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3) „Jemanden hänseln."
Jemanden hänseln heißt nach dun heutigen Sprachgebrauch: Jemanden zum Besten haben, höhnen. Der Ausdruck rührt auS den Zeiten des Hanseatischen Bundes her. Um nämlich den großen Zulauf zu dem Bunde etwas abzuhalten, wurden allen jungen Kaufleuten und denen,- die eS werden wollten, einige sehr harte Proben aufgelegt. Dadin gehörte ») daS Wasser spiel. DerEanditat wurde entkleidet, an ein Seil gebunden und dreimal unter einem Schiff durchs Wasser gezogen. Kam er zum dritten Mal beroor, so wurde er mit Null en oft bis ausö Blut gepeitscht. Ii) Das Nauchspiel. Man hängte ihn eine Stunde lang in ein Kamin und machte unter ihm ein Feuer an von Haaren, Fischgräten und sonstigen Dingen, die einen beleidigenden Geruch erzeugten, so daß der arme Mensch oft halb von Sinnen herunterkam. Dessen ungeachtet bckanl er dann noch Ruthenstreiche, c) Das Staupenspiel. Er wurde ganz entkleidet und von vier Kerlen in Mönchskleidern unter Pauken- und Trompetenschall bis auss Blut gegeißelt. Hatte er alles dieß glücklich Überstunden und acht Jahre gelernt, dann war der neue Kaufmann würdig, der Hansa anzugehörcn, er war, wie man sich ausdrückte, „gehänselt," und galt in allen Hansestädten als rechtschaffener Kaufman. Gehänselt werden, hieß also ursprünglich zur Hanse eingeweiht werden, und weil man bei dieser Einweihung auf eine so schimpfliche, spöttische und höhnische Art behandelt wurde, so hieß man endlich jede hol nische Behandlung so.
L) „Auf einem großen Fuß leben."
Diese sprüchwörtliche Redensart denket bekanntlich so vie. als: eine vornehme üp ige Lebensart führen. Ihr Nr- prung hat folgende Veranlassung. Geeiffroi Piantagunt, Gras von Anjou, einer der schönsten und galantesten Männer seiner Zeit, hatte an der Spitz - des siußes ein Fleisch- gewächs von ziemlicher Größe. Er trug daher Schuhe, deren gekrümmte Vorderspitze länger war, als gewöhn ich. Andere ahmten ihn nach, und am Ende verlangnten reiche Leute diese Vorderspitzeu bis zu zwei Schuh Lauge. Daher die Redensart: „Ltre sur un xranel pit-clH „auf >lncm großen Fuß leben." Die Schuhe wurden eud-
lch so lang, daß man für Moral und Religion schädliche Folgen befürchtete, gegen diese Ricseuschuhe Predigten hielt und Edik.e eriieß, worin sie ausdrücklich verboten wurden.
Grabschrift eines Grobschmicd's.
Meine Zange, mein Hammer nicht rührig mehr sind, Bicin Blasebalg ganz ohne Wind,
Mein Schraubstock, mein Eisen staubig im HauS, Meine Kohlen verbraucht und mein Feuer auS; chicin Ambos ist leer, meine Schmiede verwaist, itnd meine Nägel am Sarg zumeist.
Mein schwarzer Leib hat im Grabe Ruh';
Mein Geist flog wie Rauch dem Himmel zu.
Possirliche Druckfehler.
Mau erwartet in Wien mit Ungeduld die Pest von Constantinapel (statt Post).
Die Kammer war aus sehr betrogenen Thcilen zusammengesetzt (heterogenen).
Er ist seiner großen Verdienste wegen getadelt worden (geadelt).
Der anhaltende Regen hatte Felder und Wirsen zum Uebcrmaße gekränkt (getränkt).
Sie ist eine von den B e sti e n, welche jüngst bei Frau von ch. in Gesellschaft waren (Besten).
Ein Leyrcr wird gesucht (Lehrer).
Die gemästete Zone (gemäßigte).
Das stündliche Europa (südliche).
Der Lcuchtthurm ist ei »geweicht worden (einge- weiht).
Ein nützliches Handtuch für GcschästSmäuncr (Handbuch).
Hochge schminkt trat die züchtige Braut herein (hochgeschmückt).
Die Bayern theilen sich in Schwalben und Franken (Schwaben).
Mehrere hundert Lumpen gaben dem Garten ein magisches Ansehen (Lampen).
Anekdoten.
Ein reicher Müßigäugrr begegnete auf der Straße einem Freunde. Es war kauni 10 Uhr Vormittags, und der Andere äußerte sein Erstaunen darüber, seinen bequemen Freund schon so früh auf der Straße zu sehen. Da erwiderte ihm der Müßiggänger ganz ernst: „Du darfst dich über mein frühes Ausgehen nicht wundern, eS hat seinen guten Grund; ich gehe nämlich seit einiger Zeit schon immer des Vormittags spazieren, damit der Nachmittag ganz mir gehört."
„Ist Esel ein Ze twort?" fragte ein Lehrer einen seiner Schüler. „Ja," antwortete derselbe, „kenn man kann sagen: ich Esel, tu Esel, er Esel!"
Gemeinnütziges.
Zum Durchwintern des Wurzclwerks schlägt Prof. Pohl folgende Methode vor: Man gräbt eine Furche, einen Spatenstich lief; darin legt man die Kohlrüben, Runkelrüben, Möhren, Sellerie, Kohlrabi, dicht neben einander. Alsdann gräbt man weiter und bringt die auSgeworfeue Erde auf die eingelegten Rüben u. s. w. So fährt man fort, bis man die Quantität Angeschlagen hat. Ties so behandelte Wurzelwerk kommt selten tiefer als 2 Zoll in die Erde zu liegen, und zeigt sich im Frühjahr ganz frisch. Glaubt man, dqß diese Bedeckung nicht schützend genug sei, so bringt man eine Laubdecke etliche Zoll stark darauf, welche überhaupt daH beste Mittel, Gegenstände gegen den Frost zu schützen, ist; wie man dann un- tcr einer solchen Decke daS Erdreich fast immer von Frost frei siuden wird. Alles Wurzelwerk behält seinen natürlichen Geschmack, wie das nie der Fall bei dem ist, waS im Keller anfbcwahrt wi d.
Bnauiwrlltiche Nedaktir,,.- Hötjtf, Druck der G. Zaijer'schen Buchhandlung in Nagele.
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