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etwa 2—3 Loth); für Kruder braucht mau nach Verhältnis weniger. Bei ganz kleinen Kindern, für welche die grüne Seife zu scharf ist, thut man gut, dieselbe mit gleichen Theilen Schweinefett in der Apotheke vermischen zu lassen. Bei Kindern sind häufig größere mit Eiter gefüllte Blattern, besonders an Händen und Füßen, mit demKrätz- ausschlag verbunden (die sogenannte große oder fette Krätze), zuweilen auch bei Erwachsenen. In diesem Falle thut man gut, sämmtliche Blattern vor der Einreibung mit einer Nadel anzustechen und zu entleeren.
Allerlei.
Die grüne Seife hat einen etwas widrigen Geruch und sieht auf Körper und Weißzeug, so lange sie nicht abgewaschen ist, schmutzig aus, sie verderbt aber am Weißzeug nicht daS Geringste, sondern ist vielmehr für die Leinwand sehr reinigend, indem sie an vielen Orten als gewöhnliche Seife zum Waschen benützt wird. Die' Kur selbst ist von der Art, daß sie Niemand in Schaden oder Gefahr bringen kann, vorausgesetzt, daß er sich nicht während derselben much- willig einer Erkältung aussetzt, oder auch durch übermäßige Erwärmung des Zimmers sich allzuheiß hält.
Die Fttßwaschnng in der Hofbnrg zn Wien.
Die Fußwaschung, welche der Kaiser und die Kaiserin jährlich am grünen Donnerstage vornehmen, ist in mehr als einer Hinsicht eine der interessantesten Feierlichkeiten und doch fast nur als Thatsache bekannt. Eine wahrheitsgetreue Beschreibung dieses religiösen Aktes, wie unsere nüchterne Zeit nicht weiter aufzuweisen hat, wird von unfern Lesern ohne Zweifel mit Interesse ausgenommen werden.
Im großen Rittcrsaale der Hofburg versammeln sich am grünen Donnerstage früh um 9 Uhr die Großen des Reichs, die Repräsentanten der Civil-, Militär- und geistlichen Staude, die Großwürdeniräger, Kammerhecren, Truchsesse, Garden und der ganze Correge, wie er die Person des Kaisers umgiebt. Tribunen sind errichtet, welche Zuschauer aller Klassen füllen. Im Fond des Saales sind zwei lange Tische ausgerichtet; ans jedem Tische ist für zwölf Personen gedeckt, und jedes dieser Gedecke besteht auS einem hölzernen Löffel, ähnlichen Gabeln und Messern, einem alterthümlichen grünsteinernen Krug und einem zinnernen großen Pokal. Um 10 Uhr werden durch die großenPforten 24 Gestalten, 12 Frauen nnd 12 Männer, eingcführt, von denen man beim ersten Anblick glaubt, sie seien auS einem Gemälde von Albrecht Dürer herausgeschnitlen und durch einen wunderbaren Magnetismus bewegt gemacht. Wie Automaten nicken und schütteln sie mit den schneeweißen Köpfen. Die mittelalterlichen Gewänder, in welche diese Greise und Greisinnen gekleidet sind, geben ihnen einen wunderbaren Zauber; es ist wircklich, als hätte der Tod vergessen, diese Ueberreste einer früheren Zeit hinwegzumähen und sie wären nun, wie der alte Abt Erno im Volksmärchen, ganz fremd in ihrer Umgebung geworden. Nachdem die 12 alten Frauen an den Tisch zur Linken und die 12 Greise an dem zur Rechten sich gesetzt, klopfen die Kämmerer drei Mal mit ihrem Stabe ans den Boden. Die Garden ziehen die Schwerter, ein allgemeines Stillschweigen entsteht, alle Blicke richten sich nach dem Eingänge. Der Kaiser erscheint, umgeben von den Prinzen und Marschällen, die Kaiserin mit einem Gefolge von 12 fürstlichen Damen. Der Kaiser stellt sich an die Tafel zn den Greisen, die Kaiserin an jene, wo die alten Frauen sitzen. Nachdem sie einige freundliche Worte mit jedem der Armen gewechselt, erscheinen die Truchsesse und Edelknaben mit Speisen, die sie je zu vier Schüsseln auf cinem Brette tragen; der Kaiser nimmt eigenhändig die Schüsseln und trägt sie jedem der Armen vor,
mit denen er ununterbrochen spricht. Nachdem die Alten die Suppe gegessen haben, nimmt der Kaiser die Schüsseln wieder ab und stellt sie auf die Bretter, welche die Edelknaben und Truchsesse wieder abtragcn, um gleich darauf wieder mit neuen Speisen in derselben Zahl zu erscheinen. Abermals verrichtet der Kaiser denselben Aufwartedienst bei den 12 Armen, austcagend und abräumend. Viermal wird dieses wiederholt, da jedem Armen 16 Speisen servirt werden. Der Kaiser verrichtet dabei fast ganz allein den Dienst.
Nachdem das Mahl beendigt (die übriggebliebenen Speisen sammt den Geräthen werden den Armen ins Haus geschickt), werden die Tische abgetragen. Bediente erscheinen und ziehen jedem der Alten von einem Fuße Schuh und Strumpf ab; ein Geistlicher besteigt eine Tribüne und liest eine Stelle auS dem Evangelium vor, zwei andere Geistliche von hohem Range überreichen dem Kaiser ein goldenes Waschbecken, der Monarch kniet nieder und wäscht jedem der 12 Männer den entblößten Fuß, trocknet ihn und küßt ihn mit gebeugtem Haupte. Ans der andern Seite thut die Kaiserin dasselbe^ doch nur bei Einer der alten Frauen, da jede der Damen ihres Gefolges denselben Akt der Demuth bei einer der Greisinnen vollführt. Nachdem die Ceremonie beendet, bindet der Kaiser wie die Kaiserin einem jeden der Alten einen Beutel, der mit 30 Silbecgrofchen gefüllt ist, um den Hals; sie grüßen freundlich und verlassen den Saal.
Gcabschrift.
Hier ruht in stiller Grabesnacht
Ein zärtlich' Weib nun aus von Kummer, Nothu.d Leide u,
Die sie getreu, bis an's Verscheiden,
Viel Jahre lang — dem besten Manu gemacht.
Ap h o ri s m e ».
* Es ist ein großer Unterschied zwischen den Leuten, welche man gewöhnlich fromm nennt und denen, welche fromm sind. Die Frömmler beleidigen die Gesellschaft, aber die wirklich frommen Leute befestigen dieselbe; jene baben nur fromme Lippen, diese aber ein frommes Herz. Diese üben die Demuth, jene verlangen sie nur von ihrem Nächsten. Solche Leute beten nur, um davon sprechen zu können; sie ergießen sich in fromme Entzückungen und glauben dann eine ausgezeichnete Seele zu haben. —> Durch die glühendste Eitelkeit geblendet, halten sie sich oft wirklich für fromm und der Teufel säumt nicht, sie in diesem Wahne zu bestärken; dann werden sie aufgebläht von Achtung vor sich selbst, und blicken mit einem stolzen Mitleiden auf gewöhnliche Seelen hinab.
PcranNrortliche Neda'tion: H ölzlc, Druck der G. äaijer'sche« Buchhandlung in Nagold»
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