^kÄKvnarsenal arnrer» I^eute

OeBrsuckte Visiten ru trerstiAesvtLten kreisen von kannerrnLN sn» Lrosäivs^

Während des talchistilchen KrteaeS gegen Abel >inicn hüben sich die KriegSberichier allei Län der darüber gewundert, daß die Abessinier Mil Lanzen aus dem amerikanischen Bür zerkrieg lochten und außerdem in betracht« scher Anzahl über ehrwürdige, eurovüiiche Ärm- irusten und merkwürdige 69 Zoll lange afri­kanische Sperre oertüglen Manche Massen tanimien noch aus der Lchlachi von Adua. >896 Wo aber kam d>e Mall« dieses bemerkenSwer- en Konglomerat« her?

Knapp hundert Kilometer oberhalb von Neu- >ork liegi im Hudion-Fluß eine felsige Jnlel. ius der einige flache Schuppen und ein roman isch von Eien umranktcS Schloß im 'choiti chen ^Stil stehen Biele Türmchen und Alkoven nii Schießscharten erwecken den Eindruck des Nitkelaltcrs für den. der das Schloß »e.,i. wäh end er aus einem Flußdamvser vorbeisäbrl sin Bild tiefsten Briedens bieiet sich dem Auge eS Reilxnden Das Auge irr« Ter Dampfer ähri zu schnell, um die Aufschrift ablesen zu

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oa einer 6er vorderen öereitsreliunxeo »ver6eo rlldi^ijrttljszer »n 6ie i»e6r«klic1re stelle kerso- kfü!»rt. l>K.-äufn,lime: Kriexs^riekter tis»» <V/d)

nnen, die IN strohen schwarzen Buchstaben aus 'r Wand der Burg angebracht ist: Banner- an's Land Arsenal.

Was sich hinter dieser Aufschrift verbirgt, S hat im vorigen Weltkrieg einen amerikani- >cn Kongreßmann veranlaßt, die Besetzung der nsel durch die Regierung zu verlangen. Er be- upteie nämlich, die Insel sei ein Paradies ir Saboteure. Und so landeten eines achlS 24 Marinesoldalen von einem U-Boot- rger, drückten die beiden Privatwächter von annerman zur Seite und nahmen die Insel r die Tauer des Krieges in Besitz. Nach m Weltkrieg war Bannerman wieder unbe- iränkter Herr. und in diesem Kriege hat sich eniand um seine Insel gekümmert. Was steckt hinter?

Auch am Broadway in Neuyork trifft man auf n Namen Bannerman An einem sieben- ickigen Gebäude in Art der Häuser, wie sie auch Berlin am Gendarmen- oder Spittelmarkt hen. findet sich die Aufschrift: Armee- und 'arinc-Ausstatter. Francis Bannerman, mili­rische Güter von Regierungsauktioneil.

Seit 78 Jahren baden Francis Bannerman d seine Söhne gebrauchte Kanonen^ Gewehre

d Patronen zu stark herabgesetzten Preisen ..Museen, patriotische Organisationen und .'schästSlcute" verkauft, wie Taoid B. A. Ban- rman.^der heutige Leiter der Firma und feste Sohn des Francis Bannerman, allen, - danach fragen, versichert. Tie Söhne Ban«

rman verluchen, anS dem grellen Scheinwer- .licht der Publizität herauszubleiben. Aber es

ist kein Geheimnis, daß diese Firma in Man­hattan unter dem Gesichtspunkt:Zahle und trage die Sachen selbst weg. wir stellen kein« Fragen", das private Arsenal für Guerilla­banden, Lilipuinationcn und Exilregierungen ge­wesen ist Tie kleinen Leute unter den Natio­nen. welche die Stromlinienprodukte der Du PonlS nicht bezahlen können, haben sich auf die Schattenseite begeben und bei Bannerman leicht abgenutzte, aber immer noch tödliche Waffen erstanden

Für leine Kunden gibt Banncriiiau einen Katalog heraus der aus 286 Seiten und mit MM Abbildungen alles enthält was am Broad­way in zwei großen Schuppen in Brooklyn and aus Bannermons Insel ausgestapelt ist Man braucht Bannerinan nur die im Katalog an­gegebene Nummer anzugeben und Bargeld da­für und für den Transport zu schicken, dann kommen die Sachen postwendend In diesem Katalog waren einmal Lanzen aus dem ameri­kanischen Bürgerkrieg zu 37 Mark fünfzig ll5 Schilling!, ehrwürdige Armbrusten zu 26 Mark das Stück und merkwürdige cckrikanil-^e Ipeere für ie 12.50 Mark angepriesen Nach dem Krieg der Faschisten gegen den Negus von ^-« Abeba fehlten diese Stücke in. BanncriiianS Katalog!

