Horn mit. Verwundert ließen wir ihn halten, fragte! hastig: weder er sei?'wie er heiße ? und stehe! es war inner ältester Bruder Jakob. Ter mußte auch mir! Wir kehrten in des Postbans zurück und erhielten r on dem Poststall­meister mit leichter Mühe die ( rlanbniß, daß er uns be­gleiten dürfe; und so fügte es steh wunderlich, daß wir Brüder alle drei zusammen in der lieben Heimath ankamen."

Ja! Gott ist groß! Gr führt seine Kinder wunder­bar und macht Alles aus's Beste!" rief der alte Vater ans, als der Sohn geendet habe, während die Mutter, die die ganze Erzablung hindurch unverwandt mit ihren treuen Muiteraugen voll Liebe an dem Sohn gehangen hatte, in einen Strom von Thränen ainobrach.

Würde ein Tiebker," nahm nach einer ernsten Pause der Vikar das Wortwürde ein Dichter eine solche wunderbare Verk.ltiiiig der Umstände, eine solche Führung seiner Helden, wie wir sie hier in der Wirklich­keit bewundern, in einem Romane erfinden, gewiß würde ihm allgemein der Vorwurf gemacht werden, er mißbrauche die voeiische Lieenz und sündige gar zu auffallend gegen alle Gesetze der Wahrscheinlichkeit."

Sie haben ganz Recht," erwiderte der Pfarrer,aber wir würden solche Wunder und in ihnen die Hand der allwaltenten Vorsehung weit oster erkennen, wenn wir mehr <r> stiersten und uns nicht gewöhnt hätten, Zufall zu nen­nen, was allein göttliche Fügung ist. Wir vermögen meist unsere natürliche Vorstellung von der sichtbaren Welt in keine lebendige Verbindung mit unserem Glauben an daö Unsichtbare zu setzen. Unsere überilng gewordene Zeit hat den lebendigen Gott verloren, welcher Grift ist und der nach der Freiheit wirkt, welche seine wahre Natur ist. Kanu loch selbst der Maschin st die Triebkraft der Federn ver­stärken, beschleunigen oder hemmen, augenblickliche Aende- nwgen am Werk anbringcn u. s. w. Die Welt aber ist keine Maschine, kein Automat, und waS in ihr wirkt, ist keine blinde Macht, sondern ein.allwciser und allgütiger Geist-Schot fcr, von dem tie untergeordnete Ke.te der Wesen Ursprung und Thärigkeii empfängt. Tiefe übersinnliche Macht bewert in unvorstellbarer Allgcgenwart, ohne Zril- und Naumschranke, Alles, was in Zeit und Raum geschieht, und vermag daher zu wirken über all' unser Wissen und Verstehen."

Erst spat ging die Gesellschaft auseinander, und frohe Dankgebete stiegen jene Nach', ein Gott wohlgefälliges Opfer, aus einfältigen Herzen zum Himmel ans.

Die wunderbare Geschichte ward bald bekannt und kam auch dem Herzog Karl zu Ohren, der die Brüder sich in seinem Lustschlosse Hohenheim verstellen ließ und mit Zeichen stineS Wohlwollens beschenkte.

Vierzehn Tage blieben die Brüder in ihrem Geburts­ort, während welcher besonders der jüngste alle seiner Kind­heit theuren Orte, so wie alle seine früheren Bekannten be­suchte. Unter Anderem besuchte er auch ein Mädchen, zu dein er früher eine stille Neigung im Herzen getragen hatte. Er erfuhr, sie sei mit einem Weber verheiralhet. Seine gute Karo!ine wünschte lebhaft sie zu sehen, und so besuch­ten Bride tiefe.be; sie trafen ein junges Weib mit einem Säugling aus dem Arme; daS Hansgeräthe und das von

den Sorgen des Lebens schon getrübie, etwas eingefallene Gesickü verkündigten dürftige Umstände. Verschämt stand daS immer noch lübshe, junge Weibchen vor ihnen; sie sschämie sich wobl dem frühceen Geliebten gegenüber, der im Glanze des Wohlstandes und der Jnzendblüthe ihr ge­genüber stand, dessen stille Zuneigung sie wohl b merkt und erwidert hatte, ihres armseligen Hauswesens. Durch die Freundlichkeit 'er Beiden aber wurde sie bald crmmhigt und zutraulicher, ja herzlich.

Bi.tend sah Karoüne ihrmMann an und sagte lächelnd : Die gute LiSbrth ha eigentlich ältere Ansprüche an dich; wie wäre es, wenn ich ihr diese Jugendtäns hung vergütete, indem ich ihr ein kleines Andenken überreiche, falls sie dich so geringen Kaws losläßt." Mit diesen Worten schob sie der froh erstaunten F.an ein kleines Päckchen m't Gold (20 Dukaten) in die Schürze. Ein dankbarer Blick und eine zärlliehe Umarmung sagten ihr, wie sehr ihren Gelieb­ten ihr Zartge uhi beglücke.

V.o,i SegenS.vüchchen übe bäuch verließe i sie daS Haus und nach einigen Tagen den Ort. Gerne hätte der jüngste Sohn seine Aelkern mir sich nnch Amsterdam genommen; aber diese wollten sich nicht von ihrem Dörfchen und lbren gewohnten Verhältnissen trennen. Der gme Sohn bezahlte dcfchnlb einige kleine Schulden f'-r sie und schickte ihnen nachher alljährlich bis zu ihrem Tode eine reichliche Unter­stützung. Der älteste Bruder kehrte, wie er versprochen hatte, zu seinem Postmeister zurück, und blieb wahrscheinlich steiS bei ihm. Tie Wir hschnfr überkam später die Schwester.

Von den weitern Schicksalen der Brüder ist nachher nichts Weiterrs bekannt geworden. Sollte einer noch am Leben sein und sollte ihm diese Erzählung zu Gesichte kom­men, so möge er mit der alloe.anMen schwäbischen Treue und Herzlichkeit an's schöne Shwnbenland gedenken,. an das Land, daS unter dem Srepter einesfurchtlosen und treuen" Fürsten immer schöner erblüht und den alten Spruch immer mehr bewahrheitet:

Hie gut Württemberg allwcg!"

L o o g r y p h.

Zum Schlitz und für die Eitelkeit Hali, was das Wort jagt, man bereit. Bor langer und in jctz'ger ^eit Erregt's bei Damen Freud' und Lech; Denn ein.' Frau, nach Gellert's Sagen, Hält' bald den Tod daran getragen. Nimmst du von ihm daö erste Zeichen, Dann wird's dich stets zu früh erreichen. Auch ist ein Merkmal inn'rer Reu'

In meinem Wörtchen so dabei.

Das zweite Zeichen noch hinweg,

Dann zeigt sich uns rin schmaler Steg, Der zu der Wahrheit führen soll,

Man gehl daraus vertrauensvoll.

Auflösung des NätlsclS in Nro. 2. Kaffe e.

^ > ---