Erzählungen für den Feierabend
Frau Kaiser und die Schokolade
Von brieclrtcii Vilbela, pir»ir.
Als ich fünf Jahre al, war. bekam ich oft Schokolade geichcnkt. In unserem Hause an der Boglerstrabc in Dresden wohnte im Erdgeschoß eine alte Lame, das war die ..Frau Kaiser". Sie hieb man nur so. sondern sie sah auch so ans. Wie die Kanerin in unserer „guten Stube", mit grobem Busen, Dutt und an den Schultern weit abstehenden Puffärmeln. Tann lebten da noch drei alte Fräulein mit hochgeschlossenen und am Halse mit Elsenbeinftäben versteiften schwarzen Binsen. was ihnen «in sittenstrenges Aussehen gab. Meine Eltern besuchten sie später, als wir nicht mehr dor, wohnten, noch oft.
Be, unserem Erscheinen spielte sich jedesmal ein den,würdiges EmpfangSgebaL« ab. das mich im Laufe der Zeit mebr und mehr bedrückte. Meistens gerieten^ sie über nnser Erscheinen schier aus dem Hänschen, redeten alle drei zur gleicpen Zeit „fth esfeut!" und priesen unter allgemeinem Gediener die groß« Freude, die unser Besuch angeblich bereitete, dab die Brillen- aläser der Tanten nur so funkelten. Wie sich später herausstellte, waren es lieb« alte Damen, aber damals machten sie mir doch recht zn schaffen. Alt waren sie damals eigentlich auch noch nicht, aber mir kamen zu jener Zeit alle Erwachsenen uralt vor. Tab sie mir zu schaffen machten, das lag an der Schokolade, die ich von ihnen und der „Frau Kaiser'' oft geschenkt bekam. Natürlich ab ich Schokolade sehr gern, doch mir wurde «S immer lästiger, «inen „Diener" zn machen, zn sagen wie ich heibe und wie alt ich sei und wo ich wohne. Auch störte mich das läppische Getue. daS manche Weiber als Umgangssprache mit Kindern für unerläßlich halten.
Mir war ohnehin der Umgang mit Erwachsenen schon beschwerlich, weil ihr Kops so weit oben vnd meiner so tief drunten, und wenn sie mit mir sprachen, dann taten sie stets so unerträglich, herablassend, als befinde sich ihr Haupt für gewöhnlich in den Wolken und als mühten sie sich tausend Meter berabbeugen, um mit mir reden zu können. Meistens wurde dazu auch noch der Finger moralisch erhoben. Es bereitete mir proben Aergcr, wenn sie in meiner Gegenwart in einer Art von mir sprachen, als sei ich gar nicht da. um sich dann plötzlich mit einer un- valiirlich verstellten Stimme an mich zu wenden, >o als mühten sie, um mit mir reden zn », können, sich erst aus ^ eine andere Sprache umstellen. Ich begann sie beinah« zu Haffen, bweil sie mich nicht ernst nahmen und eS nie un- terlassen konnten, mit «e, mir das Spiel „Kleiner Junge und grobe Dame" spielen zu wollen. Als sei er sür ihre Würde abträglich, wenn sie nicht fortwährend betonten, dab ich so klein und sie so «roh seien. Man konnte denken, dab sie auber Rand und Band vor Freude, dab eS ihnen wenigstens gelungen war. zu wachsen, während die sonstigen Fortschritte auSblieben.
Als ich mit meiner Mutter einmal an der Elbe spazieren ging, sah ich hinter einer Glasveranda zwei nickende alte Köpfe mit Kapott- > hüten ganz in Schwarz, die sich da etwas erzählten. Ich wollte wissen, was dcis für Leute seien. ..Damen", saate meine Mutter lakonisch, vm den lästigen Fragegeist zu beschwichtigen. Aha! Damen! Zehn Jglir« lang war ich der Meinnna, Damen seien köpfewackeinde schwarz« alte Wesen mit Kapotthüten, bis man mir zn meinem Erstaunen eines Tages ein -junges Mädchen als Dame vorstellte. Da wich der Bann von mir. Nein, die „Damen" liebte ich nicht, die „Onkels" waren mir schon angenehmer, sie waren nicht so süßlich wie die „guten Trutten".
Wenn ich in unseren Garten wollte, dann tvar nie zu vermeiden, dab eine der drei freundlichen Baien mich herbeiries, um mir durch daS Fenster die obliaate Schokolade zu reichen, damit ich einen „Diener" macken sollte. So dackie
Des einen Genuß...
kleine llismorckc-esckiickite »an Istöller - ktückersilark
Eben batte Gral von A eine länger« Besprechung mir Reichskanzler Bismarck.