Seit damals sind weiter viele lange im Kata­log gelobte Massen gestrichen worden Tie iugo- slawischen Partisanen und Guerillabanden in China sind >a auchpatriotische Organisatio­nen" und wollen beliefert werden

Eine Liste kürzlich verkaufter Waren ist kein Geheimnis geblieben Da finden wir:ein spa­nisches Nordenseldt-Maschinengewehr, das von einem der in der Manila-Bucht versenkten spa­nischen Kriegsschiffe aus dem Jahre 1898 stammt, Kaliber <5. fünf Rohre nebeneinander

Die 01. Luch in» höchsten 5l«rtlv», 1>»ppe», <Iie Ullt ihren originellen »Nil evi«ch>niiLixea kennlier- schlitten ein (H.-1.»xvr LN kluropss höchster dlnrüspitrv betreuen «reelilulli: or -Nricnskericiilerstüllel)

Preis 285 Schilling." Weiter:Deutsche Belage­rungskanone von Krupp. Von den Deutschen als aktionsfähig garantiert Vollständig mit 1000 Geschossen Spczialprcis."

Vor fast achtzig Jahren kam Francis Ban­nerman aus Dunoee in Schottland r. ich Ame­rika. Von seiner Familie finanziell unterstützt.

begann der Junge Schiffstauc billig einzukausea und verkaufte sie mit 100 v H Proin an die Hersteller von Papier. Als er zwanzig Jahre alt war, da machte sich Francis Bannxxman von seiner Familie frei und kaufte völlig auf eigene Faust übriggebliebene Waffen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg

ist Ireule eine 8tact1 äer 8auberkei1

OieV^erlrslstt" ^lstionsIckinLs Xukisctre 08 ^- 8 e 1 onunZekeuer neben ZesctimsrÄLvoliei»kekinZ-^kil"

Nanking hat weder den alten Goldglanz Pekings noch den Lack des verwestlichten Schanghais Die Enttäuschung dcS Reisenden ist nur zu verständlich, wenn er am Hauptbahnhol in eine der zahlreichen Rikschas steigt ldie Bcn- zindroschkcn sind auch hier verschwunden! und eine halbe Stunde lang an schilsumsäuwtcn Tümpeln, grünen Büschelweiden und sumpfigen Reisfeldern oorbeisliegt. ohne von der Haupt­stadt des neuen Chinas mehr wahrgenommen zu haben, als hin und wieder eine hinten Rhododen- dron versteckte Billa, ein paar zerfallende Pa­goden oder den wcißgetünchtcn Kubus eines Ministeriums. Auch wenn der Rikschakuli im leisen Sohlentrapp lchars links in ein ge­waltiges dreistöckiges Tor mit hohen eiserne» Flügeln einbiegt die Eingangspsorte der von einer uralten Mauer umgebenen Stadt. neh­men die Felder, Hqlzstapel und Teiche kein Ende, und man nickt deüi Wort eines deutschen Geo­graphen Beifall, der einmal sagte, wenn man nach Nanking hineingeht, ist eS, als ob man hinausgehe.

Die sich um den Tempel des Konfuzius drän­gende Chinesenstadt aus mehrerer. Dörfern liegt etwa 15 Kilometer vom Hauptbahnhos entsernt im südlichen Teil des ungeheuren Stadtareals das immer noch leer wirkt, trotzdem sich Nan­king, im Lause der hetzten 15 Jahre wieder ein­mal aus einer verschlafenen Provinzstadt von 300 000 Einwohnern zu einer Millionenstadt ent­wickelte Die Tatsache, daß sich inmitten der 3b Kilometer langen Stadtmauer trotz aller baulichen Aktivität, die die Negierung Wang- tschingweis entfaltete, noch zahllose Reisfel­der dehnen, und yuakende Frösche in lotoSum- wucherten Wasserlöchern ein dörfliches Idyll be- schwören, ruft die Erinnerung wach an den größten Unsinn der Weltgeschichte", den Tai- ping-Aufstand, die blutigste aller revolutionären Orgien, die 30 bis 40 Millionen Chinesen das Leben kostete, ohne sich politisch auszuzahlen.

Im Tsipingsturm Nanking war bei Beginn der Revolution eine blühende Zwei-Millionen-Stadt, geschmückt mit den großartigen Palästen der Ming-Kaiser und ungefüllt mit den erlesensten Kostbarkeiten. 45 chinesische Kaiser aus neun verschiedenen Dyna­stien hatten im Lause einer dreitausendjährigen Geschichte in Nankings Mauern residiert. Die Stadt hatte Erdbeben, Feuersbrünste und Hoch­wasser überdauert, bis sie im Jahre 1864 vom Orkan der Taiping-Revolution buch­

stäblich von der Erde gefegt wurde. Die architek­tonischen Kleinodien wurden ausnahmslos bis aus den letzten Stein zerstört, u a fiel auch die neunstöckige Porzellanpagode, eines der Wunder der Welt", der Vernichtung anheim.

Es fällt heute schwer, sich die lahrtauscndalte Geschichte Nankings zu vergegenwärtigen oder nach baulichen Reminiszenzen zu suchen Bis auf zwei zerbröckelte Steintorhögen erinnert nichts mehr an den Glanz der Ming-Periode. Die Kaiscrpaläste wurden so konsequent dem Erd­boden gleichgemacht, daß heute Flugzeuge starten, wo einst Kaiser ihre Mandarine köpfen ließen.

