sie sagt sich, hätte Gerd ihr Brüderchen geliebt, so hätte sie in dem Augenblick nur an das Kind denken können. Muß sie das nicht denken?"
„Wer will sie richten?" Gerhardt schwieg. Gerd war Blut von seinem Blut. Sich innerlich sofort umstellen, das konnten die Leukwizens nun einmal, nicht. Aber so, das fühlte er instinktiv, durfte es auch nicht weitergehen Gerd war ganz auf den... Vater angewiesen. Sie besprach alles nur mit ihm und überging Lore absichtlich. Der alte Trotz.«,
Gerd sagte eines Tages zu ihrem Vater: „La- ter, wir müssen außer Käte und den anderen vier Mägden noch eine Magd einstellen für die Hüh- nersarm. Wir haben ,etzt beinahe 106 Killen. Wenn ich diese giu versorgen will, muß ich auf anderer Seite entlastet werden." Gerhardt sagte:. „Darüber müssen wir mit der Mutter sprechen." Lore war damit einverstanden. „Gib eine Anzeige auf im Augustusburger Wochenblatt", sagte sie. Und eines Tages, Lore hatte sich mit ihrem klei- nen Karlcmann, wie sie ihn scherzend nannte, gerade zur Mitagsruhe hingelegt, kamen einige ' Mägde, um sich vorzustellen. Gerd, ganz in der Würde der Gutstochter, ließ die Mägde nachein- ander eintreten. Sie saß in ihres Vaters Zimmer ' am Schreibtisch. Sie gefiel sich in der Pose. Mit kritischem Blick betrachtete sie die Mädchen. Die , erste war ihr zu häßlich. Nein, jeden Tag ein solch stupides Gesicht zu sehen, das mochte sie nicht.
Die Zeugnisse waren auch nicht gut. „Es ist nichts." Damit war da« Mädchen entlassen Die zweite gefiel ihr schon besser. Aber sie schielte auf dem zechten Auge. Nein, das mochte sie auch nicht, trotzdem die Zeugnisse gut waren und auch ihr sonstiges Aeußere angenehm wirkte. Die letzt« und dritte trat ein. Gerd, die bis dahin in lässiger, vornehmer Haltung am Schreibtisch gesessen, ver- gaß ihre Würde und sprang auj. Herrgott, war die schön. Gerd starrte sie m einem fort an. Schön gewachsen, schlank, biegsam, goldblondes Ringel- haar, ein Gesicht wie gemalt und ein Paar schön« Augen, die so lieb und doch so intensiv anschan- ten, daß es ihr beinahe die Rede verschlug. „Sie bewerben sich hier um eine Magdstelle?" Fragend sah sie die vor ihr Stehende an. „Ja, die Ver- hälinisse zwingen mich dazu." Gerd setzte sich wie- der. Zn dumm, daß sie sich hatte gehen lassen. Das imponierte der Neuen sicher nicht.
„Darf ich Ihre Zeugnisse sehen?"
„Ich habe keine."
„Haben Sie sich noch nie als Magd verdingt?" Wie gewöhnlich das klang, einem so vornehmen Wesen gegenüber
„Nein, ich wgr verheiratet. Wir hatten Pech.
Der Hagel zerschlug uns die Ernte. Hintereinander starben uns zwei Kühe. Wir hatten kein Geld und mußten verkaufen." Gerd hätte gern noch mehr gefragt. Wo war ihr Mann? Lebte er noch? Es war doch nickt so leicht, jemanden zu dingen. Sie mußte die vor ihr Stehende immer wieder betrachten. Es gelang ihr nicht, sich ihrem Blick zn entziehen. Sollte sie die Mutter rufen? Nein.
„Sie müssen sich bei uns jeder Arbeit unterziehen. Und Ihre Zeugnisse?" Tie Neue lachte. Gerd sah zwei Reihen gut gepflegter Zähne. Ganz hinten hatte sie ein paar Goldplompen. „Ach so,
Sie haben gar keine." Verwirrt schaute sie auf den, Schreibtisch. >
„Gnädiges Fräulein, stellen Sie mich ein. Sie werden es nie bereuen. Ich kann nicht nur die Landwirtschaft. Ich bin auch geschickt im Kleider- nähtzn. Ich arbeite mir alles jo nebenher und kann mich auch da sehr nützlich machen."
Gnädiges Fräulein hatte sie gesagt. Hier war sie für alle nur die Gerd. Wenn das die Käte ^örte. Etwas mehr Respekt von der Seite war entschieden nötig. Gerd betrachtete nun auch ihre Kleider. Wie das alles gut aussah. Gewiß würde , ihr die Neue auch manchmal helfen können, wenn sie für sich nähte. Tie nehme ich, ging es durch ' ihren Sinn. „Und Ihre Lohnansprüche?" ,
„Bitte bestimmen Sie."
„Sind Sie mit 40 Mark Monatslohn zufrte- / den?"
„Die Hauptsache ist, daß ich ein gutes Unter, kommen finde."
„Wann können Sie eintreten?"
„Sofort. Ich habe meine Koffer im Gasthof zur . ' „Post"."
„Ra also. Dann kommen Sie im Laufe de« Nachmittags. Ich werde Ihnen Ihr Zimmer rich- ' ten lassen. Wie heißen Sie?" „Lene Bartsch." .
Die Neue sagte: „Wir werden uns sicher sehr gut verstehen."
(Fortsetzung folgt)