Ins Vorzimmer zurückkehrend, findet er dort den ihm aut bekannten Politiker von S vor. der gleichfalls zur Unterredung hergebetrn ward
W'brend die beiden sich begrüben, krack don S den Grafen, besten verärgertes Gestmt ihm aussällt: „Mir dem Reichskanzler sind Sie Wohl nicht reck« zufrieden?"
„Ach wissen Sie mein Verehrtester', entaeg- nei ihm der vornehm nach der neuesten Mode gekleidete Graf. ..Fürst Bismarck ist bekanntlich manchmal äiib"rst rücksichtslos' Besonders durch seine schreckliche Raucherei letzt er einem oft mächtig zu. AIS ich vorhin zu'ihm inS Zimmer kam. war er so dicht in Zigarrenqualm eingehüllt. dab ick ihn aus den ersten Blick kaum erkennen konnte. Und was für ein snrchtbarcS Kraut er pausenlos raucht! Mir ging sein O-nalm so aus den Hals, dab ick fürchtete, daran zn ersticken. Ick bat ihn dgrum oaS Fenster össn-n zu dürfen. Sie haben eS nUo nun veiler, da Sie in ein einigermaßen gelüftetes Zimmer kommen."
Zwei Minuten sväter bittet ein Diener Herrn don S beim Reichskanzler einzutreten.
Tie Falten auf besten Stirn zeigen S., daß mich Bismarck von Unmut erfüllt ist.
' Gleich redet dieser den Besucher an: Seien Sie mir willkommen. Herr von S ! Soeben war. wie Sie vielleicht willen, Grat don A vei wir. An ihm mußte ich erfahren, wie rucklich S- los manche M-nschen sind Er war nämlich wieder einmal lo stark mit einem Zeug parfümiert, dab mir bald übel davon wurde. A. schien wein Mibfallen schliehlick erkannt zn haben. Tenn Plötzlich fragte er mich ob er daS Fenster offnen dürfe, womit ich natürlich gern emverstnnden toar. Inzwilchen bat sick der widerlich fuß,'che Dust, der eine» betäuben kan», euttgermatzen Verzogen."
ich damals Mein Vertrauen in die Selbstlosigkeit der Menschen war eben erschüttert. Wenn ich mich dann aus Zehen über den 5.s schlich, damit ich keinen albernen „Diener" zu machen brauchte und um den ewigen Erkundigungen nach meinem Alter zu entgehen, dann tras es sich todsicher, dab mich dafür die „Frau Kaiser" erwischte, deren Fenster nach der Strohe zu hinanSging. Am liebsten hätte ich die Schokolade abgeschlagen, aber ich wollte die Frau auch nicht kränken. Einmal hatte ich ärgerlich gesagt: ..Tanke, ich habe heut« keinen Appetit", aber das muh wohl so drollig geklungen haben, daß die „Taute" hell auflachte. Ich war wü- 7". „ tend, denn ich würbe wieder nicht ernst ge- nommen. Also schlich ich künftig lieber heim- sich über den Hof. damit mich niemand sah. Als mich wied-r einmal „Frau Kaiser" ertappte, ich meine Schoko- lade empfangen und meinen „Diener" a S Gegenleistung verabfolgt hatte, wurde ich zum dreihunderlfünfundsechzigsten Male gefragt, wo ich wohne. Ta riß mir die Strippe der Geduld. „DaS weiht du doch selber" rief ich wütend, packt« meinen Kreisel und entschwand. So ein Unsinn! Wo man im gleichen Haus wotznte. Ich Hab« von jeher Unlogik nicht leiden mögen. Seitdem lieh mich „Frau Kaiser" mit ihrer Schoko'ade in Ruhe und sagte, ich sei ein ungezogenes Kind.
Als ich fünfzehn Lahre alt war, sahen mir im Eisenbahnabteil einmal ein Herr und eine Dame mit, einem jiin^ n Mädchen gegenüber. Tie Klejne war vielleicht so alt wie ich oder «'ich ein Lahr älter. Ich rückt« heimlich meine Schülermütze schief, um fescher anszusehen. Mit einem Male bekam ich von ihrer Mutter — ein Stück Schokolade. Nickt etwa mit „Verzeihung" mein Herr, dürfte ich Ihnen —" nein, ganz ohne jene Zeremonie, wie sie, Achtung auSdrückcnd, zwischen Erwachsenen üblich ist. Ich bekam einen roten Kops und war wütend. Mick in Gegen- wart des Mädels wie einen kleinen Jungen mit Schokolade zu traktieren! „Danke!" sagte ich kühl und wnrde zn einem Eisblvck. Die Dame war verblüfft, der Herr lächelt" verstehend und das Mädel kicherte albern. „Dumme Gans!" dachte ich.