Von Nanking blieb nur die gewaltige Stein- maue r, die beute zu den schönsten und längsten Stadtwällen China« zählt. Auch sie sollte ge­schleift werden, als Tschiangkaischek 1927 Nanking zur neuen Negierungsstadt wählte und die ans den Trümmern vegetierenden Dörfer zu einem modernen Stadtbilde zusammenschlvß. Aber die Militärs legren ihr Veto ein gegen die Pläne der Architekten, und wie recht die Sol­daten mit der Meinung hatten, daß die mäch­tigen Steinwälle durchaus imstande seien, einem modernen Artilleriednell Widerstand leisten zu können, hewies die ehrwürdige Stadtmauer von Nanking im chinesisch-fapanischcn Konflikt.

Es läßt sich an den neuen Bauten Nankings das Bestreben ablesen, traditionelle Stilelemente mit modernen zu mischen. In einigen Fällen ist das Experiment geglückt. Man stößt aus Uni- versitäts- und Amtsbauten im sogenannten P e k i n g-S t i l" die mit ihren großzügigen Fassaden und geschweiften Glasurdächern auch dem westisch geschulten Auge gefallen, trifft aber auch kubische Äetonungeheuer und ein kitschiges Zuckerguß-China an, das nur zu deutlich das Zeichen protziger amerikanischer Architektur ver­rät. Nankings Verwandlung vom Aschenputtel unter den chinesischen Städten zum Regierungs­sitz vollzog sich zu plötzlich, als daß man den wildesten Modernisten am Reißbrett hätte ge­nügend aus die Finger sehen können, das Bau­tempo war zu ernorm, und ein« störend« Un­einigkeit im Stadtprofil ließ sich nicht vermejden.

Als der Chinesisch-Japanische Krieg die Stadt überflutete und die Tschiangkaischek-Neg'.erung zunächst nach Hankau und schließlich weiter nach Tschungking floh, schien Nankings Entwicklung stehen zu bleiben, wie das Räderwerk einer nicht­aufgezogenen Uhr. Wieder einmal schien sich zu bewahrheiten, daß Nanking die Stadt Chinas ist, deren Schicksal am meisten zwischen Glanz und Elend schwankte. Aber bereits 1940 ließ Wang-

tschingwei, der die Rettung Chinas in einer: verständnisvollen Zusammenarbeit mit Japan sucht, die Kuomintangslagge 1 blaue Göich mit weißer Sonne im roten Feld! auf den ver­waisten Regierungsgebäuden setzen.

Wangtschingweis Wiederaufbau

Nanking ist heule ln >ei>er Hinsichl eine Siaüt der Ordnung. Die Straßen werden täglich ge­pflegt. überall greift eine strikte Verkehrsoro- nung Platze und was das Erstaunlichste ist: Wangtsckingwei läßt nicht nur die Straßen keh­ren, er Hot auch in den Ministerien eine Atmo­sphäre der Sauberkeit geschaifen. Verabredun­gen werden eingehalten: 9 Uhr morgens ist wirklich 9 Uhr morgens 'Und um diese Zeit ist alles im Amt, vom Staatssekretär bis zum kleinsten Kanzlisten. Den Tschandu-Rau- chern begegnet man höchstens noch in ameri­kanischen Magazinen: die Regierung Wang- tschingweis verhängt schwere Strafen über die­jenigen. die mit der Opiumpfeife angeiroiken werden. Wer die Unterhaltung sucht: Tonz- paläste, Girls, Cocktails, der kommt in Nanking nicht auf seine Kosten. Er muß zum Wochenende nach Schanghai fahren

Nanking ist eine Stadt der Arbeit und des Plauens, die Werkstatt Nationalchinas, aus der heule schon zu einem großen Teil Chinas bin­dende Gesetze zu einem Wiederaufbau im Geiste ostasiatischer Verständigung gehen, die das auS- geblutete Riesenland der Mitte nötiger Hai als die ewigen in Tschungking verordnelen Einsprit­zungen zu neuem sinnlosem Widerstand gegen Japan. Europäer fühlen sich ln Nanking einsam wie in der Wüste Gorst, denn während >n Schanghai 10 000 Europäer wohnen, nahezu 30 000/europäische Juden und die gleiche Zahl . Weißrussen ldie Briten und Aankees sind inter­niert!. trifft man in Nanking nur etwa 200 / Europäer an: das sind meist Deutsche, die nicht nach China gekommen sind, um Haifisch- flosien-Suppe zu schlecken

Nichts wäre falscher, als Nanking aller inti- ) men Reize entblättern zu wollen Nanking ist chinesischer als Peking und Schanghai zuiain- , inengenommen. wenn auch der Frevel der Tai­ping-Revolution dem Stadtbilde alle Patina . nahm. In der um den Tempel des Konfuzius ge­bauten Altstadt schäumt echtestes chinesisches Leben, in den engen Basarstraben lebt die chine­sische Familie in voller Oeffentlichkeit: es wird

dort gegessen, gearbeitet, geschlafen und-

gestorben.

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