Kirche Deutschlands eia großes Jubelfest; am L6. September 1855 sind eS 300 Jahre, daß der Augs­burger Religionsfriede unserer Kirche rechtliche Anerkennung und staatliches Bestehen geschenkt und für immer gesi- chert hat.

In München werden gegenwärtig Versuche mit einer Verbesserung der Lafeturung der Geschütze angestellt, welche unser als ausgezeichneter Artillerieoffizier bekannte Graf Wilhelm von Württemberg vorgeschlaegn hat.

Leipzig, 20. Mai. In Folge unserer ungünstig aus­gefallenen Ostermeffe ist auch schon in den Fabrikgcgenden unseres Landes ein Stocken der Geschäfte eingetreten, und namentlich trifft es die Weberei, Wirkerei und Possamen- tirerei. Rechnet man hiezu die immer mehr steigende Theu- «rng der Lebensmittel, so ist leicht zu begreifen, mit wel­chem Gefühle die Fabrikarbeiter im Gebirge der Zukunft eutgegensehen.

Dresden, 19. Mai. Seit einigen Tagen war be­reits hier das Gerücht verbreitet, daß im ober» Erzgebirge, kn dem Städtchen Annab erg, der Hungertyphus auSgebrochen sei. Heute bringt das hiesige amtliche Blatt leider die Bestätigung dieser traurigen Nachricht. Auna- berg ist der Hauptfitz des schon seit einer Reihe von Jah­ren gänzlich darnicderliegenben Posamentiergewerbes und beherbergt jetzt eine große Zahl völlig brodloser Arbeiters. Milien. Unter diesen ist nun noch obendrein jene furcht­bare Seuche aufgetreten, so daß am 15. d. bereits 60 Personen von derselben befallen waren. Zwar soll der Verlauf der Seuche bisher verhältnißmäßig gutartig ge­wesen fein und nur wenig Todesfälle zur Folge gehabt haben, allein der Schrecken, von dem die arme Bevölkerung unse­rer Obergebirge bei dieser Nachricht ergriffen worden, ist ein gewaltiger.

Nach vielen Versuchen soll eS in der Oberlausitz ei­nem Grundbesitzer gelungen sein, eine mechanische Flachs­röstmaschine herzustcllen, durch welche w.f völlig trock- nem Wege der Flachsstengel so roh, wie er vom Felde kommt, in der Zeit von einer Stunde geröstet, gebrochen, gehechelt und in einen vollkommen spinnbaren Stoff ver­wandelt werde.

Köln, 20. Mai. Einem hiesigen Polizeikommiffär gelang eS gestern, einen Ungar festzunehmen, der ein Wcrbe- bureau für die englische Fremdenlegion in einem Gasthause errichtet hatte. Den Angeworbenen versprach er freie Be­förderung auf der Eisenbahn bis Brüssel und Auszahlung von 8 Pfund Sterling Handgeld. Ebenso wurde ein Kommissionär aus Brüssel verhaftet, der junge Mädchen für die öffentlichen Häuser daselbst anzuwerben suchte.

Der Bankier Baron Tina in Wien hat unter vielen andern ein Gut Miklos in Ungarn. Da hat er eine Runkelrüben-Zncker-Fabrik errichtet, in welcher jährlich 800,000 Cenincr Rüben verarbeitet und nebenbei 3000 Etück Hornvieh gemästet werden.

Aus Wien vom 19. Mai wird dem Globe tclegra- phirt:Oest.eich ist mit den Westmächten über ein Ulti- matissimum, welches Rußland vorgelegt werden soll, über- «tsgekommen. Wenn dieser entschieden schließliche Friedens­

versuch scheitern sollte, so verspricht Oestreich, daß eS eine wirklich entschlossene Haltung annehmen werde."

Wien, 22. Mai. Tie baldige Wiederaufnahme der hiesigen Friedenskonferenz wird erwartet. Konstan- tinopel, 17. Mai. Sämmtliche Truppen in Maslak wurden eingeschifft. Reschid Pascha befindet sich noch hier. Cholera abnehmend. (T. D. d. St.A.)

" Wien, 22. Mai. Die Oestr. Korresp. enthält die Nachricht, daß der östreichische Vorschlag wegen des dritten Garantiepunktes gestern erneuert und motivirt nach Lon­don und Paris abgegangen sei, nachdem die Waffenehre allseitig gewahrt sei; es werden allgemein friedliche Gesin­nungen erhofft. (T. D. d. St.A.)

Romanshorn, 15. Mai. Gestern wurde die schwei­zerische Norkostbahn festlich einzeweiht. Der Festzug mit den Beamten und Gästen fuhr um 12 Uhr nach Winter­thur ab, besichtigte unterwegs die Brückcnbauten über die Aach, Thur und Murg und langte um 2 Uhr in Winter­thur an, wo ein splendides Mittagessen stattfand.

Bern, 19. Mai. Heute ist die telegraph. Nachricht hier eingetroffcn, daß das englische Ministerium die Ueberein- kunft mit mehreren schweizerischen Offizieren, betreffend die Bildung einer großbritannischen Schweizerlegion, genehmigt hat. Der Versammlungsort ist Scblettstatt im Elsaß, Rekru- tendepotö werden rings um die Schweiz herum errichtet, so namentlich in Hüningen bei Basel, in Waldöhut oder Säckingen, Konstanz w. Das Handgeld beträgt 150 Fr. oder 70 fl. Der Sold des gemeinen Soldaten ist 1 Fr. 35 Cent, oder 36 kr. täglich. Die Werbungen werden so­fort beginnen.

Paris, 23. Mai. Nachrichten aus Konstantinopc! vom 17. Mai zufolge sind alle Divisionen des Lagers von Maslak (bei Konstantinopel) eingcschifft worden; ihre Be­stimmung ist noch geheim. Am Freitag werden Grey und Disraeli im englischen Parlament wegen der Frage über Krieg und Frie den Angriffe machen. Palmcrston hat erklärt, die Regierung werde antworten.

(T. B. d. S. M.)

Im Marseiller Hafen steht ein prachtvoller neuer Artilleriepark zur Verschiffung nach der Krimm bereit.

London, 15. Mai. In Somhwark (London, rechtes Themseufer) stürzte gestern das Gebäude einer großen Ei­sengießerei ein, in welcher für die Regierung Bomben und andere Gcschoße erzeugt werden. 50 Arbeiter wurden ver­letzt, darunter einige, die, aufs Allergräßlichste verstümmelt, erst nach mehrstündiger Arbeit aus den Trümmern hervor­gezogen werden konnten. Bei 5 von den schwersten Ver­letzten ist wenig Hoffnung auf ihr Davonkommen.

London, 18. Mai. Kapitän Christie, der viel- angefcindete Hafenkommissär von Balaklava, ist, wie mau sagt, an gebrochenem Herzen, 59 Jahre alt, gestorben. Die vielen Anschuldigungen hatten den alten Mann so an­gegriffen, daß er, wie prophezeit wurde, ein Verhör vor dem Kriegsgericht nicht mehr erlebte.

London, 18. Mai. Von den Werbungen zur Frem­denlegion erhält man endlich einige Kunde. Nach amtlicher Anzeige im Parlamente sind 4000 Mann bereits cingcreiht, 3000 weitere werden erwartet. Ein« namhafte Anzahl

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