Kürzlich satz ich in der Strahenbahn. Mir gegenüber schmauste ein netter alter Herr eine Birne. Wir,haben vier Jahre Krieg, Birnen sind rar. Plötzlich bat mich der Herr freundlich, von ihm zwei Birnen anzunehmen. Ich sah wohl nach des Tages Mühe etwas abgespannt aus und der alte Herr meinte, eine Birne fei eine kleine Erfrischung. DaS war die Kameradschaft des Krieges. Wir sind in diesem Kamps aus Leben und Tod alle einander näher gerückt. Ich nabm die Birnen erfreut, obwohl wir selbst einen groben Obstgarten haben und ich mft ans Birnen nicht viel mache, weil sie nffr zu klebrig sind. Herbe Aepfel sind mir lieber. Jedoch, ich wollte den alten Herrn nicht kränken und die kleine Aufmerksamkeit tat mir auch sehr wohl. Zudem besteht heute keine Gefahr mehr dab einer an meiner Erwachsenheit zweifeln könnte. Leider! Denn ich bin inzwischen schon ein etwas bemoostes Haupt geworden — bin so erwachsen, dab ich beute gewiß eine Schokoladentafel der anten „Frau Kaffer" und der drei älter-n Fräulein. auch wenn sie noch so hochgeschlossen» nnd am Hals mit Elfenbein versteifte schwarze Bluse» trügen, mir Tank annehmen würde.
Der durchdringende Blick
Adolf Menzel traf einst ans der Straße einen Mann, der ibm als Modell außerordentlich geeignet schien, und schleppte ihn mit in leine Wohnung. Ter Mann mutzte sich ausziehen und sich aus e>n Podest stellen. Menzel betrachtete ihn kritisch. Der Mann aus dem Podest aber wnrde unruhig und warf ieinerseitS argwöhnisch" Blicke aus den kleinen Herrn vor ihm. Schließlich fragte er: „S'nd Se nn eftentlich Mala oder Staatsanwalt?"
In der Beschränkung zeigt sich der «Heister
Der Berliner Biologe Johannes Müller war einer jener Gelehrten, die zur Konzentra'ion aul die Sache, an der sie gerade arbeiteten, olle? andere von sich fernhalten Er belaß ein große» Willen, hielt aber davon nur immer das im Gedächtnis bereit, was er gerade brauchte und worüber er seine Kolleaien las Eines "c>c>eS m Sommer befragte ihn jemand über einen kckwie- rigen anatomischen Piinkt „DaS weiß ich nur rm Winter", antwortete Müller.
Den Strick verdient
Als der sächsische SlaatSminister Gras
Alarm ruft die Mädel vom Löschzug
Feuerwehrhelferinnen im Großeinsatz - Erste Bewährung nach sorgsamer Ausbildung
Alarm! Das ist heute schon das zweitemal.
Von ihren Arbeit-steilen weg flitzen die Feuerwehrhelferinnen mit ihren männlichen Kameraden zusammen dem Gerätehaus der Feuerwehr I». Die Wagen werden besetzt, die Spritzen fahren an ihre Wartestellen in den verschiedenen Stadtteilen. Ruhig sucht die Bevölkerung die Echutzräume auf.
Das Motorengeräulch der einftiegenden Feind- Maschinen liegt über der kleinen Stadt. Tie
Lcylanchtruppmannichatt eingesetzt. Flink und umsichtig legen sie in« Schläuche, bringen hier einen Schlauchhalter an und ziehen dort eincVer- ichranbung fester. Dort steht ein Mädel des An- grifsStruppS mit auf einem brennenden Hanie. Sic weiß, dab K jetzt darauf ankommt, dar Feuer in Schach zu halten, damit nicht auch das Nachbarhaus noch Feuer sängt.
