Biktualien» Preise.
Nagold.
Alten-
Freuden
Calw.
staig.
stadt.
10 kr.
1 Pfd. Ochsenfleisch 10 kr.
10 kr.
11 kr.
„ Rindfleisch 9 „
9
9 „
9 „
„ Hammelfleisch 6 „
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6 »
„ Kalbfleisch 8 „
7 „
7 „
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„ Schweines!, ab. 12 „
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12 ..
„ „ unnbgz. 14 „
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12
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„ Butter 19 „
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„ Kerneubrod 17 „
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„ Schwarzbrot» 15 „
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1 Weck schwer 5Lth.
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; ' Allerlei.
Ein Alibi.
> (Englischer RechI«f.,U.g
An einem schöne» Sommerabend erschien ein Gentleman mit seinem Laquai zu Pferde in einer kleinen Stidt des nördlichen Englands und stieg in dem besten Gasthof ab.
! Der Fremde erklärte sogleich dem Wüthe, daß ihn seine , Geschäfte hier aushalten würden; er erkundigte sich daher, was für Unterhaltung man haben könne. — Ganz vortreffliche, erwiderte der Wirth, wir haben zu Ende der Woche ein Pferderennen, und morgen findet die Eröffnung unserer ^ Assissen statt. — Morgen! rief der Fremde aus, das ist mir lieb, ich habe noch nie einem Criminalprozeffe beigewohnt, wird es interessant werden? — O gewiß, sprach der Andere, es ist einer deS Diebstahls mit Einbruch und gewaffneter Hand angcklagt. Die Zeugen bleiben fest ans i ihrer Aussage, aber der Beklagte, den Niemand in dieser Gegend kennt, schwört hoch und theuer, daß er zur Zeit, als das Verbrechen begangen wurde, sich in einem andern Theile deS Königreichs befand. — So will ich, da ich morgen meine Geschäfte noch nicht beginnen kann, der Sitzung beiwohnen, das heißt, wenn ich Platz bekommen - könnte. — Der Wirth versicherte, daß er durch einen Verwandten dafür auf das Beste sorgen werde, und wirklich erhielt der Gentleman am andern Morgen einen der besten Plätze, der Bank gegenüber, wo der Beklagte Platz genommen hatte. Während der Vorbereitungen und der Aussage der Zeugen hielt der Beklagte sein Haupt zur Erde gesenkt, und schien wie ver ichtet zu sein; als aber der Richter ihn * auffordcrte, sich zu verlhcidigcn, erhob er den Blick, und als er den Fremden erblickte, fiel er in Ohnmacht. Dies erregte großes Befremden, allein man glaubte, er wolle dadurch das Urtheil aufhalten. Nachdem er wieder zu sich gekommen war, fragte ihn der Richter, woher sein plötzlicher Zustand gekommen sei. — Mylord, sprach er, ich sehe hier Jemand, der mir das Leben retten könnte, wenn mir erlaubt würde, einige Fragen an ihn zu richten. — Aller Augen waren nn» nach dem Fremden gewendet, der ein wenig verlegen schien, und zwar versicherte, daß ec sich nicht erinnern könne, diesen Menschen jemals gesehen zu haben,
jedoch gern auf seine Fragen antworten wolle. — Erinnern Sie sich nicht, mein Herr, sprach nun der Beklagte, daß Sie an diesem Tage zu dieser Stunde in Dover an'S Land gestiegen sind? — ES ist wahr, daß ich vor Kurzem in Dover gelandet bin, allein ich weiß nicht mehr den Tag und die Stunde. — Aber erinnern Sie sich nicht, daß Jemand ihren Koffer nach dem Gasthause trug, der Jacke und Pan- talons von blauer Farbe anhatte? — Allerdings trug Je- mand meinen Koffer, allein ich gab auf sein Costüm nicht Acht ; dies ist übrigens das Eoftüm aller englischen Matrosen. — Und erinnern Sie sich auch nicht, daß jener Mensch Ihnen unterwegs seine Geschichte erzählte, daß er in der königlichen Marine gedient, daß er die Anwartschaft auf eine Pension habe, die man ihm nicht gebe, und daß er endlich Ihn n eine Narbe aus der Stirn zeigte, welche die Haare bedeckten, und die dieser ähnlich sah? — Jetzt bemerkte man eine Veränderung in dm Zügen des Fremden; er erinnerte sich dieses Umstandes, doch konnte er den Tag nicht mehr angebcn. Er öffnete hierauf sein Taschenbuch, und nach einigem Suchen fand er darin, daß er wirklich an dem Tage in Dover gelandet war, den dm Gefangene angegeben hatte; dies war genug, um das Alibi zu beweisen. Der Gefangene wurde unter dem Beifall der Menge frei gesprochen, man pries die wunderbaren Wege der Vorsehung, welche nie zugibt, daß der Unschuldige sterbe und der Schuldige der Gerechtigkeit entrinne. —
Zwei Monate später erschien der providentielle Zeuge, sein Lakai und der wunderbar gerettete Matrose vor denselben Assissen angeklagt, die Diligence auf der Landstraße angefallen zu haben.
Aphorismen
eines Mediziners über Kunst und Leben.
(Fortsetzung.)
Dar Verordnen von Staub (pulvis) ist nicht selten rin meinknto mari.
Mit vielen Freundschaften istS wie mit Zähnen; ist der Schmelz davon, so fangen sie an wehe zu thun.
Leichtsinnige werden zuweilen durch einen Todesfall wach, wie Schlafende durch das Ausgehen der Nachtlampe.
Wie große Glocken nachtönen , so zittern große Krank- heilen nach.
Die Gedankenscheu ist so unheilbar wie die Wasserscheu.
Das Aufbrausen bei Me.ffchen und Zeiten dient, wie bei Brausepulvern, zum Temperiren.
Der Höllenstein ist weiß, aber macht schwarz; das gleißende Gesicht lächelt offen, schwärzt aber heimlich an.
Auf den Börsen hat die Macht des Merkurs zu-, in den Krankenstuben abgenommen.
Die Pillen versilbern ist außer Mode; di» Hände versilbern ist noch im Gebrauch.
Bei Reichen kann die glückliche Cur für den Arzt zur Sinecur werden.
Es gibt privilcgirte Flachköpfe. Bei den Indianern am Nutka-Sund dürfen nur die Mütter der Häuptlinge die Hirn-