besondere, bieten dagegen manches, wenn auch sehr zweideutige Mittel, nm alle künstlichen Bedürfnisse ohne Anstrengung befriedigen zu können. Unter den Frauen dieser m'edern Stände (zu denen man füglich die Beamten der letzten Rangklassen, die Subaltemoffiziere re. rechnen kann) herrscht daher große sittliche Verdorbenheit. Es versteht sich, daß mir ihren Seelen auch die Körper leiden, und dieser Zustand der Sitten läßt die große Sterblichkeit unter dem weiblichen Geschlecht St. Petersburgs nur zu begreiflich erscheinen.
Weniger als in den halbgebildeten Bevölkerungöklassen ist die Unsittlichkeit unter dem weiblichen Theil der eigentlichen niedersten Volksklasse verbreitet. Indessen begegnen uns bier eine andere Schädlichkeit, nämlich die entsetzlich rohe Behandlung der Frauen durch ihre Männer. Der gemeine Russe liebt zwar Weib und Kinder, er sorgt auch redlich für ihren Unterhalt, aber er läßt dafür seine Stimmungen und Launen an ihnen aus. All seine gewohnte Gutmnthigkeit verschwindet, sobald der Branntweinrausch ihn umnebelt, und er schlägt, stößt, mißhandelt die Schwachen, vor Allem die Mutter, welche ihre Kinder vor seiner Wuth zu schützen sucht; denn die gemeine Russin ist eine vortreffliche Mutter. Dafür wird häufig genug langes Siechthum oder früher Tod in Folge der erlittenen Mißhandlungen ihr Lohn, und viel häufiger finden wir unter der niedersten Volkö- masse St. Petersburgs verwiltwee Männer als Wittwon.
Abgesehen von den ganz allgemeinen Schädlichkeiten, sowie von den speziellen Einflüssen, welche vorzugsweise das weibliche Geschlecht treffen, scheint noch im weiblichen Organismus selbst ein Grund dafür zu li'ge.i, daß dessen Gesundheit gerade in St. Petersburg bedeutender leidet als die der Männer. Besonders wird dicß von den Ausländerinnen aller Gesellschaftsklassen behaupte'. Die Uiiterleibs- beschwerden, welche in der ersten Zeit jeden Eingewandcrten ergreifen, scheinen auf die Constitution der Frauen einen nachhaltig ungünstigen Eindruck zu machen. Selbst bei jenen Eingcwanderlen, welche in den glücknchsten pekuniären und'häuslichen Verhältnissm leben, entwickelt sich eine große Nervenerregbarkeit, die allerdings wohl großentheils der trägen Lebensart und der Verschiebung der Tageszeiten zur Last fällt. Da jedoch ganz dieselben Umstände un er ähnlichen Vcrkälmissen in andern Städten minder schädlich wirken, so kommt man doch immer wieder auf den Schluß zurück, das hiesige Klima und die feuchte Atmosphäre müsse den weiblichen Organismus ganz besonders feindlich angreisen.. (Morgcnblatt.)
Gins Art Butter ans Iküböl.
Ihr Hausfrauen in Land und Ctckt — habt Ihr noch nichts im Rübrfaß unheimlich sich rühren und rumoren hören? Es ft st in Küche und Backhaus eine Revolution im Anzuge sein, eine neue, wohlfeilere Butter stack der gebräuchlichen theuern. In Leipzig ist eine Schmalzölfabrik errichtet worden, tu der aus ganz rohem, frischen Rüböl eine vollständig geruch- und geschmacklose reine Fetlmasse hergestellt wird. Die Fachmänner, Köche, Konditoren, Bäcker und vor allem die Facbfraueii, d. h. die in der
Kochkunst wohlbewandertsten Hausfrauen stellen dem neuen Schmalzöl das günstigste Zcugniß aus, 1) es sei zu allen Speisen und Bäckereien vortrefflich zu brauchen, 2) cS mache daö Backwcrk lockerer und größer und 3) sogar noch'einladender und 4) brauche man von dem neuen Butterschmalz nur ein reichliches Drittel im Vergleich zur Butter. Auch die Herren Chemiker und Aerzte waren schon hinter der neuen Butter her und bezeugen, daß sie frei von jedem schädlichen Bestaudtheil sei. Nun wollen wir ein Johc warten, ob die neue Erfindung Stich hält.
Merks!
Ein Himmel ohne Sonn', Ein Garten ohne Bronn, Ein Baum ohne Frucht,
Ein Mägdlein ohne Zuckt, Ein Süpplein ohne Brocken, Ein Thurm ohne Glocken, Ein Soldat ohne Gewehr, Sind alle nicht weit her.
Anekdoten.
— Vor einiger Zeit stand in Potsdam ein alter, mit dem Kreuz geschmückter und mit Narben bedeckter Soldat vor dem Schlosse, um dem König, der eben aussahren wollte, eine Bickschrist zu überreichen. Der König kam, die. B > dienten wiesen aber dea Soldaten zurück, weil Se. Majestät keine Zei,t habe, ihn anzuhören. Da rief der Invalide mit lamer Stimme: „Anno 13, 14 und 15 hieß es immer mir: Vorwärts! und jetzt ruft das Bedienicnpack überall: Zurück!" — Das wirkte. Dee König winkle den Soldaten näher und nahm ihm selbst die Bittschrift ans der Hand/ — Zvei Aerzte, Dr. David S"* und Dr. Saul R** gcriethen in Streit, und der Erstere wari dem Letzteren vor, daß er nach seiner Methode Viele ans den Gottesacker fördere. „Ei, war," sagte Saul, „eS steht jn schon im alten Testament: Saul hat Tausende erschlagen, aber David Zehntausend."
— „Was wollen Sie sich länger über Ihren Nachbarn ärgern," sagte der Hausarzt zu einem Ulmer W:rthe, „der Mann ist ein Sanguiniker!" — „Verzeihen Sie," lame.e die Antwort, „er ist ein Schreiner!"
Gemeinnütziges.
Mittel gegen Ratten.
Jn der Leipzsier Zeitschrift „Futschest." wird folgendes Mistel zur Vertreibung der Racken empfohlen: „Ratten sollen gegen die Hundszunge —cgmo»IoH8,i!n «ssioiimla — eine su che Abneigung haben, daß sie die Gebäude, wohin die Pflanze gestreut wird, sammsiich längstens in einem Tage verlassen. Die Hundszunge wächst auf Wiesen und an Grabenrändern und muß im Anfänge des Sommers, wenn stein der stärksten Kraft ist, gesanmeit werden. Alan zerquetscht die Stengel und streut sie an Orte, die man säubern will.
Verantwortliche Nkta'tiou: Holzte. Druck der (A
aijk r'schen Buchhandlung m Nagold
Nr. 1I
Oberat
Schnli
In den > ist zur Schi fahrt auf di beraumt, > Bürgen mit den werden, den, so wc aus den E am Schluss AuSschlußbe geschlossen > nickt ersehe wird äugen hiiisichtltch so wie bezü Verkaufs ! der Bestall der Erklär Klasse beitr
1) Joha lötM
Damit.
V
ans dem ck
2) Johr mau»
Donners
V
aus dem Ü
3) Jot,. Eml
Freite
auf dem Ü
Ragvlv,
lg N ei
Im Sl am 2)