einem Seitengewehr. Die Beamten sollen auch außer dem Dienst immer daran erinnert werden, daß sie Die, ner deS Staates sind.

In der Nacht auf den 12. Sept. wurde auf der Sternwarte zu Berlin ein neuer Komet entdeckt. Man kann ihn nicht mit bloßen Augen sehen, er steht tn dem Sternbilde des Luchses, nicht weit von der Vordertahe des großen Bären,

Düsseldorf, 15. Sept. Gestern Nachmittag bat sich auf der Köln-Mmvener Eisenbahn, an der Stelle, wo die Dahn die Chaussee in Derendorf durchschneidel, «in großes Unglück gugelragen. El» Fuhrmann wollte mit seiner Karre, worauf zwei Kinder von 10 Jahren saßen, .diese Stelle, welche nicht geschlossen war, passiren, als der Zug dgher brauSte und die Karre zertrümmerte. Einem Kinde wurden beide Beine Aedrochen und ist dasselbe auch sonst lebensgefährlich verlezr. Das andere Kind wurde weniger beschädigt. Dem Fuhrmann ist die Sckulter ausgerenkt und das Pferd war so zugerich. tet, daß es getödtet werden mußte. Der Bahnwärter, welcher an diesem Unglück Schuld hat, soll wahiijinnig geworden seyn. Derselbe war im Augenblick nicht an- wesend und hatte die Barriere nicht geschlossen.

Ein Scheusal von Menschheit ist die unverehelichte Andreas in Cunnersdorf, welche ihr angeblich zu früh geborenes Kind, ein Mädchen, gleich nach der Ge­burt den Schweinen zum Fressen vorzeworfen hat, und ruhig mit zusehen konnte, bis solche es verzehrt hatten.

Die Gräfin v. Schließen hat von ihrer Reise nach Afrika dem Grvßherz»g von Mecklenburg-Schwerin einen jungen Löwen und zwei Negerknaden mitgebracht und zum Geschenk gemacht. Der Großherzoz will die Knaben erziehen lassen.

Es ist erfreulich, wahrzunehmen, welche nützliche Und zweckmäßige Erfindungen in der jetzigen Zeit gemacht werden. So hat man auch jezt ine H e u m a s ch i n e zum Heuwenden erfunden. Ein Pferd genügt zur Be­wegung der Maschine, deren Gestell mit einer «cheerc zum Einspannen des Pferdes versehen ist. Im gewöhn­lichen Arbeilsschritte desselben drehen sich die Karrenrä­der zwanzig Mal die Muime UNI, die Ncchenwalze macht in derselben Zeit sechzig Umdrehungen, und ihre Zinken legen in er Sekunde siehenzehn Fuß zurück. Demge­mäß wendet die Maschine, deren Rechen das am Boden liegende Heu ergreifen, auswärts führen und m Um schwnng der Trommel wieder auf der andern «eite auf den Boden werfen, in zwanzig Minuien bas Heu eines ganzen Morgens. E-r leuchtet em, wie wichtig eine solche MasÄ ne für den Besitzer größerer Wiesen ist. Solche Maschinen können in der rühmlichst bekannten Fabrik des Dr. Wilhelm Hamm in Leipzig, welch- durch die Trefflichkeit der landw-rthschaftlichen Maschine und Gerüche die allgemeine Aufmerksamkeit verdient, gekauft werde».

DaS Gothaer Tageblatt erzählt: Der Komponist L. Huer hat schon seit März b. I. ein vortreffliches Tonstück dem Kaiser Napoleon dem Dritten gewidmet und zur Beförderung an den Komponisten Ander, den

Generaldirektor der Musik bei Napoleon gesendet. BiS jezt aber hat der arme Komponist auf alle Anfragen keine Antwort aus Paris erhalten. Dagegen hat ein Wurstfabrikant ln Erfurt auf eine Wurst und ein *pan-> ferkelchen, welches derselbe an den König von Preußen und Kaiser von Rußland eingesendet, eine bankende Ant. wort und eine goldene Uhr erhalte». O edle Tonkunst! ruft der Erzähler aus und er hätte vielleicht auch daraus schließen können, daß der Kömg von Preußen höflicher und sogar für eine Wurst dankbarer ist, als der Kaiser der Franzosen für die schönste Musik.

ÄuS Altona ist der Obergerichts-Abvokat Boysen entwichen. Er soll großartige Betrügereien begangen haben. Die Sache macht ungemeines Aufsehen daselbst.

Die Kupferschmiede in Stockholm haben durch die Cbvlera viele Arbeit bekommen. Man bestellt viele kleine stupftrplaiten, die man als Schutzmittel gegen jene Krankheir auf der Brust trägt. Von den bis jezt er­krankt.» 183Personen sind aber dennoch 120 der Geuche erlegen.

Die Abgeordneten der verschiedenen katholischen Ver­eine Deutschlands treffen bereits in Wien ein. Sie wollen über die Mittel und Wege berathen, wie eine Wiedervereinigung mit den getrennten Kirchen anzudah« neu sey.

Die aufgefiindenen ungarischen Reichskleinodien sind in Wie» angekommen und ui der dortigen Burg, kapelle zur Schau ausgestellt.

Die Türken glauben fest daran, daß ein Krieg mit Rußland ihnen Glück bringen werde. Sie wollen nicht nur die zniezt verlorenen Provinzen und die Halb­insel Krimm wieder gewinnen, sondern auch Moskau erobern und dem moscowltischen Kaiserreiche ein Ende machen. Sit wollen die Waffen nicht eher »überlegen, alö bis sie die Schlüssel zu St. Petersburg in Händen haben.

Rußland beharrt darauf, daß die Pforte die von Wien gemachten Friedelisvorlchläge uuverändert annehme und selbst die westlichen Großmächte scheinen diese For­derung zu inneistützen. Sie haben dem Großsulian wissen lassen, daß sie bereit sind, ihre Fio'tenmannschast, die vhneticß nichc mehr länger in der Bestka-Bai bleiben kann, zu seinem Schutz aiiszuschiffen, wenn er einen Aufstand in seinem Lande befurchte. Reschid Pascha, der türkische Premierminister, wird von allen Seiten de. stürmt, dem Verlangen des Volke« nachzngeben und die Sache mir dem Schwerte zu entscheiden. Das türkische Heer in Bulgarien kann wegen der kalten Nächte nicht mehr im Freien kampiren. Der FaiiarismuS der Türken wird fortwährend anzufachcn gelacht, so daß er in Helle Flammen auszudrecden droht. Es werden daher allerlei Gerüchte in Umlauf gesezc, wohin auch gehört, daß Omer Pascha seinen Leibarzt genötbigt habe, einen Giftbecher zu leeren, den dieser ihm reichen wollte. Eni anderer Bericht anS Constankinop'l sezc hinzu, der Leibarzt Pel» tau s y an diesem Gift verschieden. 20,000 irreguläre Albanesen sind zum Balkanbcere gestoßen. Wir erhal­ten so eben Privaldnefe aus Marseille vom 16. Sept.,