zur Geltung gelangten Gesellschaftsmenschen setzt sich bei ihr fest. Tie Verwundungen Anderer aber, welche unter solchen Umständen vrn ihr ausgehen, wirken natürlich auf sie zurück; sie fühlt ihre Eitelkeit, ihren Stolz, sowie tie Ueber- bleibsel ihrer weichem Gefühle tagtäglich verletzt.
(Schluß folgt.)
Aphorismen
eines Mediziners über Kunst und Leben.
(Fortsetzung.)
Ein angehender Gelehrter gebraucht das Wörtlein „bekanntlich" von Dingen, die er mit großer Mühe erst kennen gelernt, mit eben so viel Recht, wie der Bornirre die Redensart „versteht sich."
Weise ist nicht der, der Vieles gründlich, sondern der DaS versteht, was zu dauerndem Glücke fuhrt.
Die Mcdiciner machen sich nur dann auf, ein heiliges Grab zu erobern, wenn ein interessantes Präparat darin liegt.
Wer aller Theorie bar ist, ist darum kein Praktiker.
Die Aerzte haben unbeschränkte Preßfreiheit. Sie mögen über epidemische oder Kö.percoustitut onen schreiben, kein Ceusor kümmert sich darum.
Herder und Schiller, ursprünglich Wundärzte, öffneten später keine Adern mehr, aber Tausenden den Himmel.
Wer nur periodenwcisr von edlen Empfindungen ergriffen wird, bei dem geht, wie beim kalten Fieber, der Hitze Frost vorher.
Reiche haben eine Idiosynkrasie nicht gegen Teufel, sondern gegen arme Teufel.
Eine Freundschaft, die schnell aufhört, erkältet wie verdunstende Naphtha.
Bedeutende Naturen finden erst dann volle Anerkennung, wenn sie scheiden; sowie hinter den wegeilenden Schiffen der Weg von phosphorescireudem Lichte erglänzt.
Wie man guten Wein in doppelten Fässern verschickt, damit er nicht angebohrt werde, so sucht man die Jugend durch den Panzer der Tugend und der Furcht zu schützen.
Man muß es mit seinem Wissen machen wie Tipvo Saib mit seiner Perlenschnur, der Immer eine kostbare zu erhalten suchte.
Wer sich beherrscht, herrscht auch, wenn er Andern dienen muß.
Süße Worte thun im Leben, was der Honig in der Latwerge: sie verbinden schwer mischbare Dinge miteinande r.
(Schluß folgt.)
Rübenbrod.
Schon vor zweihundert Jabren haben die Engländer das Rübenbrod gekannt und trefflich gefunden. In einem englischen Werke heißt es: Im Jahre 1629 und 1630 währe; d einer Thcurung wurde in England aus gekochten weißen Rüben, nachdem man sie durch Äuspressen von ihren wässerigen Bestandtheilen befreit und mit einer gleichen Menge Mehl zusammengekuetet, ein sehr gutes, weißes, nicht leicht verderbendes Brod (Turnizi-Iji-tznel) gebacken." Einsender
dieses hat kürzlich aus Mehl und gekochten Runkelrüben zubereitetes Brod gegessen, das au Farbe und Geschmack von anderem kaum unterschieden werden konnte. — Es sollten die Obrigkeiten auch wohlfeilere Brodsorten auö Mehl und Rüben, Steckrüben, Runkelrüben, Möhren u. s. w. backen lassen und wenigstens Versuche machen. ES wird am Ende mit dem Brod gehen, wie mit dem Pferdefleisch, das lange verachtet wurde und jetzt an manchen Or>cu kaum genug zu schaffen ist. (Torf-Ztg.)
Das größte Hebet.
Alle, die ich noch gesprochen, Ehemänner, weit und breit,
Sagen nach den Flitterwochen:
„Hätü ich nimmer doch gefreit!"
Hör ich auch bisweilen einen,
Dem die Ehe nicht mißfällt,
Bin ich mit-ihm schnell im Reinen: Er ist ein Pantoffelheld.
Küsse rauben, Küsse neben,
Ist ein netter Zeitvertreib;
Aber wollt ihr glücklich leben,
Nehmt, ich rath' eS euch, kein Weib.
Wär ich jenem auf dem Dache, Hält ich gegen diesen Groll, Wünscht' ich kurzweg ihm aus Rache Nur ein Weib, — sie macht ihn toll.
Mancher büßt von blosem Liebeln Seine gute Laune ein;
Nein, von allen, allen Nebeln Muß die Frau das größte sein.
Mir wird, denk ich an die Ehe, Vor den Augen grün und blau,
Doch zuletzt, daß ich's gestehe,
Nehm' ich selbst „och eine Frau.
Anekdoten.
— „Mein Gemahl," beklagte sich eine Dame in einer Audienz bei Friedrich dem Großen, „begegnet mir sehr unhöflich." — König: „Das geht Mich gar nichts an."— Dame: „Aber er lästert auch Eure Majestät."—König: „Das geht Sic nichts an. Adieu."
— Ein Uankee (Amerikaner) ritt mit einem Irländer. Sie kamen an einem Galgen vorbei. „Wo würden Sie sein," fragte der Uankee seinen Begleiter beim Anblick des Galgens, „wenn kieser Galgen hätte, was ihm gebührt?" —- „Wahrscheinlich würde ich allein reiten," antwortete der Irländer.
G emeinnützigeS.
Wider den Durchfahl der Kälber.
Nehme den Stengel von einem Kürbis, reibe davon auf einem Reibeisen einen Eßlöffel voll, koche dieß mit dem achten Theil von einem Schoppen Milch und gebe eS dem kranken Kalbe ein. Es Hilst gleich und ist ganz unschädlich
Aermitwo rliiche Redaktion: Höljlr.
Druck der G. Zaitr'schen Buchhandlung i» Nagold»
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