ivelche von Ausstellern in Paris herrühren, soll es beMS so gut wie entschieden sein, daß die nächste Weltindustrie- auSstellung in Wien stattfinden werde. Die östreichische Regierung hatte schon ihre Geneigtheit zu erkennen gegeben, ihrerseits diesem Projekte eine seiner hoh.'n Bedeutsamkeit entsprechende Ausführung zu gewähren. Das Jahr 1859 soll für diese dritte Industrie-Ausstellung aller Nationen bestimmt sein.
Wien, 13. Nov. Heute wurde das Concordat, unterzeichnet am 18. August und ratificirt am 25. September, hier pubücirt. (D. B.)
Das Concordat, welches der Kaiser von Oestreich mit dem Papst abgeschlossen hat, enthält neue und wichtige Bestimmungen, Mlche den Wirkungskreis der katholischen Bischöfe bedeutend erweitern. ES sollen in Zukunft bischöfliche Ehegerichte hergestellt und die Ehesachen den Civil- richtern ganz entzogen werden.
Mailand, 9. Nov. Der Po ist vier Meilen über sein Ufergebiei ausgetreten. Fast alle Schiffbrücken sind fortgerisscn; sehr großen Schaden ist in den nahen Ortschaften den Gebäuden re. zugcsügt worden. Die Verbindung mit Parma ist unterbrochen. (Oestr. Korr.)
Schleswig-Holstein. Wie im Herzogthum Schleswig systematisch alle Stellen vom höchsten Beamten bis herab zum Nachtwächter mit Danen und sogar oft mit Unmündigen besetzt werden, davon erzählt daS „Volks- Llatt für Stadt und Land" mehrere Geschichten und darunter auch diese: „Vom Rector Pulsen an der Domschule zu Schleswig wird berichtet, daß er sogar die Karte von Deutschland in seiner Schule verboten, indem er behauptet, daß es ganz und gar kein Deutschland gäbe, und daß jedenfalls die Großmacht Dänemark den letzten Rest davon im letzten Kriege besiegt und vernichtet habe."
Kopenhagen, 13. Nov. Ein königlicher Erlaß bestimmt die besonderen Angelegenheiten deS Herzogthums Schleswig und stellt eine Revision der schleswigschen Verfassung mit Rücksicht auf die Gcsammtverfassung in Aussicht. (T. D. d. H. N.)
Man erfährt aus Rom mit Bestimmtheit, daß die Ernennung Lucian Bonapartes zum Cardinal nicht allein beschlossen, sondern sehr nahe bevorstehend ist.
Paris, 13. Nov. Die Bildung einer alten Garde scheint beschlossene Sache zu sein. Die Leute sollen zum Mindesten 15 Jahre gedient haben. — Folgendes Gerücht geht um: Der Kaiser habe den Hrn. v. Hübner gefragt oder sondiren lassen, ob der Kaiser Franz Joseph wohl geneigt sein würde, Pathenstelle zu vertreten. Mir kommt daS sehr unwahrscheinlich vor. (S. M.)
Paris, 13. Nov. Die Sache des Kutschers Collig- non, der den Direktor der Normalschule von Douai, Inge, der zu Paris anwesend war, am 16. Sept. aus Rache ermordete, weil dieser zur Anzeige brachte, daß Collignon ihn um 2 Fr. überfordert hatte, ist gestern unter ungeheurem Andrange vor die Assisen gekommen. Der Angeklagte bewies während der ganzen Verhandlung eine unbegreifliche, an Cyniömus glänzende Ruhe. Collignon ist, wie voraus»
zusehen, zum Tode verurtheilt worden. Als ihm dieses mit l den: Bemerken eröffnet wurde, daß er 3 Tage Zeit habe»! ! um Appellation einzulegcn, sagte er mit sehr dcgagirter I Miene: Das lohnt nicht der Mühe. Er trat ab, nachdem j er Richter und Auditorium gegrüßt hatte. .
Paris, 13. Nov. Man hat hier Nachricht erhalten, t daß die vereinigten Staaten der griechischen Regierung ei- § neu Vorschlag gemacht haben, der abermals dsx beharrlichen Gelüste der Amerikaner beweist, im mittelländischen ^ Meer festen Fuß zu fassen. Sie wollen 40 Millionen her- 2 geben, um das athenische Kabinet von seiner Abhängigkeit < von den Schutzmächten zu befreien, und forderte dafür aus 99 Jahre die Insel Milo zu Anlegung einer Seestation. t Die Antwort der griechischen Regierung ist noch nicht be- . 1 kannt. (N. C.) ^ l
Paris, 11. Nov. Die Zahl der mit Belohnungen ?' bedachten Aussteller beläuft sich auf 12,000, weßhalb der r Kaiser bei der Feier nur die Kreuze und großen Ehren- ^ Medaillen selbst veriheilen wird. Tie übrigen Auszeichnun- ^ ^ gen werden den Betreffenden an den folgenden Tagen Sei- ! o teils der Kommissionen zugeschickt werden. (St.A.) ^
Paris, den 15. Nov. Walewsky und Hübner haben einen Vertrag über Auslieferung von Kriminal- ^ Verbrechern unterzeichnet; es ist dieß der erste Akt dieser Art zwischen Frankreich und Oestreich. — Die AuSstel- ^ lung ist bis 30. Nov. verlängert; die Preiövecchcilung jedoch findet heute statt. (T. B. d. S. M.) ^
Paris, 15. Novbr. Bei der Schlußfeierlichkeit im ^ Jndnstrie-AuSstellnngsgebäu^e sagte unter Anderem der Kai- rz ser: „Europa weiß, daß der von uns geführte Krieg nur i ^ vie Aufrechlhaltnng der Unabhängigkeit der Staaten bezweckt.
Die Verlängerung des Kriegs kann nur verhindert werden, ^ » wenn man ans der andern Seite den Frieden ernstlich will. ' . Das übrige Europa muß sich endlich, für oder gegen uns i ' erklären. Gleichgültigkeit ist hier ein schädliches Verkennen f der Umstände, Schweigen ist Jrrthnm. — Wenn wir auch > ° noch fort Waffen schmieden, so sollen doch die Werke des Friedens nicht darunter leiben. (T. D. d. H. T.) p
Paris, 16. Nov. Omer Pascha hat während seines ! Marsches auf Kutais bei Erzwingung eines Passes den § Widerstand eines 20,000 Mann starken russischen Armee- " korps überwunden. (Kntais ist die auf dem Wege von ! Redut-Kaleh nach Tiflis liegende Hauptstadt von Emerctie» in Georgien, hat 2000 Einwohner und treibt Handel mit Getreide, Mais, Früchten und Wein. Emeretieu, Rußland , unterthan, ist rings von hohen, schneebedeckten Gebirge» (Kaukasus) umgeben, hat in den Thälern sehr fruchtbaren Boden, welchen aber die Bewohner wenig anszubeuten wissen, daher der Ertrag der Aecker kaum zur Befriedigung , der dringendsten Bedürfnisse ausreicht.) (T. D. d. H. T.) ^
Paris, 16. Nov. Dem Constitutionnel und der Presse schreibt man aus Konstantinopel, daß die Russen , den südlichen Theil von Scbastopol gänzlich von den Nord» ! sortS aus in Schutt schießen und unbewohnbar mackem s Man begann allgemein die Ueberzeugung zu hegen, daß eS l
I unerläßlich fei, den Feind aus einer Stellung zu drängen, >