Wie stolz sind alle Feuerwehr- und Selbst- schutzkräfte, als eS sogar gelingt, den Brandherd
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BergungStruppS, die DRK.-Helfer und -Helferinnen, die Luflschutzkräft«. die Feuerwehren, alle di« Stellen, di« vorsorglich in Bereitschaft stehen, um im Ernstfall Leben und Gut der Bevölkerung nach Kräften zu schützen, haben ihre Stellungen bezogen. Und diesmal fcheint es ernst zu werden In den Nandbezirken und in den Nachdardorsern sall-en Bomben. Und dann Prai- sein Brand- und Sprengbomben aus, der Luft auf den Stadtkern hernieder und zerstören sinnlos Häuser und Siedlungen. Minuten nur dauert der Angriff Dann wird eS lebendig in der Stadt. ES ist. als ob sie nach diesem Schick- icilslchlag einmal tief Atem hole, um dann den Nacken wieder gerade zu bieaen und den Lntt- gangstern mit geballter Faust ein „Wahr d> zuznrusen.
Zwischen denen, die sich bemühen, di« Wirkungen dieses Angriffes abzumildern, sind unsere Fcuerwchrhelferinnen. 85 Mädei, die sich vor etwa einem halben Jahr aus Grund Zeines Aufrufes der Feuerwehren und der NS.-Frauen- schaft bereit erklärt haben, sich neben ihrer Berufsarbeit dem Feuerlölchdienst zur Verfügung zu stellen, stehen heute erstmalig mit im Einsatz. Eine jede von ihnen weiß, was sie zu tun hat. Die Handgriffe sitzen. Der gesunde Menschen- verstand und daS schnelle Erfüllen der Situation, die der Augenblick bring», sind neben der guten Ausbildung das beste Rüstzeug.
Bei diesem Lösch-»« sind zwei MSdek als
leibst noch wieder abzulöschcn und wenigstens das Erdgeschoß eines Hauses zu retten. Hier packt eine Feuerwehrhelserin zu. als ein« alte Frau aus einem Keller geholt werden muh. Eine andere Helferin hat anlangS an der Lotjenstelle Dienst gehabt. Als die auswärtigen Wehren her- angeluhii waren, Hai sie sich wieder be> ihrer Mannschaft eingesunden. Sa sie als Schlanch- truppsuhrer, als AngriffStruppmann und später bei AusiäumungSarbeiten eingesetzt wird. Zwel Mädel suchen PhoSphorbomben. andere Helsen beim Ausräumen gefährdeter Häuser. Vielfach sind die Wünsche an die Feuerlöschzüge, und auch die Helferinnen wünschen sich zehn Hände, um allen Anforderungen gerecht werden zu können.
Zum Teil in dnrchnäbten Schutzanzügen, mit »erschundenen Händen, verrußten Gesichtern und brennenden Augen, so sahen wir die Mädel am Abend noch neben ihren männlichen Kameraden im Einsatz. Eine kurze EstenSpause. Aber schon ruft der nächste Alarm zur erneuten Bereitschaft. Bis weit nach Mitternacht geht der Dienst und nimmt im Morgengrauen des nächsten TageS seinen Fortgang.
„Ach waS, Müdigkeit", meint eine? der Mädel am dritten Vormittag, als wir die Gruppe beim Schlauchwaschen antreffen. Und sie füg» mit einem Blick aus die zertrümmerten Wohng Häuser hinzu: „Mau kann ia vor Zorn nickt müde werden, wenn man daS alles sieht, ui t I man möchte alle» Betroffenen helfe» können.^ > dt. 8e
Der Soldat sah mit seinem Mädchen sak de» Bank. Der Soldat war noch nicht lange Soldat, daS merkte daS Mädchen an seiner Zurückhaltung. Als diese Zurückhaltung aber auSzuarte« drohte, fragte das Mädchen:
„Und was verstehen Sie eigentlich unter «ine» überraschenden Angriff?"
„Paß auf. — wir muffen gar nicht? los."
t tun. als wäre
„Mein Mann hat eS sich lange überlegt, eh« er mich heiratete."
„Ja, die Vorsichtigen fallen gewöhnlich am meisten herein."
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Der Lehrer behandelt die verschiedenen Rechenaufgaben: er schreibt auch an die Tafel: 2:2. Tann fragt er: „Was bedeuier nun das?"
Eifrig meldet sich der kleine Hartmann: „Unentschieden. Herr Lehrer!"
Brühl, der sich auf veraniwortungSlole Weil« auf Kosten des sächsischen Volkes bereichert Hane, einmal durch ein Städtchen kubr. rib ein Riemen seiner Kuriche. Man befahl dem Bürgermeister, den Riemen vorläufig durch einen festen Strick zu erictzen Als die Arbeit getan war und der Minister fragte, was der Sirick koste, ward« ihm die Antwort gegeben: „Gar nicht? — Exzellenz haben um Sachsen mehr als einen Strick verdient."
„Mrkn Sohn hat «in« Mau« verschluckt"
Der zn seiner Zeit sehr beliebte Arzr Aber» nethn in Budapest ärgerte sich immer, wenn er nachts gestört wnrde. Eine? NackUS war er bereits zweimal herausgeklingclt worden, als e« schon wieder läutete.
„Was ist loS?" schrie Abernethy erbost au» dem Fenster.
„Kommen Sic schnell, werter Herr Doktor", klang eine Stimme herauf. „Mein Sohn hat eine Man? verschluckt!"
„So sagen Sie ibm. er möchte eine Kotze hinterherschlucken!" rief der Doktor zornig und legte sich ms Bett.
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Ein anderer Arzt batte einem Patienten eine besondere Diät vorgeschrieben, die Vielem wenig behagte. Als er ihn eines Taaes besuchte, fü'lte er ihm den Puls und sagte streng: „Sie babm ja trotz meiner Anordnung ein weiches Ei gegessen!" — „WaS!" riet der ertappte Patient erschrocken, „dag merken Sie an meinem Puls?" „Gewiß, daS Ei enthält Schwefel, Phosphor an» albuminösc Bestandteile, die die Maaenwä.oe reizen. DaS merke ich dann sofort am Puls" Der eingeschüchterte Patient versprach reuig Besserung.
„Grober Mann." wnrde der Ar»t beim Verlassen deS Hauses von seinem. Assistenten angeredet, „Sie haben am P»1S erkennen können, daß er ein weiches Ei geaellen bat'" — „Rindvieh! Er hatte Eigelb auf dem Hemd."
Di« Sintflut
Der Maler Karl Schorn hatte für die Neue Pinakothek in München ein höchst fjgurenreicke« Gemälde „Die Sintflut" geschaffen und brachte es mit vieler Mühe und UeberredungSkunst ftr- tig, daß Moritz von Schwind sich daS Knnst- werk ansah. Schwind verharrte, indessen Schorn ihn nervös umkreiste, lange Zeit in schweigen- der Betrachtung: schließlich sagte er iw einem Tone, aus dem ehrliche Freude klang: „Es ist nur gut, daß all das Gesindel er'
sistir unsere Rraueo
Wert« erhalten!
Alle GebrauchSgegenstände, Kleidungsstücke nsw.. die heute nur unter Schwierigkeiten zu ersetzen sind, muffen um s» sorgfältiger durch ge- willenhafte Pftecie und sorglichen Nmaanci erkalten werden. Bei den Kleidungsstücken ist daS ganz besonder» tn den Wintermonaiei» wichtig, wo sie Schnee und Renen anSgesetzt sind. Alle keuchten Kleider. Mintei usiv wüsten z» Hauke lo'ort onSgezogen und zu« Trocknen auf einen Bügel gehängt werden Tut man das nicht, küngt vielleicht den Wintermantel in nci'"em Zustande nur klüchiia an den Haken o^er wirkt ihn über einen 'Stuhl, io verlieren alle Kleidungsstücke ralch die Form und werden nnan- kehlich Genau ko notwendig ist eS die Sacken täglich gründlich zu enistanben Nicki» verdirbt die Mäntel. .Hüte nnd Jacken rcckcker. als wenn sie staubig sind nnd dann einen Neaenanb oder regenkeuckten Scnnee abbekommen So'orr bilden sich häßliche Schmutzflecke», die nicht wieder her- anSnibekommen sind
Auch km Haushalt und besonder» in der K ü ch « ist ein vileaiicher Umgang mn allen Ge» brauchSgegenständen notwendig, »m ihre Lebensdauer zu erhöben Viel Schaden wird dadurch angerichtet, daß Metallaeräte aller Ar> wie Mestcr. Trablsiebe. Fleischmalch>ne oder Kgr» tosseianetlche stundenlang im Master liegen bleiben. wo sie rakck Rost anletzen und mir der Zeit dadurch verdorben werden Abgelelien davon, daß später die Entfernung der Rosiklächen meist viel Mühe mcicvl und das Abwaschen vedciiiend erschwert, sino auch die Geräte kelbsi nicht mebr einwandsrei und besonders HaiiSkalimalchinea arbeiten dann schwerer Wenn deshalb die .Hausfrau im Augenblick nicht zum Abwaschen kommt, io sollten die Metallgeräte und vor ein o»cy die Meller nur mit Zeitungspapier kräftig ab» gerieben werden, woraus man si« trocken liege» läßt, bis sich später Zeit zum Abwascken findet